Ethik und die Coronapandemie

Heute im Standard,lustigerweise sogar das selbe Beispiel Autoverkehr :

"In vielen Bereichen nehmen wir Risiken – und eine teils erhebliche Letalität – in Kauf, etwa im Straßenverkehr", sagt auch der Philosoph Henning Hahn von der Freien Universität Berlin: "Ob der Lebensschutz immer und in jedem Fall andere gesellschaftliche und ökonomische Interessen überwiegt, ist eine herausfordernde moralische Frage", so Hahn weiter. Er hält es jedoch für zu wenig komplex, unseren bestehenden Lebensstil und seine Bewahrung wie eine feststehende Größe mit den Kosten für den Schutz menschlichen Lebens aufzurechnen.

Dietrichs Einschätzung nach sind die bisher zur Eindämmung der Corona-Pandemie getroffenen Maßnahmen verhältnismäßig, jedoch nicht auf Dauer: "Wenn die Krise längere Zeit anhält und die ökonomischen Verwerfungen ein extremes Ausmaß erreichen, muss das Primat der Lebensrettung überdacht werden", sagt er.
 
ich denke, daß Du das glatt unterschreibst, oder?

Ich würde eher den Weg der Türkei gehen. Ausgangssperre für die "Alten" und die Jungen versuchen die Wirtschaft am laufen zu halten.

Was hilft es uns wenn die "Alten" zwar überleben, danach aber die Weltwirtschaft zusammengebrochen ist es zu sozialen Unruhen/Krieg kommt?

Und dass tagtäglich in Afrika Kinder für unseren Wohlstand sterben, Kinder in Asien für und arbeiten müssen und das iPhone unter unmenschlichen Bedingungen hergestellt wird, interessiert uns auch wenig. Weil es weit weg ist und wir nicht sehen.
 
Kinder in Asien für und arbeiten müssen und das iPhone unter unmenschlichen Bedingungen hergestellt wird, interessiert uns auch wenig
richtig - solange wir all diese Waren fleißig kaufen, scheint das Interesse an den dahinter liegenden Problemen wohl ziemlich enden wollend zu sein.
 
Dietrichs Einschätzung nach sind die bisher zur Eindämmung der Corona-Pandemie getroffenen Maßnahmen verhältnismäßig, jedoch nicht auf Dauer: "Wenn die Krise längere Zeit anhält und die ökonomischen Verwerfungen ein extremes Ausmaß erreichen, muss das Primat der Lebensrettung überdacht werden", sagt er.

Dennoch stellen sich hier keine ethischen Grundsatzfragen oder gar ethisch unlösbare Konfliktsituationen. Es hat auch keinen Sinn, solche als Gedankenspiele in die Diskussion einzubringen. Z.B. """wäre es ethisch vertretbar, staatlicher Gewalt Folter zu erlauben, wenn dadurch ein Leben gerettet werden könnte""" . Oder eben wie hier, "Ältere und Risikopatienten zu opfern", um "ökonomische Verwerfungen" zu verhindern. Es ist auch nicht Aufgabe der Politik, derartige Entscheidungen zu treffen, weil es dafür an gesetzlicher Grundlage fehlt. Es bleibt nur das verhältnismäßige Handeln zur Abwehr von Notständen.

So bleibt bei weiterer Eskalation und wenn staatliche Maßnahmen an ihre Grenzen stoßen, besonders gefährdeten Menschen eh nichts anderes übrig als sich nach allen sich ergebenden Möglichkeiten selbst vor einer Ansteckung zu schützen. Ansonsten bleibt der Gesellschaft, bzw. der Politik nur der Weg der Vernunft. Und dazu können alle Bürger beitragen.

Ein "shutdown" ist sicher nicht auf Dauer durchzuhalten. Das wäre wider jegliche Vernunft. Wenn sich alle an ein "Kontaktverbot/ Abstandsgebot" halten ( mit strenger Kontrolle ) , könnten auch alle Läden wieder geöffnet werden. Schließlich geht es nicht um ein paar Wochen, sondern wohl eher um Jahre.
 
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Läuft letztendlich doch auf die Frage hinaus: wessen Leben ist mehr wert?

