Ethik und die Coronapandemie

Jeder von uns kann sich zu jeder Zeit dazu entscheiden etwas für sich zu verändern oder andere zu unterstützen.... Dazu braucht es weder eine Ausgangsbeschränkung, noch groß vorhergesehene "Revolten", eine Überwachsungsapp oder sonstigen Schmafu.

Konsum hinterfragen - ja, warum nicht? War vorher auch schon möglich.
Regionalität in den Mittelpunkt rücken, Allianzen bilden, Nachbarschaftshilfe,.... all das wäre immer schon möglich gewesen. Veränderung und Entscheidung - es mangelt schlicht und ergreifend einfach oft am Willen oder Mut. Wie sich manches festhalten lässt oder wie schnell wir wieder im "davor" ankommen kann jetzt noch niemand wissen.

Ich finds grundfalsch, dass man der Bevölkerung so wenig Eigenverantwortung zutraut, dass Ängste zu schüren auch kritische Situationen erzeugen kann (auf FB hat eine AE in einer Gruppe ein Foto ihres Kindes gepostet, Abschürfungen und eine starke Schwellung waren zu sehen....es wurde diskutiert, ob es unverantwortlich ist ins KH zu fahren, weil man könnte sich ja mit Corona anstecken...normalerweise wird da nicht erst ein Bild gemacht und der heilige, virtuelle Expertenrat befragt, sondern dem Kind wird die entsprechende Behandlung ermöglicht...) ist sowieso etwas, das viel stärker Beachtung finden sollte. Kindeswohlgefährdung seh ich auch im Bereich der sozialen Kontakte und Therapien.
Für Kinder sind diese Wochen schon unendlich lang, sie haben ein ganz anderes Zeitgefühl, sie vermissen ihre Freunde, sich selbst in Interaktion mit Gleichaltrigen zu spüren, zu wachsen, toben, Spaß, Phantasie, Überschneidung bei Interessen,... das sind keine Ferien, das ist eine ernstzunehmende Phase, die höchst belastend sein kann.

Ich bin für eine Öffnung der Schulen.
"Mama und Papa dürfen shoppen gehen, aber meine Freunde darf ich immer noch nicht sehen."
 
Für Kinder sind diese Wochen schon unendlich lang, sie haben ein ganz anderes Zeitgefühl, sie vermissen ihre Freunde, sich selbst in Interaktion mit Gleichaltrigen zu spüren, zu wachsen, toben, Spaß, Phantasie, Überschneidung bei Interessen,... das sind keine Ferien, das ist eine ernstzunehmende Phase, die höchst belastend sein kann.

Ich bin für eine Öffnung der Schulen.
"Mama und Papa dürfen shoppen gehen, aber meine Freunde darf ich immer noch nicht sehen."

Das stimmt zwar alles, was du da schreibst...
...aber...
...dummerweise sind es genau die Kinder (zumindest die unteren Jahrgänge in den Schulen), die das Virus am ehesten verbreiten.

Gerade in den Schulklassen 1-4 wirst du ihnen schlecht vermitteln können, IMMER Abstand voneinander zu halten und immer einen Mundschutz zu tragen.
Genau aus diesem Grund wurde in Deutschland ja nun beschlossen, dass zunächst die Abschlussklassen wieder mit der Schule beginnen - und eben nicht die Jüngsten. ;)
 
Das stimmt zwar alles, was du da schreibst...
...aber...
...dummerweise sind es genau die Kinder (zumindest die unteren Jahrgänge in den Schulen), die das Virus am ehesten verbreiten.

Gerade in den Schulklassen 1-4 wirst du ihnen schlecht vermitteln können, IMMER Abstand voneinander zu halten und immer einen Mundschutz zu tragen.
Genau aus diesem Grund wurde in Deutschland ja nun beschlossen, dass zunächst die Abschlussklassen wieder mit der Schule beginnen - und eben nicht die Jüngsten. ;)

Ich würde Grundschulkindern sowieso keine Maskenpflicht antun.
 
