EU Austritt JA ? NEIN ?

Soll Österreich aus der Europäischen Union austreten?

  • Ja

  • Nein


Die Ergebnisse sind erst nach der Abstimmung sichtbar.
Sicher ein gutes Beispiel, aber auch dieses hat zwei Seiten. Bspw. hatte Österreich immer eine starke Auto-Zulieferindustrie. Im Zuge der EU-Osterweiterung wurden aber viele neue Werke in Ungarn oder der Slowakei eröffnet. Das ist zwar kein Argument für eine EU-Austritt Österreichs, aber eines gegen die Osterweiterung, deren Ausmaß und Geschwindigkeit ich nie befürwortet habe.

Da ich mich in dieser Branche gut auskenne: Die Autoindustrie ist schon lange vor der EU - Osterweiterung in die ehemaligen Ostblockländer gegangen. So wurde Audi Hungaria in Györ bereits 1994 gegründet und liefert inzwischen einen Großteil der Motorenpalette für die AUDI AG, aber auch und für weitere Gesellschaften des Volkswagen-Konzerns. Logische Folge war die Errichtung einer High - Tech Aluminiumgießerei in unmittelbare Nähe des Motorenwerkes durch den mexikanischen Nemak - Konzern. Das Know How dafür kommt aus Linz. Aber die Gießerei Mandl & Berger ist schon lange nicht mehr österreichisch. Sie ist aber immer noch ein Vorzeigebetrieb, der auch für GM Aspern fertigt.

Zu erwähnen sind neben Skoda auch die Autofabriken von Hyundai (Tschechei) und Kia (Slowakei), wobei auch hier Zulieferungen aus Österreich erfolgen. Auch die Toyota Peugeot Citroën Automobile Czech, s.r.o. in Kolin wurde schon vor der Osterweiterung gegründet. Die Alternative zu diesen Fertigungsstätten, die auch Zulieferteile aus Österreich beziehen, wären vermehrte Automobilimporte aus asiatischen Billiglohnländern (z. B. Thailand). Suzuki würde, anstatt in Ungarn zu produzieren, aus Indien importieren.

Ein anderes Beispiel: Philips hat sein Videowerk schon lange vor der Osterweiterung (in den 90 - ern) von Wien nach Ungarn verlegt. Die Kunststoffspritzgießer sind mitgegangen und haben in Ungarn Töchter gegründet. Die österreichischen Betriebe liefern inzwischen an die Autoindustrie.
Übrigens: Videowerk gibt es inzwischen auch in Hu längst keines mehr. Die ganz Jungen hier werden gar nicht mehr wissen, was ein Videorecorder ist. Und DVD bzw. Blu Ray - Player werden inzwischen in China produziert. :mrgreen:

Genau genommen war also die teilweise Auslagerung in die Ost - Länder ein Segen, weil Wertschöpfung in Europa gehalten werden konnte.
 
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Also der Bereich Auto Zulieferindustrie ist das denbar schlechteste Beispiel was du dir aussuchen hast können.
Gerade dieser Bereich ist in Österreich erst so richtig in Fahrt und aufgekommen durch die EU ab 1995. Davor war es zwar auch schon eine der stärkeren Bereiche ader danach hatte gerade dieser Industriebereich weit überdurchschnittliche Wachstumsraten (bis zu 20% durch EU Beitritt) und nun verlangsamt es sich wieder ein bisschen.
Ich habe ja geschrieben, dass mein Beispiel nicht gegen die EU-Mitgliedschaft Österreichs verwendet werden kann, aber gegen die Osterweiterung. Die österreichischen Politiker haben diese ausdrücklich befürwortet. Und jetzt kommen immer mehr drauf, dass die Ost-Arbeitskräfte unsere verdrängen. Das hätte wohl die Mehrheit der Österreicher mit Hausverstand auch schon vorher gewusst.

