Alsdann - das Wichtige zuerst:
Das ist ein unfairer Kommentar. Du legst mir damit Worte in den Mund, die ich sicher nicht so meine.
Falsch, und wieder unfair (die Aussage läßt sich nicht aus dem ableiten, was ich geschrieben habe).
Du unterstellst mir, nur geheiratet zu haben, damit mir jemand die Wäsche wascht? Nanana... So gut kennen wir uns noch nicht.
Gleich dreimal der Vorwurf der Unfairness, und das aus Deiner Tastatur!
Das schmerzt ein bisserl.
![Verwirrt :confused: :confused:](data:image/gif;base64,R0lGODlhAQABAIAAAAAAAP///yH5BAEAAAAALAAAAAABAAEAAAIBRAA7)
Und Recht hast Du auch noch!
![Uups! :oops: :oops:](data:image/gif;base64,R0lGODlhAQABAIAAAAAAAP///yH5BAEAAAAALAAAAAABAAEAAAIBRAA7)
Es ist schon wahr, ich hab da einfach vieles zusammengezogen, was ich so von verschiedenen Fremdgängern an Argumenten und Begründungen zu hören bekommen habe, und natürlich darf ich das nicht alles
Dir zum Vorwurf machen ............... so gesehen, tut's mir leid, wenn ich da etwas über das Ziel hinausgeschossen habe. Sorry!
So, aber jetzt!
Aber die Statistiken über Fremdgehen zeigen uns, dass .........
Umfragen unter älteren Menschen haben ergeben, dass ..........
Ja, gut ....... Statistiken, Umfragen .......... alles schön und gut. Ich für mich habe halt den Versuch gewagt, abseits von Statistiken und unabhängig von Umfrageergebnissen eine Lebensform zu finden, die für meine Partnerin und mich die Umsetzung ihrer und meiner Ideale ermöglicht hat.
Ich glaube an Liebe, ich glaube an Treue, und es ist meine gelebte Überzeugung, dass Treue auch sexuelle Ausschließlichkeit bedeutet.
Ich weiß schon, daß viele das für idealistisch und verträumt ansehen, aber da ich es erleben durfte, weiß ich einfach für mich, dass Ideale erreichbar sind und kein Traum bleiben müssen.
Und im gleichen Atemzug gestehe ich Dir zu, dass Du mir leicht wieder vorwerfen könntest, unfair zu sein. Denn natürlich habe ich leicht reden, weil der liebe Gott oder das Schicksal oder was immer gerade meine Frau gerade auf mich hat treffen lassen. Und damit uns beiden jenen Menschen beschert hat, den wir gegenseitig über alles gestellt haben. Und wo es naturgemäß einfach war, diesem Menschen nicht weh tun zu wollen, ihn nicht zu kränken, zu demütigen usw. Und wo sich die Frage nach einem Seitensprung nicht nur aus diesem Grund nicht gestellt hat, sondern auch, weil wir gegenseitig eine ideale Ergänzung allen Ebenen der Beziehung waren.
Ich bin auch der Letzte, der sich deswegen als etwas Besseres fühlt oder fühlen will, ich bin im Gegenteil sehr dankbar dafür, daß ich diese Beziehung erleben durfte. Und es liegt mir vor allem fern, den berühmten ersten Stein zu werfen, weil ich ja bei der Wahrheit bleibend gar nicht mit Gewißheit sagen könnte, wie ich mit einer Situation ähnlich Deiner umzugehen wüßte. Im Bewußtsein dessen denke ich ja auch nicht schlecht von Dir, ich bedauere es im Gegenteil immer, wenn ich von Beziehungen höre, welche auf Grund unterschiedlicher sexueller Interessen immer am Abgrund der Trennung wandeln. Weil den Beteiligten so vieles verlorengeht, aus meiner Sicht!
Kannst du bitte begründen, warum mein Wunsch, auch mit anderen Frauen sexuell zu verkehren, nichts mit meinem Sexualtrieb zu tun hat?
