Wie und warum hängt das überhaupt mit den Frauen zusammen, die den Beruf/die Beschäftigung ausüben? Warum "muss" eine Frau, die frei vögeln will, 10 Schwänze im Mund und "hey, ich nehm den an der Ecke, der gefällt mir und morgen schmeiss ich ihn aus der Whg", sich selbst als "Hure" bezeichnen?! Wieso muss es mit dem Begriff verbunden werden/sein?
Für mich gar nicht. Für mich hängt das mit der Erfahrung zusammen, als eine solche bezeichnet worden zu sein, als ich meinem sexuellen Trieb nachgegeben und getan habe wozu ich Lust hatte.
Für dich scheinbar schon, weil du sonst nicht die Männer genannt hättest die diesen Wert relativieren wollen, nur weil sich Frauen so bezeichnen.
Frau muss das nicht. Es ist aber auch nichts daran zu meckern, wenn sie sich selbst aus freien Stücken so bezeichnet, oder?
Wenn sie es aus freien Stücken tut, ist das noch lange kein Freibrief für Männer sie ungeachtet/ungefragt anzugreifen oder schlecht/abwertend zu behandeln ("weil, die will das ja so!").
Es gibt eine Bloggerin, die auch ähnlich darüber schreibt - wie nämlich andere über sie urteilen, nur weil sie Fotos von sich zeigt, auf denen mehr nackte Haut zu sehen ist. Ich finde diesen Beitrag diesbezüglich sehr lesenswert - und er spiegelt auch meine Meinung dazu gut wieder:
"Hast du es denn so nötig?"
Und obwohl du/frau aus dem gesellschaftlichen Zwang will, greift man auf ein Wort zurück, der gesellschaftlich (so) "belastet" ist? Ich verstehe den "psychologischen" (?) Zugang der Konfrontationspsychologie wie ihn philodenndran (ansatzweise) erklärt hat. Aber das ist hier mE fehl am Platz! mE tut man sich nur doppelt belasten. Ich vermute, dass es einfacher ist zu sagen "hey, ich will ficken" - Punkt, anstatt "hey, ich will ficken, weil ich so ne Hure bin". Und wenn man das auf die beiden Ebenen aufteilt, die ich vorher erwähnt habe, dann kannst du das in einer Beziehung ruhig sagen, kann seinen Reiz haben! Aber gesellschaftlich, um zu zeigen, dass man emanzipierte Sexualität genießt..? Halte ich für nicht erfolgreich.
es ist wundervoll zu lesen wie der Begriff "hure" ausgelutscht und bis zum letzten Gramm auf die Waagschale gelegt wird. Ich verstehe, was du mir sagst und muss hinzufügen: 1) Ich gebe damit gesellschaftlich nicht zum Ausdruck, emanzipiert zu sein. Ich renne mit keinem Schild herum, auf dem geschrieben steht dass ich eine verdammte Hure bin. Das ist weder Sinn noch Zweck der Verwendung. 2) Ich gebe damit MIR kraft, das zu machen worauf ich Lust habe. 3) Ich schenke damit keinem Mann einen Freibrief meine Muschi ungefragt anfassen zu dürfen. Sondern hole mir damit ein Mantra das mir sagt "Nein, wenn du nicht angefasst werden willst, dann muss dieser Mann das beim ersten Mal akzeptieren." Und das muss er. - und ein Mantra, dass mir sagt "Ja, du darfst deinen Wunsch zum Ausdruck bringen, darfst ein Sexmonster im Bett sein, darfst dir den
Orgasmus holen wenn du ihn brauchst, darfst nackt und bei Licht vögeln" - auch wenn gesellschaftliche Normen (oder what-so-ever) versuchen dich dahingehend in Schranken zu weisen. 4) Es ist eine ganz persönliche Sache wie ich "das Tier in mir", wie es Bär zum Ausdruck bringt, benenne. Das geht sonst niemanden was an. Wenn du dich an dem Begriff Hure so aufhängst, benenn ihn bitte einfach um - aber häng dich nicht an so einem kleinen, unscheinbaren Detail auf. Jegliche psychologisch-versuchte Aufschlüsselung ist für mich eigentlich hinfällig, es betrifft nur denjenigen, der sich so bezeichnen will. Der sich gut dabei und angesprochen fühlt. - Aus der Resonanz meiner und anderer Beiträge kann ich sagen, dass damit einige Frauen d'accord gehen, auch wenn sie sich selbst als solche nie Bezeichnen würden.
Der Wert entsteht allerdings erst bei der Erkenntnis bzw. beim Weg zur Erkenntnis, der ja das durchleben der Konsequenzen einer falschen Entscheidung nicht unbedingt implementiert ... man kann auch zB über Konventionen (um dem TT wieder etwas näherzurücken) nachdenken und sich dabei weiterentwickeln.
Der Grund, den Thread hier zu eröffnen - um von anderen Erfahrungen zu lernen. Manchmal muss man zwangsweise die eigenen machen (Klassiker: die heiße Herdplatte) .. und oft gelingt das eben auch gut durch intimen, ehrlichen Austausch. Wenn ich eine Bilanz ziehe gelingt das hier auch sehr gut