Es gibt keinen Gott!

Das ist aber keine Ethik. "Ich stehle nicht, weil ich fürchten muss erwischt und bestraft zu werden." Könnte ich darauf vertrauen nicht erwischt und bestraft zu werden, gäbe es also keinen Grund nicht zu stehlen.

Dass ich bestraft werde, wenn ich stehle, ist kein Naturgesetz. In einem größeren Rahmen stellt sich die Frage, warum sind Gesetze (geschriebenes Gesetz, gesellschaftliche Konventionen) so, wie sie sind? Könnte man nicht eine Moral des Rechts des Stärkeren vertreten? Wenn jemandem etwas gestohlen wird, ist er selbst schuld; Er hat nicht gut genug aufgepasst?

Wie man in ethischen Fragen zu Letztbegründungen kommt, ist tatsächlich ein Problem.

Aber ist es Ethik, etwas "unrechtes" nicht zu tun aus Angst man wird letzendlich von Gott bestraft, bzw. kommt nicht ins Paradies (was wiederum eine Strafe ist)?

Viell. war es falsch beschrieben - aber ob ich jetzt Angst vor dem Gesetz habe oder der Strafe Gottes macht für mich keinen Unterschied.

Ethisch wäre es wenn ich es aus eigener Überzeugung nicht täte - nicht aus Angst vor Strafe. Dann wäre die Frage woher käme diese Überzeugung? Schlechtes Gewissen wäre eine Antwort - würde aber wieder nur dahin führen, dass man im Endeffekt wohl Angst vor Sanktionen hat- welcher Art auch immer.

Wirklich gut wäre man wohl nur wenn man gar nicht darüber nachdenken muss etwas schlechtes zu tun oder oder es zu lassen, sondern gar nichtmal der Ansatz des Gedankens daran zu haben.

Das wird wohl bei niemanden immer so sein - aber ob ich es dann tue oder nicht, wegen Angst vor weltlicher oder göttlicher Strafe, aus eigenem Mitgefühl, aus rein logischen Gründen (für und wider abwägen),etc ist dann aber zweitrangig und bedarf meiner Meinung nach lang nicht zwingend den Glauben einer höheren Existenz.

Demnach hätten alle die eben nicht an etwas höheres glauben keine Wertvorstellungen - keine Motivation für sich selbst zu entscheiden was falsch und was richtig ist - und das glaube ich nicht, dass das so ist.

So einfach funktioniert das nicht. Nach christlichem Verständnis ist Gott kein Krämer, dem ich ein paar Sünden mit ein paar Rosenkränzen abkaufen kann. Vorausetzung dafür, auf die Gnade Gottes hoffen zu dürfen, ist die Einsicht, dass der Mensch der Gnade Gottes bedarf. Gott vergibt Sünden nur aus Gnade, wenn man sie aufrichtig bereut. Man kann nicht damit rechnen, dass er es tut.


Das mag sein - meine Bibelstunden sind lange her - soweit ich mich erinnere war im AT Gott noch weitaus nachtragender als dann im NT und so wie ich es von Klosterschwestern und im Religionsunterricht immer wieder gehört habe - wird er meist schon als sehr sehr verzeihend dargestellt.

Das ist ja gerade ein weiteres Problem - ich zB wurde als 6-10 jährige jedes monat mit der Schule zur Beichte geschickt - das mit dem wirklichen bereuen wurde einem aber nicht wirklich nahe gebracht oder in dem Alter hat man es schlicht nicht verstanden.

Da war die Beichte eine reine - zwar kurze Zeit unangenehme - aber dennoch schnell hinter sich gebrachte Geschichte - danach wurde die Absolution erteilt - man wurde tatsächlich zu 3-5 Rosenkränzen und ein paar "Vater unser" geschickt und schon durfte man wieder zur Kommunion.

Das einem in dem Alter oft nichts eingefallen ist zum Beichten und man aus Peinlichkeit darüber, dann einfach was erfunden hat (womit man dann beim nächsten Mal tatsächlich was zu beichten hatte) ist eine andere Geschichte." Ja ich hab ein paar Kekse aus der "verbotenen" Dose gemopst, ich war frech zur Mama, ich hab Papa angelogen,usw."