Das Argument was du anführst bzgl der Osterweiterung ist auch nur bedingt zulässig mMn.
Also Österreich hat in diesem Bereich überdurchschnittlich profitiert und nun profitieren halt auch ein paar Ost Staaten. Das heißt grob gesagt wollen wir die Vorteile ja haben aber die anderen sollen nicht in denselben Genuss kommen 10 Jahre später?
Ist doch etwas sehr egoistisch gedacht oder?
Auch hier hat die Medaille zwei Seiten. Es wurden Jobs geschaffen durch die Ostöffnung (nicht unbedingt durch die EU-Osterweiterung), das stimmt. Aber viele davon bspw. im Bankenbereich. Und was ist passiert? Die Banken haben Probleme mit ihren Ost-Töchtern, weil die tollen Kreditnehmer Zahlungsschwierigkeiten haben. Auch das hätten viele Österreicher den Bankdirektoren mit etwas Hausverstand schon vorher erklären können.
Und die Industrie hat zwar zunächst viel exportiert, verlegt aber nach und nach die Standorte gen Osten.

Und ja, es ist egoistisch gedacht. Erst mit der Osterweiterung haben gravierende Schwierigkeiten in der EU begonnen, auch deswegen, weil diese Staaten zum bestehenden Verbund nicht wirklich dazugepasst haben. Ich wäre dafür gewesen, sie vorläufig einmal in den EWR aufzunehmen und dann zu schauen was passiert. Man hätte dann sukzessive den einen oder anderen Staat in die EU überführen können, aber bittschön nicht 10 auf einmal. Und Rumänien und Bulgarien hätten, wenn man einigermaßen vernünftig nachgedacht hätte, noch einen sehr langen Weg bis zur EU-Mitgliedschaft vor sich.

Genauso beim Arbeitsmarkt. Ob dus in Anspruch genommen hast oder nicht es sind sehr viele Österreicher ins EU Ausland arbeiten gegangen nach dem Beitritt.
Nun 2 Jahrzehnte später kommen halt welche zu uns arbeiten...
Auch hier wieder zwei Seiten der Medaille. Die EU-Mitgliedschaft bietet für einen bestimmten Menschenschlag viele Vorteile. Zum Beispiel solchen, die eine internationale Berufskarriere anstreben, ein paar Jahre in Österreich, dann in Deutschland, dann vielleicht UK und evtl. Skandinavien. In Österreich stellt dieser Menschenschlag aber eine absolute Minderheit dar. Die meisten Österreicher wollen nach wie vor einen guten Job vor Ort und sich so bald wie möglich sesshaft machen. Daher bietet dieser freie Arbeitsmarkt nur sehr wenigen Österreichern Vorteile - aber auf Grund der Osterweiterung immer mehr Arbeitnehmern Nachteile.

Rosinen picken ist halt nicht wenn es eine Solidargemeinschaft ist und hingehen die Vorteile haben wollen aber den anderen nix gönnen bzw die gleichen Vorteile anderen nicht einräumen funktioniert eben nicht.
Die Frage ist, wieviel Solidarität verträgt eine Solidargemeinschaft? Oder anders gesagt, würde im privaten Bereich jemand in eine Solidargemeinschaft aufgenommen werden, von dem die anderen wissen, dass er auf absehbare Zeit nur Profiteur ist? Eine Versicherung kriegst Du auch nicht, wenn davon auszugehen ist, dass Du immer wieder Entschädigungen kassierst.

p.s.: Also ich weiß ja ned was du für nen Vertrag hast aber ich zahl seit sicher gut 10 Jahren 11,40 Euro im Monat beim Handy und da bewegt sich nix wenn ich es nicht veranlasse.
Ich habe viel weniger gezahlt (ca. 6 Euro, aber mit nur einem kleinen Datenbudget pro Monat), da kam letzten Sommer ein Schreiben, dass sie um etwa 2 Euro raufgehen, plus 20 Euro "Servicepauschale" pro Jahr, macht +60% Erhöhung. Wenn mir das nicht passe, dürfe ich vorzeitig kündigen. Ich war perplex, war der Meinung, dass Preiserhöhungen bei einem befristeten Vertrag nicht möglich sind. Es steht aber so in den AGB. Ich habe in weiterer Folge angedroht, dass ich zu einem billigeren Anbieter gehe, dann plötzlich sind sie mit Sonderrabatten dahergekommen. Aber in Summe zahle ich trotzdem mehr (aber mit größerem Datenbudget), weil die billigsten Tarife am Markt im letzten Jahr allesamt angezogen haben.

p.p.s: Gerade die Ost Erweiterung war für viele Bereiche speziell der Finazbereich in Österreich wiederrum ein segen sondergleichen. Auch wenns manch eine Bank dann wieder zuviel übertrieben hat ohne die Ost Erweiterung würden die meisten bei nen zehntel der Bilanzsumme rumkrebsen mit dementsprechenden Nachteilen.
Wie oben erwähnt, die Banken-Osttöchter-Geschichte sehe ich sehr ambivalent. Ich fürchte, am Ende werden alle mit großen Ausfällen zu kämpfen haben.
 
