Ethik und die Coronapandemie

Wer sich Luxus Urlaub leisten kann, gehört aber schon nicht mehr zum Durchschnitt, sondern der höheren Schicht an.

Das ist ein Vorurteil: Ich war vor kurzem auf den Galapagos Inseln und war erstaunt, wie viele junge Leute sich den Urlaub dort leisten können (selbst ohne Kreuzfahrt etc. war es auch für diese zumindest ein Luxus-Tramp-Urlaub). In Gesprächen ist zu meiner Frage, ob sie nicht lieber auf eine Wohnung sparen wollen, immer wieder das Argument gekommen, dass sich Sparen wegen der niedrigen Zinsen heute nicht auszahlt. Da nimmt man lieber das Geld vom Opa und fährt um die Welt; der Opa hat so fürs Enkelkind einen Traum erfüllt, der ihm selbst versagt war.

Muss ein Mensch in Österreich mit 600 Zinswohnungen im Eigentum die Miete erhöhen? Wahrscheinlich ja, weil er die Hälfte der Wohnungen auf Schulden gekauft hat, um seinen Gewinn zu maximieren. Irgendwie ist in unserer Gesellschaft der Wurm.

Die Gewinnmaximierung geht wahrscheinlich Hand-in-Hand mit der Verschwendung: Geld und materielle Reserven (Lager), die zurückgelegt werden, bringen keinen unmittelbaren Ertrag - schlecht für die Shareholder. Haben nicht Spitalsökonomen noch vor kurzem in diesem Sinn gefordert, unökonomische Intensivbetten abzubauen?
 
Das ist ein Vorurteil: Ich war vor kurzem auf den Galapagos Inseln und war erstaunt, wie viele junge Leute sich den Urlaub dort leisten können (selbst ohne Kreuzfahrt etc. war es auch für diese zumindest ein Luxus-Tramp-Urlaub). In Gesprächen ist zu meiner Frage, ob sie nicht lieber auf eine Wohnung sparen wollen, immer wieder das Argument gekommen, dass sich Sparen wegen der niedrigen Zinsen heute nicht auszahlt. Da nimmt man lieber das Geld vom Opa und fährt um die Welt; der Opa hat so fürs Enkelkind einen Traum erfüllt, der ihm selbst versagt war.

Sind aber auch Ausnahmefälle und mit dem ersparten vom Opa, wird man als Familie auch nicht durch eine Krise kommen.
 
...mit dem ersparten vom Opa, wird man als Familie auch nicht durch eine Krise kommen.
Da wäre ich nicht so pessimistisch: Wenn Opa 1500 € Rente/Monat erhält und 7% davon zurücklegt (durchschnittliche Sparquote) macht das im Jahr 1470 € (1500 mal 14 Monatsrenten mal 0,07) und in zehn Jahren hat er rund 15.000 € angespart. Zusätzlich zur Sozialhilfe ist das ein Betrag, mit dem eine Familie ein Jahr über die Runden kommen sollte.
 
Das ist ein Vorurteil: Ich war vor kurzem auf den Galapagos Inseln und war erstaunt, wie viele junge Leute sich den Urlaub dort leisten können

:hmm: Da könntest du glatt eine sehr gute Freundin von mir getroffen haben. :haha:
Die war auch vor kurzem dort...ihre Tochter da unten besuchen, die dort lebt und arbeitet.
 
Da wäre ich nicht so pessimistisch: Wenn Opa 1500 € Rente/Monat erhält und 7% davon zurücklegt (durchschnittliche Sparquote) macht das im Jahr 1470 € (1500 mal 14 Monatsrenten mal 0,07) und in zehn Jahren hat er rund 15.000 € angespart. Zusätzlich zur Sozialhilfe ist das ein Betrag, mit dem eine Familie ein Jahr über die Runden kommen sollte.

Damit wirst ned hinkommen... :rolleyes:
Ich schreibe hier mal lieber nicht rein, was meine Mum an Bargeld daheim gebunkert hat.
Damit kannst locker vier Krisen bewältigen. :hahaha:
 
hat er rund 15.000 € angespart. Zusätzlich zur Sozialhilfe ist das ein Betrag, mit dem eine Familie ein Jahr über die Runden kommen sollte.
nur wird's in der Mehrheit der Fälle halt so sein, daß wenn der Opa 15.000 € übergibt, dann ist dieses Geld binnen kurzer Zeit ausgegeben. Eben für Dinge, die man sich schon längst kaufen wollte, sich aber bislang nicht leisten konnte. Und ein oder spätestens zwei Monate danach wird dann wieder gejammert, daß das Geld nicht reicht.
 
... Belgien halt ... *seufz*

Hat nicht unbedingt etwas mit Belgien zu tun. War in Frankreich oder den USA ebenfalls so - wenn ein Jugendlicher bei einer Verfolgung durch die Polizei um's Leben kommt...und das vielleicht auch noch in einem sozialen Brennpunkt...
...dann sind die Reaktionen meist per se etwas heftiger. :schulterzuck:
 
Hast schon recht ... Anderlecht und Molenbeek sind halt leider sehr "soziale" und sehr "Brenn"punkte ...
Und zu all den "endogenen" Einflussfaktoren in den Grätzeln (Jugendliche, andere Umgangs- und Distanzgewohnheiten in communities mit Zuwandererbackground - du merkst, ich Versuche, mich korrekt auszudrücken) kommt dazu der "exogene" Einfluss der generell katastrophalen Einstellung "der Belgier" (Klischee, ja, aber welches Klischee hat nicht einen wahren Hintergrund) zu jeglicher Obrigkeit.
 