Soweit ich weiss ist die ganze Bereuens-Geschichte bei den Evangelen sogar noch einfacher - da gibts Beichte in der Form nicht, da werden gleich alle Anwesenden in einem Aufwasch abolutiert.
 
Außerdem behaupte ich, es gibt gott, und bin auf den gegenbeweis gespannt...

..wie MW schon sagte - und ich auf den Beweis.

Man könnte auch einfach behaupten Gott oder ein höheres Wesen ist die Antwort auf alle unbeantworteten Fragen - weil die Menschheit mit Nichtwissen einfach nicht umgehen kann.

Wobei man doch wissen muss, die einzig richtige Antwort ist 42 ;)

Es handelt sich dabei um die Antwort auf die vom Autor bewusst unklar gelassene Frage „nach dem Leben, dem Universum und allem“ („life, the universe and everything“). Anhand dieses Inputs wurde die Antwort vom zu diesem Zeitpunkt größten existierenden Computer errechnet und ist mit absoluter Sicherheit korrekt. Nur ist damit nichts anzufangen, weil niemand weiß, wie die Frage eigentlich genau lautet. Laut dem Mann, der die Wahrheit kennt und ausspricht (Prak) schließen sich die Kenntnis von Frage und Antwort gegenseitig aus. Es sei unmöglich, jemals beide im selben Universum zu kennen – und sollte es trotzdem geschehen, würden Frage und Antwort sich gegenseitig aufheben und das Universum mitnehmen, das daraufhin durch etwas noch Bizarreres und Unbegreiflicheres ersetzt wird
 
haben wir das nicht ohnehin schon... mein auto steht mit schlüssel im zündschgloss in meiner garage, wenn es mir dort gestohlen wird, werdens mir anstiftung zum diebstahl unterjubeln...
Das ist juristisch natürlich völliger Quatsch.
Nur eine Diebstahlversicherung kann natürlich aussteigen, wenn Du Sorgfaltspflichten zur Vermeidung eines Schadens nicht beachtest.

Außerdem behaupte ich, es gibt gott, und bin auf den gegenbeweis gespannt...
Die Frage ist: Bedarf es eines Gegenbeweises? Es ist einfach nicht vernünftig, die Existenz von etwas anzunehmen, nur weil man dessen Nicht-Existenz nicht mit absoluter Sicherheit beweisen kann. (Russellsche Teekanne.)
Aber ist es Ethik, etwas "unrechtes" nicht zu tun aus Angst man wird letzendlich von Gott bestraft, bzw. kommt nicht ins Paradies (was wiederum eine Strafe ist)?
Religion hat mit Ethik nichts zu tun. Überall, wo man sich in seinem Handeln auf ein Gesetz (staatliches, göttliches) beruft, ist Ethik obsolet.
Demnach hätten alle die eben nicht an etwas höheres glauben keine Wertvorstellungen - keine Motivation für sich selbst zu entscheiden was falsch und was richtig ist - und das glaube ich nicht, dass das so ist.
Sie hätten schon Wertvorstellungen, aber diese Wertvorstellungen wären beliebig, weil es keine Letztbegründungen gibt. Man könnte nicht begründen, warum Satanismus schlecht oder eine Moral des Rechtes des Stärkeren falsch ist.
so wie ich es von Klosterschwestern und im Religionsunterricht immer wieder gehört habe - wird er meist schon als sehr sehr verzeihend dargestellt.
Ich weiß nicht, wie das in vulgärreligiösen Vorstellungen aussieht. Aber eigentlich wäre ein berechnendes Sündigen ("Es wird mir eh vergeben.") eine Abwendung von Gott, mit der man die Gnade Gottes verspielt. Mit Goethe gesprochen: "Wer ewig strebend sich bemüht, den können wir erlösen."
 
Ich glaube an Gott. Das Universum ist zu großartig und viele Teilbereiche (das Leben von Insekten) schon so unendlich faszinierend, dass ich an Gott glauben muss. Der Beweis oder Gegenbeweis den wird es nie geben, es heißt ja ich glaube an Gott und Religion ist keine wissenschaftliche Disziplin. Ob ich recht habe oder nicht ist auch unerheblich. Ich für mich weiß Bescheid. Das reicht mir.

Und Provokation ist das Plakat überhaupt nicht in meinen Augen. Es ist richtig, den man darf nicht auf den da "oben" warten, sondern muss selber aktiv selbst was tun damit die Welt ein besserer Ort wird. Naja leider, mich eingeschlossen, folge ich nicht immer mit bestem Beispiel voran.
 