Kann ich natürlich nicht wirklich. Ich wollte damit ausdrücken, dass der menschliche Wille nach meiner Erfahrung ausreichend stark ist, seine Triebe unter Kontrolle zu haben.
Wenn ich im hohen Alter merke, dass ich lieber ein "anständiges" Leben (nach deinen Maßstäben) leben möchte, kann ich mich immer noch dazu entschließen. Allerdings kann ich mich dann nicht mehr dazu entschließen, im Leben meinen persönlichen Wünschen nachgekommen zu sein.
Das halt ich, mit Verlaub, für keinen sehr gelungenen Absatz!
Die Gedanken und Gefühle meiner Frau sind mir nicht wurscht - auf keinen Fall. Ich versuche ihre und meine Gefühle abzuwägen und nur in seltenen Fällen gebe ich dem Teil meiner Gefühle, die im Gegensatz zu ihren stehen, den Vorzug. Es ist nicht so, dass ich wahllos und ohne Zügel jede Gelegenheit beim Schopfe packe.
Jaaa, ich geb' ja zu, dass ich die Häufigkeit Deiner Eskapaden höher angenommen habe. Aber auch einmal im Jahr ist in meinen Augen schon zu viel.
Und von Gefühlen glaube ich, dass sie nicht wägbar sind.
Ein bisschen Lüge steckt in uns allen. Allerdings ist es nicht so, dass ich mich dadurch zum notorischen Lügner mutieren sehe, weil ich einem gelegentlichen sexuellen Abenteuer nachgehe.
Vielleicht nicht zum notorischen Lügner. Aber eigentlich fühlst Du ja schon, dass Deine Beziehung belastet ist: durch fehlende Offenheit, durch die erforderliche "Diskretion". Vor allem dadurch, dass Du vor dem Menschen, dessen Gefühle Dir wichtig sind, Geheimnisse haben musst, um gerade diese Gefühle nicht zu verletzen.
Wir wollen doch die Kirche im Dorf lassen. Der Vergleich ist ein wenig übertrieben. Aber du magst Recht haben, dass ich mein Leben schönreden möchte. Ausschließen kann ich's nicht.
Der Vergleich ist insoferne nicht übertrieben, dass da wie dort vergangenes Unrecht benutzt wird, um eigenes Unrecht zu rechtfertigen. Und da lasse ich nicht mit mir handeln. Obwohl es mir nicht darum geht, Recht zu behalten - aber ich sehe es nun einmal so.
Der Moralist pflegt gern die Ansprüche der menschlichen Natur zu übersehen; in solchen Fällen wird aber wahrscheinlich die Natur des Menschen von den Ansprüchen des Moralisten keine Notiz nehmen. (Bertrand Russell)
![Schock! :shock: :shock:](data:image/gif;base64,R0lGODlhAQABAIAAAAAAAP///yH5BAEAAAAALAAAAAABAAEAAAIBRAA7)
Ich bin aber doch kein Moralist, nur weil ich eine etwas konkretere Vorstellung davon habe, wie ich persönlich Treue leben will?
Und die menschliche Natur wird für meine Begriffe gerade im Zusammenhang mit Seitensprüngen (der Männer, wohlgemerkt!) sehr gerne überstrapaziert, das habe ich ja schon des öfteren angemerkt.
Natürlich wird jeder für seine Philosophie irgendeine Persönlichkeit bei der Hand haben, welche seine eigene Sicht der Dinge bestätigt.
Und gerade bei den Männern, welche zwar ihre Partnerinnen nicht aufgeben, aber dennoch auch ihre Seitensprünge verteidigen wollen, fällt mir eigentlich immer der gute alte Clausewitz ein, den ich zum Abschluß dem Sinn nach zitieren möchte: Wer alles verteidigen will, wird am Schluß alles verloren haben.
Ich würde Dir wünschen, dass es Dir nicht auch so ergeht!
lg
vom Steirer