Ich habe viel weniger gezahlt (ca. 6 Euro, aber mit nur einem kleinen Datenbudget pro Monat), da kam letzten Sommer ein Schreiben, dass sie um etwa 2 Euro raufgehen, plus 20 Euro "Servicepauschale" pro Jahr, macht +60% Erhöhung. Wenn mir das nicht passe, dürfe ich vorzeitig kündigen. Ich war perplex, war der Meinung, dass Preiserhöhungen bei einem befristeten Vertrag nicht möglich sind. Es steht aber so in den AGB. Ich habe in weiterer Folge angedroht, dass ich zu einem billigeren Anbieter gehe, dann plötzlich sind sie mit Sonderrabatten dahergekommen. Aber in Summe zahle ich trotzdem mehr (aber mit größerem Datenbudget), weil die billigsten Tarife am Markt im letzten Jahr allesamt angezogen haben.

Das kenne ich. Ich war seinerzeit bei ONE (später Orange) und hab dieses Spielchen auch gespielt.

Die Tarife haben angezogen, gehen inzwischen aber wieder hinunter. als hab keine Hemmungen und wechsle den Anbieter.
 
@lepetitprince
Quelle: DGB-Bildungswerk Thüringen e. V.

Danke! Diese Überlegungen sind wie ein Schluck frischer Luft im Vakuum. Über all die ideologischen Grenzen hinweg...
 
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Falsch. In einem gemeinsamen Währungssystem ohne Fiskalunion ist das eben nicht möglich bzw. nicht sinnvoll. Zudem hat man sich auf eine genau definierte Inflation geeinigt, die bis auf wenige Ausnahmen, alle ignoriert haben.
Wie kann man eine Inflation "ignorieren"? Und wer soll das gewesen sein? Die Politiker? Denen kann man viel vorwerfen, aber auf die Inflation haben sie nur geringen Einfluss. Das Inflationsziel von 2% sollte die EZB überwachen, aber die hat sich ja jetzt auf die Finanzierung problematischer Staaten und die Enteignung von Sparern konzentriert.

Und warum soll es in einem gemeinsamen Währungssystem nicht möglich oder sinnvoll sein, seine Produktivität zu steigern? Gerade wenn es keine Fiskalunion mit Finanzausgleich gibt, ist es das einzige Mittel, regelmäßige Staatspleiten zu vermeiden. Griechenland & Co. soll nicht auf die Deutschen schimpfen, weil sie niedrigere Lohnstückkosten haben. Sie sollten sich lieber fragen, was die Deutschen besser machen. Weil im angeblichen Billiglohnland Deutschland haben die meisten Menschen immerhin genug Geld, um ein, zwei Wochen nach Griechenland in Urlaub zu fahren. Umgekehrt ist es eher nicht so. Also wer macht jetzt was falsch?

Genau genommen war also die teilweise Auslagerung in die Ost - Länder ein Segen, weil Wertschöpfung in Europa gehalten werden konnte.
Zunächst danke für Deinen fundierten Beitrag. Wie erwähnt, ich wäre dafür gewesen, die Ost-Länder zunächst in den EWR aufnehmen. Das hätte für die Industrie den Anreiz gebracht, lieber dort zu investieren als in Asien, aber den Ost-Ländern nicht sofort alle Freiheiten und Mitspracherechte gegeben. Die Botschaft wäre gewesen: Mit Euch handeln und zusammenarbeiten wollen wir gerne, aber den EU-Beitritt, den müsst Ihr Euch erst einmal verdienen.
 
Wie kann man eine Inflation "ignorieren"? Und wer soll das gewesen sein? Die Politiker? Denen kann man viel vorwerfen, aber auf die Inflation haben sie nur geringen Einfluss. Das Inflationsziel von 2% sollte die EZB überwachen, aber die hat sich ja jetzt auf die Finanzierung problematischer Staaten und die Enteignung von Sparern konzentriert.