Es ist richtig, den man darf nicht auf den da "oben" warten, sondern muss selber aktiv selbst was tun damit die Welt ein besserer Ort wird.
Schon irgendwie witzig, dass ausgerechnet ein bekennender Christ endlich versteht worum es in der Kampagne geht :daumen:
 
Jeder von euch hat wahrscheinlich schon in diversen Printmedien von dieser Kampagne gelesen
Keine Berechtigung Bilder zu betrachten - Bild entfernt.

Und kaum hingen die ersten Plakate war die Aufregung groß. "Wie kann man das nur machen?" "Eine Beleidigung für alle Christen" "Versucht das mal mit Allah!".

Wenn die noch nicht ueberrissen haben, dass Allah der gleiche gott ist, dann sollen sie zurueck auf dem baum. :kopfklatsch:

auf freie Meinungsäußerung wird hier bewusst zur Provokation missbraucht.

Was ist das Motiv dieser Dummköpfe .....

Aber sonst ueberall eine gottesbeweis suchen! Selbst wenn nur aus glueck infolge grenzenloser dummkeit nicht alle wertvollen bilder der Albertina zerstoert wurde, meint der chef von dort, einen gott zu sehen.

Fuer mich bloss ein beweis, dass sie einen :kopfklatsch: dort eingesetzt haben, der nur unfaheig ist und einen gott als ausrede sucht. Geht was schief, wars wohl der teufel und nicht er? :mauer:

Soweit zu dummkoepfe, die ihre meinung oeffentlich praesentieren!
 
Aber ist es Ethik, etwas "unrechtes" nicht zu tun aus Angst man wird letzendlich von Gott bestraft, bzw. kommt nicht ins Paradies (was wiederum eine Strafe ist)?

Lassen wir mal das Paradies weg und bleiben wir hier auf der Erde. Jeder sollte m. E. aus Eigeninteresse andere so behandeln wie er gerne selber behandelt werden würde. Unabhängig nun von einer Existenz eines höheren Bewusstseins bzw. Gottes, (an welche ich persönlich glaube) stelle ich in meinen Leben permanent den "alles was du verursachst bekommst du in Form einer Wirkung zurück" Effekt fest. Ich war eine längere Zeit in meinem Leben zwar kein wirklich Böser, aber auch kein besonders Guter. Je nach dem was ich gerade getan habe kam's zurück. Böse Ursache - böse Wirkung. Gute Ursache - gute Wirkung.

Die Weisheit stammt auch ned von mir, ich bezeichene sie so wie auch andere die's schon lange vor mir erkannt haben als "geistiges Gesetz". Bewiesen wird's vermutlich niemals aber bei mir wirkt es. Und es schöne dran war, das nachdem ich's anfänglich wirklich nur aus Eigeninteresse getan habe damit ich vom Leben ned ständig eine auf'n Deckel bekomme, sich irgendwie langsam zur Wirkung auch die dazugehörige Überzeugung eingeschlichen hat. Ich könnt morgen sofort aus mein Taxi aussteigen, wieder auf Vertreter umsatteln und irgendwen irgendwas aufschwatzen, was er eigentlich gar ned haben möchte und dabei leichter wesentlich mehr wie als Taxler verdienen. Aber ich möcht's nicht, denn dann hätt ich zwar wesentlich mehr Geld als jetzt aber mein Seelenfrieden wär erst wieder dahin ...
 
Schon irgendwie witzig, dass ausgerechnet ein bekennender Christ endlich versteht worum es in der Kampagne geht :daumen:

Schau ich bin kein Depp! Ich kenne die Geschichte und ich weiß was im Namen Gottes alles gemacht worden ist. Es ist ganz einfach zu sagen in Afrika sterben Kinder weil sie der Moral nicht entsprechen, oder weil es das oder jenes ist.

Es ist einfacher zu sagen, der Hasan von nebenan, ist ein gefährlicher islamischer Terrorist, oder der Hansi, der Leninfan, ist ein böser gottloser Kommunist, als den beiden eine Chance zu geben und sich Mal anzuhören was die zu sagen haben. Man kommt bei solchen Gesprächen nämlich auf schmerzhaftes drauf. Das man selber jede Menge Dreck am Stecken hat und das man selber alles andere als perfekt ist.

