Da verwechselst du aber anscheinend etwas gehörig. Soziales, kooperatives Verhalten wie es z.B. Ameisen oder Bienenvölker aufweisen ist etwas anderes, als die von mir angeführten Gefühle, welche du als "pathetisch Worte" schmähst. Zur Erhaltung der Art Mensch ist weder Nächstenliebe, der Schutz des Schwächeren noch irgend ein anderes positives menschliches und den Schwächeren helfendes Gefühl notwendig.
Diese Gefühle sind vielleich nicht unbedingt notwendig für die Erhaltung der Menschheit, aber irgendeinen Sinn werden sie wohl haben. Natürlich sind diese Gefühle nichts anderes als der Antrieb für soziales, kooperatives Verhalten.
Du nennst z.B. Bennos Aussage starrsinnig. Ebenso gut könnte man dir einen solchen Starrsinn vorwerfen, wie auch vielen anderen Wissenschaftlern vorher, welche die scheinbare Wahrheit ihres momentanen Wissens als die allein gültige betrachteten und alles andere Vorstellbare ausschlossen. Immer nur der Glaube an etwas hat die Welt verändert, nicht das beharren auf bestehende Fakten. Elektrisches Licht, Flugzeuge, und alles andere würde heute nicht existieren, hätte nicht vorher jemand daran geglaubt und wäre Wege gegangen die andere für unmöglich bzw. sogar Spinnerei hielten.
Wir haben nun einmal kein anderes Wissen, an das wir uns vernünftigerweise halten könnten, als unser derzeitiges. Es ist doch unsinnig, irgendwelche x-beliebigen Dinge anzunehmen, mit der Begründung, dass man nicht weiß, ob sie sich nicht in hundert oder zweihundert oder vielleicht erst in tausend Jahren als richtig erweisen werden. Ich werde ja jetzt auch nicht fluchtartig die Stadt verlassen, weil ich nicht ausschließen kann, dass wir morgen wissen, dass heute Nacht ein Meteorit in Wien eingeschlagen hat.
Der Glaube bringt in der Welt eher nichts weiter. Glaube bedeutet, ich habe meine Wahrheit gefunden, an die ich glaube, und brauche daher nicht weiter nachzuforschen. Es ist der Zweifel - "Ist es wirklich so?" - der Fortschritt bringt.
Also dürfte es - entgegen deiner Behauptung das "die Vernunft" ein Alleinstellungsmerkmal besitzt - sehr wohl mehrere Versionen dieser Vernunft geben.
Vernunft schließt unterschiedliche Meinungen und Irrtümer nicht aus. Vernunft bedeutet nicht Allwissenheit oder Unfehlbarkeit und das hat auch nie jemand behauptet.
War Planck nun vernünftiger oder unvernünftiger als du? Könnte es sein, das deine Meinung deine Vernunft als die alleinig vernünftige Wahrheit anzunehmen, bzw. diese anderen als solche zu verkünden und dabei die Meinung anderer gebildeter Menschen völlig zu negieren, eigentlich unvernünftig ist?
Unvernünftig ist jedenfalls eine solche Autoritätsgläubigkeit, "Weil es Max Planck(!) gesagt hat, kann es ja kein Blödsinn sein.", anstatt sich des eigenen Verstandes zu bedienen, um sich eine Meinung zu bilden.
1. Was Planck sagt, läuft auf eine Art Theismus hinaus, d. h. auf die Annahme, dass es da
irgendetwas geben müsse, eine Art höhere Existenz, wie immer man sich diese vorstellen kann. Ein Gottesbild im religiösen Sinn, also als ein Wesen, das in einer besonderen Beziehung zum Menschen steht, lässt sich daraus nicht ableiten.
2. Planck macht nichts anderes als viele andere naive Gläubige: Dort wo ihm etwas der menschlichen Erkenntnis verschlossen erscheint, setzt er ein übersinnlichen Wesen "Gott" als Erklärung hin.
3. Planck meint, die Geistwesen müssten erschaffen worden sein. Also muss er noch eine Ebene einführen: einen Gott, der die Geistwesen erschaffen hat. Wie er dann dem unendlichen Regress entkommt, bleibt unklar. (Wenn die Geistwesen so wie alles erschaffen sein müssen, warum trifft das dann auf Gott nicht zu? Oder umgekehrt: Wenn es ein Ding gibt, auf das nicht zutrifft, dass es erschaffen sein muss - Gott -, warum kann das dann auf die Geistwesen nicht zutreffen?)
Daraus ziehe ich den Schluss, dass der Mensch offensichtlich nicht nur von Vernunft geleitet wird
Als ob das jemals jemand behauptet hätte!