In jedem Portfolio gibt es Underperformer, auch bei ETFs. In Summe gleicht sich alles aus wenn man im eigenen Depot genügend streut. Und man erspart sich Spesen.
Ja das liegt in der Natur der Sache, Wenn man lauter Aktien hat die, unrealistischer Weise, 100 % im Jahr machen, ist eine die "nur" 75 % macht schon
eine "underperformerin".

Hier flammt der Konflikt passiv vs. aktiv investieren auf. Für die meisten Privatanleger wäre es besser sie würden in breit gestreute Indexfonds
investieren, damit hätten sie eine bessere Rendite, als sie es so haben.
Passives Investieren basiert auf der Theorie effizienter Finanzmärkte. Diese besagt, dass die Preise von Finanzanlagen, wie z.B. Aktien, sämtliche vorhandenen Informationen widerspiegeln. Gemäß dem Ökonomen und Nobelpreisträger Eugene Fama bedeutet dies, dass es unmöglich ist, die durchschnittliche Marktrendite dauerhaft zu übertreffen, sofern die relevanten Informationen öffentlich verfügbar sind. Die Kosten seien deshalb der entscheidende Erfolgsfaktor und kostengünstige Index-Fonds die effizienteste Art zu investieren.
Gemäß Professor Andrew Clare vom Lehrstuhl für Vermögensverwaltung an der Cass Business School in London sind passive Fonds deshalb so beliebt, weil vieles darauf hindeutet, dass die Theorie effizienter Märkte zutrifft und aktive Fondsmanager den Markt auf lange Sicht nicht übertreffen können, insbesondere unter Berücksichtigung der Gebühren. Ein weiterer Faktor sei das zunehmende Kostenbewusstsein der Anleger.
In den 1960er- und 1970er-Jahren war aktives Investieren die Norm, weil viel weniger Informationen über Unternehmen zur Verfügung standen. Dies erleichterte es Managern, falsch bewertete Aktien zu identifizieren. Mit der zunehmenden Informationsflut wurde es aber für sie immer schwieriger, den Markt zu schlagen – insbesondere in den USA, dem grössten und informationsreichsten Markt. Hingegen zeigen verschiedene Studien, dass ausserhalb der USA mittels aktiven Managements noch immer positive Ergebnisse erzielt werden können, wenn man auf die richtigen Fondsmanager setzt.
Für viele Vermögensverwalter besteht das optimale Portfolio deshalb aus einem Mix passiver und aktiver Elemente. Passiv in denjenigen Bereichen, wo es unwahrscheinlich ist, den Markt übertreffen zu können, und aktiv dort, wo das Potenzial hierfür grösser ist.
Zur Frage aktiv versus passiv erscheinen immer wieder neue Studien, die aber keinen eindeutigen Schluss zulassen. Eine Untersuchung von S&P Dow Jones Indices aus dem Jahr 2016 zeigt beispielsweise,
dass rund 90 Prozent der aktiven Manager über einen Zeitraum von einem, fünf und zehn Jahren die jeweiligen Indizes nicht übertreffen konnten, sofern auch die Gebühren berücksichtigt werden. Zu einem ähnlichen Ergebnis gelangte eine Studie der Ratingagentur Standard & Poor's in 2018: Über einen Zeitraum von zehn und 15 Jahren hätten rund 80 Prozent der aktiven Manager ihre Benchmarks, also den Vergleichsindex, unterschritten.
Zu einem ganz anderen Ergebnis kommt hingegen eine von der UBS im Jahr 2016 durchgeführte Studie. Sie zeigt, dass aktive Manager ihre passive Konkurrenz nach Gebühren zwischen 2000 und 2016 um 0.78 Prozent pro Jahr übertroffen haben. Ebenso ergab eine Studie der britischen Aufsichtsbehörde Financial Conduct Authority (FCA), dass aktive Fonds seit 2003 jedes Jahr eine um 0.84 bis 1.2 Prozent höhere Performance erzielten, als passive Fonds – wiederum nach Abzug der Gebühren.
Wo sind also aktive und passive Ansätze am sinnvollsten? Eine umfassende Studie der Universität Zürich aus dem Jahr 2019 zeigt, dass aktive Anlagen in Nicht-US-Aktien erfolgreicher sind als solche, die in US-Aktien investieren. Gemäss Markus Leippold, Professor für Financial Engineering an der Universität Zürich, hänge aktive Manager-Outperformance von der Reife und der Wettbewerbsintensität eines Marktes ab. In jüngeren oder weniger effizienten Märkten gelinge es aktiven Managern eher, Indexfonds zu übertreffen; in reiferen Märkten wie den USA sei es genau umgekehrt. Zu einem ähnlichen Schluss, dass nämlich aktives Management in den USA wenig erfolgreich ist, kommen auch andere Studien.
Die Befürworter des aktiven Anlegens sind hingegen überzeugt, dass es immer Gelegenheiten geben wird, falsch bewertete Aktien ausfindig zu machen, und dass der entsprechende Aufwand die zusätzlichen Kosten rechtfertigt. Zudem könnten aktive Manager schneller auf neue Marktsituationen reagieren als passive. Dadurch ließen sich zusätzliche Renditen erzielen oder Verluste bei Markteinbrüchen vormeiden.
Ich versuche für mich das Beste aus beiden Welten herauszuholen. Die Pandemie war ein guten Beispiel hiezu: Während meine ETF- wie gewohnt
weiterliefen, und ich nicht im Traum daran dachte, irgendwas zu verkaufen, habe ich bei den niedergeprügelten Ölfirmen mit Hilfe eines ETF
investiert, aktives markettiming sozusagen, die Titelauswahl habe ich mir erspart, indem ich einen Indexfonds auf die europ. Öl- und Gasfirmen
gekauft habe,
Wie ich schon gesagt habe: den richtigen Weg für alle wird es nicht geben. Das hängt vom Engagement dem Durchhaltewillen, der Lebens-
situation des Einzelnen entscheidend ab.