Beziehung und Religion

worum es mir ging und geht ist, daß es keine falsifizierung oder verifikation gottes geben kann, da sich derartiges jeder analytischen diskussion entzieht, da eine solche einen totalitätsgedanken schon voraussetzt. dieser ist aber nicht ausdrückbar, sondern bestenfalls schaubar (vidya/aletheia). rede befindet sich immer schon auf der ebene der letheia oder avidya.

Ich darf allen, die sich wirklich zum Thema Religion Gedanken machen das Buch des französischen Philosophen Michel Onfray empfehlen: " Wir brauchen keinen Gott".
Erhellend , insbesondere in Bezug auf die r.k. Kirche sind auch die Bücher "Gottes erste Diener" von Peter de Rosa wie auch die diversen Bücher von k.H. Deschner zur Kriminalgeschichte der r.k. Kirche. Besonders interessant ist auch das Gutachten zum Bochumer §166-Prozeß unter dem Titel "Die beleidigte Kirche", der das immer noch rechtsgültige Urteil, die r.k. Kirche sei eine "Verbrecherorganisation"" untermauerte.
 
Ja den Satz gibts oft.. stimmt. Aber wie sollte man es anders umschreiben? Wenn ich den Satz "Gottes Wege sind unergründlich" nehmen würde, wäre er einen deut besser? Du implizierst dass du weißt, dass dieses Thema war ist und dass ich Ahnungslos bin.. (obwohl ich.. glaub ich als einer der wenigen hier das AT und NT gelesen habe, .. korrigiere, habe müssen)
Gottes Wege sind unergründlich ist eine leere Floskel. Sie bedeutet nichts. Nein, es wäre nicht richtiger. Übrigens ist es egal, welches Testament wer wann gelesen hat: alles angelernte Wissen dieser Welt kann Glauben nicht ersetzen. Es steht zwar "... aber das Bibelstudium wiegt alles auf", aber das meint kein Lernen im Sinne des Unterrichtsgesetzes, sondern den Versuch, Gottes Willen in dem zu finden, was man studiert.

Ich impliziere, dass ich weiß, was ich weiß. Wissen, Erkenntnis (übrigens ein fatales Wort), ist leider nicht unbedingt an Logik gebunden. Ich kann wissen, dass alles nach unten fällt, Menschen wussten es immer schon, aber dieses Wissen wurde erst überraschend sehr spät logisch untermauert. Ich weiß, dass es einen Gott gibt. Soweit ist alles absolut klar. Unklar wird es, wenn es darum geht, zu definieren, wer er ist und was genau er von mir will. Und genau da gibt es natürlich auch Glaubenskrisen und dunkle Stunden.

Wie es Oskar Spengler mal sagte.. Glaube ist Glaube an Unsichtbares. Wissen ist Glaube an Sichtbares. ....
Er macht Witze :lol:. Wir wissen, dass es Magnetismus gibt, aber ich habe noch niemals Magnetismus gesehen. Wir wissen, dass Elektrizität existiert, aber ich habe sie noch nie gesehen. Wir wissen, dass es Elektronen gibt, aber auch die habe ich noch nie gesehen. Nein, diese Definition von Wissen ist etwas zu mechanisch - oder wie ich glaube polemisch - ausgerichtet. Wissen ist etwas fest im Bewusstsein verankertes. Logischer Weise könntest Du jetzt einwenden, dass Wissen durchaus - objektiv betrachtet - falsch sein kann. Aber selbst das ändert nichts am Vorhandensein von Wissen und seiner subjektiven Wahrheit. Wenn ich sage, Glauben heißt wissen, dann bedeutet das aber nicht, dass Glauben auch bewiesen werden kann. Diese Idee (nämlich den Glauben beweisen zu können) des ansonsten so klugen Thomas von Aquin bereitet den Christlichen Kirchen einige Probleme, denn seine Gottesbeweise sind mittlerweile allesamt widerlegt. Es ist für die modere Wissenschaft ein Leichtes gewesen, das zu tun. Die Existenz eines Gottes zu widerlegen wird ihr aber niemals gelingen, es gelingt ihr ja nicht einmal, die Existenz eines Gottes überflüssig erscheinen zu lassen, denn es gibt keine einzige einigermaßen plausibel untermauerte Theorie, wie das Universum aus dem Nichts entstanden sein könnte, welche Kräfte den Urknall bewirkt haben könnten.
 
