Es gibt keinen Gott!

Was glaubt ihr ist besser - vorausgesetzt man ist gläubig - eine monotheistische oder polytheistische Religion?

Sind letztere nicht toleranter (wenn man so in die Geschichte zurückblickt)?

Dass polytheistische Religionen toleranter sind, das glaube ich nicht. Hindus sind eher nicht tolerant. Die alten Römer sind kein gutes Beispiel ..... bei deren Verhalten gegenüber Andersgläubigen handelt es sich um politischen Pragmatismus.

Wirklich tolerant erscheint mir der Buddhismus. Und der hat keinen Gott im Zentrum seiner Lehre. Das bedeutet aber keineswegs, dass praktisch gelebten Buddhismus keine negativen Begleiterscheinungen zu beobachten sind.
 
Dass polytheistische Religionen toleranter sind, das glaube ich nicht. Hindus sind eher nicht tolerant. Die alten Römer sind kein gutes Beispiel ..... bei deren Verhalten gegenüber Andersgläubigen handelt es sich um politischen Pragmatismus.

Wirklich tolerant erscheint mir der Buddhismus. Und der hat keinen Gott im Zentrum seiner Lehre. Das bedeutet aber keineswegs, dass praktisch gelebten Buddhismus keine negativen Begleiterscheinungen zu beobachten sind.

Hindus: hmm, ich glaube das ist die gegenreaktion auf den islam. der konnte nie wirklich integriert werden in das hinduistische religionsgefüge

Römer: pragmatisch ist ja ned schlecht? die meisten götter der eroberten völker konnte man gut integrieren. das haupthindernis bei den christen war halt, dass sie die "göttlichkeit" des kaisers nicht anerkennen konnten und wollten.

Buddhismus: mit dem buddhismus á lamaismus kann ich mich auch nicht anfreunden.
 
Buddhismus: mit dem buddhismus á lamaismus kann ich mich auch nicht anfreunden.

Obwohl sehr oft in Thailand, ich muss gestehen, dass ich kein Experte für den Buddhismus bin. Aber ich weiß, dass der Lamaismus sich vom thailändischen Theravada-Buddhismus deutlich unterscheidet. Der Theravada-Buddhismus kommt ursprünglich aus Sri Lanka und ist auch in den an Thailand angrenzenden Länder vertreten .

Kennzeichnend ist eine besonders große Toleranz gegenüber anderen Religionen, aber auch und vor allem gegenüber dem Geisterglauben der Altvorderen.
 
Wenn Religion und Politik vermischt werden, spätestens aber, wenn Glaube fundamentalistisch wird, wird es IMMER problematisch - egal ob monotheistisch, polytheistisch oder philosophisch. Da bekämpfen die Hindus Minderheiten wie Sikhs, Christen, Muslime blutig in Indien, da bekämpfen Buddhisten Talmiden in Sri Lanka oder buddhistische Sekten machen Anschläge auf U-Bahnen in Tokyo. Was fundamentalischtisches Judentum bewirken kann, sehen wir in Israel, was fundamentalistischer Islam bewirken kann, im Iran, in Saudi Arabien ....Und das auch das Christentum neben den dunklen Zeiten der Geschichte (Kreuzzüge, Kolonialisierungen und Hexenverfolgung) heute fundamentalistische Züge haben kann, zeigte zB der letzte amerikanische Präsident....

Es gibt in JEDER Religion Liberales, Großzügiges, Liebevolles - und jede Religion wird und wurde missbraucht.
 
Was glaubt ihr ist besser - vorausgesetzt man ist gläubig - eine monotheistische oder polytheistische Religionen?

Sind letztere nicht toleranter (wenn man so in die Geschichte zurückblickt)?

Also ich glaube nicht, dass man wirklich sagen kann, dass eine der beiden Religionsformen besser ist. Ob man jetzt nur einen oder mehrere Götter hat, muss nicht umbedingt etwas damit zu tun haben, wie tollerant und offen eine Religion mit anderen Religionen umgeht. Also toleranter waren die denke ich mal nicht.

Sonst kann ich dem nur zustimmen was Salome geschrieben hat.
 
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Was glaubt ihr ist besser - vorausgesetzt man ist gläubig - eine monotheistische oder polytheistische Religionen?

Was ist besser?

Polyamory oder Monogamie?
Pink oder Weiß?
EuropäerIn oder AustralierIn?
Kind oder Erwachsen?
Groß oder klein?
Alt oder jung?
Kurz oder lang?
Gläubig oder ungläubig?
...

