Ethik und die Coronapandemie

Wenn wir akzeptieren, daß wir einfach sagen: wir opfern diejenigen, die wahrscheinlich eh am wenigsten Überlebenschancen haben, zugunsten derjenigen, die nach der Pandemie weiterleben und existieren werden, dann mag sich das rechnerisch ja schön ausgehen.
Das behaupten auch nur die Menschen, die nicht zu den Risikogruppen gehören. Und es ist immer einfacher über das Leben anderer Menschen zu entscheiden.
 
Dann werdet ihr die Ärmel hochkrempeln und anfangen, wieder neu aufzubauen. So wie das Menschen zu allen Zeiten getan haben.

Ich sag's ungern angesichts der aktuellen Lage, aber wenn ihr euch wegen dieser relativ leichten Krankheit, die nur wegen ihrer schnellen Verbreitung weltweit so schockiert, schon in die Hosen scheißt, dann seh ich nicht besonders viel Lebenstüchtigkeit. Menschen haben schon weitaus schlimmere Katastrophen überstanden und gemeistert.
:up:

So ist es. In Wahrheit befürchtet er eine Minderung seines Lebensstandards. Genau darum geht es diesen Egoisten, die keinerlei Einschränkungen hin nehmen wollen. Falls die Folgen wirklich so dramatisch sein werden, dann wird es einen Wiederaufbau geben. Und es wird Menschen geben, die das mit Optimismus in Angriff nehmen. Die aktuellen Annahmen gehen aber davon aus, dass der Rückgang der Weltwirtschaftsleistung weniger hoch sein wird als in der Krise, die ursprünglich durch Lehman Brother ausgelöst worden ist.
Danke, wenigstens ein paar normalos hier die nicht die Welt untergehen sehen!
 
Das behaupten auch nur die Menschen, die nicht zu den Risikogruppen gehören. Und es ist immer einfacher über das Leben anderer Menschen zu entscheiden.

Und du meinst in "Friedenszeiten" wird nicht ständig über das Leben anderer entschieden?

Wenn man im Krankenhaus eine Station streicht, weil sie nicht wirtschaftlich ist. Auch solche Entscheidungen kosten unter Umständen Leben.
Aber immer noch besser eine Station als das Ganze Krankenhaus oder?
 
Und du meinst in "Friedenszeiten" wird nicht ständig über das Leben anderer entschieden?

Wenn man im Krankenhaus eine Station streicht, weil sie nicht wirtschaftlich ist. Auch solche Entscheidungen kosten unter Umständen Leben.
Aber immer noch besser eine Station als das Ganze Krankenhaus oder?
Auch welche Menschen man opfern soll? ;)

Die meisten Entscheidungen können unter Umständen das Leben kosten.
 
Auch welche Menschen man opfern soll? ;)

Die meisten Entscheidungen können unter Umständen das Leben kosten.


Natürlich. Was glaubst wie entschieden wird wer ein Spenderorgan zb bekommt.
Oder wie nach einem schweren Autounfall entschieden wird, wer von 2 Verletzten operiert wird, wenn nur ein Chirurge zu Verfügung steht?
 
Eigentlich kann man sich hier diese Diskussion ja fast schon sparen - wir brauchen im Grunde nur abwarten, wie es sich in den USA entwickelt. :D

Während ein texanischer Politiker dazu aufruft, die alten Menschen mögen sich doch bitte für ihre Enkel opfern und ihren eigenen Tod zum Wohle der Wirtschaft in Kauf nehmen...
...twittert Trump bereits, dass die Amerikaner wieder arbeiten gehen wollen.
Er sagt im Grunde genommen genau das, was hier zur Diskussion steht:
Man möge lieber Leben opfern als die Wirtschaft riskieren.

Währenddessen "bettelt" der Bürgermeister von New York um 30.000 fehlende Beatmungsgeräte - nur für den Staat New York.

Unsere Petri-Schale heißt also USA. :lalala:
 
Es geht darum dass die Dinge des Grundbedarfes fehlen werden. Nahrungsmittel, Wasser, Strom, Geld...

warum sollte das der fall sein? der virus zerstört ja nicht, so im krieg, die infrastruktur und rottet auch die bediennmandschaften dieserbgänzlich aus! detto sterben nicht im moment alle bauern!
 
