Ist dir selbiges schon mal passiert? Mir nämlich noch nie.. wobei.. manche Phantasien hab ich nur in meinem Kopf und will sie gar nicht erleben (zb von einer Truppe Perchten auf eine Burg verschleppt zu werden...).. würd ich das real durchziehen hab ich nach 5 Minuten 5 keuchende und im Kostüm schwimmende Typen bei mir - nichsonice
Ich hab eure letzten Beiträge nur überflogen. Und ich zögere, hierauf einzugehen, weil mir bewußt ist, daß mein Zugang bzw. Background nicht dem "üblichen" entspricht, obwohl ich davon überzeugt bin, daß die menschliche Psyche grundsätzlich nach ähnlichen "Regeln" funktioniert, selbst wenn die Ausgangsbasis völlig entgegengesetzt ist.
Ich versuch's mal: mir ist es mehr als einmal passiert, daß eine Fantasie, die in meiner Vorstellung wunderschön und erotisch besetzt ist, in der Praxis nur Widerwillen ausgelöst hat. Einfachstes Beispiel: das Küssen. Mag lächerlich klingen, zumal es in sexueller Hinsicht nur wenig gibt, das ich nicht erlebt, ausprobiert, manches mittlerweile auch wieder "abgelegt" habe, da ist tatsächlich nicht mehr vieles an Wünschen, die zu erleben ich hätte. Für mich sind die Dinge, die mit Zärtlichkeit, Nähe, Intimität sehr viel ängstlicher und irgendwie auch 'beschämender' besetzt, als es jede rein sexuelle Praktik je sein könnte, weil die zarteren Dinge sehr viel mehr an Loslassen, Zulassen, sich Hingeben können beinhalten, als es Sex erfordert. Den kann ich "tun", als aktive Gestalterin.
Ich war vor einiger Zeit noch im Irrglauben, meine sexuellen Erfahrungen "toppen" zu müssen, um endlich dieses Gefühl an Zufriedenheit erreichen zu können, und in gewisser Weise hat mir der Austausch und das Lesen der Beiträge im EF ebenso geholfen wie auch auf's Glatteis des Irrtums geführt, weil: hier wird offen über die abgründigsten Fantasien und Vorstellungen geschrieben und vieles, was man normalerweise als "konventionell" gelernt hat, wird natürlich durch wiederholte Sexprotzereien, Erzählungen, freimütige Fantasien aufgeweicht und wird im Lauf der Zeit weniger "unkonventionell". Das ist ganz unabhängig von dem, was ich so erlebt habe im Lauf der Jahre. Weiß nicht, ob so klar rüberkommt, wie ich's meine?
Wie auch immer, durch meine Pause im EF einerseits, durch Probieren "in der Praxis" andererseits vor allem im BDSM-Bereich bin ich für mich zum Schluß gekommen, daß das Erleben doch oft weit hinter der Fantasie zurück bleibt.
Ich stimme Philodenndran in einem Punkt nicht zu, nämlich:
sexuelle unzufriedenheit hat m.e. immer mit mangelnder kompatibilität zu tun, geäußerter oder nicht geäußerter. kann mit körperlichem zu tun haben, kann mit dem zeigen, einleiten und dem ganzen rundum punkto lust zu tun haben (die decke gehört einmal gestrichen, am sonntag gibt es sex - und zwar bei licht aus etc.)
Trifft bei mir bzw. uns nur zum Teil zu; der weitaus größere Teil dessen, was mich unzufrieden macht, hat mit mir allein zu tun, mit jenen "Sperren" in mir selbst, die ich nicht durchbrechen kann, obwohl mein Mann der Mensch ist, dem ich vertraue wie niemandem sonst. Die - wenn man so will - Konventionen oder anders ausgedrückt: "ungeschriebene Gesetze" in meinem Kopf verhindern das bzw. lassen nur ganz allmähliche Veränderungen zu.
Wie auch immer, in vielem hat mir der Austausch und das Lesen im EF tatsächlich geholfen, mich von hinderlichen Vorstellungen zu lösen, ich denke grad wenn man "versaute Fantasien" (oder halt "Hurereien") erleben will und dabei Hemmnisse überwinden will, kann's gut tun, wenn man sich hier darüber austauschen kann. Den Schritt aber von der Fantasie und den Wünschen hin zum unbeschwerten Genießen dauert doch um einiges länger.