lol... das mit spengler hatte ich einige danach schon beantwortet... seids doch ned immer soo genau.. ;)



Die Existenz eines Gottes zu widerlegen wird ihr aber niemals gelingen, es gelingt ihr ja nicht einmal, die Existenz eines Gottes überflüssig erscheinen zu lassen
ähm. d.h. solange wir nicht absolut alles wissen (was wir ja nicht wissen können, da wir nicht wissen was "alles wissen" umfasst), gibts Gott. ;) Tja.. das erinnert mich an ziemlich alte Zeiten ;) aber ja.. es gibt wirklich Menschen, die so denken.. Ich mag diese alten Erklärungen.. die sind so ... unglaublich raffiniert dass sie keinen Ausweg lassen ;)

Ja.. er ist überflüssig. Wir wissen nur noch nicht "ganz" warum.



es gibt keine einzige einigermaßen plausibel untermauerte Theorie
Es gibt sogar mehrere ;) Wir müssen nur noch rausfinden welche passt :)


aus dem Nichts entstanden sein könnte
Wer sagt dass es "Nichts" sein muß? Nur weil es sich ausdehnt? Ach.. da gibts viele Theorien - wir brauchen nunmal Zeit bis wir draufkommen :) Genauso wie wir alles (bis auf einige kleine Wenigkeiten) so ziemlich aus dem Weg räumen konnten.



Ich weiß ja mittlerweile worauf dein Glaube basiert und dies ist auch hochinteressant (die pn schreib ich morgen) - Trotzallem denke ich, "nur" weil wir etwas "noch" nicht wissen, wäre es nicht etwas zu leicht einfach ein "Gott"Pickerl draufzukleben? ;)


Das interessante an der Sache (bzw. auch an dir) ist ob Evolution bei dir z.B oder andern "Gläubigen" überhaupt eine Rolle spielt? Meines Wissens nach "dürftest" du nicht daran glauben, gehe ich richtig in dieser Annahme?

Das wunderbare Universum.. so perfekt.. von Gott geschaffen.. - ist voller Fehler (ich kann sie ja gerne mal aufzählen) .. wie kann das sein?


Übrigens, mal ein wirklich interessanter Diskussionspartner.
lg
 
Das interessante an der Sache (bzw. auch an dir) ist ob Evolution bei dir z.B oder andern "Gläubigen" überhaupt eine Rolle spielt? Meines Wissens nach "dürftest" du nicht daran glauben, gehe ich richtig in dieser Annahme?
Nein. Evolution ist Teil des Programms. Wer etwas anderes liest hat schlecht gelesen. Es gibt verschiedene - teils extrem alte - Interpretationen, unter anderem auch die, dass es nicht die erste Welt ist, die Gott erschaffen hat. Unklar ist, ob diese Welten vollständig zerstört wurden, oder ob sie nur umgestaltet wurden. Außerdem darf prinzipiell jeder alles glauben, mainstream wird es natürlich nur dann, wenn er es publiziert und es sich im Laufe der Jahrhunderte durchsetzt. Aber das mit den mehreren Schöpfungen, auch dass die Welt nicht abgeschlossen war (was ich Dir in der PM geschrieben habe), ist mainstream.

Ja.. er ist überflüssig. Wir wissen nur noch nicht "ganz" warum.
Gödel - mit ihm unisono Einstein - war der Meinung, dass es keine "Erinnerung" im Universum an die Zeit vor dem Urknall geben kann; ich bilde mir ein, ähnliches bei Zeilinger gelesen zu haben. Daraus schließe ich, dass es niemals eine Antwort auf diese Frage geben wird, die einigermaßen durch Logik untermauert werden kann. Ich weiß, Hawking denkt anders drüber, er ist verbittert und zürnt seinem Gott so sehr, dass er ihn überflüssig machen möchte, ist ja auch verständlich. Wie gesagt, viele Theoretischen Physiker glauben an den Gott, der das Universum gemacht hat.

