Beziehungsunfähigkeit

Hi,

Kennt das wer von euch oder war schon mal in solch einer Situation?
Und wenn wie habt ihr es geschafft, es einfach laufen zu lassen und zuzulassen?

wie kommst Du drauf, dass es wer geschafft hat? ;)

Es gibt nunmal Menschen, die keine Beziehung schaffen. Die sich vielleicht unendlich danach sehnen, aber wenn sie wen haben, schaffen sies einfach nicht.

Es gibt Menschen, die Liebe nicht schaffen, die gerne lieben wollen, aber wenn sie sich verliebt haben, dann interessiert sie derjenige nicht mehr.

LG Tom
 
Was du beschreibst, erinnert mich an das "Igel-im-Winter-Syndrom", das zwangssläufig alle Menschen (Lebewesen) mit sich führen. Oder wie die Pop-Psychologie das auch immer nennt. Das Sinnbild soll eine Beziehung wie bei einer Gruppe Igel beschreiben, die sich bei Kälte zusammenkuscheln sollen um zu überleben aber sich bei mangelnder Vorsicht unweigerlich gegenseitig ins Fleisch stacheln. Wortwörtlich:
Wo sich Zuneigung und Abstoßung abwechseln. Faustregel: je näher man sich kommt desto heftiger.
Es gehören immer zwei (oder mehr) für alle aufkommenden "Fehler".
Ich will dir deinen Wunsch "Verantwortung für die Situationen zu tragen" nicht streitig machen. Aber es vereinfacht die Dinge, wenn du (unabsichtliche) Beleidigungen aller Art so betrachtest: "Er gab mir (metaphorische) Nadelstiche in den Kopf, wobei ich doch EINDEUTIG nach (metaphorischer) Bearbeitung meines Beines mit dem heißen Bügeleisen verlangt habe."
Das beinhält die haarsträubende aber SEHR menschliche Vorgehensweise den "Mangel von Intensität" einer Handlung als "Missbrauch" wahrzunehmen. Es hilft, das "Intensitätsgefühl" zwischen zwei Menschen nicht als selnbstverständlich deckungsgleich zu sehen.
Gleichzeitig bricht es hoffentlich das eigene Bild von "Eindeutig"

ER hat MICH nicht fest genug gedrückt (daher Verdacht), SIE bläst nicht angestrengt genug, (daher Verdacht) ER ruft nicht mehr (so oft) an... etc.

Das hat alles einen darunter liegenden Grund:
eine Beziehung ist per Definition unnatürlich.
Sonst wären wir am Gehirn zusammengewachsen.
Das ist keine Herabwürdigung von Beziehungen. Nur ein (auf den ersten Blick heftiger aber für eine Grundentspannung notwendiger) Perspektivenwechsel.
Im Gegenteil: Das macht "funktionierende" Beziehungen noch Bewundernswerter.
Dabei muss man sich u.a. REALISTISCH fragen: "Was will ich aus dieser Beziehung?"
Und je erwachsener beide/alle Parteien damit umgehen und nicht versuchen immer mehr in die Beziehung hineinzuschmuggeln, desto glatter könnte es laufen.
Sagen wir, ER und SIE (in diesem Fall) sind voneinander angetan aber stehen noch nicht so fest im Leben, wie sie wollen.
In einem hart erarbeiteten Moment brutaler Ehrlichkeit wollen sie beide zu allererst eine geschäftliche Partnerschaft. Sie ist ein Cam-Model und er Manager. Liebeleien sind ok, Sie wohnen getrennt. Er will exklusiv mit ihr schlafen, sie sieht das als für sich (nicht nur beruflich) unrealistisch.
Sie entscheiden sich eine Freundschaft mit gemeinsamem beruflichen pushen und gelegentlichen Sex und Zärtlichkeitenaustausch. Dann ohne großen Anpassungskommunikationen fängt sie an ihm Jubiläumsgeschenke zu machen (und erwartet auch welche) und er will sie als "Trophäe" zu Events mitnehmen.
Die Dinge stauen sich auf. Sie tun sich gegenseitig die Gefallen bzw lassen sie sich gefallen...
Bla bla bla Gedankenspiralen, Investitionen verteidigen etc
Chaos.
Mathematisch ausgedrückt:
Erwartungen² : (klare x direkte)Kommunikation = Zufriedenheit x Zeit

Zu deiner "Selbst-sabotage": versuch mal sie (auch wenns unangenehm wird) als Selbst-BEFREIUNGspotential in Form von schichtweiser BeziehungsSABOTAGE zu sehen.
Danke für diesen interessanten Blickwinkel!
 