Ich unterteile die Menschen nicht in Christen und Atheisten, es gibt überall Gute und Arschlöcher. Auch Christen haben Dreck am Stecken. Das heißt aber nicht, dass es nicht welche gibt die einsichtig sind und schauen ein möglich friedliches Leben zu führen und alle Menschen zu respektieren, in dem Wissen, dass keiner unfehlbar ist.
 
Ehrlich gesagt, mir gefällt die Kampagne, weil sie zur Diskussion anregt. Religionen sind zu tolerieren, Atheismus nicht?

Mich stört's nicht, wenn jemand im Glauben einen Sinn sieht, nur werden halt oft ungläubige mit den Worten "sie wissen's halt nicht besser" abgeurteilt :kopfklatsch:

Wobei "wissen" ja eigentlich den Begriff "glauben" obsolet machen würd'...

Ich finde ebenso, Religion sollte nichts öffentliches sein, wie kommt man als andersdenkender dazu?

Von mir aus gebe es auch keinen Religionsunterricht an öffentlichen Schulen, das können Eltern auch privat organisieren und ich würde die Zeit nutzen um neben aller unterrichteten Fakten auch mal auf so Themen wie Persönlichkeitsbildung & co. einzugehen. Die beste Bildung nutzt nämlich nix, wenn man sein Leben nicht auf die Reihe kriegt.
 
Also, ich fühl mich durch die Plakate weder gestört noch provoz6iert! Schliesslich haben wir (zum Glück) (Noch) Meinungsfreiheit! Ausserdem, wenn wir uns manchmal von einigen unserer Politiker Aussagen anhören mussen, sind die auch nicht immer regelkonform! Aner egal, wie schon desüfteren erwähnt, wäre auch ich sofort dafür, bei aller Religionsfreiheit, den Zwangsunterricht an Schulen etc zu stoppen, sowas ist in der heutigen Zeit nicht mehr notwendig....
Ausserdem, man bedenke einmal, was wir lieben Christen früher im Namen Gottes alles getan haben (und teiloweise auch heute noch tun) Ich meine Dinge wie Inquisationen, Raubrittertum, Zwangsentegnungen etc, wo sind wir also besser als irgendeine andere Religion???? Ich sage immer, Leben und Leben lassen, denn wenn ich es schaffe andere zu akzeptieren, dann werden auch sie mich akzeptieren!
 
Ehrlich gesagt, mir gefällt die Kampagne, weil sie zur Diskussion anregt. Religionen sind zu tolerieren, Atheismus nicht?

Eben jedem das seine! Auch Atheismus muss toleriert werden! Das wirklich interessante ist ja das Atheisten, Christen, Moslems, Hindus, Buddhisten und diverse andere Glaubensrichtungen was Grundsatzthemen (z.b Moral) betrifft, nicht soweit verschieden sind wie man glauben mag. Der Atheist ist um nix unmoralischer, im Gegenteil es ist oft auch anders, wenn der Christ eine Frau schlägt und dies rechtfertigt, er muss ihr sittliches Verhalten einbläuen, usw. damit sie nicht alle zur Hölle fahren.

Es werden oft Straftaten und moralische Vergehen (z.B Zwangsehe im Islam) im Namen der Religion begangen, die nichts anderes als Straftaten sind die unentschuldbar sind.

Ich sage deshalb eins. Religion ja, Gott auf jeden Fall, aber trotzdem darf und muss man sein Herz und Hirn verwenden. Denn wenn man sich anschaut mit wem sich Jesus bevorzugt unterhalten hat, so sind es Heiden, Frevler, Prostituierte, etc...... und keine hochrangigen moralischen Wesen.

@Midnight Walker: Geiles Thema, große Resonanz! Super :)
 
Schon irgendwie witzig, dass ausgerechnet ein bekennender Christ endlich versteht worum es in der Kampagne geht.
:cool:

Das halte ich für einen bemerkenswerten Satz.

Zum einen lässt er erkennen, dass Du gegen etwas Sturm läufst und aus der "Öffentlichkeit" verbannt wissen willst, was Du ganz offensichtlich weder kennst und entsprechend auch nicht verstehst.

