Das Lokal war zu dieser Zeit gesteckt voll. Zurück in Deutschland wurden die sechs Urlauber alle positiv auf Corona getestet. Brisant ist die Missachtung der Verordnung auch deshalb, weil der Betreiber der „Trofana Alm“ Obmann des Tourismusverbands Paznaun ist. Auch andere Après-Ski-Betreiber wollten das verfrühte Saisonende nicht so recht einsehen. Zunächst versuchten sie, ihre Partybuden mit anderen Konzessionen – etwa für den Betrieb eines Restaurants – weiterzuführen. Noch am Vormittag des 11. März stellte die Bezirkshauptmannschaft per Mail klar: „Es ist nicht relevant, welche zusätzlichen Konzessionen das Lokal besitzt. Es sind daher die betreffenden Lokale spätestens mit 16:00Uhr zu schließen.“ Bei einer Kontrolle um 16 Uhr stellten Ischgler Polizeibeamte fest, dass sich mehrere Lokale dennoch nicht an diese Vorgabenhielten – das geht aus einem Aktenvermerkhervor: Demnach hatte etwa die „Schatzi-Bar“ ihren Ausschank kurzerhand ins Freie verlegt. Die Eigentümerin, die im Aufsichtsrat des Tourismusverbandes sitzt, erklärte den Beamten, dass „der Betrieb als Restaurant geführt werde“ und „kein Apre Schi veranstaltet werde“. Die Beamten schritten nicht ein. Sie berichteten der BH Landeck bloß, dass eine „zwangsweise Durchsetzung der Verordnung aufgrund des wetterbedingt starken Personenverkehrs und dem Umstand, dass damit lediglich eine Verlagerung der Menschenansammlungen erzielt würde, nicht verhältnismäßig erschien“. Die Polizisten regten bei der Bezirkshauptmannschaft an, dass den Betreibern am folgenden Tag „nochmals die Einhaltung der Verordnung nahelegt wird“.