Beziehung mit einem psychisch kranken Menschen. (Depressionen)

Ich kann das mit der Opferrolle auch überhaupt nicht nachvollziehen, also daß sich viele darin suhlen und ausruhen. Ich kenne viele, die ein Burnout hatten oder depressiv waren/ sind und von denen kenne ich so ein Verhalten auch nicht. Ganz im Gegenteil.

Ich selbst hatte vor über 10 Jahren ein Burnout, hatte nie im Leben damit gerechnet, daß mich sowas erwischt, mich, die (scheinbar) Unverwüstliche, das Stehaufmännchen, die Stressresistente, die Erledigungskompetente… und dann kam dieser Hammer… und es kam mir alles andere in den Sinn, als ein Opfer darzustellen und darum ging es auch nie. Ich habe psychologische Hilfe in Anspruch genommen und mir Antidepressiva verschreiben lassen (auch wenn mit großem Widerwillen), aber ich weiß heute, daß ich es ohne wohl nicht geschafft hätte, zu überleben, sie haben mir für eine Zeit psychische Stabilität gegeben und auch die Möglichkeit, nachts zu schlafen.

Es war eine Scheißzeit, die ich niemandem wünsche. Ich bin gestärkt daraus hervorgegangen, aber ich weiß auch, daß ich für vieles selbst verantwortlich war, nicht andere.

Ich war schon immer mehr der grüblerische und eher pessimistische Typ, der meint, das Leiden der Welt auf seiner Schulter tragen zu müssen… kann auch schwer nein sagen. Aber ich lasse mich nicht mehr kaputtspielen, ich weiß, wo meine Grenzen sind, daß ich für mich selbst verantwortlich bin, ich nein sagen kann und es auch tue und ich nehme mir Zeit für mich und meine Bedürfnisse und übergehe sie nicht.

Mein Mann hat mich damals sehr unterstützt, ist mit mir rausgegangen, war einfach uneingeschränkt da für mich in dieser Zeit. Wäre ich allein gewesen, mir hätte der Sinn gar nicht danach gestanden, eine neue Partnerschaft eingehen zu wollen… und hätte ich auch nie jemandem „zugemutet“.

Was soll es bringen, sich in der Opferrolle zu gefallen? Mitleid? Na danke. Klar kriegt man das, aber wenn wollte ich das nur begrenzt und auch nur von Menschen, die mir wirklich nahestanden. Sonst kann ich auf diesen allgemeinen Smalltalk und dahingesagte Durchhalteparolen herzlich gern verzichten (auch wenn ich weiß, daß es lieb gemeint ist).
 
Nein.
Sorry, aber das ganze "Opferrolle" Gelaber hat mit einer psychischen Erkrankung (die die eigene Handlungsfähigkeit und Selbstbestimmung beschränkt) nichts zu tun.
Ich hab das jahrelang miterlebt und gute Miene gemacht. Bis der Bogen halt irgendwann überspannt war.

Therapie? Nein, wieso? Das hilft ja eh nix, da kriegt man nur Medikamente....

Ich sehe in so einer Situation keinen Ansatz zu einer Lösung, wenn weder Hilfe mit Rat und Tat, Zeit und was auch immer in einem Fass ohne Boden verschwinden.
 
@Mitglied #78305 : dann sollte man denjenigen überzeugen, dass das Unsinn ist.
Ich habe zb nie so gedacht. Hätte die Medikamente auch nicht nehmen müssen.
Mir wurde das allerdings unterstützend empfohlen, damit es nicht zu weit runtergeht…also um die Spitzen herauszunehmen. Und das war gut.
Eine Zeit lang.
 
Ist einfach ein Lernprozess. Wenn man damit gut ankommt, wird man leicht versucht sein, das beizubehalten.

Nein.
Sorry, aber das ganze "Opferrolle" Gelaber hat mit einer psychischen Erkrankung (die die eigene Handlungsfähigkeit und Selbstbestimmung beschränkt) nichts zu tun.

Nein & Nein.


Edit/Nachtrag:
Neulich stolperte ich auch über einen Artikel, der einem ganz artverwandten Thema einen Namen gibt:

 
@Mitglied #78305 : dann sollte man denjenigen überzeugen, dass das Unsinn ist.
Ich habe zb nie so gedacht. Hätte die Medikamente auch nicht nehmen müssen.
Mir wurde das allerdings unterstützend empfohlen, damit es nicht zu weit runtergeht…also um die Spitzen herauszunehmen. Und das war gut.
Eine Zeit lang.
Für eine Medikation in dem Zustand brauchst an guten Arzt und Berater , des kann auch ins verkehrte gehen , ein Ehemaliger Arbeitskollege is da nicht mehr raus gekommen , der Schuss ging komplett nach hinten los .
Möglicherweise war auch die Diagnose nicht ganz korrekt , jedoch war die Betreuung schlecht ,als er wieder in der Klinik war war es nach 3 Tagen zu spät für ihn und der war U30 .
Nur damit man auch mitnimmt was eine Medikation bedeuten kann nicht muss .
 
@Mitglied #78305 : dann sollte man denjenigen überzeugen, dass das Unsinn ist.
Ich habe zb nie so gedacht. Hätte die Medikamente auch nicht nehmen müssen.
Mir wurde das allerdings unterstützend empfohlen, damit es nicht zu weit runtergeht…also um die Spitzen herauszunehmen. Und das war gut.
Eine Zeit lang.
Ich will das auch nicht verallgemeinern, es ist sicher von Fall zu Fall unterschiedlich. Das was ich erlebt hab war trotz Bemühungen in vielerlei Form und von allen Seiten vollkommen fruchtlos. Ein Schritt vor, zwei zurück. Wobei ich dazu sagen muss dass eine Sucht auch noch dazu kam. Und ich betone nochmal, die Erkrankung - die ich ja als solcher erkenne - wurde gern vorgeschoben.
 
