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Natürlich, der Gesetzgeber kann vieles beschließen, er könnte die Löhne festsetzen, genauso wie Preise und Mieten. Nur dürfte man dann halt nicht mehr von Marktwirtschaft sprechen. In Österreich gehört die sozialpartnerschaftliche Lohnautonomie seit Jahrzehnten zum politischen Selbstverständnis, und sie gilt auch unter internationalen Experten als Erfolgsmodell.
Nicht wieder verallgemeinern, nur weil es deiner Argumentation passt, der Staat muss nicht alle Löhne und schon gar nicht Preise oder Mieten festsetzen, es reicht völlig im Bedarfsfall die Mindestlöhne anzuheben. Zudem hat der Staat auch andere Möglichkeiten das Lohnniveau zu heben, wie bereits von anderen Postern geschrieben. Und was bitte ist das für ein Argument? Nur weil etwas zu einem angeblichen Selbstverständnis gehört, muss ich es auf Komma und Beistrich auf ewige Zeiten beibehalten?
Und Inflationssteuerung über Abgaben und Steuern? Wie stellst Du Dir das vor? Dann hätte Deutschland (wie auch Österreich) also z.B. alle paar Jahre die MWSt. um je einen (weiteren) Prozentpunkt erhöhen müssen ... ob das so schlau gewesen wäre?
Wieso über die Mehrwertsteuer? Das macht wenig Sinn, das würde nur einen negativen Effekt der Kaufkraft mit sich ziehen. Die Mehrwertsteuer ist ja nicht die einzige Möglichkeit um Steuerungseffekte zu erzielen.
Die Gewerkschaften haben sich mit den Abschlüssen jeweils zufrieden gegeben. Das sollte respektiert werden. Sie müssen sich ja, wie erwähnt, vor ihren Mitgliedern verantworten.
Ja und? Weil sich die Gewerkschaften mit etwas zufrieden geben, bedingt das die richtige Entscheidung?
Ja, und? Muss die Lohnentwicklung immer mit der Produktivitätssteigerung Schritt halten?
Müssen tut sie es nicht, ist ja kein Naturgesetz, ebenso wie alle anderen Vorgaben bzw. Richtlinien in unserem Wirtschaftssystem. Wenn man Ungleichheiten in den Leistungsbilanzen vermeiden will, aber durchaus sinnvoll und notwendig.
Jetzt widersprichst Du Dir aber selbst. Wenige Postings zuvor hast Du Dich noch darüber beschwert, dass Deutschland im Außenhandel zu erfolgreich sei und zu hohe Überschüsse produziere. Das alles geht ja wohl kaum ohne Investitionen. Im Gegenteil wurde in Deutschland sehr viel, in Griechenland offenbar zuwenig investiert. Die dorthin gewährten Kredite gingen großteils in den Konsum.
Aber zu wenig um den eigenen Binnenmarkt zu stärken.
Und somit die Löhne erhöhen und damit die Wettbewerbsfähigkeit senken.
Erstens kommt die Wettbewerbsfähigkeit nicht ausschließlich von den Löhnen, das ist Unsinn. Zum anderen wird relativ zu seinen Handelspartnern gesehen die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands auch verringert, wenn wie von dir gefordert, diese ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöhen.
So unterschiedlich sind diese Dinge offenbar nicht, weil Du sie ja selbst in einen Topf geschmissen hast. Du hast ja selbst in ein und demselben Posting geschrieben, dass Deutschland zuviele exportiere (was ja zweifellos auf gute Wettbewerbsfähigkeit hindeutet) und dass das Lohnniveau Deiner Meinung nach zu niedrig sei. Implizit hast Du also behauptet, dass ein höheres Lohnniveau geringeren Leistungsbilanzüberschuss zur Folge haben würde.
Nein habe ich nicht. Der Leistungsbilanzüberschuss ergibt sich ja nicht nur aus den Exporten...er ist vielmehr die Gegenüberstellung von allen Warenimporten und Warenexporten.
Nochmal in einem funktionierenden Wirtschaftssystem interagierender Marktteilnehmer brauche ich halbwegs ausgeglichene Leistungsbilanzen. Geht auch gar nicht anders....es können nicht alle Marktteilnehmer Überschüsse erwirtschaften.
Ganz so ist es auch nicht. Philips ist technologisch sehr wohl auf der Höhe, trotzdem haben sie die Produktion zunächst ausgelagert und mittlerweile den ganzen Bereich verkauft.
Es ging hier konkret um Grundig, Loewe und Metz. Nicht mein Posting aus dem Zusammenhang isolieren, nur damit du etwas entgegnen kannst.
Doch, ist es. Ohne Industrieproduktion wird jedes Land mit höherer Arbeitslosigkeit zu kämpfen haben. Die Produktion ist und bleibt extrem wichtig.
Das werden wir ohnehin, in den nächsten 10 Jahren werden wir den nächsten Schub der Automatisierung erleben. Die Nachfrage an Arbeitskräften wird in diesem Bereich massiv zurück gehen.
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