Noch sind wir nicht so weit. Aber dass es Menschen gibt, denen Rücksicht auf die die Mitmenschen ziemlich egal ist, das zeigt sich ja schon jetzt. Vernünftige Maßnahmen wie eine moderate Ausgangsbeschränkung werden da als unerhörte Einschränkung der persönlichen Freiheit wahrgenommen. Und sehen in dieser Krise gar die Möglichkeit, ihrer politischen Gehässigkeit zu frönen. Da lässt so manch einer seine Maske fallen, plötzlich es es aus mit Humanismus, weil es ja nur die Alten in Österreich betrifft.

und was ist mit den ganzen nicht alten Menschen, die zur Risikogruppe gehören? die sind dann Kollateralschaden.... :(
Ist ja sowieso ein Trugschluss, dass nur die Alten gefährdet sind. Es betrifft, wenn auch viel geringem Ausmaß, auch Junge. Und wenn man den Ausführungen des Threaderstellers folgt ......

Für ein paar Monate Lebenszeit von alten, bereit schwer erkrankter Menschen wird die Zukunft der Jugend, die Existenz von Selbständigen, die finanzielle Handlungsfähigkeit des Staates, unser Wohlstand und letztendlich auch der soziale Friede aufs Spiel gesetzt.
..... dann muss man folgerichtig viele Dinge in Frage stellen. Sarkasmus - Modus ein! Wozu medizinische Forschung in Bereichen, von denen hauptsächlich Alte profitieren? Wozu Pflegeeinrichtungen und Geld für häusliche 24 - Stundenpflege? Das ist doch nur eine Last für die jüngere Generation. Sarkasmus - Modus wieder aus!

All denen, die so denken, denen würde ich eine intensive Auseinandersetzung mit asiatischen Philosophien und Religionen empfehlen. Auch im Buddhismus ist der Respekt vor den Älteren ein wichtiges Element.

Das schlaucht so, dass man am Abend keine solchen kranken "Diskussions"beiträge erstellt.
:hahaha: :daumen:
 
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So bleibt bei weiterer Eskalation und wenn staatliche Maßnahmen an ihre Grenzen stoßen, besonders gefährdeten Menschen eh nichts anderes übrig als sich nach allen sich ergebenden Möglichkeiten selbst vor einer Ansteckung zu schützen.
Das kann aber die weniger gefährdeten Mitbürger (oder die nur glauben, nicht gefährdet zu sein) nicht von ihrer Pflicht entbinden, die angeordneten Maßnahmen einzuhalten. Immer noch finden sich gar nicht so wenige, denen das offenbar wurscht ist. Ein ganz besonders Beispiel für jugendlichen Unverstand und sträfliche Rücksichtslosigkeit ist diese Tschechin, die am Ende noch die Bergretter in Anspruch nehmen musste.:mad:

Coronavirus: Tschechin unter Quarantäne unternahm Bergtour in Tirol

Und nein, nicht alle jungen Menschen sind so unverständig und rücksichtslos.
 
Noch sind wir nicht so weit. Aber dass es Menschen gibt, denen Rücksicht auf die die Mitmenschen ziemlich egal ist, das zeigt sich ja schon jetzt. Vernünftige Maßnahmen wie eine moderate Ausgangsbeschränkung werden da als unerhörte Einschränkung der persönlichen Freiheit wahrgenommen. Und sehen in dieser Krise gar die Möglichkeit, ihrer politischen Gehässigkeit zu frönen. Da lässt so manch einer seine Maske fallen, plötzlich es es aus mit Humanismus, weil es ja nur die Alten in Österreich betrifft.

Besitzt sicherlich ein Smartphone. Wo ist denn da dein Humanismus?
Oder wenn du eine Ananas um €1,- kaufst wo ist da dein Humanismus. Glaubst du der Ananasbauer bekommt davon noch soviel, dass er seine Familie ernähren kann?


..... dann muss man folgerichtig viele Dinge in Frage stellen. Sarkasmus - Modus ein! Wozu medizinische Forschung in Bereichen, von denen hauptsächlich Alte profitieren? Wozu Pflegeeinrichtungen und Geld für häusliche 24 - Stundenpflege? Das ist doch nur eine Last für die jüngere Generation. Sarkasmus - Modus wieder aus!

Muss man nicht, denn keines der von dir genannten Dinge gefährdet die Weltwirtschaft. Ist dir nur ansatzweise bewusst was es heißt wenn diese zum Erliegen kommt und nicht mehr anspringt? Hast du nur die geringste Vorstellung davon?
Ich behaupte Nein - weil du in einer friedlichen Zeit aufgewachsen, es immer nur Bergauf ging. Unruhen, Krieg etc. nur aus den Medien kennst, dich nie wirklich gedanklich damit auseinander gesetzt hast.

