Beim Thema "wenn er immer schon so war" möchte ich gerne einhaken. Denn so schwarz/weiß ist das nicht.
Ja und ich denke, das viele Frauen das genauso erlebt haben.
Wenn man selbst immer wieder kommt, anklopft, nicht direkt abgewiesen wird, das Begehren und die Sehnsucht jedoch ganz klar eher einseitig ist, wird das Zugehen immer schwieriger.
Ich fühlte mich lästig mit meiner Liebe, meiner Sehnsucht, meiner Lust, meine Freude an der Sache.........oft war es dann eher fantasie- und lieblos mirzuliebe - war nicht gut und befriedigend, schale
Orgasmen, dass es erledigt ist.
Das wird fade, langweilig, irgendwann entwürdigend.
Warum er unbedingt heiraten wollte, war mir lange ein Rätsel, auch wenn ich nicht in Frage stelle, dass er mich geliebt hat. Allerdings ist ihm Familie sehr wichtig. Er wollte immer Kinder. Und ich denke, darum ging es wohl auch. Grundsätzlich nehm' ich ihm nichts übel, wenngleich ich mich oft getäuscht fühlte. Aber sicherlich hab auch einfach ich mich selbst (in ihm) getäuscht.
Auch das genauso erlebt.
Mir gegenüber bis heute, der beste aller Exmänner, liebevollster Opa, Papa und mir alter und vertrauter Lebensweggefährte.
Ich schreibe es hier sehr oft, die Resonanz ist mau:
Es ist in der Paarfindung nicht unerheblich, dass man auch etwas libidodeckungsgleich ist.
Mit der rosaroten Brille, ist es natürlich immer "wow", doch ist es ein Strohfeuer oder wirklich ein beständiges Bedürfnis?
Es braucht Zeit um das zu wissen, für beide.
Vielen Frauen passiert genau das.
Manche Männer werden eben auch fad und spulen es halt ab, weil sie es will.
Gewünscht sind immer sexuell aufgeschlossene und sexuell aktive und interessierte Frauen, ohne dass die Männer dasselbe von sich behaupten können. Für ein Abenteuer reicht es wohl, fürs Leben dann oft nicht mehr.
Und natürlich ist das ein Tabuthema, denn das passt nicht zum Klischee.
Da wird die Frau wohl zum schirchen Trampl mutiert sein und alle weiteren grindigen Ehefrauen-Klischees, die es so gut gibt, Schenkelklopfer, Mitleid von "Leidenskollegen" u.s.w.
Man kann sich sexuell auch verlieren, in Zeiten die stressig sind, in denen Kinder da sind, viel los im Leben, auch das ist das Wieder-Zueinanderfinden so viel schwieriger, als mit einem neuen Menschen eine Affäre zu beginnen.
Woher weißt du, dass es ihr gut damit geht, oder gehen würde, wenn sie sich den Sex "woanders" holt?
Ohja und da lauern schon die gebundenen Kavaliere und wittern ihre Chance.
Das Frauenbild vieler: Wenn es in der Ehe von ihr nicht passt, na dann bitte gleich das Hoserl runter für mich, mir steht er schon.......sie soll sich nicht so anstellen.
Dass das starke Bedürfnis nicht nach Sex mit Hinz oder Kunz, bedeutungslos, mechanisch nicht gefragt ist, sondern dass eine Sehnsucht da ist nach Sexualität mit dem Menschen mit dem man lebt und den man liebt, wird gern augeblendet.
Ich kann auch ohne Sex leben. Einen Partner zu haben, der keine rechte Freude dran hat, den man ganz nahe und intim begegnen will, das schmerzt einfach und macht ein Vermissen, dass durch keine andere Sexualität zu befriedigen ist, ohne dass es billig, schal und entbehrlich ist. (für mich wohlgemerkt)
... Wozu der ganze Roman, Hokuspokus und Firlefanz?
Weil es schwer zu verstehen ist.
Weil Frauen so nicht sind oder zu sein haben.
Weil es die Frauen sind, die sexdesinteressiert haben, hört man ja überall so.
Weil es keine leidenden Frauen geben kann, weil an jeder Ecke....eh schon wissen....
Weil es wichtig ist und endlich mal die Zeit in der man drüber reden kann, ohne wie der letzte Trottel dazustehen.
Weil genau da, der Hund begraben liegt, weshalb hier Männer über lustlose Frauen jammern.
Weil lieblose owegnudelte Partnersexualität, damit es halt erledigt ist, sich scheiße anfühlt und es gesagt gehört.
(ich denke, das würde umgekehrt nicht gravierend anders empfunden, oder?)
Und ich denke es ist der von der Natur mitgegebene Libido - wenn der zu stark differenziert läuft es dort hin.
o.t. Ich glaube auch, dass einseitiges befriedigendes Porno-Selbstbefriedigen mitgenommen in die Paarsexualität nicht so gut ist. Sehr schnell fühlt sich frau objektifiziert und dann wird es grauslich, wenn das was beim selbst befriedigen gute Dienste leistete mit der eigenen Partnerin nachgespielt werden soll. Nur so ganz nebenbei......das ist mehr als fad, wenn jemand was schaut und nachspielen will - erinnert mich an die Kinder, die Hochzeit spielen......