Wieso ist es für so viele Menschen wichtig, dass eines besser, hochwertiger, richtiger ist?

Wir leben nunmal in einer pluralen Welt, wir sind nunmal alle unterschiedlich (zum Glück, wie ich finde. Wie schön ist doch die Vielfalt). Es gibt unterschiedliche Lebensformen, es gibt unterschiedliche Glaubensformen. Keine ist besser, keine ist höherwertiger. Jede Lebens- oder Glaubensform birgt Gefahren und Chancen. Am Gefährlichsten halte ich die Frage nach dem einzig richtigen Weg, nach der letzen Wahrheit, die für alle gültig sein muss ;)
 
[ Am Gefährlichsten halte ich die Frage nach dem einzig richtigen Weg, nach der letzen Wahrheit, die für alle gültig sein muss
Wahrheit kann es nur eine geben; sonst gäbe es soviele Wahrheiten wie es Menschen gibt. Problematisch wird es nur, wenn man anderen seine Wahrheit aufzwingen (andere Missionieren) will. Einige Relgionen sind da toleranter als andere. Trotzdem muß es erlaubt sein, andere von seiner Wahrheit zu überzeugen.
Dies nur in Ergänzung zu deinen Postings, welche ich gerne lese.

Und noch ein kleiner Exkurs: Im NT sagt Jesus: ich bin die Wahrheit. Und bei den Indern kann man unter Wahrheit das Brahman verstehen, welche wieder für manche die unpersönliche Ausstrahlung von Vishnu ist - und somit mit ihm eng verbunden.
 
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Wahrheit kann es nur eine geben; sonst gäbe es soviele Wahrheiten wie es Menschen gibt. Problematisch wird es nur, wenn man anderen seine Wahrheit aufzwingen will.
Damit widersprichst Du Dir ja schon. Wenn Du jemanden ortest, der seine Wahrheit anderen aufzwingen will, muss es ja mindestens zwei Wahrheiten geben. Sonst wäre es ja ned notwendig, irgend etwas aufzuzwingen.
 
Damit widersprichst Du Dir ja schon. Wenn Du jemanden ortest, der seine Wahrheit anderen aufzwingen will, muss es ja mindestens zwei Wahrheiten geben. Sonst wäre es ja ned notwendig, irgend etwas aufzuzwingen.

Auf die Gefahr, dass es theoretisch wird: Ich glaube an eine ewige, allgemeingültige Wahrheit. Der einzelne Mensch sollte sich bewusst werden, daß er in seiner Begrenztheit nur Teile davon unvollkommen wahrnehmen kann. Es gibt aber eine Intuition (auch Gewissen oder innere Stimme) welche für jeden das selbe sagt; zumindest in den Dingen, auf die es ankommt. Nicht damit gemeint sind persönliche Geschmäcker, also ob man:down: gerne blonde oder dunkelhaarige Frauen bevorzugt, denn diese Dinge sind der Vergänglichkeit unterworfen.
Ziel wäre es in allen Religionen das Gemeinsame - also die ewige Wahrheit - zu suchen und nicht die trennenden Äußerlichkeiten zu betonen.
 
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Es gibt aber eine Intuition (auch Gewissen oder innere Stimme) welche für jeden das selbe sagt; zumindest in den Dingen, auf die es ankommt.
Das ist aber in dieser Form auch nicht nachvollziehbar.

Nachdem Menschen nach verschiedenen Wahrheiten leben, muss man eigentlich davon ausgehen, dass auch die Stimme des Gewissens zu jedem Menschen verschieden spricht.
 
Das ist aber in dieser Form auch nicht nachvollziehbar.

Nachdem Menschen nach verschiedenen Wahrheiten leben, muss man eigentlich davon ausgehen, dass auch die Stimme des Gewissens zu jedem Menschen verschieden spricht.

Leider leben wir nicht nach der einen Wahrheit (verschiedene gibt es wie gesagt nicht) sondern in Stadien der Unwissenheit, welche individuell unterschiedlich stark ausgesprägt sind.
 