All denen, die so denken, denen würde ich eine intensive Auseinandersetzung mit asiatischen Philosophien und Religionen empfehlen. Auch im Buddhismus ist der Respekt vor den Älteren ein wichtiges Element.

:hahaha: :up:

Es geht hier bestimmt nicht um fehlenden Respekt. Hier geht es rein darum, dass man die Sache von allen Seiten aus betrachten muss. Eben auch von der wirtschaftlichen Seite. Wir brauchen auch eine Zukunft.
Was hilft es zu sagen, den Virus haben wir mit wenig Todesopfer überstanden, aber jetzt ist das System zusammengebrochen.

Corona wird nicht das letzte Virus gewesen sein, dass unsere Menschheit heimsucht.
 
Besitzt sicherlich ein Smartphone. Wo ist denn da dein Humanismus?
Oder wenn du eine Ananas um €1,- kaufst wo ist da dein Humanismus. Glaubst du der Ananasbauer bekommt davon noch soviel, dass er seine Familie ernähren kann?
Also geh, du merkst aber schon, dass deine Argumentation schwachsinnig ist? Oder etwa doch nicht, dann tust du mir leid.

Es geht hier bestimmt nicht um fehlenden Respekt. Hier geht es rein darum, dass man die Sache von allen Seiten aus betrachten muss. Eben auch von der wirtschaftlichen Seite. Wir brauchen auch eine Zukunft.
Und was du da verzapfst, das ist ausgesprochen widerlich. Ganz abgesehen davon, dass der Zusammenbruch der Wirtschaft erst recht erfolgt, wenn es nach deine Vorstellungen ginge. In Ital.ien wissen sie schon nicht mehr, wohin sie mit den Leichen sollen.
 
Hier schon mal der Fahrplan:



Einsteigen bitte...



Und Abfahrt! :lehrer:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Es geht hier bestimmt nicht um fehlenden Respekt. Hier geht es rein darum, dass man die Sache von allen Seiten aus betrachten muss. Eben auch von der wirtschaftlichen Seite. Wir brauchen auch eine Zukunft.
Was hilft es zu sagen, den Virus haben wir mit wenig Todesopfer überstanden, aber jetzt ist das System zusammengebrochen.

Corona wird nicht das letzte Virus gewesen sein, dass unsere Menschheit heimsucht.


Dann werdet ihr die Ärmel hochkrempeln und anfangen, wieder neu aufzubauen. So wie das Menschen zu allen Zeiten getan haben.

Ich sag's ungern angesichts der aktuellen Lage, aber wenn ihr euch wegen dieser relativ leichten Krankheit, die nur wegen ihrer schnellen Verbreitung weltweit so schockiert, schon in die Hosen scheißt, dann seh ich nicht besonders viel Lebenstüchtigkeit. Menschen haben schon weitaus schlimmere Katastrophen überstanden und gemeistert.
 
Ich behaupte Nein - weil du in einer friedlichen Zeit aufgewachsen, es immer nur Bergauf ging. Unruhen, Krieg etc. nur aus den Medien kennst, dich nie wirklich gedanklich damit auseinander gesetzt hast.
Ich habe zu solchen Dingen jedenfalls weniger zeitlichen Abstand als du. Du meinst, du hättest den Durchblick. In Wahrheit hast du null Ahnung.
 
Ich sag's ungern angesichts der aktuellen Lage, aber wenn ihr euch wegen dieser relativ leichten Krankheit, die nur wegen ihrer schnellen Verbreitung weltweit so schockiert, schon in die Hosen scheißt, dann seh ich nicht besonders viel Lebenstüchtigkeit. Menschen haben schon weitaus schlimmere Katastrophen überstanden und gemeistert.
:daumen:

So ist es. In Wahrheit befürchtet er eine Minderung seines Lebensstandards. Genau darum geht es diesen Egoisten, die keinerlei Einschränkungen hin nehmen wollen. Falls die Folgen wirklich so dramatisch sein werden, dann wird es einen Wiederaufbau geben. Und es wird Menschen geben, die das mit Optimismus in Angriff nehmen. Die aktuellen Annahmen gehen aber davon aus, dass der Rückgang der Weltwirtschaftsleistung weniger hoch sein wird als in der Krise, die ursprünglich durch Lehman Brother ausgelöst worden ist.
 
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