Lass ihn doch, wenn ihm das Thema am Herzen liegt.
Da bin ich bei Dir.
Andererseits fördert es nicht das Verständnis bzw. das Überwinden von Schwellenängsten, wenn Rolli-Klischees der Reihe nach runtergedroschen werden. Nix vertieft - alles rein in den Topf - Querschnittgelähmt=Querschnittgelähmt und Basta.
Medizin: Da geht sehr viel weiter.
Erektion und/oder Reproduktion: Auf dem Gebiet gibt es mittlerweile und zunehmen Möglichkeiten verschiedenster Art.
Das Thema wird hier oft ebenfalls tunlichst ausgespart. Da wird das Forum unglaublich prüde.
Da reden wir lieber über Kinderwagen und Öffifahren. Ja amüsiert mich in einem Sexforum ungemein......
Es hat immer einen Grund warum es so ist.
Das Endergebnis "Der/die sitzt im Rollstuhl" ist ersichtlich, sagt aber gar nichts aus.
Hier wird psychisch tief beurteilt und spekuliert - bei körperlichen Erkrankungen interessiert es kaum.
Das ist schade, ist doch die Ursache, die Erkrankung die im Hintergrund steht oder das Trauma das erlitten wurde aus dem Vorfeld enorm ausschlaggebend.
Wings for Life zieht jedes Jahr direkt bei uns vorbei, ansich ein Pflichttermin für die Familie zumindest draußen anzufeuern.....
Im Umfeld kommt es auch mitunter vor, familiär liegt u.a. eine hereditäre Neuropathie (genetisch) vor, die doch eine Mitglieder früher oder später in der Mobilität einschränkt. Eine Freundin mit der ich aufwuchs leidet seit Jahren an MS. Alles längst im Alltag angekommen.
Vielleicht bin ich da etwas überheblich, dass ich diesen Einschränkungen nicht das scheinbar erforderliche Tabu entgegenbringe.
Wie geht jemand selbst damit um? Wie ist es für mich und wie komme ich damit zurecht? Wie kriegen wir das zu zweit hin?
Sind das nicht Fragen, die am Anfang jeder Beziehung stehen?
Jeder hat seine Geschichte, jeder hat empfindliche Themen in seinem Leben, die ihm zu schaffen machen?
Ist es ein derart großer Unterschied ist, ob diese jetzt frei ersichtlich für jedermann sind oder ob man es einfach als Paar weiß?
Traumatische Erlebnisse ob seelisch oder körperlich - so ein großer Unterschied?
Geht es gar darum, wie es nach außen wirkt? Sind wir schon derart in einer "Zeigegesellschaft" gelandet?
Jeder der sich extrem tätowieren lässt sagt: "Es ist mir egal was andere denken?"
Ist es demütigend/peinlich sich mit einem offensichtlichen körperlich eingeschränkten Partner öffentlich zu bewegen?
Ist es das, wenn man einen offensichtlich höher im BMI liegenden Partner hat oder selbst dort liegt?
Sind es nicht in erster Linie die Fragen die zählen:
"Warum ist das so?"
"Wie geht sie/er damit um?"
"Wie wollen wir beide das in Zukunftsperspektive planen, handhaben, leben?"
Ich finde es persönlich schade, wenn Menschen ausgeschlossen werden, weil sie nicht körperlich der Norm entsprechen.
Tatsache: Menschen, die in einer geistig partnerschaftlichen Norm sind, einen starken Bezug zur Wahrheit in erster Linie sich selbst leben und in zweiter Linie gegenüber einen Partner leben können, sind weitaus seltener zu finden, als Menschen mit körperlichen Einschränkungen.
Tja und reden wir über Sex. Besteht der aus karnickelhaften "richtigem" Ficken inkl. Stellungswechsel nach Piepston am Handy, dann könnte es schwierig werden. (nicht nur für körperlich Eingeschränkte
)
Handelt sich um das Ergründen wie Sexualität gut für beide ist, sehe ich nicht die großen Probleme.
Als Paar findet sich das. Auch hier sind die kopflastigen Ansprüche oft weitaus schwieriger zu tolerieren oder goutieren, als körperliche.
Den Rahmen der Möglichkeiten gibt die Anatomie vor.
Was man draus macht und was beide erregt, das liegt im Kopf.
Oft hier von älteren User zu erlesen: Früher war alles besser.
Ich denke, dass gerade das neue virtuelle näher Kennenlernen, die Möglichkeit sich mehr Zeit zu lassen, überdachtes Nachfragen eine ganz neue Tür zum Kennenlernen öffnete. Ich denke, dass das Personen mit Einschränkungen durchaus zu Gute kommen kann. Nicht alles im Netz ist wisch und weg, es kann auch Zeit geben nachzudenken und ausgereifte Gedanken zu wechseln, der Zeitdruck fällt weg und auch die rasche Entscheidung wie im realen Leben ist nicht dringlich. Man kann sich mit Optionen und Gedanken auseinandersetzen, event. zum Thema nach- oder reinlesen. Menschen die ernsthafte Beziehung suchen, bereit sich dafür zu bemühen, das nicht als naturgegebenen Anspruch sehen, nicht Hauptsache gut ficken oben in der Prioritätenliste haben, ganz neue Möglichkeiten in Freundes-, Partner-, Gleichgesinntensuche haben.
Denk ich zu diesem Thema. Und wenn ihr wollt auch ganz allein.
o.t. Die Medizin macht Riesenschritte. Es wäre vielleicht gerade mal für einen Teil der älteren Semester sinnvoll, von Vorurteilen ihrer Kindheit abzurücken. z.B.: Sportler mit Einschränkung sind längst in der Gesellschaft angekommen. Man muss sich nicht mehr verstecken und wird auch nicht mehr versteckt.
Neue Techniken, Methoden, Therapien, Unterstützung im Alltag technischer Natur und Hilfsmittel wie
Orthesen (passiert auch viel) etc. gibt es gleichfalls. Das ist verdammt gut so.