Es ist schwer einen Weg in der Krise zu finden, der jedem gerecht wird.
Wir machen es für jene die an vorderster Front stehen und bei uns in Österreich und Deutschland bisher zum Glück nicht mit der Überlastung des Gesundheitssystems konfrontiert wurden und dabei dann ihr Leben lassen mussten.
Dass die Sache nicht harmlos ist, kann man im kleinen Österreich schnell aus den Augen verlieren, aber leider ist sie sehr ernst und es hat nirgendwo in Europa einen anderen Weg aus der Misere gegeben, als Schulen+Kindergärten schließen, Ausgangsbeschränkungen erlassen. Gefällt mir auch nicht, aber ist nun mal leider Fakt.
Man kann bei all den Zahlen schnell vergessen, dass da Schicksale dahinter sind und in den UK sterben derzeit gerade jede Menge Menschen, die in den Spitälern arbeiten und Kinder und Partner/innen trauern. Das ist wirklich schlimm und ich finde es legitim, dass man alles versucht, dass sich das bei uns nicht auch in diesem ungeheuerlichen Ausmaß ereignet. Die Menschen, die in diesen Jobs tätig sind und viel riskieren, haben sich unsere Solidarität verdient.

Diese Menschen sind bisher alle in den UK bei der Arbeit in den Spitälern verstorben :(
NHS SUPPORT on Twitter
 
Es macht aber in der Statistik einen großen Unterschied. Weil dann das Virus weniger tödlich ist, als man angibt und somit natürlich schwierig wird all die Maßnahmen zu rechtfertigen. Auch in Österreich geht man davon aus, dass rund die Hälfte der Personen nicht an den Folgen des Virus starb, sondern mit dem Virus.

Ist Covid-19 wirklich weniger tödlich, als die Statistiken glauben machen? Das Office of National Statistics hat dies für England und Wales untersucht; Link:
https://www.ons.gov.uk/peoplepopul...cesinenglandandwales/uptoweekending3april2020
Die Hauptaussage: Die Zahl der Todesfälle ist heuer im Vergleich zum gleichen Zeitraum in früheren Jahren deutlich gestiegen. Vergleicht man die Kurven Differenz zu den erwarteten Todesfällen sowie verschiedene Kurven der Todesfälle wegen/mit/im Kontext von Covid-19, so sind bei den Zahlen deutliche Unterschiede, auch weil sie unterschiedlich aktuell sind, doch die Tendenz ist bei allen Kurven gleich (ein exponentieller Anstieg).
 
Ist Covid-19 wirklich weniger tödlich, als die Statistiken glauben machen? Das Office of National Statistics hat dies für England und Wales untersucht; Link:
https://www.ons.gov.uk/peoplepopulationandcommunity/healthandsocialcare/causesofdeath/articles/comparisonofweeklydeathoccurrencesinenglandandwales/uptoweekending3april2020
Die Hauptaussage: Die Zahl der Todesfälle ist heuer im Vergleich zum gleichen Zeitraum in früheren Jahren deutlich gestiegen. Vergleicht man die Kurven Differenz zu den erwarteten Todesfällen sowie verschiedene Kurven der Todesfälle wegen/mit/im Kontext von Covid-19, so sind bei den Zahlen deutliche Unterschiede, auch weil sie unterschiedlich aktuell sind, doch die Tendenz ist bei allen Kurven gleich (ein exponentieller Anstieg).
Die Spezialisten im Schönreden werden damit "gegenargumentieren", dass ja NACH Covid19 die natürliche Sterberate sinken wird - sehr wahrscheinlich sogar unter den durchnittlichen Wert der Jahre zuvor.
Es wird ja immer wieder behauptet, dass diese Menschen ja sowieso gestorben wären...durch ihre Vorerkrankungen. :schulterzuck:
Und wenn Covid19 eh nur vorzeitig den Markt der potentiellen Todeskandidaten leergefegt hat, sterben hinterher halt weniger.
Gilt dann bestimmt auch für 30-jährige Krankenschwestern...
...die wären ansonsten bestimmt von einem Bus überfahren worden. :penguin:

Danke für den Link - aber manchen kannst du mit Vernunft & Argumenten eh nicht beikommen. :roll:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
wo sollten unsere prioritäten liegen? die alten und kranken schützen, damit diese noch einige jahre haben? oder ist die bespaßung unserer kinder, ohne rücksicht auf erstere wichtiger?
 
