Ethik und die Coronapandemie

,,The needs of the many outweigh the needs the few. Or the one.,,

Dieser Gedanke wurde als Begründung für eine selbst entschiedene Aufopferung im Sinne der Erhaltung anderer Menschenleben getätigt. Es wurde nie im Sinne vom opfern von dritte Personen gegen deren Willen benutzt.

Also eine selbstlose Handlung, die auch inspirierend wirken sollte. So zumindest im Star Trek.

Im realen Leben ist das Problem mit Utilitarismus, dass es von altruistischen Akten bis hin zu grausamste Taten begründen könnte.

Evolutionspsychologische Studien suggerieren, dass Menschen tatsächlich fünf Leben anstelle von einem retten würden, wenn diese der gleichen Gefahr z.B. des Ertrinkens ausgesetzt gewesen wären und nur ein Rettungsversuch möglich wäre, also die gleichen Bedingungen bestehen würden.

Also bei der Formel ,,Wirtschaftliches Wohlergehen Vieler gegen physisches Leiden Weniger,, fehlen die gleichen Bedingungen, somit ist auch dieses Argument ungültig!

Dazu noch kommt die Komponente der Personifikation von Täter und Opfer, die sehr gut im ,,Trolley-Problem,, Gedankenexperiment veranschaulicht wird. Wenn vor der Wahl gestellt, fünf oder einen Arbeiter durch einen Umschaltvorgang von jemand anders gerettet zu werden, so wählen die meisten Leute die fünf Leben zu schützen. Wenn man aber selber jemanden in den Tod stürzt um dieselben Arbeiter zu retten, so lehnen es die meisten ab.

Somit zu plädieren, dass jemand anderer diese Entscheidung in die Praxis umsetzt, ist nicht damit zu vergleichen, als dass man selbst das vernichten vom Leben vollbringen würde.

Dazu wären vielmehr die Ärzte zu befragen, anstatt die Ökonomen. Finde ich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es geht auch nicht um Angst, sondern um die Prämisse, dass "bloß" zum Schutz von Alten und Kranken wirtschaftliche Nachteile in Kauf genommen werden müssen: Die Krankheit trifft auch junge Personen, einige landeten bereits in der Intensivstation und sie kann auch bei jungen Personen trotz moderner Intensivmedizin zum Tod führen. Die aktuellen Maßnahmen schützen also nicht "bloß" Personen, die vielleicht ohnehin schon im Sterben lagen.

Die Hauptrisikogruppe sind aber Personen mit 65+ und mit einer oder mehreren Erkrankungen.

Auch bei der Grippe sterben Junge. Genauso wie an Herzinfarkten, Schlaganfällen, und und und.

Keiner kommt aber bei diesen Krankheiten auf die Idee das ganze System aufs Spiel zu setzen.
 
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Hi,

nicht wenige trommel auf dem Grippethema mitsamt den Todeszahlen herum.
Man vergisst aber, dass bei Erkältungen und Grippe in der Bevölkerung eine Grundimmunisierung vorherrscht. Diese Infektionen laufen in jahreszeitlichen Wellen ab.
Beim Covod 19 hingegen handelt es sich um ein neues Virus, wo keinerlei irgendwelche Grund- bzw. Vorimmunisierungen vorherrschen. Das ist das eigentliche Problem.

LG
 
zum thema junge noch: sollten und wenn ja warum sollten junge von der eingangsthese im fall es falles ausgenommen werden?

angenommen ein autobus mit 50 kindern an bord müsste den abgrund hinuntertürzen - keine überlebenden - um damit das leben des wissenschaftlers zu retten, der die formel für den corona impfstoff im kopf hat und grad vor dem bus blöd über die strasse latscht? welches leben ist wichtiger?
 
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Also bei der Formel ,,Wirtschaftliches Wohlergehen Vieler gegen physisches Leiden weniger,, fehlen die gleichen Bedingungen, somit ist auch dieses Argument ungültig!

Wirtschaftliches Wohlergehen rettet viele leben. Schlechte Wirtschaftliche Lage kostet viele Menschenleben. Siehe Krise von 2009.

Dazu wären vielmehr die Ärzte zu befragen, anstatt die Ökonomen. Finde ich.

Der Arzt denkt nicht an die wirtschaftliche Folgen. Ist auch nicht seine Aufgabe. Wenn er jedoch 2 Patienten hat und nur ein Beatmungsgerät muss er sehrwohl entscheiden, wem er an die Maschine hängt.

Der Ökonome sollte Entscheidungen treffen, die eben verhindern dass in dem Fall nur 1 Beatmungsgerät vorhanden ist.

Jetzt geht es um Entscheidungen ob der Arzt in der Zukunft überhaupt noch ein Beatmungsgerät zur Verfügung steht.
 
welche/s leben ist wichtiger?

Genau dazu, damit sich diese Frage nicht stellt, dienen die aktuellen Beschränkungen: Sobald die Erkrankungszahlen explodieren ist das Gesundheitssystem überlastet und Ärzte müssen entscheiden, wer Zugang zu Intensivmedizin erhält. Der TE nimmt diese Situation in Kauf, um ja keine wirtschaftlichen Einschränkungen hinnehmen zu müssen, die im Gegensatz zum Tod reversibel sein können.