Ich habe nichts von ignorieren geschrieben. Überlege dir mal woher Inflation kommt...

Und warum soll es in einem gemeinsamen Währungssystem nicht möglich oder sinnvoll sein, seine Produktivität zu steigern?

Bitte genau lesen....ich habe nicht geschrieben, dass die Produktivität nicht gesteigert werden darf, sie muss nur mit den Lohnstückkosten gekoppelt sein.
Das impliziert eine Kopplung der Lohnstückkosten zzgl. Inflation an die jeweilige Produktivität des Landes.

Umgekehrt ist es eher nicht so. Also wer macht jetzt was falsch?
Es geht nicht um richtig oder falsch, schon gar nicht auf die einzelnen VWn bezogen....da liegt der Fehler im Denkansatz....in einem gemeinsamen Währungssystem muss ich dieses als Gesamtes betrachten und nicht die einzelnen Nationalstaaten....
 
Ich habe nichts von ignorieren geschrieben. Überlege dir mal woher Inflation kommt...
:fragezeichen: Ausgerechnet Dir muss ich Deine eigenen Zitate um die Ohren hauen?

Falsch. In einem gemeinsamen Währungssystem ohne Fiskalunion ist das eben nicht möglich bzw. nicht sinnvoll. Zudem hat man sich auf eine genau definierte Inflation geeinigt, die bis auf wenige Ausnahmen, alle ignoriert haben.


Bitte genau lesen....ich habe nicht geschrieben, dass die Produktivität nicht gesteigert werden darf, sie muss nur mit den Lohnstückkosten gekoppelt sein.
Richtig. Höhere Produktivität -> niedrigere Lohnstückkosten. Und die schlechteren Länder müssen sich an den besseren orientieren. Nichts anderes habe ich geschrieben.

Es geht nicht um richtig oder falsch, schon gar nicht auf die einzelnen VWn bezogen....da liegt der Fehler im Denkansatz....in einem gemeinsamen Währungssystem muss ich dieses als Gesamtes betrachten und nicht die einzelnen Nationalstaaten....
Betrachten kann man vieles, aber was ist die Konsequenz? Wir haben in Deutschland niedrige Lohnstückkosten, in Griechenland hohe. Wie lösen wir diese Diskrepanz?
 
Wir haben in Deutschland niedrige Lohnstückkosten, in Griechenland hohe. Wie lösen wir diese Diskrepanz?

derzeit indem man aufgrund der einbrechenden kaufkraft (einkommensverluste, arbeitslosigkeit, ...) und mangelnder konsumbereitschaft (zukunftsängste, fehlendes vertrauen in einen aufschwung etc.) weder die zu niedrigen noch die zu hohen stückkosten produzierten waren an den mann/die frau bringt und auf halde produziert/verluste schreibt.
 
Ausgerechnet Dir muss ich Deine eigenen Zitate um die Ohren hauen?

Ja dann lies auch das vorangegangene Posting, da steht es ausführlicher erklärt. Ich habe es ja für dich ohnehin nochmals gepostet. Und mit ignorieren war nicht die Inflation sondern das Ignorieren der gemeinsamen Vorgaben gemeint.
Zitat von lepetitprince
Das impliziert eine Kopplung der Lohnstückkosten zzgl. Inflation an die jeweilige Produktivität des Landes.

Höhere Produktivität -> niedrigere Lohnstückkosten

Die Produktivität hat nicht ausschließlich mit den Lohnstückkosten zu tun, sondern mit den eingesetzten Produktionsfaktoren. Deine Schlussfolgerung bezieht sich rein auf die Arbeitsproduktivität.

Betrachten kann man vieles, aber was ist die Konsequenz? Wir haben in Deutschland niedrige Lohnstückkosten, in Griechenland hohe. Wie lösen wir diese Diskrepanz?

Die Konsequenz ist jene, wie schon ausgeführt....Löhne müssen an die jeweilige Produktivität angepasst werden, und das gilt für alle Teilnehmer der Währungsunion bzw. die Installation einer Fiskalunion.
 
