Ethik und die Coronapandemie

Im realen Leben ist das Problem mit Utilitarismus, dass es von altruistischen Akten bis hin zu grausamste Taten begründen könnte.

Ich geb dir vollkommen recht.
Der Utilitarismus braucht jedenfalls unumstößliche Basissätze, auf die er sich bezieht.
Komplett fatal wird es wenn willkürlich gesetzte Systemgrenzen in Kombination mit utilitaristischem Handlen kombiniert werden.
 
die retten doch immer die Welt :ironie:
siehe Amagedon, Outbreak usw.


das ist ja das fade an den filmen! da freust dich schon auf's gemetzel und irgend einer wendet dann die katastrophe im letzten moment noch ab. da lob ich mir den "day after", da wusste man schon im voraus dass der superheld nicht kommen wird ... :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Beispiel Autounfall:
... da ich meinen Job verloren habe … fahre ich also weiter mit der 20 Jahre alten Karre, ….
Unfall … Überlebenschance somit deutlich geringer

Das Beispiel zeigt deutlich den Unterschied zwischen den Alternativen a) keine wirtschaftlichen Nachteile indem wir Alte sterben lassen (wobei das so nicht mehr stimmt, da nun immer mehr Junge in Intensivpflege aufgenommen werden, sogar ein Baby ist an Corona gestorben) oder b) das Gesundheitssystem aufrechterhalten (auch bei optimaler Behandlung werden leider noch sehr viele Leute sterben, bis langsam die "Herdenimmunität" erreicht wird) und wirtschaftliche Nachteile akzeptieren: In a ist die nachteilige Konsequenz, der vermeidbare Tod von in den Intensivstationen nicht mehr aufgenommenen Patienten, unumkehrbar. Im Fall b kann man sich auch im Worst Case durch sein Verhalten an den niedrigeren Lebensstandard anpassen, z.B. mit der alten Karre nur mehr langsam fahren: Mit 50 kmh statt 100 kmh ist die Überlebenschance nach einem Unfall auch mit der alten Karre höher.
 
Im Fall b kann man sich auch im Worst Case durch sein Verhalten an den niedrigeren Lebensstandard anpassen, z.B. mit der alten Karre nur mehr langsam fahren: Mit 50 kmh statt 100 kmh ist die Überlebenschance nach einem Unfall auch mit der alten Karre höher.
Auch ohne Corona, max. 50km/h fahren erhöht statistisch die Lebensdauer, nur will man das? Ein langes Leben ist nicht alles, Lebensqualität genauso entscheidend.

Für mich ist es weder A, noch B ... ein Mittelweg aus beiden. Ich fahre auch jeden Tag ins Büro obwohl ich Homeoffice machen könnte. Einfach weil mir das kleine bisschen Abwechslung und unter Leute kommen gut tut.
 
Teil 1

Hi,

viel bemängeln die teilweise harten Entscheidungen der Politik angesichts zunehmender Infektionszahlen, Toten und Überlastungen der Gesundheitssysteme. Die Meinungen darüber, ob und wieweit dies weitreichende wirtschaftliche Verwerfungen nach sich zieht, gehen weit auseinander. Lassen sich, unserer Moral und Ethik geschuldet, hohe Infektionsraten mit den einhergehenden steigenden Toteszahlen rechtfertigen, um die Wirtschaft wie gewohnt aufrecht zu erhalten? Eine Frage, die anfänglich grosse Teile der Wirtschaftsführer, Politiker und auch Bevölkerung bis teilweise an die Grenzen Belastbarkeit führte. Je nach Fallzahlen, durchleben alle betroffenen Staaten diesen Entscheidungsprozess.

