Der ideale Staat

Eigentlich hab ich den Plan ad acta gelegt. Aber jetzt, wo ich das alles lese, werde ich ihn aus der Versenkung holen. Ich reisse die Weltherrschaft endlich an mich. Damit die Filosofiererei endlich a End hat. Ich sag Euch dann schon was Sache ist.
 
das thema ist sicher gerade in der heutigen zeit, ein sehr interessantes wenn nicht gar ein brisantes, wenn man das internet durchforstet, dann findet man hunderte beiträge oder literaturvorschläge zum obigen thema, allerdings, sieht man sich dann doch genötigt, sich aus den vielen meinungen und darstellungen eine eigene meinung zu bilden,
je mehr ich mich in dieses thread thema vertiefe, um so weniger komme ich für mich, auf eine zufriedenstellende antwort,
daher stelle ich mir ganz bewusst die frage, "gibt es den idealen staat überhaupt",
 
daher stelle ich mir ganz bewusst die frage, "gibt es den idealen staat überhaupt",

Nein, den kann's gar nicht geben, da ja der Staat die Summe von Subjekten ist und man nie eine 100%-ige Übereinstimmung finden wird, was "ideal" ist.
Das, was für dich ideal ist, muß es nicht für mich sein und wir sind nur 2, aber keine Millionen.

Man kann daher nur danach streben, daß der Staat nach Gerechtigkeit, einer idealen Form, sozialem Ausgleich, etc. strebt, dabei aber auch in Kauf nimmt, daß man es nicht allen recht machen kann.
 
daher stelle ich mir ganz bewusst die frage, "gibt es den idealen staat überhaupt",
W. Churchill hat einmal gesagt: "Die Demokratie ist die schlechteste aller Staatsformen, ausgenommen alle anderen..."
Das Problem ist m.M.n. wie trina schon gesagt hat: Man kann es nicht allen Recht machen, das ist einfach aufgrund der Vielzahl an Persönlichkeiten und Betätigungsfelder faktisch unmöglich. Daher bleibt nur eine "Mehrheitsregierung" um es wenigstens möglichst vielen Recht zu machen. Daß das natürlich bei einer politisch "sehr ausgeglichenen Parteilandschaft" dann allerdings eher zu Stillstand führt, da jeder jeden blockiert, und sei`s nur "aus Prinzip" ist halt die Kehrseite der Demokratie, aber meiner Beobachtung nach ohnehin selbstregulierend und -bereinigend....

Der ideale Staat? Wäre wahrscheinlich eine Mischung aus Platons Vision und dem Kommunismus in seiner marxistischen Ur-Variante, jedoch ohne jegliche Einmischung in Partnerwahl, und die Erziehung der Kinder. Jedoch muss die Euthanasie von "nicht unbedingt für die Gesellschaft nützlichen Personen" (wie es zu Platons Zeiten durchaus üblich war und auch im 2.WK geschah) aussen vor bleiben, rein schon aus humanitären Gründen.
Aber wie bei allen "anderen Systemen" bleibt immer die Frage offen, ob das überhaupt funktionieren kann, denn es liegt nun mal in der Natur des Menschen "immer ein wenig gleicher sein zu wollen"....
 
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Ich vermute, der Gesetzgeber hat sich dabei etwas gedacht, wenn er Prostituierte ausdrücklich nicht zu den Arbeitnehmern rechnet. Andernfalls wäre ein dienstliches Abhängigkeitsverhältnis gegeben und die Zuhälterei damit legalisiert.

Das ist interessant, wie der Gesetzgeber denkt:fragezeichen:: "Ich weiß wie es illegal zugeht ( nicht alle ), belasse es dabei, ändere nichts oder versuche es zumindest mit legalen Mitteln einzudämmen und einigermaßen zu kontrollieren, schau weg und mache mir die Hände nicht schmutzig und überlasse, wißentlich, die Mädls ihrem Schicksal und schau halt zu". Das ist dann besser? In Deutschland hat sich der Gesetzgeber nichts gedacht? Dort ist es aber so geregelt!....mir scheint, bei uns herrscht nur eine scheinheilige Doppelmoral!. Daß Theorie und Praxis oft verschieden sind, weiß man ja, bin selbst kein Fan von Überregulierung, aber mit dieser Einstellung, dürfte man ja dann gar nichts regeln! Den Unterschied "Theorie und Praxis" sieht man ja auch bei den Ideen, was der "ideale Staat" sein soll. "Gibt es eh nicht, also ist eh wurscht, wozu noch was tun oder nachdenken?!".... nur deshalb soll man es nicht wenigstens versuchen?
 
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In Deutschland hat sich der Gesetzgeber nichts gedacht? Dort ist es aber so geregelt!....

Ich weiß über die Regelungen in Deutschland nicht Bescheid. Aber wenn die Mädchen dort tatsächlich angestellt sind, dann sind sie in einer schlimmen Lage. Ein Angestellter kann sich seine Arbeit und seine Kunden nicht aussuchen. Also müssten die Mädchen in Deutschland mit jedem Ungustl in die Kiste springen, wenn es der Chef anschafft? Das kann ich nicht recht glauben.
 
Ein Angestellter kann sich seine Arbeit und seine Kunden nicht aussuchen. Also müssten die Mädchen in Deutschland mit jedem Ungustl in die Kiste springen, wenn es der Chef anschafft? Das kann ich nicht recht glauben.

Nicht unbedingt. Beispiel Gastronomie, da haben auch Angestellte das Recht nicht jeden bedienen zu müssen. Ein Türlsteher kann manche abweisen und fragt auch nicht bei jedem den Chef, ob er xy den Einlaß verwehren darf.
Kellner detto, wenn z.B. jemand stark betrunken ist, etc.

