Ein Bergführer ist selbstständig und so wie jeder in seinem Metier gute Professionalist wird er Klienten, mit denen er nicht kann, abweisen.
Das gilt ganz besonders für einen Bergführer. Und natürlich auch für eine SW - egal ob hauptberufliche, Hobby- oder TG-SW. Ich halte diese "für xxxx zahl ich nicht" Einstellung für Ausdruck eines ziemlich beschränkten Horizonts. Prinzipiell bin ich eher Jemand, der am Berg führt und nicht geführt wird - auch wenn mir die Zeit für die Bergführerausbildung gefehlt hat. Wenn ich aber Lust hab, die Grandes Jorasses Nordwand zu gehen, würde ich nicht zögern, einen Bergführer zu bezahlen, weil diese Wand mich (und meine Freunde) im Vorstieg überfordert. Und wenn ich mit einer Gespielin ins Orient geh, geb ich an diesem Abend mehr Geld aus, als wenn ich ein Studio besuchen würd. Wieso ist das in Ordnung, aber der Besuch einer SW wär verurteilenswert?
Also erst mal, der Besuch bei einer SW ist überhaupt nicht verurteilenswert. Wir alle wollen leben ... leben und leben lassen, ok?
Verurteilenswert ist allein Zwangsprostitution, und damit ich zu einer SW gehe, müsste die zu 200% ausgeschlossen sein (das ist sowas wie 25/7). Aber das ist jetzt nicht das Thema, glaub ich.
Zum Bergführer, um bei der Metafer zu bleiben: es geht nicht um Kunden, mit denen er gar nicht kann. Oder die von ihm Dinge verlangen würden, die er guten Gewissens nicht machen kann. Es geht darum, dass man auch manchmal einfach nicht nur die Kirsche auf der Torte haben kann. Sondern nur den Kuchen drunter, auch wenn er ein wenig trocken ist. Oder, wenn es mal knapp hergeht, auch mal Schwarzbrot (altbackenes).
Sprich: Dinge um den Brotverdienens zu machen, auf die man eigentlich grad so gar keine Lust hat. Nenn es Prostitution, wenn du willst, ich glaub, wir alle haben Jobs, in denen das mal vorkommt. Mehr oder weniger. Und grad ein Selbständiger kann es sich oft nicht leisten Kunden abzuweisen. Ein Angestellter hat zwar ein sichereres Einkommen, muss sich aber dafür wieder ggü. seinem Chef verantworten bzw. kriegt einfach seine Aufträge, ob sie ihm schmecken oder nicht.
Kommt irgendwie rüber, wie ich es meine? Ich hab grad das Gefühl, ich schreib und schreib und komm nicht durch.