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Und warum soll es in einem gemeinsamen Währungssystem nicht möglich oder sinnvoll sein, seine Produktivität zu steigern? Gerade wenn es keine Fiskalunion mit Finanzausgleich gibt, ist es das einzige Mittel, regelmäßige Staatspleiten zu vermeiden. Griechenland & Co. soll nicht auf die Deutschen schimpfen, weil sie niedrigere Lohnstückkosten haben. Sie sollten sich lieber fragen, was die Deutschen besser machen. Weil im angeblichen Billiglohnland Deutschland haben die meisten Menschen immerhin genug Geld, um ein, zwei Wochen nach Griechenland in Urlaub zu fahren. Umgekehrt ist es eher nicht so. Also wer macht jetzt was falsch?
Es geht auch nicht um die Produktivität, sondern darum dass das nationale Preisniveau an die jeweilige Produktivität gekoppelt sein muss. Wenn ein Marktteilnehmer innerhalb eines Währungssystems permanent Leistungsbilanzüberschüsse produziert und diese nicht ausschließlich außerhalb des Währungssystem generiert, müssen die anderen ein Defizit aufweisen. Dies führt zwangsläufig zu der derzeitig herrschenden Schieflage in Europa. Selbst für Handelspartner, die keinem gemeinsamen Währungssystem angehören, ist es langfristig nicht zielführend, wenn ein Teilnehmer immer Überschüsse produziert und ein anderer immer nur Defizite aufweist.
Und wenn man so wie Deutschland so "clever" ist, sich seinen eigenen Handelsbilanzüberschuss durch Kapitalexport auch noch selbst zu finanzieren, würde ich die Frage wer etwas besser gemacht hat nun wirklich nicht stellen.
Zudem könnte man Deutschland ein durchaus eigennütziges und gegenüber so manchem südlichen EU Partner absichtlich schädigendes Verhalten vorwerfen, was ich jetzt aber nicht machen möchte.