Warum kann ich dir schon sagen, weil die meisten Leute die an Religionen glauben sonst keinen Sinn in ihrem Leben haben.
Das kannst Du wohl sagen, aber ich glaub' es nicht so einfach.
Ich glaube es deshalb nicht, weil Glaube für sich allein ja keinen Wert hat. Das wäre genau so, als hätte ich einen Riesensack mit Samenkörnern, den ich bei mir in den Keller stelle und nicht antaste. Der Sinn des Glaubens ist ja, dass er Früchte trägt. Früchte zum einen in mir, und Früchte weiters auch in dem Sinn, dass ich die Regeln meines Glaubens gegenüber anderen Menschen zu leben versuche.
Die werden nie verstehen das es ohne auch geht.
Auch da bin ich mir nicht so sicher. Wenn ihr Glaube sie zu einem schönen und erfüllten Leben führen kann - wozu sollten sie es verstehen wollen? Tschuidign, ein sehr profaner Vergleich
, aber kommt irgend jemand auf die Idee, jemandem, der jeden zweiten Tag ins Bordell geht, vorzuhalten, er würde nie verstehen, dass es auch ohne geht?
Die werden damit nicht fertig das es nach dem Tot aus sein soll, für die ist es auch zu viel das Leben ohne göttliche hilfe entstehen kann.
Da kann ich mir schon vorstellen das es leichter ist an irgendwas zu glauben.
Ja, diese Theorie wird von vielen Atheisten vertreten. Nun gut, sie wissen's wohl nicht besser, oder wollen es wohl aus gutem Grund nicht wissen - denn es ist im Gegenteil die leichtere Übung, alles als Schmafu und Tagträumerei abzutun, als sich wenigstens versuchsweise mit der Materie auseinanderzusetzen.
Auch glaube ich, dass die gläubigen Menschen den Nutzen aus ihrem Glauben ohnehin schon zu Lebzeiten ziehen, indem sie nämlich ein wie man so schön sagt Gott gefälliges Leben führen, und aus diesem Leben Befriedigung und Bereicherung erfahren. Das heißt, sobald es ans Sterben geht, habe ich eigentlich die Ernte meines Glaubens schon eingefahren, weil ich meine Augen in Ruhe und Frieden schließen kann. Das ärgste, was mir passieren kann: dass es nachher wirklich nichts gibt. Aber was soll's - meines "Lohn" habe ich wie gesagt ja schon im Leben erhalten.
Da darf ich offtopic eine kleine Geschichte aus der Erinnerung meiner Kindheit erzählen ...
Meine Mutter selig, eine brave und sehr gläubige Frau, die durchaus für ihren Glauben Opfer zu bringen bereit war, hat sich einmal zu der "revolutionären" Bemerkung hinreißen lassen: "Mir san sowieso immer die Teschek. Des derf'ma ned, und des derf'ma ned, de andern derf'n alles, und mir san die Teschek. Und jetzt braucht nur nach'm Sterben nix mehr sein, dann samma wieder die Teschek."
Ein Kleinod ...
Die Gute weiß inzwischen, und ich weiß mit ihr, dass sie nicht der Teschek ist.
Tschuidign für's off ...