Wer außer Dir selbst hindert Dich daran "so" zu ihm zu sein?
Wer außer Dir selbst hält an dem Muster fest?
Venus hat es ganz gut beschrieben, meine Ex war auch länger alleinerziehend, Du bist alleinerziehend.
Viele Alleinerzieherinnen sind als Partnerinnen anfangs gerne etwas "schwieriger", weil sie denken keiner kann es besser, oder zumindest gleich gut wie sie selbst. Und weil eben lange keiner da war der bereit war ihnen etwas abzunehmen.
Wenn er die Wäsche falsch aufhängt, den Schinken für die Fleckerl zu klein/groß schneidet, unter dem dritten Buch von links noch ein wenig Staub liegt, den Schmutzwäschebehälter beim Saugen mal nicht weit genug wegschiebt, aus den Socken kleine feuchte Kügelchen macht, ist es manchmal besser einfach froh zu sein, dass er überhaupt etwas tut;)
Optimieren kann man das dann immer noch;).
Oh so kleinkariert bin ich absolut nicht zudem habe ich die totale Ordnung seit meinem Kind schon lange aufgegeben. Ich freue mich und schätze jede Kleinigkeit weil ich weiß, dass das nicht selbstverständlich ist.
In solchen Dingen liegt eindeutig nicht das Problem
 
Du kennst die Gründe für dein Verhalten und nimmst professionelle Hilfe in Anspruch bzw hast in Anspruch genommen. Informiere dich über Autosuggestion, könnte vielleicht helfen.
Meine Phobie konnte ich damit neutralisieren bzw beseitigen.
Danke, bei mir ist es jedoch etwas komplexer hatte ich auch schon probiert
 
Liegt es vielleicht daran daß du Angst davor hast dich im Jungle der Gefühle zu verirren?
Daß und eben die Zeit wo du alle Entscheidungen selber treffen musstest.
Angst davor ihm wehzutun, oder daß er dich verletzen könnte.
So ähnliches habe ich als junger mal erlebt.
Ohja ich hab eine heiden Angst vor all diesen Dingen und die größte ist wohl ihn zu verletzen aufgrund meines Verhaltens....er sagt immer er hält das aus und er weiß worauf er sich eingelassen hat, weil ich von Anfang an eigentlich sehr ehrlich zu ihm war, aber trotzdem denke ich, dass sein Leben ohne mich entspannter wäre und nicht so sehr komplex.
 
Ohja ich hab eine heiden Angst vor all diesen Dingen und die größte ist wohl ihn zu verletzen aufgrund meines Verhaltens....er sagt immer er hält das aus und er weiß worauf er sich eingelassen hat, weil ich von Anfang an eigentlich sehr ehrlich zu ihm war, aber trotzdem denke ich, dass sein Leben ohne mich entspannter wäre und nicht so sehr komplex.
Er hat sich anscheinend für den komplexen und unentspannten Weg entschieden. Nimm es an :)
 
Ich glaube dass es das gibt. Gerade weil ich denke nicht für eine Ehe geschaffen zu sein.
Bin nun ewig mit meinem Mann zusammen, wäre ich geschieden würde ich mich wohl nicht mehr so fest binden.
Jetzt wo die Kinder aus dem Gröbsten raus sind und ich nicht mehr den ganzen Tag hinter ihnen herumwurstle sowie mehr Zeit für mich habe, merke ich immer mehr wie eng es um meinen Hals wird.
Bin nicht zum einsperren gedacht. Und ob der Mensch mit dem ich ficke wen anderen auch an der Angel hat ist mir egal.
Obwohl es mich nur mit viel Gefühl und emotionaler Nähe gibt.
Nein, kein Paradox einfach nur anscheinend nicht geschaffen für ein Leben "nur zu zweit"
So gar nicht.
Also Beziehungunfähig..wenn man unter Beziehung traute Zweisamkeit rund um die Uhr versteht.
 