Zum anderen aber, weil gerade das, was Du so "witzig" findest, das Standardprogramm des Christentums ist. Christ sein heißt ja ned, geboren werden, getauft werden, und dann auf die faule Haut legen und den Herrgott einen guten Mann sein lassen.

Christ sein heißt, sich darüber bewusst zu sein, dass ausschließlich man selbst für sein Leben verantwortlich ist, und dass man diese Verantwortung auch übernehmen und tragen muss, nicht nur für sich selbst, sondern darüber hinaus auch für jene, welche der Hilfe oder des Beistandes bedürfen. Wer sich vor dieser Verantwortung drücken will, der wird den Himmel nicht schauen.

Und wer meint, dieses Ziel berechnend erreichen zu können, und mit seinen guten Werken an der Himmelstür klopft in der Überzeugung, sich den Himmel verdient zu haben, dem wird nicht aufgetan werden.

Jene aber, welche sich nicht anzuklopfen wagen, welche sich mit ihren guten wie mit ihren schlechten Taten demütig vor der Pforte niederlassen und gläubig darauf hoffen, der göttlichen Gnade würdig zu sein, denen wird sich das Tor öffnen.

Natürlich ist der Himmel nicht eine große Wolke, zu der eine lange Leiter hinaufführt, an deren Ende ein alter Mann mit Rauschebart und Schlüsselbund wartet, der allseits bekannte Petrus. :cool:

Wenn Du diese Symbolik für bare Münze nimmst, so wie die Brotvermehrung, oder die Arche Noah, oder die Wunderheilungen Kranker oder Blinder, oder auch das Christkind (zu dem ich weiter unten noch ein kleines aber feines Absätzchen schreiben werde), dann wirst Du im Glauben nicht weit kommen.

Alles, was mit unserem Glauben zusammenhängt, tragen wir in und mit uns. Auch den Himmel - wir werden ihn nirgendwo anders finden als in uns selbst. Und, das ist das schöne daran, gar nicht erst nach unserem Tod. Schon zu Lebzeiten. Es ist die Zufriedenheit, welche wir empfinden, wenn wir unserem Nächsten Gutes getan haben. Es ist das Glücksgefühl, von einem Menschen geliebt zu werden. Es ist die Dankbarkeit dafür, einem Menschen Liebe schenken zu dürfen. Es ist die Demut, welche wir empfinden, wenn wir die Natur sehenden Auges betrachten. Es ist die Freude, ein eigenständiger, selbstbestimmter Mensch sein zu dürfen, und zugleich ein winziges Rädchen im großen Ganzen. Es ist das, was uns am Abend ruhig einschlafen und am Morgen gestärkt erwachen lässt.

Und wenn Du fragst: wo sind denn diese ganzen Himmel-in-sich-Träger? Nau, blicke um Dich - sie sind überall, jeder kann es sein. Sie werden sich höchstens an ihrem Handeln erkennen lassen. Der gläubige Christ trägt seinen Glauben nicht wie eine Fahne vor sich her, er lebt ihn still und demütig. So wie es ja auch Menschen gibt, welche ihre Sexualität einfach leben, ohne damit groß Reklame zu machen. Jedenfalls im realen Leben. :)

Ein einzelnes Gebot würde doch reichen "was du nicht willst, dass man dir tut, das füg auch keinem andern zu" ;)
Schön allgemein gehalten, und einfach zu verstehen.
Dann verstehe ich aber Deine Aufregung nicht? Genau dieses Verlangen erfüllt doch das Christentum.

Es gibt nur zwei Hauptgebote: Gott zu lieben, und den Nächsten wie sich selbst.

Wenn Du ein gläubiger Mensch wärst, dann würdest Du verstehen, dass die Zehn Gebote, um die so viel Aufregung entsteht, ja nichts anders sind als die Erklärung dessen, was in den Hauptgeboten verlangt wird. Wer das schon verstanden hat, der braucht die Zehn Gebote gar ned, weil sie ohnehin enthalten sind.