Angedrohte Geschäftsschliessungen, Kontaktverbote, Isolationen fanden anfänglich nicht die erhoffte, nötige Akzeptanz, woraufhin Fakten geschaffen wurde. Die Wirtschaftleistung der Staaten stehen nun vor einem tiefen schwarzen Loch und fürchten, sich in einen freien Fall zu begeben; Existenzängste befallen zu Recht die Arbeitnehmer. In Anbetracht der neuen, nie zuvor erlebten und zu erwartender Apokalypse, beginnen sich Gesellschaftsteile zu entzweien, wenn nicht sogar ( vorerst nur ) verbal zu zerfleischen. Jeder, ob Politik, Wirtschaft oder Bürger/innen, tut sich schwer angesichts dieser Dramatik.

Das Wirtschaftssystem der Industriestaaten ist auf ständiges Wachstum gebürstet. Jede noch so kleine Störung öffnete das Tor einer Panik, die rhetorisch in markanten Worten ausgestreut wurde. Zentralbanken pumpten unaufhörlich Geld in dieses System, garniert mit Zinssätzen, die einen Sparer verzweifeln lässt. Die Börsen entpuppten sich als das goldene Kalb. Kaum ein Tag verging, wo nicht neue historische Höchstkurse durchbrochen wurden. Das Räderwerk der Geldwirtschaft drehte sich immer schneller.

Und plötzlich schlugen ein paar kleine, von Mutter Natur raffiniert zusammengefügte Moleküle, in diesen komplexen, auf Gier gestrickten Moloch ein. Die Folge: der sich bisher unbesiegbare Riese strauchelt, beginnt zu stolpern.

Wir werden das mit wahrscheinlicher Sicherheit überstehen. Aber, wie ich bereits in einem anderen Beitrag schrieb, wird die Welt danach nicht mehr dieselbe sein, werden Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte zurückgeworfen. Finanzminister und Staatenlenker über bieten sich mit astronomischen Hilfsgelder, die bekanntlich irgendwann in irgendeiner Form dem Bürger als Rechnung präsentiert wird. Die Kosten der Wiedervereinigung Deutschlands werden Peanuts dagegen sein.

Trotz alledem sehe ich eine Hoffnungsschimmer; zwar nicht gerade den Siblerstreif am Horizont, aber eine Chance eines Neuanfangs. Eine Einführung z.B. einer Transaktionsteuer, die mehr Gerechtigkeit im Steuerwesen ermöglicht.

Heute Abend strahlte der ZDFinfo-Kanal eine Reportage über Nordkorea aus. Wir jammern auf sehr hohem Niveau, verglichen mit dem was dieses Volk ertragen muss. Niemand konnte sich seinen Geburtsort auf unserem Planeten auswählen. Wer das traurige Los gezogen hatte, dort sein Leben fristen zu müssen, würde sich glücklich schätzen, hier unter noch schlechteren der unsrigen Bedingungen leben zu dürfen.

LG
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Donald Trump spricht inzwischen von mindestens 100.000 Toten, welche die USA zu erwarten haben. Für den Fall, dass keinen tiefgreifenden Maßnahmen (Shutdown vergleichbar Österreich) getroffen werden, sagen Experten Opfer in Millionenhöhe voraus.

a) keine wirtschaftlichen Nachteile indem wir Alte sterben lassen (wobei das so nicht mehr stimmt, da nun immer mehr Junge in Intensivpflege aufgenommen werden, sogar ein Baby ist an Corona gestorben)

Im Vietnamkrieg sind zwischen den Jahren 1961 und 1975 rund 58.000 US-Soldaten gefallen. Nachdem die Krise in den USA inzwischen außer Kontrolle geraten ist, müssen die USA mit wesentlich mehr "jungen" Todesopfern als im Vietnamkrieg rechnen.
 
Donald Trump spricht inzwischen von mindestens 100.000 Toten, welche die USA zu erwarten haben. Für den Fall, dass keinen tiefgreifenden Maßnahmen (Shutdown vergleichbar Österreich) getroffen werden, sagen Experten Opfer in Millionenhöhe voraus.



Im Vietnamkrieg sind zwischen den Jahren 1961 und 1975 rund 58.000 US-Soldaten gefallen. Nachdem die Krise in den USA inzwischen außer Kontrolle geraten ist, müssen die USA mit wesentlich mehr "jungen" Todesopfern als im Vietnamkrieg rechnen.