Ich kenn die rechtliche Situation in Deutschland aber auch nicht so genau, vermute aber, daß ein Großteil der Mädels dort Freiberuflerinnen sind, aber nicht Angestellte.
 
Gut, daß die "Prostitution" nicht so leicht zu regeln ist, wie "eine Verkäuferin beim Anker", ist klar.....aber, daß man das nicht in der "Illegalität", jetzt halt 1/2 illegal, lassen kann und in einen gesetzlichen Rahmen raufheben sollte und nicht in so einem anarchischen halbdunst belassen kann und der Staat schaut zu, aber auch. Im gesetzlichem Rahmen entscheidet dann der freie Markt, derzeit herrschen ja halb anarchistische Zustände.Kann man alles, mit Maß, regeln. "Will die Arbeitnehmerin Sexworkerin einen Kunden nicht, da es sich um den Intimbereich handelt, muß der Arbeitgeber das akzeptieren" oder so ähnlich beispielsweise....die "Verkäuferin beim Anker" hat ja auch Rechte, nicht nur Pflichten, ist auch geregelt ( meiner Meinung wiederum zu viele Regeln insgesamt, geht wieder in die andere Richtung....)....also wenn man will, kann man daß vernünftig regeln, wie in anderen arbeitrechtlichen Gebieten.....wenn sich eh keiner dran hält, brauchen wir gar nichts mehr regeln und es herrscht Anarchie, hat aber dann nichts mehr mit einem zivilisierten verfassungsrechtlichen Staat zu tun, fällt dann komplett raus....Theorie und Praxis sind überall das gleiche Problem....aber ich glaube, wir sind jetzt "offtopic"...
 
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Das Hauptproblem ist unsere Rollensicht. Wie kann ein Mensch für alle difinieren was Gerechtigkeit ist. Dazu gibt es ein sehr interessantes Gedankenexperiment (vom wem hab ich leider vergessen).

Es geht darum, alle Güter, Berufe, Werte, gerecht aufzuteilen, Regeln und Gesetze zu bestimmen und eben alles zu designen, was einen guten Staat ausmacht OHNE dass jemand weis, wie seine Rolle aussehen wird. Also ob du alt/Jung, arm/reich etc bist. Und DAS find ich mal eine äußerst spannende überlegung.
 
Ist klar, die Menschen sind nie zufrieden! Eine Staatsform zu bilden wo alle zufrieden ist sehr schwer.
 
Es geht darum, alle Güter, Berufe, Werte, gerecht aufzuteilen, Regeln und Gesetze zu bestimmen und eben alles zu designen, was einen guten Staat ausmacht OHNE dass jemand weis, wie seine Rolle aussehen wird. Also ob du alt/Jung, arm/reich etc bist. Und DAS find ich mal eine äußerst spannende überlegung.

a theory of justice
 
Es geht darum, alle Güter, Berufe, Werte, gerecht aufzuteilen, Regeln und Gesetze zu bestimmen und eben alles zu designen, was einen guten Staat ausmacht OHNE dass jemand weis, wie seine Rolle aussehen wird. Also ob du alt/Jung, arm/reich etc bist. Und DAS find ich mal eine äußerst spannende überlegung.

Wenn es um das Aufteilen der Güter und Befugnisse geht, da werden sehr viele aufzeigen und ihre Ansprüche kundtun. Ob das bei der Aufteilung unangenehmer Pflichten ebenso sein wird? :hmm:
 
Das hab ich eigentlich nicht gemeint. Obwohl das natürlich ebenfalls kritikwürdig ist (Stichwort Richterbesetzung). Drück ich mich halt zielorientierter aus: "Umverteilen der Güter". Und zwar von denen, die diese Güter bzw. Werte erarbeitet haben zu denen, die nach einem gratis absolvierten Soziologiestudium über Verteilungsgerechtigkeit nachdenken.
 
würde gerne mit euch darüber diskutieren, was für euch ein ideale Staat ist.

da gäbe es eine menge an ansätzen: angefangen von der antiken form der demokratie (bis hin zum scherbengericht) über "alles für das volk, aber nichts durch das volk" bis hin zur "ökosozialen marktwirtschaft".

aber wo sind wir gelandet???
und die hauptsächliche frage: wie kommen wir von hier wieder weg?

m.e. nicht mit rein philosophisch-idealtypischen schlagworten wie ethik, fairness, gerechtigkeit etc. - denn die heutigen entscheidungsträger haben diese vokabel nicht einmal im fremdwörterlexikon gefunden.

m.e. auch nicht über eine revolution - denn die gerät auf basis unserer technologie viel zu leicht außer kontrolle / wird lebensbedrohlich und tauscht vor allem nur die köpfe der profiteure aus, ohne am system selbst etwas zu verändern (siehe frankreich und russland früher).

also geschieht eine wirkliche veränderung m.e. nur im weg von reformen - d.h. durch zur besinnung gekommene entscheidungsträger, die aus reinem eigennutz heraus die richtigen schritte setzen und das system für alle passabel wieder gerade richten. das wird aber nicht durch hochgestochene ethikanforderungen zu bewerkstelligen sein.
 
also geschieht eine wirkliche veränderung m.e. nur im weg von reformen - d.h. durch zur besinnung gekommene entscheidungsträger, die aus reinem eigennutz heraus die richtigen schritte setzen und das system für alle passabel wieder gerade richten. das wird aber nicht durch hochgestochene ethikanforderungen zu bewerkstelligen sein.

also kurz gesagt: wolken-kuckkucksheim.
 
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