Du klammerst Dich immer an das Vordergründige. :)

Nur sich eine eigene Meinung zu bilden wird recht schwierig wenn dir von jeher eingebleut wird DAS ist richtig, und DAS falsch.
Natürlich werden wir von unseren Eltern geprägt, aber wenn dir etwas lange genug eingeredet wird, wirst du es nicht mehr hinterfragen.
Aber Du bist doch das beste Beispiel, dass das nicht stimmt.
Deine Eltern haben Dir nichts eingebläut, und Du hinterfragst es trotzdem ned. Im Grunde genommen bist Du nur dagegen, aber hinterfragt hast Du im Hinblick auf Glaube und Religion genau nix, das liest man in jedem Deiner Sätze. Leider. :)

Im übrigen führe ich den Umstand, dass an unseren Schulen im Religionsunterricht hauptsächlich christliche Werte vermittelt werden, auf die geographische und kulturelle Lage Österreichs zurück. Auch meine ich, dass man mit der Vermittlung christlicher Wertbegriffe vielleicht nicht nützen, keinesfalls aber schaden kann. So gesehen finde ich es nicht so tragisch.

Allerdings ist auch richtig, dass die letzten sagen wir hundert Jahre doch sehr umfassende Bevölkerungsströme in Europa unterwegs sind, und es werden eher mehr als weniger werden, und so stehen wir heute vor der Situation, dass neben dem Christentum nun auch andere, bislang nicht in der Stärke vertretene Religionen, in Österreich anzufinden sind, und natürlich auch eine entsprechend höhere Zahl der jeweiligen Gläubigen. Daher halte ich die Frage durchaus für sinnvoll, ob nicht an den Schulen ein Ethikunterricht, oder wie immer man ihn letztlich benennen mag, die bessere Lösung wäre.

Gut, dass mit dem Christkind war vielleicht kein guter Vergleich :mrgreen:
Doch, doch, ist ein sehr guter Vergleich, abgesehen davon, dass Du Deinem Kind etwas vorgeflunkert hast. ;)

Das Christkind ist ja nicht eine Babyfigur, welche im Advent von Fenster zu Fenster fliegt und die Wunschzettel einsammelt, auch wenn's den Kindern so erklärt wird. Das wahre Christkind lernen wir ja erst in dem Augenblick kennen, wo wir reif genug sind, die Bedeutung des Symbols hinter dem Christkind zu sehen.

Das Kind in der Krippe ist ein Symbol für die göttliche Liebe, welche wir in uns aufnehmen, welche uns bereichert, und welche wir umwandeln in unsere Liebe zu den anderen Menschen. Die Liebe zum Nächsten, wie es so schön heißt. Und daher gibt es nicht nur das eine Christuskind in der Krippe, jeder Mensch, welcher sich diesem Gedanken öffnet, wird auf diese Weise zu einem Christus-Kind, einem Christen.

So, das war das vorgezogene Wort zum Sonntag :cool:
Auf den Tischen vor dem Saal ist eine Agape bereit gestellt, Toiletten befinden sich vor dem Stiegenaufgang rechts.

Tschudign ....... aber i bin so. :oops:
 
Wobei "wissen" ja eigentlich den Begriff "glauben" obsolet machen würd'...
:daumen:

Zum einen lässt er erkennen, dass Du gegen etwas Sturm läufst und aus der "Öffentlichkeit" verbannt wissen willst, was Du ganz offensichtlich weder kennst und entsprechend auch nicht verstehst.
Das hat weder etwas mit verstehen oder kennen zu tun, aber es ist so wie ich gesagt habe. Ich belästige niemanden mit meinem "nicht-Glauben" also soll er bitte mit seinem religiösen Quatsch, egal welcher Konfession, doch bitte auch mich in Frieden lassen. Ist das so schwer zu verstehen :fragezeichen:
Christ sein heißt, sich darüber bewusst zu sein, dass ausschließlich man selbst für sein Leben verantwortlich ist, und dass man diese Verantwortung auch übernehmen und tragen muss
Und was wurde aus "dem göttlichen Plan" :hmm:
Die Erkenntnis, dass niemand etwas für mein Leben festlegen oder bestimmen kann außer mir selbst, kenn ich eher aus dem Atheismus, oder vielleicht noch Satanismus.