Hi,
erst leugnete Trump das Virus; das sei eine Erfindung der Demokraten, dann sei die USA davor geschützt, an Ostern wollte er wieder arbeiten lassen, und nun faselt er von 100.000 Toten. Wenn es gelinge, die Todeszahl durch Eindämmungsmaßnahmen auf 100.000 zu begrenzen, "dann haben wir alle zusammen einen guten Job gemacht".

Er steht zwischenzeitlich jeden Morgen mit ner anderen Meinung auf, wie er abends ins Bett stieg. Die Hosen seiner Fans werden überhaupt nicht mehr trocken...

Wenn's nicht so traurig wäre...
LG
 
du brauchst ja nur rechnen, wenn man sowieso den Anteil der Todesfälle kennt, welche zu erwarten sind.
 
du brauchst ja nur rechnen, wenn man sowieso den Anteil der Todesfälle kennt, welche zu erwarten sind.
45 Mio. Tote mindestens...weltweit.
Es sei denn, das Virus mutiert zu seinem Nachteil...worauf man sich jedoch nicht verlassen sollte.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Oder er mutiert zu seinem Vorteil...

Es ist ja eigentlich fast schon "ideal".
Es vermehrt sich, bevor der Wirt es überhaupt bemerkt und verteilt sich recht gut über die Tröpfcheninfektion.
Eine höhere Wirtslethalität, wie bei Ebola z.B., ist auch von Nachteil für das Virus. ;)
 
ich komm auf weniger aber egal.

es könnte auch in Teilen der Welt zu politischen Unruhen kommen, wegen dem Virus.


ja das ist jetzt nicht ganz klar was Vor- und Nachteil bedeutet.

Es könnte auch lokal mutieren so dass es am Ende mehrere, unterschiedliche Varianten gibt.

Es ist ja schon mutiert...nachweislich.
Es gibt eine S- und eine L-Klade.
Die S-Klade ist in China verblieben...
...während weltweit die L-Klade "unterwegs ist".
 
Zurück zur Ethik, die sich auch in Form von Rücksichtnahme zeigen sollte:

Es ist unglaublich, wie rücksichtslos (oder total hirnlos) viele Menschen sind. Die Bilder, welche man über das Wochenende im TV sehen konnte, lassen nur einen Schluss zu: Es gibt in Österreich leider einen sehr hohen Anteil an Idioten, denen es völlig wurscht ist, was die Regierung anordnet oder empfiehlt. Und schon gar nicht, wenn es der Regierungschef mit angeblich zu langen Ohren tut. Was soll man von so einem Mitbürger halten?

Beispiel Lainzer Tiergarten, Hermestor (nein, ich bin nicht hinein, ich habe jemandem in dieser Gegend eine Portion frisch gekochtes Curry geliefert, war geschützt im Auto unterwegs). Mein Freund hat mir gemailt, dass es am Samstag eine Keilerei am Parkplatz vor dem Lainzer Tor um Parkplätze gegeben hat. Die Polizei musste einschreiten. :shock:

Und dann ........ plötzlich wimmelt es bei uns in der Siedlung nur so von Joggern, viel mehr als normalerweise unterwegs sind. Keuchen ohne Mundschutz daher und erhöhen sicher die Ansteckungsgefahr, sollten sie bereits den Virus in sich haben. Gehsteigradler tauchen auch vermehrt aus, insgesamt 3 von diesen Deppen sind mir begegnet, als ich am Freitag vom Anker (das Geschäft war um die Mittagszeit leer) wiederum heim gegangen bin. Den dritten hab ich dann geknipst. Werd das Gesicht weg retuschieren und das Bild dann noch einstellen.

REWE hat ersucht, die Zeit zwischen 8 und 9 Uhr für ältere Menschen frei zu halten. Gibt genug, denen das (meine eigene Beobachtung heute) völlig egal ist. Jetzt kommt Schutzmaskenpflicht im Supermarkt. Ich begrüße das sehr! :up:
 
Zurück
Oben