Wenn man es weniger schlicht sieht, dann läuft es aber darauf hinaus, dass nicht "irgendwas" angekreuzt werden muss, sondern dass man ja auch einen weißen Stimmzettel abgeben kann. Und dass es Politiker mehr beeindrucken wird, wenn es bei einer 90%igen Wahlbeteiligung 40 % ungültige Stimmen gibt, als wenn es 10 % ungültige Stimmen gibt bei einer 40%igen Wahlbeteiligung. Dann wären sie nämlich eher gezwungen, wieder eine Politik für die gesamte Bevölkerung zu machen, und nicht nur für diejenigen, welche letzten Endes wirklich zur Wahl gehen.
Und der Bevölkerung würde es sicher nicht schaden, wenn sie Demokratie nicht ausschließlich als großes Recht ansieht, sondern wenigstens alle paar Jahre sich auch erinnert, dass Demokratie auch Pflicht bedeutet. Pflicht, an der demokratischen Gestaltung eines Landes teilzunehmen. Denn sonst steht am Ende ein Staatsgebilde, welches seiner Bevölkerung mehr Rechte nimmt als nur jene, auf welche sie aus Bequemlichkeit glaubt, verzichten zu können.