Aber ich war nur User, kein EDV - Experte. Allerdings erkennt auch der "gewöhnliche" User, ob der "EDV - Experte" ihn einfach verscheissern will oder ob er sich wirklich um kundenorientierte Problemlösung bemüht.
Da du also schon länger im Geschäft tätig bist solltest du das "Kundenorientierungsproblem" das ich meine gut kennen. Denn in diesen prähistorischen Zeiten, da meinten besonders die "Experten" der Groß - EDV, dass das dumme Volk der User grundsätzlich zu blöd ist. Der PC hat diese Pseudo - Experten recht unsanft aus dem Olymp auf die Erde herunter geholt.
Und: in meinem Fach sitze (saß) ich nicht nur in meinem stillen Kämmerchen in der Firma, sondern war häufig vor Ort bei Kunden. Ich weiß daher aus dieser Sicht, was Kundenorientierung bedeutet (bedeuten soll). Vor allem, ein positives Verhältnis zum Kunden zu haben. Nicht nur nach außen hin, sondern wirklich den Kunden als Partner sehen.
Genauso wie der Experte erkennt, ob der "gewöhnliche User" schlicht zu faul/dumm ist, um sich auch nur ansatzweise um die Lösung eines minimalen Problems zu kümmern oder lieber sofort zum 20. Mal die Hotline anruft (wegen der immer gleichen Sache) - man kennt ja seine Pappenheimer, und mit denen ist wahrlich kein Geschäft zu machen. Kleinvieh macht in diesem Fall leider keinen Mist, weil genau diese Art von Kunden immer alles als selbstverständlich und gratis annimmt und eigentlich mehr Aufwand als Gewinn verursacht.
Aber das ist ja ein genereller Trend dieser Zeit: "ich bin selber an nix schuld", "ich mach selber garnix", "jemand anderer wird das für mich schon wieder gradebiegen/zahlen/..." etc.
Das Volk der User hat sich um nichts geändert, es ist nur größer geworden - und nur weil einer Moorhuhnschießen, 50 Tittenmails pro Tag verschicken und sein Word und Excel ohne fremde Hilfe aufmachen kann ist er noch weit davon entfernt, bei Problemen irgendwas auf die Reihe zu kriegen. Und eben durch die Einführung der modernen Benutzeroberflächen - die, wie ich hier ausdrücklich betonen möchte, für sehr viele Leute ein Segen sind - pflegen auch mittlerweile Leute Umgang mit Rechnern, die an sich schon für die Bedienung eines Bankomaten zu dämlich sind. Das sind zudem dann auch die "Beratungsresistentesten" wie ich sie zu nennen pflege. Leider kommt mir vor, daß die immer mehr werden (s.o.)
Auch ich hab Kundenkontakt und bin auch selbst Kunde großer Softwarehäuser (respektive meine Firma). Gottseidank kann ich mir meine Kunden mittlerweile großteils selbst aussuchen und schätze ebenfalls an diesen das partnerschaftliche Verhältnis (und umgekehrt scheinbar auch). Selbiges bedingt aber eben auch ein sich Begegnen auf Augenhöhe, intellektuell wie niveau- und umgangsmäßig, dann klappen auch die Projekte wunderbar und es gibt keinen Ärger bei den unvermeidlich auftretenden Problemen.
Mir ist durchaus bewußt daß ich mit dieser Einstellung die Leute die mit mir arbeiten sehr stark polarisiere, dafür hab ich den Ärger vom Hals und kann mich wirklich auf die konzentrieren, mit denen auch echte und für beide Seiten zufriedenstellende Ergebnisse zu erzielen sind.