Freiwilliges Unterwerfen

Ich bin ja davon überzeugt daß diverse Kinks (aber ausdrücklich nicht alle) alte Überbleibsel aus dem kollektiven Unbewussten, also diesem comon Sense Mindset, aufnehmen und diese lustvoll aus-agieren bis sie sich auflösen.
Sehr interessant
Ich hab auch das Gefühl, dass das sehr alte Sachen sind teilweise.
Aber wie meinst du, dass die sich auflösen?
 
möchte man als Masochist automatisch Schmerzen? möchtest du als Frau (mit Sexualtrieb) automatisch gefickt werden? oder braucht es etwas mehr als das?

ich persönlich denke, dass es von denen nicht besonders viele gibt, die meisten lügen sich da in die Tasche. viele werden es einfach noch nicht erkannt oder vor sich selbst zugegeben haben, dass sie doch auf Schmerzen stehen.

wie löst man als Vanilla den Übergang von Sex zu Nicht-Sex?
Der Übergang ist klar, die Frage bezog sich auf den Übergang zum Spiel

warum? soll ja auch brats geben.
 
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Ich hab auch das Gefühl, dass das sehr alte Sachen sind teilweise.
Aber wie meinst du, dass die sich auflösen?
Zum Beispiel ( mit Betonung auf...eine Variante, eine Möglichkeit, nicht absolut gültig)

Tabus, Sachen wo man nonverbal spürt...darüber soll man nicht reden.... Die sexuelle Lust, dieses subversive Element, reibt sich gerade daran. Immer wieder... Lotet diese psychoanautische Untiefe aus, schickt ein Piep und über das Echo wird es immer deutlicher, die Phantasie wird lebendiger, gewinnt an Struktur.... Man beginnt mit anderen darüber zu reden, es soweit wie möglich in die Praxis umzusetzen, es auszuleben....und irgendwann verliert es seinen Reiz, das Terrain ist nun gut bekannt, man kennt die Klippen und die Untiefen, hat die verborgenen Schätze gehoben...

Genauso gut kann aber sich so ein nachhaltiger kink ausprägen XD
 
Beide Male wird jemand misshandelt.
Warum ist das einmal gut und einmal schlecht?
weil es einmal keine MISS-Handlung ist sondern eine einvernehmliche Handlung zwischen mündigen Erwachsenen. Alkohol ist auch schädlich, Rauchen sowieso ... warum regst du dich darüber nicht auf?

im ICD war Homosexualität übrigens auch Mal angeführt. ist das auch nur dem Zeitgeist zu verdanken, dass sie rausgenommen wurde? oder wird der ICD auf Grund wissenschaftlicher Erkenntnisse erstellt?
 
Der Übergang ist klar, die Frage bezog sich auf den Übergang zum Spiel
Da findet jedes Paar seine individuellen mehr oder weniger deutliche Codes.

Das ist so ein wenig wie man sich als Vanilla paar signalisiert das man gerne Sex haben möchte. Bei den einen ist das sehr subtil, bei den anderen braucht es den Griff in den Schritt...
 
Der Übergang ist klar, die Frage bezog sich auf den Übergang zum Spiel
dann eben umgekehrt: wie löst man als Vanilla den Übergang von Nichts-Sex zu Sex? man verführt den anderen, man lädt ihn ein. auf der anderen Seite gibt es bdsm-beziehungen, die darauf beruhen, dass der eine Teil immer ja sagt, wenn der andere will. im meta-konsens gesehen bedeutet das aber auch nichts anderes.

Sind "brauchen" und "wollen" bei erotischen Begehren nicht irgendwie das Gleiche? :)
nicht unbedingt. ich spüre gerne diese tiefgehende Befriedigung, wenn ich Schläge hinter mich gebracht habe, aber ohne den schmerzhaften Weg dahin geht es halt nicht. wahrscheinlich ganz gut zu vergleichen mit dem Aufstieg auf einen Berg oder der Liftfahrt dorthin.
 
weil es einmal keine MISS-Handlung ist sondern eine einvernehmliche Handlung zwischen mündigen Erwachsenen. Alkohol ist auch schädlich, Rauchen sowieso ... warum regst du dich darüber nicht auf?

Wer hat gesagt, dass ich Alkohol oder Rauchen gut heisse? Ist hier halt nicht Thema.

Es tut mir leid, aber wenn sich jemand freiwillig grün und blau schlagen lässt und das vielleicht sogar regelmässig, dann darf man die Mündigkeit der beteiligten Personen schon anzweifeln.

im ICD war Homosexualität übrigens auch Mal angeführt. ist das auch nur dem Zeitgeist zu verdanken, dass sie rausgenommen wurde? oder wird der ICD auf Grund wissenschaftlicher Erkenntnisse erstellt?