Leider leben wir nicht nach der einen Wahrheit (verschiedene gibt es wie gesagt nicht) sondern in Stadien der Unwissenheit, welche individuell unterschiedlich stark ausgesprägt sind.
Es bringt aber nix, sich an eine Wahrheit zu klammern, welche offensichtlich mangels Fassbarkeit durch den Menschen nicht realisierbar ist. Selbst das Gute, das von den allermeisten Glaubensrichtungen verbreitet wird, findet nicht Eingang in alle Menschen. Weil's viele schon als Theater oder Spinnerei abtun, und einfach nicht hören wollen. Und dass andere als religiöse Gesinnungsgemeinschaften jede für sich die Wahrheit gepachtet haben, ist ja auch nichts neues. Das gibt's, solange es Menschen gibt, und das wird es auch weiter so lange geben, wie es Menschen gibt.
 
da bekämpfen Buddhisten Talmiden in Sri Lanka oder buddhistische Sekten machen Anschläge auf U-Bahnen in Tokyo.
Hat mit dem Buddhismus aber nichts zu tun ...... der Attentäter in Tokio kann(konnte) sich bestimmt nicht auf Lehrsätze Buddhas berufen. Im Gegensatz zum Koran gibt es meines Wissens keine authentischen buddhistischen Schriften, die zum Krieg auffordern.

Auch die Kämpfe im südlichsten Zipfel Thailands haben in Wirklichkeit nicht mit einem Religionskrieg zu tun. Es ist einfach der Kampf der Armee des Zentralstaates gegen (malayisch - stämmige) Separatisten. Hundert Kilometer weiter nördlich auf der Insel Phuket leben 20 % thailändische Muslime in Frieden und Eintracht mit den buddhistischen Thais.


Es gibt in JEDER Religion Liberales, Großzügiges, Liebevolles - und jede Religion wird und wurde missbraucht.

Das gilt wohl für die meisten großen Religionen, aber speziell bei manchen Sekten ist das schon anders ...... ich denke da vor allem (wiederum) an Scientologie.
 
Es bringt aber nix, sich an eine Wahrheit zu klammern, welche offensichtlich mangels Fassbarkeit durch den Menschen nicht realisierbar ist. .
Nicht daran klammern, aber danach suchen oder sich ihr annähern bringt schon was.
 
Zitat von saturn2
Es gibt aber eine Intuition (auch Gewissen oder innere Stimme) welche für jeden das selbe sagt; zumindest in den Dingen, auf die es ankommt.

ja, schon aber gewissen ist anerzogen. der mensch ist das maß aller dinge auch in diesem fall? wenn du bei kannibalen aufwächst, ist es für dich vielleicht ganz normal menschen zu verspeisen.

gutes beispiel ist ja "ANTIGONE" von Sophokles. Sie beruft sich auch auf die gesetze der götter und widersetzt sich den gesetzen des könig. wer sagt aber, dass die gesetze der götter richtig sind? (noch dazu, wo sie sich auf zeus beruft und der ist ja auch nicht immer ein guter gott). muss ich jetzt die gesetze der götter blindlings befolgen? (und vielleicht auch noch von "menschenhand" stammen?).
 
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Eine Frage liegt mir auf der Zunge:

Wenn es einen Gott gibt - ist es dann in seinem Sinne, dass die Menschen seinetwegen permanent Debatten über die Wahrheit veranstalten, die oft in gewalttätige Konflikte münden? Dass sich immer wieder Gruppen finden (auch innerhalb einer Religion), die für sich reklamieren, die alleinige Wahrheit gepachtet zu haben?:fragezeichen:

Der aktuelle Anlass für diese Frage ist Israel. Was dort gerade abgeht, das hat seine Wurzeln in der Frage "Wem gehört der Judenstaat?". Die Trennungslinien sind nicht einfach zu finden.

Einerseits sind da die Unterschiede zwischen den Ashkenasim und den Sephardim, deren kultureller Hintergrund unterschiedlicher nicht sein könnte. Die Wurzeln des Staates Israel liegen im ashkenasisch geprägten Zionismus eines Theodor Herzl und die ersten Einwanderungswellen erfolgten wohl von Europa aus. Aber die Zahl der sephardischen Juden ist steigend und liegt schon bei 40 %.

Zwar sind die meisten Ashkenasim kulturell europäischen Werten nahe, aber gerade unter den ashkenasischen Juden gibt es auch eine starke Gruppe, die sich zu ultraorthodoxen Werten bekennt, die Haredim. Sie widersprechen der staatlichen Macht und leben nach den Grundsätzen der Thora, die für sie über dem weltlichen Gesetz steht. Ihre Anzahl scheint mit 10 % gering zu sein. Aber ihr geeintes Auftreten verschafft ihnen in der zersplitterten Parteienlandschaft Israels doch erheblichen Einfluss.
 