Menschen, die sich in der Opferrolle suhlen, um so Aufmerksamkeit und Zuwendung von ihrer Umgebung zu bekommen, haben auch eine psychische Störung, aber keine Depression. Das mögen Narzissten, Borderliner oder was auch immer sein.

Bei Depressionen zieht man sich meist zurück und möchte am liebsten unsichtbar sein, weil man sich ohnehin schlecht, schuldig, unzulänglich, dumm,... fühlt.
Es ist einfach ein Strudel, der einen immer runter zieht, den man selber nicht versteht und dem man alleine nicht entkommen kann.
Hilfe anzunehmen ist ein riesen Schritt, weil man sich öffnen muss und seine eigenen Abgründe, die man selber nicht wahr haben will und auch oft nicht abschätzen kann, offenbaren muss.

Deshalb kann ein Partner auch nur unterstützen und nicht der Therapeut sein. Man geniert sich zu sehr. Niemand will das seinem Partner antun.
 
Ich will das auch nicht verallgemeinern, es ist sicher von Fall zu Fall unterschiedlich. Das was ich erlebt hab war trotz Bemühungen in vielerlei Form und von allen Seiten vollkommen fruchtlos. Ein Schritt vor, zwei zurück. Wobei ich dazu sagen muss dass eine Sucht auch noch dazu kam. Und ich betone nochmal, die Erkrankung - die ich ja als solcher erkenne - wurde gern vorgeschoben.
Tut mir leid, das ist nicht leicht.

Ich kenne die Ohnmacht von beiden Seiten ... als Betroffener, das unbeschreibliche Gefühl der "Lähmung" das einen erfassen kann.
Als Angehöriger, der, für mich damals aus heiterem Himmel, den Selbstmordversuch des Vaters miterleben musste und die jahrelange "Verleugnung" der Krankheit.
 
Nein & Nein.


Edit/Nachtrag:
Neulich stolperte ich auch über einen Artikel, der einem ganz artverwandten Thema einen Namen gibt:

Hat beides nichts mit klinischer Depression zu tun 🤷‍♂️

Abgesehen davon verwendet der erste Artikel den veralteten Begriff Hysterie, interessant wenn man auf den verlinkten Wikipedia Eintrag dazu klickt ...
 
Wie kommst du darauf, dass auch nur einer der angeführten Punkte bzw. eine der angeführten Verhaltensweisen nicht auf eine psychische Erkrankung zutreffen? :unsure:
Auf irgendeine wahrscheinlich, für Depressionen habe ich mir keine Übereinstimmung ausmalen können.
Aber vielleicht kannst Du mir ja Beispiele für:
+ Simulation und Aggravation
+ Primären Krankheitsgewinn
+ Sekundären Krankheitsgewinn
von Depressiven geben?
Und inwieweit das etwas mit einer vermeintlichen Opferrolle zu tun hat ...

Oder für die Qualität der Recherche. :happy:
Kein Kommentar 😉
 
Auf irgendeine wahrscheinlich, für Depressionen habe ich mir keine Übereinstimmung ausmalen können.
Aber vielleicht kannst Du mir ja Beispiele für:
+ Simulation und Aggravation
+ Primären Krankheitsgewinn
+ Sekundären Krankheitsgewinn
von Depressiven geben?
Und inwieweit das etwas mit einer vermeintlichen Opferrolle zu tun hat ...


Kein Kommentar 😉

Anhang anzeigen 12213115
 
Mein Mann erkrankte an Depressionen.
Das teuflische an dieser Krankheit ist, dass man sie nicht erkennt, und sie nicht wahr haben will.
Jeder psychisch kranke Mensch ist zuerst Mal eine Arschloch oder Irrer für sein Umfeld.

Ist die Hürde die Krankheit zu erkennen und zu akzeptieren überwunden, gibt es sehr gute Möglichkeiten, sie zu heilen.
Mein Mann war 2 Jahre in psychiatrischer Behandlung, und nahm jede Menge an Medikamenten.

Die Folge der Medikamente waren Impotenz, extremer Tremor (Zittern in den Händen), Schweißausbrüche etc.
Seine Sekretärin und ich haben ihm bei den Unterschriften die Hand festhalten müssen.

Wir haben das aber ausgehalten und überwunden.
 
Mein Mann erkrankte an Depressionen.
Das teuflische an dieser Krankheit ist, dass man sie nicht erkennt, und sie nicht wahr haben will.
Jeder psychisch kranke Mensch ist zuerst Mal eine Arschloch oder Irrer für sein Umfeld.

Ist die Hürde die Krankheit zu erkennen und zu akzeptieren überwunden, gibt es sehr gute Möglichkeiten, sie zu heilen.
Mein Mann war 2 Jahre in psychiatrischer Behandlung, und nahm jede Menge an Medikamenten.

Die Folge der Medikamente waren Impotenz, extremer Tremor (Zittern in den Händen), Schweißausbrüche etc.
Seine Sekretärin und ich haben ihm bei den Unterschriften die Hand festhalten müssen.

Wir haben das aber ausgehalten und überwunden.
Es berührt immer wieder, von Menschen zu lesen für die Loyalität in der Partnerschaft in unserer schnelllebigen Zeit kein Fremdwort ist.

Es ist mutig sich als Partner sich so einem Problem zu stellen und unterstützend beizustehen.
 
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