Welche intellektuelle Leistungsgrenze gilt für das Nachplappern neoliberalen Scheißdrecks?
Ist diese Grenze definierbar oder liegt sie unterhalb der Messgrenze?
Lies mein Einganspost bis zum Schluss.
Kein Nachplappern und schon gar nicht "neoliberal".
Ich stellte eine Frage.

Offenbar lesen Standardredakteure dieses Forum: heute erstmals 2 Artikel genau zu diesem Themenkreis.
So bekomme ich dann doch noch meine erhofften Antwortansätze.
 
das sind neben anderen krisengewinnlern die wahren mistviecher der menschheit ...

Wie Hedgefonds an der Corona-Krise verdienen | Aktien News | boerse.ARD.de

das mindeste nach der krise wäre menschen die mit solchen machenschaften zu tun haben zu ächten und geschäfte dieser art zu verbieten!

Ein Hedge per se ist ja noch nichts schlechtes. Bedeutet das zunächst einmal nichts anderes, als dass man ein getätigtes Geschäft durch ein Gegengeschäft absichert.
Und zum Thema Leerverkäufe: diese und die Kritik an ihnen sind so alt wie die Börsen selbst, bereits im 16. Jhdt shorteten niederländische Geschäftsleute Aktien der Ostindien-Handelskompanie.
Dabei versorgen Leerverkäufe die Märkte mit Liquidität und stellen ein wichtiges Korrektiv dar, um Kursexzesse zu glätten. Das zeigt sich auch an den Immobilienmärkten, wo Spekulationsblasen viel häufiger auftreten als auf Kapitalmärkten. Im Grunde machen sie nichts anderes als eine bereits immanente aber vom Markt noch nicht eingepreiste Kurskorrektur zu erzwingen.
Fast alle Studien zu diesem Thema finden wenig überzeugende Belege dafür, dass Beschränkungen von Leerverkäufen starke, plötzliche Kursrückgänge von einzelnen Aktien verhindert oder abgeschwächt hätten.
Irgendjemand muss den Firmen nunmal (Eigen)Kapital zur Verfügung stellen, damit der Lagerarbeiter seiner für die Gesellschaft sinnstiftenden Arbeit nachgehen kann.
 
Ja, dieses Ziel ist ein hehres, ich bin voll bei dir.
Und auch wenn du es nicht glauben magst: bin Humanist.

Ich möchte um meinen Punkt zu verdeutlichen mit einem Beispiel antworten:

du bist Familienvater, deine Frau hochschwanger.
Blasensprung. Panik.
Du packst sie in dein Auto um sie in das nächste Krankenhaus zu fahren - und zwar so schnell we möglich, da jede Sekunde zählt.
Blöderweise wohnst du auf einem Berg, es ist Jänner, Schneefahrbahn und Nebel wie in London zu Zeiten Jack the Rippers.

Die Strategie mit Vollgas den Berg hinabzudonnern kann unter Umständen die falsche sein.
Wenn du verunfallst hast du die Situation für Kind, Mutter und dich massiv verschlechtert.

Wir fahren momentan genaus diese Strategie und warten auf die ersten Kurven in der Hoffnung auf ausbleibenden Gegenverkehr und genug Bodenhaftung.


Humanist = Lateiner? :D (du scheinst von einem Bildungslevel auszugehen, über den ich nicht verfüge).

Du glaubst, daß wir fast im freien Fall abwärts rauschen und mehr oder weniger hoffen, daß wir mit Glück aus der Sache rauskommen. Ganz so pessimistisch sehe ich es nicht. Ich hab viel zu wenig Fachwissen oder auch nur Sachkenntnis von den ganzen Zusammenhängen, als daß ich das beurteilen könnte. Aber wir haben sicher nicht nur Idioten in unsere Regierungen gewählt, die wiederum mit hochrangigen Wissenschaftlern, Wirtschaftsleuten usw. ständig zusammenarbeiten. Mein Vertrauen dahin, daß so schnell und so umfassend vielleicht nicht jede getroffene Entscheidung gut ist, in Summe aber doch das Bestmögliche entschieden wird - auch wenn's mißfällt, auch wenn man später feststellen wird: eine andere Entscheidung wäre vielleicht doch besser gewesen - ist recht groß.

