Hier zeigt sich, wie in den USA (aber auch in UK, Brasilien) ein primitiv-utilaristischer Ansatz gescheitert ist: Zuerst wurde die Infektion ignoriert, weil das wirtschaftliche Wohlergehen absoluten Vorrang hatte (erinnert ein wenig an Ischgl) und erst als sich der Zusammenbruch des Gesundheitswesens abzeichnete (in Brasilien: wohl auch auf Druck des Militärs) wurden Maßnahmen zur Eindämmung getroffen. Da war es allerdings schon zu spät, und nun kommen massive wirtschaftliche Verluste zum menschlichen Leid hinzu. Bei einem egalitären Ansatz hätte man zuallererst die Eindämmung der Infektion betrieben, wie es letztlich erfolgreich in Österreich geschehen ist. Das menschliche Leid wurde so minimiert und die wirtschaftlichen Kosten auch: Je früher die Infektion eingedämmt wird, umso leichter fällt es, das Wirtschaftsleben in eingeschränkter Form weiterzuführen … immer mit der Bereitschaft, bei einem Neuaufflackern massiv einzugreifen. Selbstverständlich wird bei einem solchen Zugang keine Herdenimmunität angestrebt, weil auch dies eine Unzahl von Todesfällen bedeutet, die beim derzeitigen Zugang verhindert werden. Stattdessen geht es um Zeitgewinn, bis eine Impfung oder eine Therapie verfügbar ist.