Beziehung mit einem psychisch kranken Menschen. (Depressionen)

Mein Mann erkrankte an Depressionen.
Das teuflische an dieser Krankheit ist, dass man sie nicht erkennt, und sie nicht wahr haben will.
Jeder psychisch kranke Mensch ist zuerst Mal eine Arschloch oder Irrer für sein Umfeld.
Seh ich nicht so. Eher so, dass das Verständnis u die Hilfsbereitschaft nicht lange anhält.
Ist die Hürde die Krankheit zu erkennen und zu akzeptieren überwunden, gibt es sehr gute Möglichkeiten, sie zu heilen.
Mein Mann war 2 Jahre in psychiatrischer Behandlung, und nahm jede Menge an Medikamenten.
Das hört sich so an dass er das Problem erkannt hat und bereitwillig daran mitgearbeitet hat? Das ist schon der halbe Sieg.
Die Folge der Medikamente waren Impotenz, extremer Tremor (Zittern in den Händen), Schweißausbrüche etc.
Seine Sekretärin und ich haben ihm bei den Unterschriften die Hand festhalten müssen.

Wir haben das aber ausgehalten und überwunden.
Gratuliere euch.
 
Es berührt immer wieder, von Menschen zu lesen für die Loyalität in der Partnerschaft in unserer schnelllebigen Zeit kein Fremdwort ist.

Es ist mutig sich als Partner sich so einem Problem zu stellen und unterstützend beizustehen.
Ich lese hier oft, ich finde die wahre Liebe nicht, was soll ich machen?

Durch solche Lebenserfahrungen entsteht die wahre Liebe.
 
Ich lese hier oft, ich finde die wahre Liebe nicht, was soll ich machen?

Durch solche Lebenserfahrungen entsteht die wahre Liebe.
Ich hab’s mal in einem anderen Thread geschrieben, dass ich genau diese wahre Liebe, die zwischen meinen Eltern war, erst erkannt habe als mein Vater schwer erkrankt ist und meine Mutter bis zu seinem Ende für ihn da war.
 
Jeder psychisch kranke Mensch ist zuerst Mal eine Arschloch oder Irrer für sein Umfeld.

Danke. Sehr nett formuliert. :up::kiss:

Auf irgendeine wahrscheinlich, für Depressionen habe ich mir keine Übereinstimmung ausmalen können.
Aber vielleicht kannst Du mir ja Beispiele für:
+ Simulation und Aggravation
+ Primären Krankheitsgewinn
+ Sekundären Krankheitsgewinn
von Depressiven geben?
Und inwieweit das etwas mit einer vermeintlichen Opferrolle zu tun hat ...


Kein Kommentar 😉

Ausführliche Antwort, mit Beispiel.

Mitpatientin in einer Psychotherapiegruppe. Nennen wir sie 'Loshirae'...
Loshirae leidet an Depressionen und Angststörungen, ist im Rehageldbezug. Loshirae hat ihr Leben lang in Büros gejobbt. Eine längerfristige Anstellung gab es nie. Aufgrund traumatisierender Gewalterfahrungen im letzten Job ist es Loshirae nicht mehr möglich, in Büros zu arbeiten. Loshirae bricht regelmäßig während Therapiesitzungen in Tränen aus.

Primärer Krankeitsgewinn: Loshirae geht keiner beruflichen Tätigkeit nach, vermeidet dadurch sich dieser unangenehmen Situation zu stellen & stellt sich auch nicht der Bewältigung ihrer traumatischen Erfahrungen.

Sekundärer Krankheitsgewinn: Neben dem Bezug von Sozialleistungen und der Inanspruchnahme medizinischer & psychotherapeutischer Behandlungen zieht Loshirae mit ihren regelmäßigen Weinanfällen übermäßig die Aufmerksamkeit des Therapiepersonals und der übrigen Therapiegruppe auf sich. Angebote zur 'Selbsthilfe' (Information über Behördenwege, Tipps, wo man sich Hilfe holen könnte...) werden nicht angenommen und/oder umgesetzt.

Simulation/Aggravation: Loshirae ist es nicht möglich in Büros zu arbeiten oder Behördenwege etc. online zu erledigen, da sie nicht mit Computern umgehen kann. Außer natürlich, sie bucht online eine Flugreise auf die Malediven. Dann spielen diese Einschränkungen - zum Erstaunen aller Beiteiligter, inklusive Loshirae - keine Rolle mehr.
Überhaupt sei das Leben auf den Malediven viel besser. Hält sie sich dort auf, gäbe es keinerlei Probleme oder Einschränkungen. Sie habe sogar als Reisebegleiterin gejobbt.
 
Also ich komm da nicht mit.
Meine Aussage "Jeder psychisch kranke Mensch ist zuerst Mal eine Arschloch oder Irrer für sein Umfeld."
ist das Hauptproblem dieser Krankheit.
Dein Partner verhält sich auf einmal sehr merkwürdig, greift deine Freunde an, vermeidet dann jeden Kontakt mit ihnen,
verweigert Gespräche, zieht sich zurück, gibt dir keine Zärtlichkeit mehr, verschließt sich dir gegenüber.
Bis man versteht, dass er krank ist, ist auf ein harter und langer Weg.
 
Also ich komm da nicht mit.
Meine Aussage "Jeder psychisch kranke Mensch ist zuerst Mal eine Arschloch oder Irrer für sein Umfeld."
ist das Hauptproblem dieser Krankheit.
Dein Partner verhält sich auf einmal sehr merkwürdig, greift deine Freunde an, vermeidet dann jeden Kontakt mit ihnen,
verweigert Gespräche, zieht sich zurück, gibt dir keine Zärtlichkeit mehr, verschließt sich dir gegenüber.
Bis man versteht, dass er krank ist, ist auf ein harter und langer Weg.

Sieh's mal so: je länger dein Mann dich und deine Freunde kannte, desto depressiver wurde er. Was müsst ihr für Arschlöcher sein? Aber natürlich ist der Fehler ausschließlich bei den anderen zu suchen. :smuggrin:
 
Sieh's mal so: je länger dein Mann dich und deine Freunde kannte, desto depressiver wurde er. Was müsst ihr für Arschlöcher sein? Aber natürlich ist der Fehler ausschließlich bei den anderen zu suchen. :smuggrin:
Blödelmodus an?
Hast recht, das Thema braucht eh zwischendurch ein wenig Abstand und Humor 😄
 
Blödelmodus an?
Hast recht, das Thema braucht eh zwischendurch ein wenig Abstand und Humor 😄

Nein, gar nicht. Ist nur die Aussage eines Therapeuten weiter gesponnen: 'Waren Sie schon mal auf einer Neugeborenenstation? Wie viele depressive Babies haben Sie da gesehen!?' :rofl:

Traurig, aber wahr.
 
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