Letzten Endes geht es doch wirklich vor allem darum, DASS Entscheidungen getroffen werden, das können tatsächlich viele Leute schon im Kleinen nicht. Und nachdem diese Entscheidungen getroffen sind, müssen sie umgesetzt werden, einfach weil aktuell JEDE Entscheidung nur dann überhaupt Sinn ergeben kann, wenn alle gemeinsam am Strang ziehen - also Ansteckungen so hinauszögern, daß das Gesundheitssystem nicht zusammenbricht. Natürlich mit Schäden an anderen Stellen - die DANN - wenn quasi das erste Fieber überwunden ist - als nächstes in Angriff genommen werden.

Das sind Abläufe, die ich nachvollziehen kann und die ich für sinnvoll halte, mache ich in unserem Betrieb ja auch nicht anders, da kann ich auch nicht immer 100 % sicher sein, daß Entscheidungen, die wir fällen, richtig sind. Schlimmer aber als jede Fehlentscheidung ist Zögerlichkeit und daraus resultierende Unsicherheiten im Team - erstere verhindern, daß man überhaupt anfängt, auf ein Ziel hinzuarbeiten, zweitere würden dafür sorgen, daß nur mit halber Kraft Ziele angestrebt werden, was letzten Endes beides zum Scheitern führt. Was im Kleinen funktioniert, tut's im Großen auch.

Eine andere Alternative sehe ich aktuell nicht. Und ich bin optimistisch, daß sie aufgehen wird, wenn wir die Nerven behalten und uns nicht die schlimmstmöglichen Folgen ausmalen. Das können wir dann wieder machen, wenn das Gröbste überstanden ist - dann werde ich es sicher auch genießen, rumzumeckern und aufzuzählen, was man alles hätte richtiger machen können. :D
 
Irgendjemand muss den Firmen nunmal (Eigen)Kapital zur Verfügung stellen, damit der Lagerarbeiter seiner für die Gesellschaft sinnstiftenden Arbeit nachgehen kann.

ja eh ... :up: aber dies sollte halt nicht zu lasten anderer gehen und auch moralisch vertretbar sein, dann wär's m.m.n. perfekt!
 
Natürlich. Was glaubst wie entschieden wird wer ein Spenderorgan zb bekommt.
Oder wie nach einem schweren Autounfall entschieden wird, wer von 2 Verletzten operiert wird, wenn nur ein Chirurge zu Verfügung steht?
:verwirrt: Ähm, da sind alle Beteiligten aber schon krank bzw. schwer verletzt. Man entscheidet hier nicht welchen unversehrten Menschen man tödlich verletzen muss damit ein Kranker z.B. ein Organ bekommt.

Eigentlich kann man sich hier diese Diskussion ja fast schon sparen - wir brauchen im Grunde nur abwarten, wie es sich in den USA entwickelt. :D
Mir tun die Asiaten in den USA leid. Jeden Tag liest man über rassistisch-motivierte Angriffe gegen Menschen asiatischer Abstammung. So verstörend zu sehen wie sie ältere Menschen verprügeln ... und in einem Fall jubelt die Meute sogar.
 
ja eh ... :up: aber dies sollte halt nicht zu lasten anderer gehen und auch moralisch vertretbar sein, dann wär's m.m.n. perfekt!

In einem kompetitiven Wirtschaftssystem wirst du immer Gewinner und Verlierer haben. Das ist kein Alleinstellungsmerkmal der Kapitalmärkte. Der Markt sortiert schlechte Ideen und nicht sinnvoll eingesetzte Ressourcen aus. Das ist für den einzelnen, den es betrifft zweifellos bitter, für das Kollektiv aber durchaus von Vorteil, weil die freigewordenen Ressourcen sinnvoller eingesetzt werden können und so der allgemeine Wohlstand steigt.
 
Mir tun die Asiaten in den USA leid. Jeden Tag liest man über rassistisch-motivierte Angriffe gegen Menschen asiatischer Abstammung. So verstörend zu sehen wie sie ältere Menschen verprügeln ... und in einem Fall jubelt die Meute sogar.

Nun...da brauchst du gar nicht so weit über den Teich schauen - der erste Corona-Thread hier wurde ja auch aufgrund rassistischer Äußerungen geschlossen. :schulterzuck:
 
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