Ohja ich hab eine heiden Angst vor all diesen Dingen und die größte ist wohl ihn zu verletzen aufgrund meines Verhaltens....er sagt immer er hält das aus und er weiß worauf er sich eingelassen hat, weil ich von Anfang an eigentlich sehr ehrlich zu ihm war, aber trotzdem denke ich, dass sein Leben ohne mich entspannter wäre und nicht so sehr komplex.

Lass ihn seine Entscheidungen selber treffen.
 
Ich glaube hier kann dir keine/r einen Rat geben :
Denn dazu gehört wissen über Alltag, Arbeit, Freunde etc
Was alles zusammenspielt vergangenes, Gegenwart
Komplexe etc
Und das von beiden
Vielleicht steht er es sich auf komplizierte Menschen, wäre es nicht so vielleicht würde er sich trennen
Ka
 
Ich glaube dass es das gibt. Gerade weil ich denke nicht für eine Ehe geschaffen zu sein.
Bin nun ewig mit meinem Mann zusammen, wäre ich geschieden würde ich mich wohl nicht mehr so fest binden.
Jetzt wo die Kinder aus dem Gröbsten raus sind und ich nicht mehr den ganzen Tag hinter ihnen herumwurstle sowie mehr Zeit für mich habe, merke ich immer mehr wie eng es um meinen Hals wird.
Bin nicht zum einsperren gedacht. Und ob der Mensch mit dem ich ficke wen anderen auch an der Angel hat ist mir egal.
Obwohl es mich nur mit viel Gefühl und emotionaler Nähe gibt.
Nein, kein Paradox einfach nur anscheinend nicht geschaffen für ein Leben "nur zu zweit"
So gar nicht.
Also Beziehungunfähig..wenn man unter Beziehung traute Zweisamkeit rund um die Uhr versteht.


Inwiefern einsperren?
Lasst ihr euch keine Freiräume?
(Ich meine jetzt nicht sexuell oder geht dir genau das ab? )
 
Inwiefern einsperren?
Lasst ihr euch keine Freiräume?
(Ich meine jetzt nicht sexuell oder geht dir genau das ab? )
Generell bin ich extrem selbstständig und freiheitsliebend. Ich nehme mir mittlerweile meine Freiheiten, doch am Liebsten ist mir, wenn ich mein Bett für mich alleine habe.
Zwar auch gesellig aber ich möchte einfach oft spontan meinen Impulsen folgen. Vielleicht weil ich mein erstes Kind so früh gebar und diese gewissen Freiheit nicht kenne.
Egal in welcher Hinsicht.
Alles was sich als Zwang anfühlt ist mir momentan zuwieder. Ausser wenn es um meine Kinder geht.
 
Meine Frage an euch, ist es tatsächlich möglich, dass man nicht mehr fähig ist eine Beziehung zu führen obwohl man mal eine Langzeitbeziehung geführt hat?

Ich für meinen Teil hatte mir nach längerer Solozeit eine Beziehung gewünscht, dann hatte ich eine und stellte fest, dass da nach und nach Stolpersteine im Weg sind, meinerseits. Ich kann einfach nicht zulassen und es laufen lassen (die Hintergründe weiß ich).
Bedeutet ich habe den Mann den ich geliebt habe und immer noch liebe verjagt aus meinem Leben, der der mich genommen hat wie ich bin und der meinte ich sei die Eine für ihn.
Ich kenne zwar den Ursprung meiner Reaktionen doch kann ich sie nicht kontrollieren oder steuern, zugleich denke ich schon fast ich sabotiere mich selbst.

Kennt das wer von euch oder war schon mal in solch einer Situation?
Und wenn wie habt ihr es geschafft, es einfach laufen zu lassen und zuzulassen?

Ich bedanke mich jetzt schon für eure Antworten!
LG Rose
Rose, mir ging's, bzw. geht es genauso, eine schlüssige Antwort kann ich Dir auch nicht geben...

Ich frage mich, hab ich etwas falsch gemacht, die Angst vor einer neuerlichen Enttäuschung, für mich ist es halt schwer, wieder jemanden 100% zu vertrauen, 99% ist halt zu wenig...
sabotieren ist halt ein harter Ausdruck, vielleicht ist das ein Schutzmechanismus?

Stolpersteine und es laufen zu lassen, helfen einem in der Situation nicht wirklich weiter :down:
 
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