Es scheint hart, dem Herrgott in die Karten zu gucken. Aber dass er würfelt und sich telepathischer Mittel bedient (wie es ihm von der gegenwärtigen Quantentheorie zugemutet wird), kann ich keinen Augenblick glauben.

Eine Aussage, die klar belegt, dass er an die Existenz eines höheren Wesens glaubte

Aber es kann doch nicht unsere Aufgabe sein, Gott vorzuschreiben, wie Er die Welt regieren soll.

Also Bor auch? Gödel war ja weit weniger realitätsfixiert, weit logischer als sein berühmter Freund:

Etwas existiert genau dann notwendig, wenn für alle Eigenschaften, die sein Wesen ausmachen, gilt: Es ist möglich, dass es zu dieser Eigenschaft mindestens ein Wesen gibt, das diese Eigenschaft besitzt. Gottes Wesen macht es aus, dass er alle positiven Eigenschaften besitzt. Das bedeutet zum einem, dass die notwendige Existenz ebenfalls eine positive Eigenschaft ist. Zum anderen existiert Gott notwendig, wenn es ihn gibt. ... Wenn es möglich ist, dass Gott existiert, dann ist es möglich, dass Gott notwendig existiert. Wenn Gott aber in irgendeiner Welt notwendig existiert, existiert er in allen möglichen Welten, auch in unserer.

Stellt sich mir die Frage, wie die honorigen Herren dazu kamen, an einen Gott zu glauben? Dass Einstein nicht an den Katholischen Gott geglaubt haben kann ist evident, Gödel und Bohr mögen da näher dran gewesen sein. Am Ende haben sie aber alle mit Gott das Prinzip gemeint, das die Welt mit ihren Naturgesetzen geschaffen hat. Dazu Zeilinger (um einen lebenden Physiker zu zitieren):

Wo gibt es in den Naturwissenschaften eine Rolle für Gott, die nicht im Widerspruch zu den Naturgesetzen steht - und nie stehen wird? ... dort, wo es grundsätzlich nichts Erklärbares gibt, etwa die Naturgesetze selbst, wie zum Beispiel die Schwerkraft. Denn warum gibt es Naturgesetze? Niemand weiß es, sie sind einfach da


Jetzt kannst Du einwenden, dass das sehr primitive Naturglauben sind. Richtig. Ich unterstelle keinem der genannten Herren, Gläubig im Sinne einer der existenten Religionen (gewesen) zu sein. Am Ende ist es deren Privatsache. ber alle Forschung nach Ursachen führt am Ende zur Frage, die uns Menschen seit Jahrtausenden beschäftigt: Warum? Und ich kenne keine kluge Antwort darauf, die keinen Gott bemüht. Wir sind der Lösung dieser Frage in (nachweisbar) 2.500 Jahren nicht das geringste Stückchen näher gekommen, im Gegenteil, die Lösung scheint weiter entfernt denn je.

Klar ist, dass so ein Naturgottglaube kein Problem in einer Partnerschaft darstellt, denn das Problem ist niemals der Glaube, sondern immer nur die Religion, die sich rund um den Glauben gebildet hat (auch die Katholische Religion hat sich, selbst unter der Annahme, dass beide Testamente wahr sind, gebildet, denn dass dass man Freitag Fisch isst und Sonntags nicht arbeitet ist aus der schriftlichen Überlieferung nicht ablesbar; der Zölibat schon garnicht). Religionen legen das Verhalten fest, sind ethische Konstrukte (sag jetzt nicht unethisch, da wäre ich enttäuscht, denn unethische Konstrukte sind per Definition auch ethische). Um zum Thema zurück zu kehren: Ich kann mir nur sehr schwer vorstellen, dass jemand, der seine Religion einigermaßen leben möchte, eine stabile Partnerschaft mit jemandem führen kann, der diese Religion ablehnt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit der Religion ist es ähnlich wie mit dem Weihnachtsmann, nur bei der Religion wird einem nicht gesagt das sie erfunden ist wenn man älter wird ;)
 
Ich muss zu einigen Zeilen Stellung nehmen:


"Wie gesagt, viele Theoretischen Physiker glauben an den Gott, der das Universum gemacht hat."

