Vielleicht ist das für Griechenland auch die bessere Variante kA denn zumindest schaut ja schon eine neue Währung ums Eck.
Aber die EU montiert sich gerade eh von selber, wenn nicht ein Wunder geschieht
Letztlich müssen das die Griechen selbst entscheiden, bzw. die Auswirkung davon am Ende auch selbst verantworten. Geopolitisch ist Griechenland natürlich mit anderen Balkanländern verbunden, es ist ebenfalls dem orthodoxen Kulturkreis verbund, und es bildet historisch schon lange eine lose Gruppe um Rußland, Serbien, etc.
Ob mit diesen Staaten eine arge Zukunft zu machen ist, weiß ich nicht wirklich...
alle diese Staaten sind/waren in desperate kriegerische Abenteuer entwickelt, durch welche sie sich dramatisch selbst geschädigt haben.
Allerdings zeigt das auch: wenn Griechenland ernsthaft überlegt, letztlich in diese Richtung zu wandern, dann hat die EU keine arge Strahlkraft mehr zu bieten...
... darüber sollten die EU-ler auch nachdenken: die EU hat dramatisch versagt, beim Aufbau des EURO, sie hat in Folge politisch ein ärmliches Schauspiel inszeniert. Ganz egal, was für ökonomische, politische oder moralische Winkelzüge man anstellt - man muß sich auch einmal in die Herzen der Griechen hineindenken. Der Europagedanke ist dort für lange, lange Zeit NACHHALTIG GESTORBEN.
Was hat die EU denn eigentlich für einen Plan, um den Bürgerinnen und Bürgern von Europa wirklich auch ein positives Gefühl für die Gemeinschaft in Europa zu bekommen? Die Österreicher wurden durch die EU-Sanktionen gedemütigt, und von einem 2/3-Befürworter zum bisher heftigsten EU-Gegner in der EU gemacht. Abgelöst wurden wir in dieser heftigen Gegnerschaft vermutlich einzig durch die Griechen, die jetzt gedemütigt werden.
Die EU strahlt die Aura eines schwachen Möchtegerns aus, der an den großen Aufgaben der Weltpolitik erbärmlich scheitert, aber gegen die Kleinen stark ist. Nichts ist so wenig sexy, wie ein schwacher Gewalttäter. Ein starker Gewalttäter wird gehaßt, und gefürchtet, aber respektiert. Ein schwacher Gewalttäter wird wohl auch gefüchtet, aber INBRÜNSTIG VERACHTET. Und bei der ersten Gelegenheit kommt dann die Retourkutsche.
Ganz abseits von den ökonomischen Grundfragen, über welche ich mich gerne hier unterhalte, geht es auch irgendwo um die Frage: WOMIT VERSUCHT DIE EU DIE HERZEN DER MENSCHEN IN EUROPA ZU GEWINNEN.
Diese Menschen, sie spüren weder, dass die EU ihnen ökonomisch hilft, und sie haben das Gefühl als lästige, störende Quälgeister wahrgenommen zu werden. Diese Menschen sind dann natürlich auf dem Weg in eine ungewisse politische Zukunft, und sie sind leichte Beute für die Straches, die LePens, die Petrys und Pegidas.
Und auch für die Tspiras und Varoufakis. Durch das Referendum haben sich die Griechen eine Nacht lang austoben dürfen. Wahrscheinlich war es schön, kurz das Gefühl zu haben, Macht zu besitzen. Ein ehrlicher Politiker hätte ihnen aber gesagt, dass SIE KEINE MACHT BESITZEN.
Denn, das macht z.B. den Glanz eines Leopold Figl selbst heute noch aus, der hat den Leuten gesagt: Ich kann euch NICHTS GEBEN, kein Essen, keine Kohlen, blabla... und der Schlußsatz "glaubt an dieses Österreich", der war die österreichische Übersetzung für: IHR WERDET EUCH DEN ARSCH AUFREISSEN MÜSSEN, DAMIT ALLES GUT WIRD, DENN JEMAND ANDERER WIRD ES GANZ BESTIMMT NICHT FÜR EUCH TUN.
Ich denke, für die Griechen könnte die einzige wirkliche Verbesserung der Übergang zur Drachme sein, der ja wohl eh kommt. Was die aktuelle Regierung dazu aber nicht gesagt hat, war, dass die Griechen davor noch durch ein TAL DER TRÄNEN gehen werden. Ohne EU-Hilfen, und mit einer Übergangszeit, in welcher Banken zerbröseln, Straßenschlachten stattfinden um die Bankomaten herum, etc. Was in Argentinien auch passiert ist, 2002.
Das Schimpfen auf die EU wird aufhören, und auf den IWF übergehen. Der ist ja sowieso so etwas wie der verborgene Böse Geist hinter dieser Krise.
An China sollten sich die Griechen tunlichst nicht annähern. China ist beliebt, bei allen, welche die USA hassen. China ist geil auf die griechischen Schiffe und Reedereien. Diese wären aber potentielle Steuerzahler, welche ja den kleinen Leuten bitter fehlen. Ich denke nicht, dass ausgerechnet die Chinesen dafür sorgen werden, dass also die Reichen in Griechenland mehr als zuvor für den Staat tun.
Auch Rußland wird noch sein blaues Wunder erleben. Niemand hat soviel gegenüber China zu verlieren, wie Rußland. China wird Schritt für Schritt technologisches Wissen von Rußland abkupfern, wie man ins All fliegt, wie man Jets baut. Danach werden diese Dinge dann in China gebaut werden, und nicht mehr in Rußland. Außerdem werden die Chinesen Sibirien noch besser infiltrieren. Irgendwann werden sie dann die eigentlichen Herren im Osten sein. Rußland möchte gerne die chinesische Karte spielen, und den Amis eine lange Nase drehen. Ob dieser Genuß all die Nebenwirkungen tatsächlich wert ist, das müssen die Russen selbst entscheiden. Und letztlich ist eine ganz ähnliche Sichtweise auch für Griechenland angesagt.
Die tragische Dummheit der EU ist für die Griechen aktuell schwer auszuhalten, das ist mir klar. Ich war immer ein Vertreter des Europagedankens, aber bei den Realitäten kommt mir das Kotzen. Ob man sich dadurch aber von der "Idee Europa" verabschieden soll, da würde ich vorsichtig sein. Das sollten auch die Griechen nicht vergessen, trotz allen Leids, das ihnen aktuell passiert.