Der Ursprung der ersten österreichweiten Volksbefragung überhaupt liegt im Wiener Wahlkampf 2010. Noch im Sommer jenes Jahres hatte der damalige Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) wissen lassen, dass für ihn die Wehrpflicht „in Stein gemeißelt“ sei. Er hatte die Rechnung aber ohne seinen mächtigen Parteifreund und Wiener Bürgermeister Michael Häupl gemacht: Der forderte nämlich im Herbst, wenige Tage vor der Wien-Wahl, eine Volksbefragung über die Abschaffung der Wehrpflicht.
Fragliche Vergleiche
Was folgte, war - angetrieben von einer von der „Kronen Zeitung“ gestarteten Kampagne - eine rasante Kehrtwende an der SPÖ-Spitze Richtung Berufsheer. Die ÖVP hingegen legte sich auf die Beibehaltung der Wehrpflicht und des Zivildienstes fest. Im Sommer 2012 einigten sich die Koalitionspartner schließlich nach monatelangen Diskussionen auf die Abhaltung einer Volksbefragung im Jänner 2013.