Das ist ja nun keine bahnbrechende Erkenntnis. :roll:
Ich bin kein Mediziner...und kein Pathologe...oder Virologe...
...und habe hier schon x - mal betont, dass es keinen an Covid19 Gestorbenen gibt. :schulterzuck:
Das Virus selbst ist ja nicht tödlich...
...es verschlimmert nur Vorerkrankungen oder ruft welche hervor.

Wenn man nun noch bedenkt, dass z.B. die Zahl der Herzinfarkte signifikant gesunken ist...und auch aufgrund weniger Verkehrs (z.B.) die Anzahl der Verkehrstoten sinken wird...
...kann es schon sein, dass ein großer Unterschied zur normalen Jahressterblichkeit ausbleibt.

Dennoch...mag es für den einen oder anderen Corona-Toten dumm gelaufen sein...und er hätte mit seiner Vorerkrankung noch Jahre leben können.
 
Die desolate Wirtschaft haben wir doch schon
Oder glaubst bei über 600.000 Arbeitslosen kann man von einer tollen Wirtschaft sprechen?
du denkst zu kurz, da nach dem hochfahren diese arbeitslosen "schnell" weniger werden. natürlich steigen erstmal die ausgaben für diese, doch amortisiert sich das dann rasch wieder. von daher ist deine rechnung nur eine kurzfristige erscheinung. desolat wirds erst, wenn die strukturen dafür zerstört sind, sind sie aber nicht, da die infrastrukturen intakt sind und somit jederzeit wieder belastet werden können
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
naja auf den kopf gestellt hat er wenig, da es vorher schon bekannt war. zumindest wurde das in statistiken immer wieder festgestellt, das vorwiegend chronisch erkrankte menschen besonderns unter der covid 19 leiden, seis nun durch tod oder sehr schwere krankheitsverläufe.was aber nicht ausschliesst das auch menschen ausserhalb der risikogruppen, einen schweren verlauf haben oder sterben, aber weit weniger eben
 
und er hätte mit seiner Vorerkrankung noch Jahre leben können
das ist der Punkt: mit vielen der für Corona gefährlichen "Vorerkrankungen" wie Diabetes, hoher Blutdruck, COPD - alles Dinge, die medikamentös gut behandelbar sind - hätten die nun durch die zusätzliche Corona-Erkrankung letztendlich verstorbenen Menschen noch sehr lange leben können.
 
Die desolate Wirtschaft haben wir doch schon. Oder glaubst bei über 600.000 Arbeitslosen kann man von einer tollen Wirtschaft sprechen?

Egal, ob mit oder ohne Shutdown: Die Covid-19 Epidemie hat in jedem Fall negative wirtschaftliche Auswirkungen. Der Inhalt der Studie "Pandemics Depress the Economy, Public Health Interventions Do Not: Evidence from the 1918 Flu" von Sergio Correia (Federal Reserve Board), Stephan Luck (Federal Reserve Bank of NY) and Emil Verner (Sloan School of Management am MIT, Boston, MA) ist es jedoch, dass der Shutdown keine zusätzlichen negativen Auswirkungen hat, sondern möglicherweise sowohl die gesundheitlichen Nachteile als auch die wirtschaftlichen Nachteile begrenzt werden. (Aus dem Abstract: "We find that cities that intervened earlier and more aggressively do not perform worse and, if anything, grow faster after the pandemic is over. Our findings thus indicate that NPIs [gemeint: Shutdown)]not only lower mortality; they also mitigate the adverse economic consequences of a pandemic.") Ohne die Maßnahmen der Regierung hätten wir also nicht nur wie in Ecuador Leichen, die nicht mehr abgeholt werden, sondern mittelfristig auch mehr Arbeitslosigkeit.

ich bin ja am meisten gespannt, ob der Hamburger Gerichtsmediziner recht behält, der bei Lanz gesagt hat, er wettet jederzeit, dass am Ende des Jahres nicht mehr Menschen gestorben sind, als 2019

Für Österreich und Deutschland wird es eher weniger Tote geben (z.B. weniger Verkehrsunfälle; weniger Herzinfarkte würde ich aber nicht behaupten: Patienten mit leichten Infarkt-Symptomen trauen sich vielleicht nicht zum Arzt … mit möglichen Schädigungen). In Italien waren aber die Todeszahlen während Corona ein Vielfaches der normalen Sterblichkeit und es sind nicht nur alte Tattergreise gestorben.
 
Für Österreich und Deutschland wird es eher weniger Tote geben (z.B. weniger Verkehrsunfälle; weniger Herzinfarkte würde ich aber nicht behaupten: Patienten mit leichten Infarkt-Symptomen trauen sich vielleicht nicht zum Arzt … mit möglichen Schädigungen). In Italien waren aber die Todeszahlen während Corona ein Vielfaches der normalen Sterblichkeit und es sind nicht nur alte Tattergreise gestorben

da traue ich mir keine Prognosen zu, fakt ist aber
m Jahr 2019 starben in Österreich rund 82.300 Personen. Das waren weniger Todesfälle als im Vorjahr, das noch einen Höchststand markierte.
sind pro tag 225.
bei dieser ominösen covid19 Statistik sinds derzeit so 370 ….insgesamt...:D
 
Zurück
Oben