Mindestens ebenso viele wenn nicht noch mehr glaub(t)en nicht an irgendeinen Gott, wobei auch zu berücksichtigen ist, dass es sehr stark davon abhängt, welchem Kulturkreis der jeweilige Physiker angehört(e).

"Eine Aussage, die klar belegt, dass er an die Existenz eines höheren Wesens glaubte"
Diese Schlussfolgerung ist m.E. nicht richtig. Man muß Einstein schon ein bisserl genauer lesen und auch seine verbale Ironie berücksichtigen.

"Am Ende haben sie aber alle mit Gott das Prinzip gemeint, das die Welt mit ihren Naturgesetzen geschaffen hat. Dazu Zeilinger (um einen lebenden Physiker zu zitieren):"
Alle mir bekannten Physiker haben eben genau dieses Prinzip nicht in diesem Sinn gesehen - das ist ganz sicher ein Trugschluß. Und auch Zeilinger so zu interpretieren, halte ich für sehr gewagt. Ich halte seine Äußerung eher für eine Bestätigung dessen, dass er "Gott" nicht erkennen will und kann.


" Ich kann mir nur sehr schwer vorstellen, dass jemand, der seine Religion einigermaßen leben möchte, eine stabile Partnerschaft mit jemandem führen kann, der diese Religion ablehnt."
Das wiederum halte ich für einen ausgemachten Schmarren! Jeder soll innerhalb einer wie auch immer gearteten Gemeinschaft seine Meinung, auch eine religiöse, haben können. Das einzige Hindernis sind religiöse Vorurteile und immanente Intoleranz, die meist das Verhältnis zu(m) Anderen bestimmen. So entstehen und entstanden , wie die Geschichte vielfach beweist, gerade aus Religiosität viele Konflikte und auch vollkommen unbegründbare Vorurteile und Vorverurteilungen (siehe Galilei, siehe Rassismus, Nationalsozialismus, siehe auch der Minderachtung von Gläubigen anderer Religionen, geschweige den von Atheisten)
Deshalb nochmals auch für Dich die Buchtipp: Michel Onfray "Wir brauchen keinen Gott".
 
Sers Alois ;)

Nein. Evolution ist Teil des Programms. Wer etwas anderes liest hat schlecht gelesen. Es gibt verschiedene - teils extrem alte - Interpretationen, unter anderem auch die, dass es nicht die erste Welt ist, die Gott erschaffen hat. Unklar ist, ob diese Welten vollständig zerstört wurden, oder ob sie nur umgestaltet wurden. Außerdem darf prinzipiell jeder alles glauben, mainstream wird es natürlich nur dann, wenn er es publiziert und es sich im Laufe der Jahrhunderte durchsetzt. Aber das mit den mehreren Schöpfungen, auch dass die Welt nicht abgeschlossen war (was ich Dir in der PM geschrieben habe), ist mainstream.
Evolution ist Teil des Programms. mhm ^^.. diesen Part habe ich übersehen... Das Judentum hat zwar keine Problem mit wissenschaftlichen Erkenntnissen jedweder Art.. Und der Schöpfungsmythos im Judentum lehrt zwar nicht wie der Mensch entstanden ist sondern eher dass alle gleich sind. Trotzallem darf man unsere Milliarden Jahre davor nicht vergessen.


Eine Aussage, die klar belegt, dass er an die Existenz eines höheren Wesens glaubte
eben nicht.. Es beweist nur dass Einstein die Beschreibung der Bewegung von elementaren, mikroskopischen Teilchen nicht wirklich gefallen hat... Man muß alles etwas im Kontext lesen... Die These, dass Gott nicht würfelt, also die Physik keinen Zufall kennt, war Einsteins Antwort auf die Frage, was ihm an der damals aufkommenden Quantenphysik nicht gefiel, denn dort werden Zustände von Elementarteilchen nicht exakt, sondern mittels Aufenthaltswahrscheinlichkeiten beschrieben. Dass diese Effekte mittlerweile bewiesen sind.. besagt nur dass es nunmal Zeit braucht..