Was die Frage betrifft, ob Jugendliche direkt oder indirekt davon betroffen sind. Direkt sicher nur in sehr geringem Ausmaß, aber die Sicherheit ist nicht 100%; somit schützen die Maßnahmen auch Jugendliche: Niemand möchte unter den wenigen Ausnahmen sein, die an COVID-19 trotz des jugendlichen Alters gestorben sind. Als indirekte Folge ist im Fall eines Zusammenbruch des Gesundheitssystems (Ärzte und Pfleger erkranken und sterben dann auch - die Belastung für Krankenhäuser steigt dadurch nochmals) auch eine höhere Sterblichkeit bei anderen Erkrankungen/Unfällen, die auch Jugendliche betreffen, nicht auszuschließen.
 
Genau dazu, damit sich diese Frage nicht stellt, dienen die aktuellen Beschränkungen:

ja eh! daher führen wir hier auch nur eine akademisch diskussion darüber. aber wie ich bereits schon hier schrieb! spätestens vor echtbetrieb des selbstfahrenden autos muss dieses thema abgehandelt sein! wer darf unter welchen umständen gegenüber anderen überleben!
 
,,The needs of the many outweigh the needs the few. Or the one.,,
Also bei der Formel ,,Wirtschaftliches Wohlergehen Vieler gegen physisches Leiden Weniger,, fehlen die gleichen Bedingungen, somit ist auch dieses Argument ungültig!
Dazu wären vielmehr die Ärzte zu befragen, anstatt die Ökonomen. Finde ich.

Ökonomie geht Hand in Hand mit Leben/Tod.

Je besser die wirtschaftliche Situation des jeweiligen Landes, desto höher die allgemeine Lebenserwartung.
In unserem aktuellen Fall wird es in der Postcorona - Zeit zu Einsparungen in allen Lebensbereichen kommen müssen.
Leider auch im Gesundheitsbereich. Wir hatten leider bereits jetzt in Ansätzen eine 2 Klassenmedizin.

Diese Einsparungen werden vermehrt Todesfällen unter der Durchschnittsbevölkerung verursachen.
Simples Beispiel: Statt 2 Notärzteteams ist nur mehr eines im Einsatz. Somit ergeben sich längere Wartezeiten bei einem Unfall.
Oder: Medikament A würde gegen eine Krankheit helfen, wird aber von der ÖKK aus Kostengründen nicht mehr gestützt, weil Medikament B billiger ist (obwohl nicht so effizient).
 
Beim Covod 19 hingegen handelt es sich um ein neues Virus, wo keinerlei irgendwelche Grund- bzw. Vorimmunisierungen vorherrschen. Das ist das eigentliche Problem.
Das "eigentliche" Problem ist genau das, was in diesem Satz vorkommt: man weiss so gut wie nichts über den Virus. Und auf dem basierend wurde die Taste umgeschaltet. Das finde ich etwas deftig. Und ich habe bereits eine Position dargelegt: Vorsicht ja, Maßnahmen ja. Aber nein zu blindem Aktionimus und Maßnahmen die weder belegbar sind noch valid sind.
 
niemanden fordern, auf das Leben zu verzichten, damit andere besser ihren Wohlstand genießen können.

Wohlstand bedeutet höhere Lebenserwartung.
Beispiel Autounfall:
Angenommen ich hätte mir heuer ein neues Auto mit allen aktuellen Sicherheitsfeatures kaufen wollen.
Leider ist das jetzt nicht mehr möglich, da ich meinen Job verloren habe.

Somit fahre ich also weiter mit der 20 Jahre alten Karre, die sicherheitstechnisch nicht auf dem neuesten Stand ist.
Wenn ich im Laufe der nächsten Jahre in einen schweren Unfall verwickelt bin ist meine Überlebenschance somit deutlich geringer aufgrund meiner wirtschaftlichen Einbußen aus 2020.
 
ja eh! daher führen wir hier auch nur eine akademisch diskussion darüber. aber wie ich bereits schon hier schrieb! spätestens vor echtbetrieb des selbstfahrenden autos muss dieses thema abgehandelt sein! wer darf unter welchen umständen gegenüber anderen überleben!
Ich befürchte leider dass die Diskussion nicht so akademisch ist wie es scheint.
Wir befinden uns tatsächlich in einer Krise, die Entscheidungen unserer Spitzen über Leben und Tod bedingen. Und diese Entscheidungen haben immer eine wie auch immer geartete ethische Grundlage.
 
Genau dazu, damit sich diese Frage nicht stellt, dienen die aktuellen Beschränkungen: Sobald die Erkrankungszahlen explodieren ist das Gesundheitssystem überlastet und Ärzte müssen entscheiden, wer Zugang zu Intensivmedizin erhält. Der TE nimmt diese Situation in Kauf, um ja keine wirtschaftlichen Einschränkungen hinnehmen zu müssen, die im Gegensatz zum Tod reversibel sein können.
Ich nehme gar nix in Kauf - Ich wollte über einen ethische These diskutieren und nicht über vereinfachende und falsche Vergleiche wie "Tod der Oma" vs "neues I Phone".
 
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