mit ihren guten wie mit ihren schlechten Taten demütig vor der Pforte niederlassen und gläubig darauf hoffen, der göttlichen Gnade würdig zu sein, denen wird sich das Tor öffnen
Und genau bei dem Wort "demütig" steigt mir die Galle hoch. Wenn der gute Herr doch so gnädig ist, warum soll ich dann demütig knien und um Vergebung für meine Taten bitten? Wäre nicht er der jenige der mirr die Möglichkeit zu eben solchen Taten gegeben hat?
Und sein wir uns ehrlich, wenn du einem Menschen eine verlockende Möglichkeit gibst vom "rechten Weg" abzukommen, und ihn dann dafür bestrafst, dann ist das doch schon ein wenig pervers und sadistisch :hmm:
Und, das ist das schöne daran, gar nicht erst nach unserem Tod. Schon zu Lebzeiten. Es ist die Zufriedenheit, welche wir empfinden, wenn wir unserem Nächsten Gutes getan haben. Es ist das Glücksgefühl, von einem Menschen geliebt zu werden. Es ist die Dankbarkeit dafür, einem Menschen Liebe schenken zu dürfen.
Und? Meinst das kann ich als Atheist nicht? Ich brauch kein "Überwesen" das mir für meine guten Taten den Himmel verspricht um diese zu vollbringen.
Das ist doch absoluter Schwachsinn, ein solches Verhalten an Religion zu binden. So wie du es formulierst, kann man nur glücklich sein, wenn man demütig vor dem alten Herrn kniet und seine Schöpfung bewundert :kopfklatsch:
Es gibt nur zwei Hauptgebote: Gott zu lieben, und den Nächsten wie sich selbst.
Und das erste ist mir schon zuwider. Mal ganz abgesehen davon, dass ich nichts lieben kann von dem ich mir kein Bild machen darf ;)
und Du hinterfragst es trotzdem ned. Im Grunde genommen bist Du nur dagegen, aber hinterfragt hast Du im Hinblick auf Glaube und Religion genau nix, das liest man in jedem Deiner Sätze.
Und woraus schließt du das?
Glaub mir, ichh hab das ganze seit meinem siebten Lebensjahr hinterfragt, und mit 13 beschlossen dass dieses fromme Gefasel nichts für mich ist.
Um ein guter Mensch zu sein brauche ich keine Religion mit ihren Regeln und Verboten. Der vernünftige Mensch weiß selbst was Recht und Unrecht ist, ohne dass er es in einem schlechten alten Roman nachlesen muss.
 
einen kleinen hab ich noch für den Weg:
want you to know, when it comes to believing in god- I really tried. I really really tried. I tried to believe that there is a god who created each one of us in his own image and likeness, loves us very much and keeps a close eye on things. I really tried to believe that, but I gotta tell you, the longer you live, the more you look around, the more you realize...something is FUCKED-UP. Something is WRONG here. War, disease, death, destruction, hunger, filth, poverty, torture, crime, corruption and the Ice Capades. Something is definitely wrong. This is NOT good work. If this is the best god can do, I am NOT impressed. Results like these do not belong on the resume of a supreme being. This is the kind of shit you'd expect from an office temp with a bad attitude. And just between you and me, in any decently run universe, this guy would have been out on his all-powerful-ass a long time ago. [George Carlin, from "You Are All Diseased".]
 
Es ist richtig, den man darf nicht auf den da "oben" warten, sondern muss selber aktiv selbst was tun damit die Welt ein besserer Ort wird. Naja leider, mich eingeschlossen, folge ich nicht immer mit bestem Beispiel voran.

Sitzt ein Mann bei Überschwemmung in seinem Haus und betet: "Gott, rette mich!". Ein Boot kommt vorbeigefahren. Er will nicht einsteigen, sondern sagt: "Gott wird mich retten". Das Wasser steigt höher, er läuft ins obere Stockwerk. Nach einer Weile kommt ein weiteres Boot: "Nein danke, Gott wird mich retten". Das Wasser steigt noch höher, er steigt aufs Dach, es kommt ein Hubschrauber: "Nein danke, Gott wird mich retten". Das Wasser steigt noch höher, er fällt rein und ertrinkt. Im Himmel angekommen fragt er Gott, warum er ihn denn nicht gerettet hätte. Gott blättert kurz in seinem Buch und meint: "Hm, seltsam, ich habe dir zwei Boote und einen Hubschrauber geschickt".
:cool:
 
Also, ich fühl mich durch die Plakate weder gestört noch provoz6iert! Schliesslich haben wir (zum Glück) (Noch) Meinungsfreiheit!