Wenn zwei homosexuelle Menschen miteinander Sex haben, dann ist das nicht gegen die körperliche Würde gerichtet - im Gegensatz zu harten BDSM-Spielchen.

Ich habe den ICD heute nur kurz überflogen, aber es stand sehr wohl zu lesen, dass die Nennung des Sadomasochismus von diversen Interessengruppen bekämpft wurde, solange er dort noch genannt wurde.

Mittlerweile scheint der Konsens ja recht simpel zu sein: "gesund" ist alles, solange es keinen Dritten schädigt und keinen Leidensdruck hervorruft.

Wie soll denn jemand merken, dass er u.U. leidet, wenn er es gar nicht anders kennt? Wenn ihn niemand darauf hinweist, dass es auch anders geht? Und wenn seine Neigung als völlig unproblematisch dargestellt wird?
 
Zuletzt bearbeitet:
Es tut mir leid, aber wenn sich jemand grün und blau schlagen lässt und das vielleicht sogar regelmässig, dann darf man die Mündigkeit der beteiligten Personen schon anzweifeln.
ja, manche saufen sich jedes Wochenende selber unter den Tisch, da darf man dann auch die Mündigkeit anzweifeln. manche gehen hunderte Kilometer auf Pilgerwegen, gehen sich die Füsse wund und blutig. sollte man da auch die Mündigkeit anzweifeln? Bergsteiger? extrem-Radfahrer? Fußballer, die sich regelmäßig das Schienbein zertreten lassen?
Wenn zwei homosexuelle Menschen miteinander Sex haben, dann ist das nicht gegen die körperliche Würde gerichtet - im Gegensatz zu harten BDSM-Spielchen.
glaub mir eins - egal (!) was er mit mir macht, meine Würde wird dadurch in keinster Weise negativ berührt, im Gegenteil.
dagegen kann uU ein Vanillafick sich anfühlen, als wäre man dreckig und wertlos. alles eine Frage des Mindsets.
 
Naja, nein, normalerweise ist es üblich, dass gemeinsam entschieden wird.
Oder dass man Kompromisse eingeht.

Für mich ist es unverständlich, warum sich ein Mensch überhaupt unterwerfen möchte bzw. warum jemand HerrIn sein möchte

Das wirkt für mich wie ein Machtgefälle. Ich tue mir schwer darin Liebe zu erkennen.
wir haben wohl alle unterschiedliche Vorlieben/Bedürfnisse/Fetische/Kinks/etc, und im besten Fall lebt man in einer Beziehung mit einem/einer Partner*in, deren Vorlieben etc kompatibel mit den eigenen sind. Ich kann mir zum Beispiel gar nicht vorstellen, eine erfüllte Partnerschaft mit jemandem zu führen, bei dem ich mich nicht unterwerfen kann. Es erfüllt mich sexuell aber auch mental/emotional etc, aber das geht für mich auch nur mit einem Partner, mit dem ich am Anfang klar und auf Augenhöhe definiert habe, dass es ein Machtgefälle geben wird, wie das in etwa aussehen wird, und was die Regeln und Grenzen in diesem Machtgefälle sind. Durch die notwendige intensive Kommunikation in einer D/s Beziehung kann die Liebe und das Verständnis füreinander eigentlich noch viel mehr wachsen, finde ich. Aber wie immer - jede*r so, wie es ihm/ihr Spaß macht.
 
ja, manche saufen sich jedes Wochenende selber unter den Tisch, da darf man dann auch die Mündigkeit anzweifeln. manche gehen hunderte Kilometer auf Pilgerwegen, gehen sich die Füsse wund und blutig. sollte man da auch die Mündigkeit anzweifeln? Bergsteiger? extrem-Radfahrer? Fußballer, die sich regelmäßig das Schienbein zertreten lassen?

Vielleicht ist das Wort "Mündigkeit" eine Spur zu hart, aber alles, was der körperlichen oder seelischen Gesundheit abträglich ist, ist mit Sorge zu betrachten.

Dazu gehören natürlich religiöser Wahn, Alkoholismus und die schweren Verletzungen im Spitzensport.

glaub mir eins - egal (!) was er mit mir macht, meine Würde wird dadurch in keinster Weise negativ berührt, im Gegenteil.

Egal, was er mit Dir macht. Soso.
Eigentlich habe ich Dich immer für eine Feministin gehalten.

