Auch kenne ich noch immer keinen, der AN Corona verstorben ist...
Ich schon. Und auch einige, die schwere Verläufe hatten - und natürlich mehrere, die leichte Verläufe hatten.
Ich kenne allerdings auch Ärzt*innen und Pfleger*innen, die ihren Dienst in Covid-Stationen tun .... die haben sehr schwere Wochen hinter und noch vor sich.
..., aber ich kenne MEHRERE Unternehmer, die ihre Firma zusperren müssen...ich kenne Handelsunternehmer, die normalerweise am 8. Dez. das Geschäft des Jahres machen, heuer aber von dieser "perfekten" Gesellschaft im Stich gelassen worden ist...und die Geschäfte blieben leer...
Ich meine, dass Du da ein wenig Äpfel mit Birnen vermischt - aber ich kann die emotionale Lage auch nachvollziehen. Auch weil mein Leben, privat wie beruflich, erheblich eingeschränkt bis belastet ist.
Ich kenne allerdings auch (persönlich) Unternehmer, die während der Pandemie-Krise Geschäfte gemacht haben wie noch nie - und das auch ehrlich zugeben. Die Lockdowns hat nicht die "Gesellschaft" verordnet - und, dass man vor Weihnachten die Verkaufssaison aufgemacht hat, bezahlen wir derzeit mit dem verlängerten Lockdown.
Es geht einfach darum, dass die gesellschaftlichen Ressourcen über die Kapazitätsgrenzen belastet werden bzw würden, ohne die Einschränkungen (die ja ohnehin nur unterprächtig eingehalten werden).
Ja, aber wo ist DA die Gesellschaft, die von allen Solidarität bei der Einhaltung der Massnahmen fordert???? ...
Also derzeit ist es eher so, dass ein wachsender Anteil der Gesellschaft Lockerungen und Öffnungen fordert. Und nicht wenigen Bereiche der Gesellschaft werden diese Forderungen auch erfüllt.
Ich habe schon den Eindruck, dass innerhalb der österreichischen Gesellschaft erhebliche Solidarität erkennbar ist.
....Ich kenne KEINEN, der zu mir kam und sich mit einer Spende dafür bedankt hat, dass ich in allen Betrieben alle Massnahmen mittrage. ...
Ist das nicht ein bisschen sehr unrealistisch und "fehl" erwartet? Da bemühe ich nun einmal den klassischen Unternehmer-Spruch:"Ein Betrieb ist kein Sozialunternehmen."
Nur nebenbei - an meinem Arbeitsplatz haben wir seit Beginn der Pandemie-Krise deutlich strengere Einschränkungen als die "Wirtschaft" - ohne jede Pause (z.B Sommer). Also seit fast einem Jahr - und auch jetzt schon strengere Regelungen als in der Verordnung verordnet. Und vieles davon zu wirtschaftlichen Lasten der Kolleginnen und Kollegen.
... Ich kenne KEINEN aus dieser "solidarischen" Gesellschaft, der beim BK oder beim Finanzminister vorstellig wurde um zu bewirken, dass die angeblich so schnell und unbürokratischen Hilfsmittel rasch bei mir ankommen..im VORHINEIN...nicht wenns schon zu spät ist...
Die Administration der Hilfsmittel ist etwas, das bei der Wirtschaftskammer und den Finanzämtern liegt. Da hat "die Gesellschaft" keinen Einfluss.
Und der allergrößte Anteil der Corona-Gelder landet bei den Unternehmen - der deutlich kleinere Anteil bei Arbeitnehmer*innen. Und gerade für die Arbeitgeberseite sind zahlreiche Sonderbestimmungen eingeführt worden, nebst teilweise sehr großzügigen Stützungen.
"Solidarität" erkenne ich schon - nicht wenige, die nun gezielt bei österreichischen Unternehmen bestellen und kaufen, freiwillige Sozialdienste machen, freiwillig bei den Massentests aushelfen.....
Zurück zum Thema "4. Lockdown" - den wir meiner Vermutung nach kaum mehr vermeiden können. Auch mit Impfung nicht. Wir könnten nur die Zeit besser nutzen, um uns vorzubereiten...
Wobei eben, wie bereits deutlich zu erkennen ist, die "psychosozialen" und ökonomischen Kosten dramatisch steigen.... und ich habe zum wiederholten Male nicht den Eindruck, dass die Regierung adäquat damit umgeht....