Dann haben halt die die keine Plakate mögen einfach Pech gehabt.:roll:

Wenn ich nur daran denke, dass ein paar bunte Plakate am Wegesrand genügen um Wählerstimmen zu bekommen, kommen mir die größten Zweifel, ob noch alles in Ordnung ist.

Ein Plakat mit der Aufschrift "es gibt keinen Gott" aufzuhängen ist eh ein völliger Witz. Der der richtig glaubt wird sich davon nicht beirren lassen, der der sich davon beeindrucken lässt hat eh nie richtig geglaubt, bzw, ist ein armer leicht beeinflussbarer Wicht. Es ist das selbe, wenn man einem nicht glaubenden sagt, es gibt Gott und der sofort mit Begeisterung überläuft. So ein Verhalten müsste man schon fast behandeln.

Runter mit den Plakaten, die verhindern nur den Weitblick.:lehrer::mrgreen:
 
Ein Argument in diesem Thread finde ich allerdings durchaus stichhaltig: ich möchte mal sehen, was passiert, wenn ein Plakat "Allah gibt es nicht" aufgehängt wird.

Das ist eine Provokation, kein Argument.

Warum Autorität? Brauch ich das, zu sagen, das ist so weil ichs sage?
Oder ists nicht deutlich besser Respekt vor einander zu haben und über etwas reden können. Da muß ich als Erziehender eben die besseren Argumente haben, dann klappt das schon. Hat das Kind die besseren, sollte man schleunigst seine Meinung überdenken.

Der banale Alltag ist allerdings nicht immer mit dieser verklärten Theorie kompatibel. Wenn der Junior trotz Zeitdruck und mehrmaligem "Nein", von mir aus auch argumentiert, die Schokolade zum 5. Mal in den Einkaufswagen wirft, weil er meint, das wäre ach so lustig, muss wohl an irgend einem Punkt klargestellt werden, dass er sich ab sofort der Autorität des Tagesorganisators und Rechnungsbezahlers zu fügen hat. Und nein, die Schokolade dann "eben einfach zu kaufen, ist ja nicht so schlimm" ist keine akzeptable Alternative.

Außerdem behaupte ich, es gibt gott, und bin auf den gegenbeweis gespannt...

und ich auf den Beweis ;)

Definiere Gott und ich liefere den Beweis.
Fürs Erste beweise ich die Unmöglichlkeit der Existenz von Allmacht:

Der Allmächtige kann einen Stein erschaffen, der so schwer ist, dass er ihn nicht heben kann. Der Umstand, dass er ihn nicht heben kann widerspricht der Allmacht.

Allgemeiner: Allmacht erlaubt die Schaffung paradoxer Zustände die sich nach logischen Gesetzen ausschließen. Daher ist Allmacht logisch ausgeschlossen.

Wobei man doch wissen muss, die einzig richtige Antwort ist 42 ;)

Alles gesagt, EOD. :mrgreen:

Sie hätten schon Wertvorstellungen, aber diese Wertvorstellungen wären beliebig, weil es keine Letztbegründungen gibt.

Da bin ich mir nicht sicher, zumindest nicht, soweit es die real implementierbare Ethik betrifft. Versuche aus der Spieletheorie und Gruppendynamik ergeben regelmäßig, dass auch hinter altruistischem Verhalten die Hoffnung auf Belohnung durch Gegenzuwendung oder zumindest Schadensverschonung liegt. Letzlich sind wir alle Egoisten, die Motive sind aber jeweils unterchiedlich gewichtet.
 
Der Allmächtige kann einen Stein erschaffen, der so schwer ist, dass er ihn nicht heben kann. Der Umstand, dass er ihn nicht heben kann widerspricht der Allmacht.
Du weißt aber schon was passiert wenn man die Fehlbarkeit Gottes beweist oder :shock:
 
Der banale Alltag ist allerdings nicht immer mit dieser verklärten Theorie kompatibel.

Naja, es war mehr die verklärte Praxis, als die Theorie. Ein Ergebnis dieser "verklärten Theorie" wie du es bezeichnest ist mittlerweile fast 19 und kann sich sicher sehen und auch hören lassen.:cool:
Natürlich haben wir berufliche Interessen hintenangestellt und Zeitdruck hatte in der Erziehung so gut wie nie etwas mitzureden.
Der banale Alltag ist so wie man ihn sich gestaltet.
 
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