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Löhne müssen an die jeweilige Produktivität angepasst werden

geh bitte seid so nett und enthüllt einem vollhirni wie mir das geheimnis, wo bei einem permanenten "anpassen der löhne an die produktivität" (sprich in wahrheit einem minus-wettbewerb der märkte in den löhnen und einkommen) und einem "freisetzen von überkapazitäten" (sprich davongaloppierender arbeitslosigkeit) die kaufkraft für einen massenkonsum herkommen soll, um den ganzen schrott dann auch zu verhökern ...

:schulterzuck:
 
das leite ich nicht daraus ab, sondern sehe ich als momentanes faktum. du nicht?

In Österreich und Deutschland und einigen anderen EU Staaten zweifelsohne.....Länder wie Griechenland und Italien zum Beispiel haben meiner Meinung nach deutlich zu hohe Löhne.

Das Problem liegt halt darin, dass der Arbeitsmarkt noch immer als vollkommener Markt behandelt wird, in dem sich ein Gleichgewicht ausbildet....ist aber eben nicht so. Der Arbeitsmarkt wird, wenn nicht reguliert immer entweder zugunsten der Anbieter oder der Nachfrager aussschlagen....im Moment zu Gunsten der nachfragenden Seite.
 
derzeit indem man aufgrund der einbrechenden kaufkraft (einkommensverluste, arbeitslosigkeit, ...) und mangelnder konsumbereitschaft (zukunftsängste, fehlendes vertrauen in einen aufschwung etc.) weder die zu niedrigen noch die zu hohen stückkosten produzierten waren an den mann/die frau bringt und auf halde produziert/verluste schreibt.
Ich fürchte, so ist es.

Das mit den Zukunftsängsten und der mangelnden Kaufkraft hat aber MMN auch mit einer völlig falschen Zentralbankpolitik zu tun, die mit Uralt-Konzepten erfolglos versucht, gegen die Krise anzukämpfen.
Wenn man etwas böser ist, könnte man sagen, sie versucht es gar nicht, weil warum sollte der Goldman-Sachs-Mann Draghi Interesse an Arbeitnehmern oder kleinen Sparern haben? Die niedrigen Zinsen sind dazu da, um seinen Freunden Spielgeld zu verschaffen, zu sonst gar nix. Wer glaubt, dass niedrige Zinsen zu mehr Konsum führen, täuscht sich gewaltig. Wenn die Leute merken, dass sie keine Zinsen aufs Sparbüchl bekommen, sparen sie im Gegenteil noch viel mehr, und die Zukunftsangst ist nicht nur unter Konsumenten, sondern auch unter seriösen Investoren hoch. Weil Nullzinsen suggerieren, dass es wirklich katastrophal bestellt sein muss um die Wirtschaft.

Ja dann lies auch das vorangegangene Posting, da steht es ausführlicher erklärt. Ich habe es ja für dich ohnehin nochmals gepostet. Und mit ignorieren war nicht die Inflation sondern das Ignorieren der gemeinsamen Vorgaben gemeint.
Ach so, ja das ist richtig. Man denke an die Energie, die der damalige Finanzminister Eichel aufgewendet hat, damit kein "blauer Brief" aus Brüssel kommt wegen des deutschen Defizits.

Die Produktivität hat nicht ausschließlich mit den Lohnstückkosten zu tun, sondern mit den eingesetzten Produktionsfaktoren. Deine Schlussfolgerung bezieht sich rein auf die Arbeitsproduktivität.
Das Problem von Staaten wie Griechenland ist die Arbeitsproduktivität (und nicht das angeblich so niedrige Pensionsalter, wie gerne kolportiert wird, oder der überbordende Beamtenapparat).

Die Konsequenz ist jene, wie schon ausgeführt....Löhne müssen an die jeweilige Produktivität angepasst werden, und das gilt für alle Teilnehmer der Währungsunion bzw. die Installation einer Fiskalunion.
Die Frage ist, ob eine Fiskalunion mit eurozonenweiten Finanzausgleich politisch durchsetzbar ist. Und "Löhne an die Produktivität anpassen", das ist ja in Griechenland in den letztem Jahren passiert, aber mit zweifelhaftem Erfolg. Der umgekehrte Weg wäre der bessere.
 
das ist ja in Griechenland in den letztem Jahren passiert, aber mit zweifelhaftem Erfolg. Der umgekehrte Weg wäre der bessere.