Kleines abgeschriebes Gschichtl: Aber schon in den Gesprächen mit Niels Bohr während der 1920er Jahre bekam er Widerspruch.
„‚Gott würfelt nicht‘, das war ein Grundsatz, der für Einstein unerschütterlich feststand, an dem er nicht rütteln lassen wollte. Bohr konnte darauf nur antworten: ‚Aber es kann doch nicht unsere Aufgabe sein, Gott vorzuschreiben, wie Er die Welt regieren soll.‘“ (Heisenberg 115)
Obwohl Einstein einen so außergewöhnlichen Ruf als Wissenschaftler hatte, blieb seine Ansicht die einer Minderheit, und heute, fast sechzig Jahre nach seinem Tod, haben verfeinerte Experimente Einsteins Position noch weiter geschwächt.
„Die jüngsten quantenoptischen Experimente dürften genügen, Einstein im Grabe rotieren zu lassen. … Aus Einsteins Gedankenexperiment sind jedenfalls inzwischen eine Reihe wirklicher Experimente geworden, deren Ergebnisse bestätigt haben, daß Bohr eindeutig recht hatte und Einstein bedauerlicherweise unrecht.“ (Davies 208)

Es ist auch eindeutig.. Dass Bohr, obwohl er religiös erzogen wurde und lange daran fest hielt.. am Ende zum Atheisten wurde - der schlussendlich den "Glauben" als gefährlich und irreführend bezeichnete..




Wie auch immer, deine Antworten haben mich doch recht zum denken angeregt und bringt mich in den letzten Tagen immer wieder zu dem Punkt dass es eine Frage des "Erfahrens" ist ob man die Welt sieht wie sie ist und herausfinden will warum, oder ob man daran glaubt dass sie ist, weil etwas daran "schuld" ist, wie sie ist. Die Frage nach der Existenz Gottes ist, absolut richtig, nicht beweisbar und nicht wiederlegbar. Aus diesem Grund, ist sie auch Sinnlos und somit überflüssig.

Das Ziel welches ich vielleicht verfolgt habe, andere dazu zu bewegen nicht an etwas zu glauben dass es nicht gibt (zumindest weißt wenig reelles drauf hin) ist unnötig und grundsätzlich nicht brauchbar. Wir leben in einer Zeit in der wir noch so wenig wissen, dass eine Grundsatzdiskussion die am Ende nur dazu führt "Ja aber was war davor" nur mit einem gewissen "Einlenken" im Sinne von "Auch das Chaos war davor, wer hat es erschaffen, wer hat "ihn" erschaffen" beantwortet werden kann - Dies ist aber der falsche Weg, denn dadurch bekommt der "Glaube" überhand da unsere Wissenslücken leichtfertig mit diesem "Gottwesen" gefüllt werden (können).

Die Zeit selbst, welche ja relativ ist ;), wird uns zu dem Punkt bringen (solange uns die Religionen solange am gemeinsam auf diesem Planeten, am Leben lassen), zu erkennen dass wir weit weniger sind, als wir uns durch dieses "ewige Dasein" erhoffen und somit evtl. begreifen das wir zwar ein teil eines viel größeren, unglaublichem sind - dies aber nicht auf ein zauberhaftes wesen zurückzuführen ist, und auch so, möchte ich mit einem Zitat von Max Planck aufhören weiter darüber zu diskutieren, nicht weil mir die Argumente ausgehen, sondern weil es, wie oben geschrieben, nur eine Endgültige letzte Frage geben könnte die ich nur mit "Das wissen wir noch nicht" erklären könnte.




Für den gläubigen Menschen steht Gott am Anfang, für den Wissenschaftler am Ende aller seiner Überlegungen. - Max Planck. (ein Lückbüßer.. für "das" was wir noch nicht wissen).



@hab8 - Das Buch "Wir brauchen keinen Gott" - ist grundsätzlich ein nettes Buch ;) obwohl ich "Gott ist tot!" eher mit ":nono:" beantworten müsste.. sie (die Götter) sind lebendiger denn je.. Zumindest in weiten Teilen dieses Planeten.

