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Na ja, mag sein ..... trotzdem ist irgendetwas an diesem Satz nicht stimmig.Ohne Glauben = Vertrauen kann es keine Ernte geben, und Unwetter kann es immer mal geben .
Ich denke da gerade an den braven und gottesfürchtigen Bauern, welcher Anrainer zu einem gottlosen und verdorbenen Wüstling ist, und dennoch sind ihre Ernten gleich gut, und umgekehrt im Falle eines Unwetters sind ihrer beiden Ernten vernichtet.
Wie das jetzt?
Vielleicht können wir uns darauf einigen: um zu ernten, ist eine entsprechende Arbeit erforderlich. Je besser die Arbeit, um so größer der Ertrag. Der Rest mag in Gottes Hand oder auch in der Hand der Natur liegen.
Das sehe ich bei einer Partnerschaft nicht anders. Entscheidend ist wohl, wie man als einzelner Mensch zu Fragen der Partnerschaft usw. steht, wie sehr man sein Gegenüber als Partner und als Menschen respektiert und achtet, und auch das Maß der Liebe wird eine große Rolle spielen.
Ich meine aber auch, dass der Einfluss des Glaubens des einzelnen auf das Gelingen einer Beziehung denkbar gering ist. Es gibt genug Beispiele dafür, dass auch "Gottlose" zu sehr liebevollen, zärtlichen und harmonischen Beziehungen fähig sind, wo hingegen es ausreichend "wahre Gläubige" gibt, welche trotz des göttlichen Segens in ihrer Ehe nach ein paar Jahren das Handtuch werfen.
Es wird natürlich schon wahr sein, dass ein gelebter Glaube sich auf das Leben eines Menschen positiv auswirkt, und ich weiß aus eigener Erfahrung, wie viel an Freude, Mut, Kraft, aber auch Trost und Hoffnung man aus seinem Glauben zu schöpfen vermag. Aber dennoch wird für den Umgang mit anderen Menschen die grundlegende Einstellung zu anderen den Ausschlag geben, welche durch den Glauben - wenn Du so willst - veredelt wird, welche aber aus dem Glauben allein heraus nicht zu entstehen vermag, wie wir ja an ungezählten Beispielen sogar in den Reihen der Kirche erkennen können.
Was den Wert einer Ehe betrifft, so sehe ich das durchaus ähnlich wie Bulsara. Die Eheschließung vor dem Standesbeamten oder vor dem Priester ist primär ein Formalakt. Im Falle der r. k. Kirche erhält die Ehe durch die Unauflöslichkeit des Sakramentes zwar eine nicht unerhebliche Bedeutung, aber letztlich ist der Gedanke der Unauflösbarkeit der Ehe nur gegen jeden Grundsatz der Vernunft und auch der Menschlichkeit durchsetzbar.
Ich vermute dahinter - neben dem göttlichen "was Gott verbindet, soll der Mensch nicht trennen" - in noch größerem Maße das durchaus weltliche Bestreben, zu einer Zeit, als die Frauen noch von den Männern abhängig (gemacht!) waren, deren Auskommen auch im Falle eines nicht harmonischen Zusammenlebens zu sichern. Was, wie wir wissen, in sehr vielen Fällen nach hinten los gegangen ist, wo dann eine Frau auf Gedeih und Verderben einem Mann ausgeliefert war, und wo diese tristen Verhältnisse dann noch unter dem Mäntelchen einer "guten" Ehe verborgen wurden.
Dass die gesellschaftliche Entwicklung mit ihren langsam voran schreitenden gleichen Rechten für die Frauen diese davor bewahrt, sich in Folge ihrer materiellen Abhängigkeit dem Diktat manches Ehemannes zu beugen, und sie statt dessen den Weg aus der Beziehung wählen, ist in meinen Augen durchaus erfreulich. Auf der anderen Seite finde ich es bedauerlich, dass die Bereitschaft, eine Beziehung durch eine Heirat auch auf eine rechtliche Grundlage zu stellen, immer mehr zurück geht.
Das mag nicht von Haus aus gegen die heutigen Beziehungen sprechen, es scheint mir aber doch ein Indiz dafür zu sein, dass man gerade in Beziehungsfragen eine in meinen Augen bedauernswerte Zurückhaltung und Unsicherheit erkennen lässt. Vielleicht ist es auch nur meine Vorliebe für klare Verhältnisse und ihrer konsequenten Umsetzung, dass ich mir nur schwer vorstellen kann, mir zu Beginn einer Beziehung erst einmal Gedanken darüber zu machen, wie ich im Falle des Falles am leichtesten wieder aus ihr heraus komme. Allerdings muss ich einräumen, dass ich erst dann von Beziehung spreche, wenn ich mir für mich selbst und gemeinsam mit meinem Partner über die Vorstellungen und Ziele im Klaren bin.
Dass manche nach einem ONS und zweimal Kaffee trinken sich schon in einer Beziehung wähnen, und dass wieder andere sich ihre Affären als Beziehungen schönreden, sehe ich ohnehin als Zeichen unserer Zeit, über welche ich nur leise lächeln kann.