Das hätte von Anfang an und zwar auf beiden Seiten passieren müssen, nicht erst wenn der Hut schon brennt.
 
Das Problem liegt halt darin, dass der Arbeitsmarkt noch immer als vollkommener Markt behandelt wird, in dem sich ein Gleichgewicht ausbildet....ist aber eben nicht so. Der Arbeitsmarkt wird, wenn nicht reguliert immer entweder zugunsten der Anbieter oder der Nachfrager aussschlagen....im Moment zu Gunsten der nachfragenden Seite.

das problem liegt darin, dass eine maßnahme zur produktionskostensenkung durch lohnkostenreduktion für einen einzelbetrieb betriebswirtschaftlich sinnvoll erscheint, um wettbewerbsfähig zu sein/werden/bleiben. machen es alle so, dann ist es volkswirtschaftlich die blanke katastrophe. das ergebnis sieht man gerade überdeutlich.
 
Das mit den Zukunftsängsten und der mangelnden Kaufkraft hat aber MMN auch mit einer völlig falschen Zentralbankpolitik zu tun, die mit Uralt-Konzepten erfolglos versucht, gegen die Krise anzukämpfen.

von der staatsseite aus und auch seitens der notenbanken kannst die fehlentwicklung auf wirtschafts- bzw. vielmehr investor/shareholder-/ratingagentur-seite nur so lange einigermaßen dämpfen (nicht lösen!!), solange auf der seite noch luft da ist. und die ist längst draussd. die in wahrheit bereits im orbit schwebende inflation, die derzeit in den diversen büchern und bilanzen verpackt ist, ist astronomisch.
 
das problem liegt darin, dass eine maßnahme zur produktionskostensenkung durch lohnkostenreduktion für einen einzelbetrieb betriebswirtschaftlich sinnvoll erscheint, um wettbewerbsfähig zu sein/werden/bleiben. machen es alle so, dann ist es volkswirtschaftlich die blanke katastrophe. das ergebnis sieht man gerade überdeutlich.

Hab ich doch geschrieben nur mit anderen Worten......so wie von dir dargestellt, lässt sich das ausführlicher mit der Spieletheorie erklären, falls es jemanden interessiert.

Lässt sich im Übrigen nicht nur auf mikroökonomischer sondern genauso auf makroökonomischer Ebene anwenden.
 
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Oder die offenen Grenzen: Wieder super für alle, die viel herumreisen, aber schlecht für alle anderen, weil damit die Kriminalität gestiegen ist.

Die Grenzen hat ja auch nicht die EU aufgemacht, sondern die Staaten des Warschauer Paktes.......wennst dich nicht mehr erinneren kannst, das war 1989.....6 Jahre vor dem Eu Beitritt Österreichs.
Und Österreichs Grenzen waren in der zweiten Republik immer offen. Man hat sich halt oft stundenlang an den Grenzstationen gewartet, wegen der Personen- und Warenkontrollen. Es ist aber äußserst schwer zu sagen, ob Personen und Warenkontrollen Kriminalität verhindern. Sie mögen möglicherweise bei der Aufklärung helfen, aber da gibts andere effektive Möglichkeiten.....
 
Die Grenzen hat ja auch nicht die EU aufgemacht, sondern die Staaten des Warschauer Paktes.......wennst dich nicht mehr erinneren kannst, das war 1989.....6 Jahre vor dem Eu Beitritt Österreichs.
Und Österreichs Grenzen waren in der zweiten Republik immer offen. Man hat sich halt oft stundenlang an den Grenzstationen gewartet, wegen der Personen- und Warenkontrollen. Es ist aber äußserst schwer zu sagen, ob Personen und Warenkontrollen Kriminalität verhindern. Sie mögen möglicherweise bei der Aufklärung helfen, aber da gibts andere effektive Möglichkeiten.....
Vor dem Beitritt Ungarns zum Schengener Abkommen haben aber unsere Soldaten an der Grenze patrouilliert. Das hat auch nicht jedes Verbrechen verhindert, aber ein bissl eine Abschreckung war es schon. Rumänen und Bulgaren würde ich überhaupt nur mit Visum ins Land lassen.
 
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