Dass heisst, falls er mal die Kontrolle verliert und das ernste gesundheitliche Folgen für Dich hätte, hätte das nach wie vor keine Auswirkungen auf Deine Würde? Schwer zu glauben.

Gewalt ist strafbar, Selbstverletzung ein ernstes Thema, aber die Verletzungen, die man einander beim BDSM zufügt, sind ein Ponyhof.
Natürlich.

dagegen kann uU ein Vanillafick sich anfühlen, als wäre man dreckig und wertlos. alles eine Frage des Mindsets.

Ich kann mit diesem "Vanilla" nichts anfangen. Der Begriff ist mir zu dümmlich.
 
Machtgefälle und Liebe schliessen einander aus.
Selbstbestimmung und Verantwortung gehören zum Erwachsensein dazu. Auch in Liebesangelegenheiten.

Ich finde es unverantwortlich vom dominierenden Partner, den anderen aus - man verzeihe mir den Ausdruck - Grössenwahn in einen kindlichen anmutenden Zustand der Abhängigkeit zu versetzen und ihn seiner Selbstbestimmung und Entscheidungsfähigkeit zu berauben.

Wenn die Beziehung einmal aus ist, was dann? Dann sucht man als "Sklave" verzweifelt die nächste Person, der man dienen kann, weil man alleine nicht zurecht kommt?

Ich bin auch devot was Sexualität angeht - weil ich insgeheim Angst davor habe.
Daher bin ich der Meinung, dass Subs insgeheim Angst vor dem Leben haben und sich aus diesem Grund anderen unterwerfen wollen.
Heute muss ich Dir einfach widersprechen ;) Du kennst mich privat doch recht gut, und sowohl ich als auch mein Freund wissen, dass ich nicht von ihm abhängig bin. Er würde keine Frau wollen, die von ihm abhängig ist. Ich würde keinen Mann wollen, der das bei einer Partnerin möchte. Ich rocke mein Leben und mein Freund und ich lieben einander. Dass er mich aber z.B. mit einem Fingerschnipser zum knien bringt, oder mich motiviert, gesünder zu essen, wir gemeinsam wandern gehen, auch wenn ich davor murre, etc etc (Beispiele, die sowohl in den sexuellen Bereich als auch den nicht sexuellen Bereich gehen), ist Teil unserer Dynamik, die unsere Beziehung spannend, liebevoll, geil und vieles mehr macht. Wir haben vorab die Regeln unseres Machtgefälles definiert. Wenn ich das so nicht mehr will, würde ich das ohne Probleme sagen. Dann wird es bei Bedarf neu ausverhandelt. Es ist in gesunden D/s Beziehungen nicht so, dass der dominante Part einfach macht, was er/sie will, ohne Rücksicht auf den devoten Part, sondern dass man durch die Dynamik das beste aus beiden (Dom und sub) rausholt und beide dadurch Erfüllung finden.
Nur weil ich in meiner Beziehung submissive bin, heißt das ja auch nicht, dass ich mich in anderen Bereichen des Lebens nicht durchsetzen kann.
Abschließend: ich habe keine Angst vorm Leben :)
 
Heute muss ich Dir einfach widersprechen ;) Du kennst mich privat doch recht gut, und sowohl ich als auch mein Freund wissen, dass ich nicht von ihm abhängig bin. Er würde keine Frau wollen, die von ihm abhängig ist. Ich würde keinen Mann wollen, der das bei einer Partnerin möchte. Ich rocke mein Leben und mein Freund und ich lieben einander. Dass er mich aber z.B. mit einem Fingerschnipser zum knien bringt, oder mich motiviert, gesünder zu essen, wir gemeinsam wandern gehen, auch wenn ich davor murre, etc etc (Beispiele, die sowohl in den sexuellen Bereich als auch den nicht sexuellen Bereich gehen), ist Teil unserer Dynamik, die unsere Beziehung spannend, liebevoll, geil und vieles mehr macht. Wir haben vorab die Regeln unseres Machtgefälles definiert. Wenn ich das so nicht mehr will, würde ich das ohne Probleme sagen. Dann wird es bei Bedarf neu ausverhandelt. Es ist in gesunden D/s Beziehungen nicht so, dass der dominante Part einfach macht, was er/sie will, ohne Rücksicht auf den devoten Part, sondern dass man durch die Dynamik das beste aus beiden (Dom und sub) rausholt und beide dadurch Erfüllung finden.
Nur weil ich in meiner Beziehung submissive bin, heißt das ja auch nicht, dass ich mich in anderen Bereichen des Lebens nicht durchsetzen kann.
Abschließend: ich habe keine Angst vorm Leben :)

Bei Dir ist es ja auch spielerisch.

