Dann melde ich mich mal hier in dem Thread wieder zurück und bring das halbwegs wieder ON-TOPIC
Wie schon letztes Jahr geschrieben, bin ich immer noch nicht der Ansicht, dass Elektromobilität für die Masse funktionieren wird aufgrund der Seltenen Erden Problematik. Aber mal angenommen wir hätten diese Problematik nicht (oder könnten Sie irgendwie umgehen), wie wäre eine Infrastruktur zu bauen, die so viele Elektroautos lädt? Ein System wie die Tankstellen bei fossilen oder Pflanzlichen Treibstoffen funktioniert schon mal aufgrund der Reichweite nicht zufriedenstellend. Die einzige Möglichkeit wäre ein dezentrales Ladestationssystem wo es eine Ladestiation pro Parkplatz im innerstädtischen Bereich gibt. Sind allerdings wieder enorme Installationskosten, da Grabungsarbeiten, Bezahlsystem, ... etc. vor 2020 wahrscheinlich nicht umsetzbar und schon gar nicht bezahlbar (vermute ich).
Was die Trickserei beim Verbrauch der Fahrzeuge angeht, die wird sogar bei den Bordcomputern angewandt. Mein SUV
winke: an ziggy & gogo
) verbraucht laut Bordcomputer 6,8 l auf 100 km (Gerechnet im Schnitt auf die bis dato verfahrenen 77.000 km in 2 1/2 Jahren). Wenn ich aber meine eigenen Aufzeichnungen (ja ich tu das auch) durchrechne, komme ich auf einen Schnitt von ca. 7,3 l / 100km, also auf ca. 0,5 l mehr als der Bordcomputer (Immer noch ein guter Wert wenn ich ähnliche Fahrzeuge der selben Klasse und Motorisierung auf Spritmonitor.de als Vergleich hernehme). Trotzdem ist das meinem 18 Jahre alten Volvo 440 um fast ganze 2 l hinterher. Der verbraucht mit einem 90 PS Dieselmotor gerade einmal 5,5 l/100 km (für sein Alter mit der damaligen Technik mehr als passabel, und fährt im Notfall auch mit Biodiesel (oder Salat-/Frittieröl ohne Umrüstung)). Ich würde ja weiterhin nur mit meinem 'Kleinen' fahren, wenn ich nicht als Handelsagent meine 40.000 km im Jahr abspulen und zeitweise auch Kollegen, Partner und Kunden mitnehmen muß.
Ein Parkpickerl für ganz Wien sehe ich bei weitem als nicht die richtige Lösung an, um den Pendlerfluß zu den Öffis zu treiben. Es wird eher Firmen dazu verleiten, das Parkpickerl irgendwann als Teil des Gehaltes an die von außen kommenden Mitarbeiter zu zahlen und damit den Mitarbeitern ein geringeres Grundgehalt zu zahlen.
Was den ÖPNV (VOR, Wiener Linien, ÖBB) betrifft, ja er ist südwestlich der Donau in Wien recht gut ausgebaut. In Transdanubien leider immer noch stark verbesserungswürdig (was zwar etwas geändert wird, aber bis es so wird wie südlich der Donau wird's noch dauern ... voraussichtlich bis mind. 2020
). Weiters verschwendet man weiterhin Baugeld, in dem man bei Verkehrsplanungsmaßnahmen zu kurz denkt (scheinbar nur bis zur nächsten Wahlperiode). Als Beispiel soll der Kagraner Platz dienen: seit ich ihn kenne (bald 25 Jahre), wurde er sage und schreibe 5 mal umgebaut. Das letzte mal, als die U1 verlängert wurde. Jetzt wird er abermals aufgerissen, um wieder Straßenbahnschienen zu verlegen, die vor 30 Jahren schon einmal dagelegen sind und vor 20 Jahren entfernt wurden ... Hätte man das nicht gleich beim Bau der U1-Verlängerung machen können, zu einem Bruchteil der Kosten? Kein Thema, dass man sie in den 20 Jahren mal austauschen hätte müssen, aber das wäre relativ einfach gegangen.
Ich sehe es somit so, dass bis dato von keinem Verkehrsplaner, Stadtrat oder Politiker es geschafft wurde, ein vernünftiges und langlebigeres Verkehrskonzept auf die Straße zu bringen.
Auch wenn meine Idee vom letzten Jahr hin zu einer Dezentralisierung und einem echten Eigenheim mit Garten sowie vollständige Felxibilisierung der Arbeitszeit (ausgehend vom Arbeitnehmer nicht vom Arbeitgeber, sprich Arbeitnehmer sagt wann er da ist und nicht der Arbeitgeber gibt vor, wann der Arbeitnehmer da zu sein hat) ein Schnellschuß war, wäre das meiner Meinung das eine der wenigen gangbaren Lösungen, um der Verkehrslawine zur Rush hour entgegen zu wirken.
Der erste Schritt wäre also weg von starren Arbeitszeiten von Mo - Fr 9 - 18 (inkl 1 h Mittagspause) zu Mo-So 5 Tage je 9 h Arbeit. Arbeitstag und Arbeitsbeginn vom Arbeitnehmer frei zu wählen, aber zumindest mit grober monatlicher Voraussage an den arbeitgeber, sodaß dieser zumindest etwas planen kann. Dafür müsste der ÖPNV zunächst mal über den gesamten Tag (von sagen wir mal 5 - 21 Uhr) so dicht sein, wie derzeit nur zur rush hour. Car2go oder ähnliche Konzepte des Carsharings bzw. Mitfahrgelegenheiten gehören verstärkt vorangetrieben, daß nur mehr sehr wenige Fahrzeuge mit nur mehr dem Fahrer besetzt sind, sondern dass sich 2 - 3 Leute im Fahrzeug befinden (mitfahrgelegenheit.at ist ja schon mal so ein Konzept, dass zum Teil recht gut funktioniert).
Wenn das mal funktioniert, kann man sich dann weiterüberlegen ob eine Zentralisierung, Dezentralisierung oder eine Kombination aus beidem mehr Sinn macht. Wichtig dabei ist vor allem, dass die Grundbedürfnisse (Wohnen und Gesunde Ernährung) leistbar bleiben.
Wie gesagt selbst wenn man nur die Mobilität als solches angreift und das ordentlich durcharbeitet, kommt man recht schnell von einem Detailthema ins andere.
Es greift mittlerweile schon vieles ineinander über, dass eine getrennte/losgelöste Betrachtung absolut keinen Sinn macht ... vor allem wenn man langfristig planen will.
Abschließende Bemerkung zu Fr. Merkel:
Pressekonferenz vom 19.6. :
http://www.youtube.com/watch?v=DWqXsXR8h4E
Und ihre Homepage von vor über 10 Jahren:
http://web.archive.org/web/20000510190612/http://www.angela-merkel.de/
Also wenn sie schon nach 10 Jahren vom Internet als Neuland spricht, dann wird sie wohl länger als 2020 brauchen um Elektrofahrzeuge als kein Neuland mehr zu betrachten ...
Was die Diskussion Spannungswandler/Trafo betrift:
{Klugscheissmodus an}
Vom ganz gröbsten Prinzip her (und nur hier) tun beide das selbe: wandeln eine Spannung / Strom in eine andere um.
Aber:
Trafo wird im Wechselspannungsbereich verwendet (AC => AC)
Spannungswandler im Gleichspannungsbereich (DC => DC)
{Klugscheissmodus aus}