Ich denke es geht weniger um Bespaßung, die Kinder gehen mit der Situation größtenteils gelassener um als die Erwachsenen. vieles wvielleicht auch verdrängt, das kann man nicht so abschätzen. Die soziale interaktion in der Schule ist aber ein nicht zu unterschätzender Faktor für die psychische Gesundheit unserer Kinder. Vor allem jene die generell ein Probleme haben - mit dem Lernen, wenige Freunde, Frustration, problematisches familiäres Umfeld. Man kann das nicht in einen Wettbewerb stellen was wichtigiger ist. Unsere Gesellschaft muss mit neuen Problemen fertig werden und wir haben keine Erfahrung damit.
 
...dummerweise sind es genau die Kinder (zumindest die unteren Jahrgänge in den Schulen), die das Virus am ehesten verbreiten
genau aus diesem Grund warnen Virologen ja auch eindringlich davor, zu rasch wieder die Schulen zu öffnen.
Und diese Ansicht hat ja Hand und Fuß, kennen wir doch den alle Jahre wiederkehrenden gleichen Ablauf: kaum beginnt die kalte Jahreszeit, sind es in erster Linie die Schul- und Kindergarten-Kinder, die reihenweise ihre Erkältungen und grippalen Infekte zuerst in den Schulklassen verteilen, und dann zu Hause an Geschwister, Eltern und Großeltern.

Jetzt könnte man natürlich einwenden, daß im Fall von Covid-19 die wenigsten Kinder dran erkranken. Was zwar stimmt, aber die Betonung liegt auf "erkranken". Und das heißt noch lange nicht, daß sie sich nicht trotzdem infizieren, dann halt symptomlos bleiben, aber das Virus trotzdem fleißig weitergeben; und aufgrund der Nicht-Erkrankung und Nicht-Symptome vielleicht über längere Zeit und an mehr andere Menschen, als Erwachsene dies tun würden, welche nach paar Tagen Inkubationszeit meist doch Symptome entwickeln.
 
Ich hab ja den leisen Verdacht, dass die Anordnungen deshalb gelockert werden, damit die Zahlen wieder hoch gehen und
das Virus wieder ernster genommen wird.

Österreich war erfolgreich, mit dem Ergebnis, dass die Stimmen, dass die Maßnahmen viel zu hart waren, weil ja eh
kaum jemand gestorben ist, wieder lauter werden.

Natürlich werden, wenn die Zahlen wieder steigen, die Lockerungen wieder zurückgenommen. Denn dann hat man ja bewiesen,
dass der vorherige Kurs der Richtige war.

Ich bin aber generell eine Pessimistin.
 
Ich hab ja den leisen Verdacht, dass die Anordnungen deshalb gelockert werden, damit die Zahlen wieder hoch gehen und
das Virus wieder ernster genommen wird.

Österreich war erfolgreich, mit dem Ergebnis, dass die Stimmen, dass die Maßnahmen viel zu hart waren, weil ja eh
kaum jemand gestorben ist, wieder lauter werden.

Natürlich werden, wenn die Zahlen wieder steigen, die Lockerungen wieder zurückgenommen. Denn dann hat man ja bewiesen,
dass der vorherige Kurs der Richtige war.

Ich bin aber generell eine Pessimistin.

Manche glauben durchaus es wäre überstanden. Abstand halten ist eine einfache Maßnahme die jeder mittragen könnte aber viele ignorieren es. Andere wieder sind noch pessimistischer als ich oder du, und sagen es wird für immer so bleiben.
 
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