deine erklärung von religion ist unbefriedigend. sicher hat religion etwas mit glauben zu tun, aber es erklärt nich das phänomen religion. aber auch andere erklärungen wie die betrugstheorie gibt keine befriedigende erklärung ab. sie sagt im wesentlichen, dass es bei den wunderbaren dingen der religion nicht mit rechten dingen zugehe. religion wird solcherart zum betrugsmanöver gerissener religionsstifter gemacht. erklärt aber nicht warum sich so viele menschen betrügen lassen. unbegriffen bleibt dabei der gesellschaftliche charakter der religion, ihre universale verbreitung, ihre welthistorische rolle, die sich nicht auf die willkür von individuen zurückführen lasse.
hirni
Was du meinst ist Religion als großpolitisches und großgesellschaftliches Gefüge. Ich bezog mich lediglich auf die Entstehung der Religion, durch mündlich überlieferte Geschichten, die irgendwann niedergeschrieben wurden, Ereignisse um Personen wie Jesus oder Muhammed die jeweils im Zentrum ihrer Religion stehen. Die Religion selber ist im Prinzip unschuldig, sie entstand eben dadurch, dass sich Menschen zusammenfanden und einer höheren Macht huldigten und damit sowohl eine soziale Komponente des Zusammentreffens stattfand und auch etwas, was die Menschen verbindet, eine Gemeinsamkeit.
Zum anderen hat es auch noch einen anderen Aspekt, die Religion kann einem Helfen, Kriesen zu überstehen. Und wenn man in so einer Gruppe ist, die immer wieder zusammenfindet um zu Beten, wird natürlich nachher noch geredet und dieser soziale Austausch trägt auch dazu bei. Heute machen wir es ja auch nicht anders, wir gehen zu Freunden und suddern diese an wenns uns schlecht geht. Diese bauen uns wieder auf oder andere gehen zum Pfarrer als "Seelsorger" ect. Im Prinzip ist es ganz natürlich, das Menschen als soziale Wesen die sich immer zu Gruppen zusammenrotten, etwas natürliches und die Religion ist eben ein bindendes Element, man fühlt sich unter Gleichgesinnten, man gehört irgendwo dazu. Und natürlich kann man aus religiösen Geschichten und Überlieferungen selbst auch etwas gewinnen, einen Trost, eine Weisheit. Des weiteren Taugt die Religion auch dazu, die Welt zu erklären, also dass zB Gott alles erschaffen hat.
In diesem Sinne passt die Religion zum Menschen, sie kann uns eben auf eine gewisse Art und Weise alles geben was in unserem natürlichem Verhalten verankert ist. Sozialen Anschluss und helfen die Fragen der Neugier beantworten (woher kommen wir, wohin gehen wir).
Das sich in einer Wachsenden religiösen Vereinigung Machtstrukturen bilden, ist eigentlich auch typisch Menschlich. Hier wird Religion als politisches Machtinstrument benutzt. Eigentlich im gewissen Sinne schon wieder etwas negatives, wenn man als Beispiel die Kirche des Mittelalters hernimmt oder den Iran als Gottesstaat. Das ist Menschlich und wer Macht hat und gekostet hat, will diese meist nicht mehr hergeben. In unserer westlichen Gesellschaft, haben wir Religionsfreiheit. Und die die Machthaben sind auch nicht mehr unantastbar, aber wir sehen wer Macht hat, gibt diese auch nur ungern wieder her. Berlusconi zum Beispiel. Oder man denke an Dominik Strauss Kahn, der auch meinte sich mit seiner Macht vieles erlauben zu können. Wer Macht hat, der hebt schnell ab und will diese nicht mehr verlieren.
Religion hat Gute als auch Schlechte Seiten. Mit tatsächlicher Wahrheit im naturwissenschaftlichen Sinne hat diese wenig zu tun, aber im gesellschaftlichen Sinne, kann sie Menschen sehr viel geben an Weisheiten für das Leben ect. Letztendlich kann man sie doch mit einem Auto oder vielen anderen Gegenständen vergleichen. Ich kann ein Auto als ein positives Werkzeug benutzen um größere Distanzen in kürzerer Zeit zu überwinden oder ich kann es auch dazu benutzen um jemanden über den Haufen zu führen.