Dennoch, auch wenn diesem Buch die nötige intellektuelle Tiefenschärfe abgeht, bleibt sie in einem Zeitalter eines wieder zunehmenden religiösen Fundamentalismus unbedingt notwendig. Denn eines ist klar: der Atheismus ist mindestens ebenso gut, wenn nicht sogar besser, in der Lage moralisch-ethische Kategorien für ein friedliches Zusammenleben auf unserem Planeten zu schaffen, wie alle Religionen. (zitat, ich hätts nicht besser sagen können)

Aber dies ist,.. leider... eine Glaubensfrage ;)
 
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Dass diese Diskussion nicht wirklich weiter kommen kann ist klar, dass man die Existenz eines Gottes nicht beweisen oder widerlegen kann ebenfalls. Was ich jedenfalls massiv bestreiten möchte ist die Aussage dass:
der Atheismus ist mindestens ebenso gut, wenn nicht sogar besser, in der Lage moralisch-ethische Kategorien für ein friedliches Zusammenleben auf unserem Planeten zu schaffen, wie alle Religionen.
Ich habe derzeit den Eindruck, dass Atheismus eine extrem fundamentalistische und sehr stark missionarische Religion ist. Mir kommt oft vor, dass da mit einem Fanatismus gearbeitet wird, der sich nur dadurch erklären lässt, dass die Leute im Prinzip wissen, dass sie Unrecht haben. Mein persönlicher Standpunkt ist, dass es mir vollkommen egal ist, ob jemand an einen Gott glaubt, und an welchen. Atheisten finden es fast immer als persönlich beleidigend, wenn jemand glaubt. Sie stören absichtlich und vorsätzlich religiöse Veranstaltungen. Ich habe den Eindruck, Atheismus ähnlich harmlos wie die Hl. Inquisition im Spanien des 13. und 14. Jahrhunderts ;)
 
Atheisten sind Menschen die verzweifelt gegen den Wahnsinn ankämpfen, gegen den Irrsinn der Religionen. Religion bedeutet Stillstand, ein einfacher Weg um die Bevölkerung davon abzuhalten sich um die wirklichen Probleme zu kümmern.
Es gibt wichtigere Dinge auf dieser Welt.
Alois ist ein gutes Beispiel dafür was Religion und Glaube mit einem Menschen machen kann.
 
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@hab8 - Das Buch "Wir brauchen keinen Gott" - ist grundsätzlich ein nettes Buch ;) obwohl ich "Gott ist tot!" eher mit ":nono:" beantworten müsste.. sie (die Götter) sind lebendiger denn je.. Zumindest in weiten Teilen dieses Planeten.

Dennoch, auch wenn diesem Buch die nötige intellektuelle Tiefenschärfe abgeht, bleibt sie in einem Zeitalter eines wieder zunehmenden religiösen Fundamentalismus unbedingt notwendig. Denn eines ist klar: der Atheismus ist mindestens ebenso gut, wenn nicht sogar besser, in der Lage moralisch-ethische Kategorien für ein friedliches Zusammenleben auf unserem Planeten zu schaffen, wie alle Religionen. (zitat, ich hätts nicht besser sagen können)

Na, so schlecht ist Onfray sicher nicht, jedenfalls zeigt er viele Schwachstellen insbesondere der montheistischen Religionen und die mangelnde Vernunft der Menschen auf, die glauben. Natürlich könnten wir auch über Feuerbach und Nitzsche diskutieren - aber ich meine, dass das hier etwas zu weit geht. Der Sinn aller Beiträge hier bezieht sich doch wohl auf die Erotik und die Sexualität - und hier ist Religion jedenfalls ein Hemmnis für den Genuss, das Leben und die Lust.
 
Du denkst, Religion sei Opium fürs Volk?

Ich denke, Fernseh ist Heroin fürs Volk. Davon verblödet man und wird zum billigen Stimm- und Konsumvieh ;-)

Was tue ich böses? Falle ich durch Intoleranz, durch missiomarischen Eifer auf? Habe ich versucht? Dich zu bekehren? Oder ist es nicht eher so, dass wir beide in verschiedenen Welten leben?
 
Der Sinn aller Beiträge hier bezieht sich doch wohl auf die Erotik und die Sexualität - und hier ist Religion jedenfalls ein Hemmnis für den Genuss, das Leben und die Lust.
Ursprünglich war das das ein Nebenthema.

