Genauso wie die ganze AO Fraktion, diverse hirnis oder andere Psychos, die auf ganz junge Mädels oder Jungs stehen. Auf viel zu junge, wohlgemerkt. Aber wenn wir von Ausbeutung reden, dann sollten wir zuerst auf uns selbst gucken, auf unsere Böden, Fenster, Töpfe und Porzellan, Kosmetik Artikel, aber vor allem auf die Etiketten unserer Kleidung.
Darüber diskutiere ich auch mit meinem Mann öfter, ist ja nicht so daß ich blind durch die Welt laufe. Und es ist richtig, es ist nicht einfach, sich durch's Leben zu bringen, ohne an jeder Ecke Produkte zu haben, die in anderen Teilen der Welt Ausbeutung und Schädigungen (Einatmen von Giftdämpfen in div. afrikanischen Ländern beim Entsorgen von Elektronikschrott z.B. - Rechner haben wir alle, ne?) bedeuten.
Heißt das etwa, daß wir dann einfach sagen können: "Je nun, kann ich nicht ändern, der Nachbar ist auch nicht besser als ich"? Finde ich nicht. Oder ändert das etwas, wenn wir sagen: "Waren in der Schule doch die blödesten Ärsche diejenigen, auf die die Mädels abgefahren sind"? Finde ich auch nicht. Solche Vergleiche dienen lediglich dazu zu akzeptieren, daß in der Welt halt viele Dinge vorkommen, die einem nicht gefallen und Unbehagen bereiten, aber an meinen Überzeugungen ändert das nichts.
Kennt sicher fast jeder hier solche Sachen, die er ähnlich sieht: sei's gegenüber "berufsmäßigen Söhnchen", die im Leben noch nichts eigenes geleistet haben, aber Pappas BMW mit 240 über die Autobahn scheuchen und sich aufführen wie "bessere Menschen" - na, mag die von euch wer? Nein.
So geht's mir eben mit Männern, die zu Prostituierten gehen. Es ist vielleicht zu "stark" gesagt, wenn ich sage, ich verachte diese Männer. Ich verachte die Art, wie sie andere Menschen für Geld benutzen (ich weiß, wir hatten an anderer Stelle schon solche Diskussionen, aber ich seh's nun mal so), und ja: ich habe auch
Kontakte zu Männern, von denen ich weiß, daß sie zu Prostituierten gehen und die ich ansonsten durchaus schätze. In diesem Punkt eben nicht. So isses eben, und so äußere ich das auch gegenüber denjenigen, mit denen ich zu tun habe (vorausgesetzt, sie haben so viel Cojones, mich das überhaupt wissen zu lassen
).