Was mich aber interessieren würde, wie definierst du "gottesgefälliges Leben" für dich, was macht diese Lebensart für dich lebenswerter als andere? Wobei, ich versteh's schon weil ich ein Leben ohne meinen Glauben auch nicht führen möchte. Aber mich würde eben deine Aspekte interessieren.
Ach tom, gerne würde ich dir meine Beweggründe näher bringen, aber ob ich es schaffe so auszudrücken, dass es auch so verstanden wird, wie ich es will, ist fraglich. Gut, ich versuche es und noch dazu probier ich mich kurz zu halten...
Gleich vorweg, ich denke, ich habe so eine Einstellung und so einen starken Glauben an Gott, da ich noch nie auf den Prüfstand stehen musste. Mir ist in meinem ganzen Leben kein wirklicher Schicksalschlag widerfahren (Gott gib, dass es so bleibt) und ich musste auch nicht meinen Glauben durch ein mir geschehenes Unglück in Frage stellen.
Damit meine ich primär, dass ein von mir geliebter Mensch, aus dem Leben genommen wurde (damit meine ich aber nicht meinen 87jährigen Großvater).
Ich bewundere zB. den Steirerbua oder auch Benno. Beiden wurde das Liebste genommen und sind trotzdem gläubig. Ich habe keine Ahung wie es mit meinem Glauben stehen würde, deswegen hoffe und bete ich inständig, dass mir das erspart bleibt......
Ich hatte schon seit frühester Kindheit und Jugend eine starke Bindung zu Gott.
Gott ist in meinem Leben all gegenwärtig. Ich vertraue ihm meine innersten Nöte an und wenn ich gar nicht mehr weiter weiß, dann leg ich es in seine Hände und weiß es wird gut. Und es wird immer irgendwie gut. Natürlich ist auch klar, dass man nicht nur verlangen und nehmen kann, ohne zu geben oder sich zu bedanken, deshalb versuche ich gottesgefällig zu leben. Eben wie es Gott gefallen würde.
Ich lasse jeden Abend vor dem zu Bett gehen, meinen Tag Revue passieren. War die Strenge zu den Kindern angebracht, war ich meinem Partner gegenüber nicht schon sehr verständnislos und fordernd. Hab ich der Kassiererin doch sehr spüren lassen, wie sehr ich wegen der langen Warterei genervt war, etc.
Hab ich ein Posting hier im Ef gelesen und mir gleich voreilig, hochmütig gedacht, so ein Trottel....etc.
Na und dann kommt sie schon, die Stimme, die fragt, glaubst du ehrlich, dass das alles in Ordnung war und ich muss ehrlich eingestehen, nein, war es sicher nicht und stets ''gelobe ich Besserung'' und das aber aufrichtig und von Herzen.
Ich denke oft, was hat Jesus für uns Menschen auf sich genommen, ist sogar am Kreuz unter qualvollen Schmerzen gestorben auch für mich, aber nicht damit ich meine Mitmenschen verhöhne, respektlos behandle oder gar in Wort und Tat verletzte. Wenn ich wütend bin, dann brauche ich nur an Gott zu denken und ich bin gleich versöhnlicher, milder. An manchen Tagen gelingt es mir gut, an manchen gar nicht. Und weißt du was tom, an den Tagen, da es mir gelingt, fühle ich mich einfach sooo gut und an den Tagen, an denen sich mein Herz verhärtet, geht's auch mir mies und ich weiß, dass das nicht der richtige Weg ist und auch nicht der Weg, den sich Gott für mich wünscht.....
Recht hochtrabende Worte, die es aber eigentlich nicht sind, da ich ein fehlerhafter Mensch wie jeder anderer bin und Gott hilft mir Tagtäglich dabei mein Fehler zu erkennen und er gibt mir die Kraft diese auch einzugestehen, um den einen oder anderen vielleicht irgend einmal nicht mehr zu machen.
Frei von Fehlern wird man nie sein, geht gar nicht, denn sonst wären wir Gott und den gibt es nur einmal....