Ob Religiosität tatsächlich ein Hemmnis ist? Klar, promiskuitives Leben wird abgelehnt. Darin hast Du Recht. Homosexualität von den meisten Religionen ebenfalls. Wenn man weder das Eine noch das Andere möchte sehe ich das nicht so. Meine Religion verbietet mir keinerlei sexuelle Praxis (von zölibatärem Lebensstil einmal abgesehen), so lange es innerhalb meiner Ehe geschieht: Meine Frau hat das Recht auf liebevolle Sexualität. Würde ich ihr die verweigern wäre es ein Scheidungsgrund. Wie wir das machen bleibt alleine unsere Privatsache. Es gibt keine einzige Praxis, die uns verboten wäre.

Es mag sein, dass andere Religionen da verklemmter sind. Das liegt aber nicht an 'Religion' an sich, sondern an diesen speziellen Religionen. ;-)

Um den Bogen wieder zurück zum Ausgangsthema zu finden: Es mag sein, dass religiöse Leute auf nichtreligiöse seltsam wirken. Es mag sein, dass das nicht überschreiten wollen von Grenzen intolerant wirkt, vielleicht sogar ist, aber gerade wenn es das ist stellen verschiedene religiöse Ansichten ein ernsthaftes Hindernis Dar
 
Der Sinn aller Beiträge hier bezieht sich doch wohl auf die Erotik und die Sexualität - und hier ist Religion jedenfalls ein Hemmnis für den Genuss, das Leben und die Lust.
Ursprünglich war das das ein Nebenthema.

Ob Religiosität tatsächlich ein Hemmnis ist? Klar, promiskuitives Leben wird abgelehnt. Darin hast Du Recht. Homosexualität von den meisten Religionen ebenfalls. Wenn man weder das Eine noch das Andere möchte sehe ich das nicht so. Meine Religion verbietet mir keinerlei sexuelle Praxis (von zölibatärem Lebensstil einmal abgesehen), so lange es innerhalb meiner Ehe geschieht: Meine Frau hat das Recht auf liebevolle Sexualität. Würde ich ihr die verweigern wäre es ein Scheidungsgrund. Wie wir das machen bleibt alleine unsere Privatsache. Es gibt keine einzige Praxis, die uns verboten wäre.

Es mag sein, dass andere Religionen da verklemmter sind. Das liegt aber nicht an 'Religion' an sich, sondern an diesen speziellen Religionen. ;-)

Um den Bogen wieder zurück zum Ausgangsthema zu finden: Es mag sein, dass religiöse Leute auf nichtreligiöse seltsam wirken. Es mag sein, dass das nicht überschreiten wollen von Grenzen intolerant wirkt, vielleicht sogar ist, aber gerade wenn es das ist stellen verschiedene religiöse Ansichten ein ernsthaftes Hindernis Dar
 
Ob Religiosität tatsächlich ein Hemmnis ist? .............. Homosexualität von den meisten Religionen ebenfalls. ........... Es mag sein, dass das nicht überschreiten wollen von Grenzen intolerant wirkt, vielleicht sogar ist, aber gerade wenn es das ist stellen verschiedene religiöse Ansichten ein ernsthaftes Hindernis Dar

Ja, Religion ist nicht nur ein Hemmnis für Lebenslust, sie ist auch eine institutionalisierte und gesellschaftlich normierende Denkhemmung, was auch auf die Sexualität gewaltige Auswirkungen hat. Religionen sind körper- und lustfeindlich, beschränken die freie geistige und körperliche Entwicklung der Menschne - kurz gesagt. Und die religiös determinierte Herabwürdigng der Homosexualität ist nur eines der zeichen dafür.
Und es ist nicht so, dass das "nicht-überschreiten-wollen von Grenzen intolerant ist, es sind vielmehr die Religionen, die diese Grenzen, die gegen die Natur, also gegen die angeborenen Triebe und das Menschsein an sich gerichtet sind, aufbauen und die Natur beschränken . Wie eben gerade religiöse Menschen der Natur sehr wenig Achtung entgegenbringen, ebenso wie den Andersgläubigen. Die Intoleranz ist ein wesentlicher Teil der monotheistischen Religionen - auch sexuell!
 