Eine Frage liegt mir auf der Zunge:


Der aktuelle Anlass für diese Frage ist Israel. Was dort gerade abgeht, das hat seine Wurzeln in der Frage "Wem gehört der Judenstaat?". Die Trennungslinien sind nicht einfach zu finden.

ich würde sagen der judenstaat gehört den juden. sowie der österreichische staat den österreichern gehört;)

ist das jetzt ein aufleben des israel-thread?

nein im ernst. meiner meinung nach haben die moslems den schwächsten anspruch auf das gebiet bzw. die "heilige" stadt jerusalem. der legende nach fuhr von dort aus der prophet mohamed in den himmel. real war er wahrscheinlich nie dort......
und der koran ist eigentlich ein mischmasch aus jüdischen und christlichen texten.
 
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Wahrheit kann es nur eine geben; sonst gäbe es soviele Wahrheiten wie es Menschen gibt. Problematisch wird es nur, wenn man anderen seine Wahrheit aufzwingen (andere Missionieren) will. Einige Relgionen sind da toleranter als andere. Trotzdem muß es erlaubt sein, andere von seiner Wahrheit zu überzeugen.

Damit widersprichst Du Dir ja schon. Wenn Du jemanden ortest, der seine Wahrheit anderen aufzwingen will, muss es ja mindestens zwei Wahrheiten geben. Sonst wäre es ja ned notwendig, irgend etwas aufzuzwingen.

:daumen:

Und noch ein kleiner Exkurs: Im NT sagt Jesus: ich bin die Wahrheit. Und bei den Indern kann man unter Wahrheit das Brahman verstehen, welche wieder für manche die unpersönliche Ausstrahlung von Vishnu ist - und somit mit ihm eng verbunden.

Lieber Saturn, der Steirer hat mir meine Antworten ja fast vollständig vorweggenommen...aber lass mir noch einige Gedanken dazu niederschreiben.
In allen Religionen gibt es exlusivistische (Heil und Wahrheit nur in dieser Religion) , inklusivistische (Heil und Wahrheit auch in anderen Religionen, aber nicht in der vollsten Entfaltung und Bedeutung, denn das gibt es nur nur in der eigenen) und pluralistische (Alle Religionen sind gleichwertige Wege zu Heil und Wahrheit) Ansätze. Das von dir genannte Bibelzitat ist natürlich dem exklusivistischen Ansatz zuzuordnen, die derzeit gängige Lehrmeinung der röm.-kath. Kirche ist übrigens nach dem Vat. II der inklusivistische Ansatz, neben Zitaten für den Exklusivismus gibt es sowohl für den inklusivistischen, als auch pluralistischen Ansatz in der Bibel Nachweise. :) Als Person scheinst du, lieber Saturn, dem Exklusivismus zugeneigt zu sein,
Ich glaube an eine ewige, allgemeingültige Wahrheit.
darum willst du andere Menschen auch davon überzeugen, dass deine Wahrheit die allgemeingültige Wahrheit ist und von allen zu akzeptieren ist ;)


Ich bin keine Exklusivistin, war eine ziemliche Zeit eine Inklusivistin und bin derzeit eine Pluralistin oder eine Mischform zwischen Inlusivistin und Pluralistin. Für mich bedeutet das, dass ich EINEN Weg für mich gewählt habe, und den konsequent gehe. Aus dieser Haltung heraus erachte ich es aber als überhaupt nicht sinnvoll, anderen Menschen meinen Weg aufzudrängen, bzw. sie davon zu überzeugen, diesen auch zu wählen. Ich lege meinen Weg gerne dar, erkläre ihn gerne, und erwarte bzw. wünsche mir Respekt dafür. Nicht mehr, nicht weniger. Der Weg, der für mich der Richtige ist, kann nämlich für jemand anderen sehr, sehr falsch sein, denn:
Nachdem Menschen nach verschiedenen Wahrheiten leben, muss man eigentlich davon ausgehen, dass auch die Stimme des Gewissens zu jedem Menschen verschieden spricht.
:daumen: ;) (und da ich davon ausgehe, dass in jedem Gewissen der göttliche Funke sitzt, kann ich doch nicht behaupten, dass das Gewissen von einer anderen Person "falsch" liegt, oder?)
 
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ich würde sagen der judenstaat gehört den juden. sowie der österreichische staat den österreichern gehört;)

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Hast aber offenbar nur die Überschrift gelesen ....... steht im Posting irgendwas von Arabern oder Palästinensern?:fragezeichen:

Es geht darum, wer in Israel das Sagen hat ..... Säkulare oder Orthodoxe :lehrer:
 
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