Zuletzt bearbeitet:
ich denke, daß hier
a) sehr stark die religion der eigenen sozialisation mit "der religion" in eins gesetzt wird (ein höchst metaphysischer gedankengang) und
b) wie immer bei dogmatischen antitheisten (atheisten stören mich nicht) eher gegen die bilder, die man von gott hat (aber nicht haben will), gekämpft wird.
das ganze rationalistische brimborium ist ja selbst ersatzreligion und muß mit nun seiner postmodernen dekonsturktion kämpfen - letztere postmoderne letztendlich den beweis erbringen will (das ist ihr dezidiertes und selbstbeschriebenes programm), daß eben alles "moralische" und ethische nur beliebiges anhängsel unbewußter struktur wäre, sei dies nun des marktes (marx, hayek...), des hirnes oder der evolution.
nichts davon ist in der lage (oder auch nur willens) ein ethisches zusammenleben zu begründen (mit betonung auf grund, nicht ursache etc.).
was einstein betrifft: warum sind alle immer gescheiter als er selbst? er war nun einmal pantheist und kein atheist. er wollte auch (achtung, glaube!!!) ein deterministisches weltbild, deswegen war die quantenpysik für ihn ein moralischer angriff.
was physiker betrifft, die wie prof. oberhummer (übrigens jenseits der community, was derartig apodiktische aussagen betrifft) von der lehrkanzel herunter unsinn verzapfen und quantenschaum und andere metaphysische konstrukte nicht epistemologlisch, sondern ontologisch gebrauchen, um ihren pers. glauben quasizurationalisieren: das hat schon max weber verabscheut.
 
was mich fuchsig macht: warum wird immer "die religion" für alles lustfeindliche oder unmenshliche verantwortlich gemacht, wenn es empirische daten gibt, daß es sich selbst für ratiol haltende gesellschaften sofort ebenfalls die gröbsten barbareien zu produzieren imstande sind. (man behalte im hinterkopf: selbstwahrnehmung). die frühen usa: nur weiße männer sind menschen (eines der 1. vorurteile des klassischen rationalismus), der stalinismus baute auf lenins pseudorationalismus auf und ermordete millionen, die ddr (wie der sozailismus an sich) war biederer als das biedermeier, ja selbst der ns-staat hielt sich selbst für den neuen rationalismus (befreit von der "jüdischen zettelkastenlogik", wie herr dr. göbbels es so schön fomrulierte). diese system kannte allesamt keine religion, wenn sie auch kollektive bilder in quasireligiösen kontexten zu nutzen verstanden - aber das tut die profane werbeung heute ebenso.
 

Vorhandensein von Wissen und seiner subjektiven Wahrheit. Wenn ich sage, Glauben heißt wissen, dann bedeutet das aber nicht, dass Glauben auch bewiesen werden kann. Diese Idee (nämlich den Glauben beweisen zu können) des ansonsten so klugen Thomas von Aquin bereitet den Christlichen Kirchen einige Probleme, denn seine Gottesbeweise sind mittlerweile allesamt widerlegt. Es ist für die modere Wissenschaft ein Leichtes gewesen, das zu tun. Die Existenz eines Gottes zu widerlegen wird ihr aber niemals gelingen, es gelingt ihr ja nicht einmal, die Existenz eines Gottes überflüssig erscheinen zu lassen, denn es gibt keine einzige einigermaßen plausibel untermauerte Theorie, wie das Universum aus dem Nichts entstanden sein könnte, welche Kräfte den Urknall bewirkt haben könnten.

es wirkt auf mich etwas kurios, wenn du du in einem erotikforum ausgerechnet thomas von aquin positiv erwähnst.
thomas gilt als der bedeutendste kirchenlehrer der katholischen kirche. nicht vergessen werden darf, dass der extreme frauenhasser thomas neben augustinus mit dessen wahnvorstellungen
noch heute teilweise für moraltheologie der kirche verantwortlich ist und war. zu den schwersten sünden gerechnet wurde seit jeher die sexuelle selbstbefriedigug. onanie ist für thomas ein laster, das schlimmer ist als der verkehr mit der eigenen mutter!
kommentar überflüssig!
 
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