Wo ist die Grenze zum Missbrauch?
Wann wird aus dem Spiel Entwürdigung?
Wann ist es Fetisch und wann ist es eine tatsächliche Störung der Sexualität?
Welchen Einfluss haben Traumata?

Was ist mit Sklaven, die ihr Leben wegschmeissen, aus dem irregeleiteten Glauben einer Herrin jahrelang dienen zu müssen?
 
Frau wird von gewalttätigen Partner geschlagen - Aufschrei.

Frau lässt sich vom Partner schlagen - Beifall.

Beide Male wird jemand misshandelt.
Warum ist das einmal gut und einmal schlecht?
weil erste Frau das nicht will und zweite schon.
das selbe: Frau wird zu Sex gezwungen - Vergewaltigung
Frau hat mit Partner einvernehmlich Sex - super

Natürlich macht es einen Unterschied - das eine gut und das andere schlecht - ob es aus Zwang oder einvernehmlich passiert.
 
alles, was der körperlichen oder seelischen Gesundheit abträglich ist, ist mit Sorge zu betrachten.
Arbeit, Hobbies ... alles mögliche kann körperlich und mental schädlich sein.

schweren Verletzungen im Spitzensport
warum nur im Spitzensport? hunderte Schifahrer werden sich in den nächsten Monaten ins Krankenhaus und manche sogar ins Grab befördern.
Dass heisst, falls er mal die Kontrolle verliert und das ernste gesundheitliche Folgen für Dich hätte, hätte das nach wie vor keine Auswirkungen auf Deine Würde?
was, wenn ein Mann die Kontrolle verliert, der mit BDSM nichts am Hut hat?

Ich kann mit diesem "Vanilla" nichts anfangen. Der Begriff ist mir zu dümmlich.
ist dir Stino lieber? wie möchtest du denn die Menschen nennen, die mit BDSM nichts zu tun haben?
 
Bei Dir ist es ja auch spielerisch.

Wo ist die Grenze zum Missbrauch?
Wann wird aus dem Spiel Entwürdigung?
Wann ist es Fetisch und wann ist es eine tatsächliche Störung der Sexualität?
Welchen Einfluss haben Traumata?

Was ist mit Sklaven, die ihr Leben wegschmeissen, aus dem irregeleiteten Glauben einer Herrin jahrelang dienen zu müssen?
wer entscheidet denn, ob es spielerisch ist? ich lass mich auch von meinem Freund schlagen, demütigen oder zu Sachen "zwingen", die andere Menschen nicht machen würden. Ich mach's gern, es macht mich geil, und ihn auch. Für Außenstehende mag es befremdlich wirken, so wie für mich die Vorstellung, mit privaten Partnern Kuschelsex zu haben.

Die Grenze ist immer die Einvernehmlichkeit. Wenn die nicht da ist, ist es nicht gesund und strafbar. Erwachsene Menschen, auch die mit Traumata oder psychischen Störungen, können meist recht gut definieren, was sie geil macht und was nicht.
 
warum nur im Spitzensport? hunderte Schifahrer werden sich in den nächsten Monaten ins Krankenhaus und manche sogar ins Grab befördern.

Ist ja schon gut. Du musst nicht unbedingt bei jedem Beispiel nachstochern. :rolleyes:

Es war schon spät und ich hatte es so verstanden, dass Du den Spitzensport meinst.

was, wenn ein Mann die Kontrolle verliert, der mit BDSM nichts am Hut hat?

BDSM-Praktiken glorifizieren Brutalität und menschenverachtende Praktiken strukturell und ich halte Kontrollverlust dabei für wahrscheinlicher als bei zärtlichem Sex.

Fesselspiele oder Atemreduktionen können lebensgefährlich werden.

Mit Kunden hatte ich auch schon einige Male Probleme damit, dass es mit BDSM-Spielen zunehmend gefährlich wurde, weswegen ich schliesslich aufgehört habe, es anzubieten.

"Dominanz" hiess für viele, einfach ihren Frust abzureagieren und grob zu werden.

Abgesehen davon, weichst Du meiner Frage aus.

ist dir Stino lieber? wie möchtest du denn die Menschen nennen, die mit BDSM nichts zu tun haben?

Laut Wikipedia ist das ein Begriff, der oft von Anhängern des BDSM verwendet wird, teilweise auch abfällig.

Gab es in meiner Jugend nicht und das war gut so. Trotzdem haben sich alle ausgekannt.
Ich mag den Ausdruck nicht und verwende ihn auch nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Frau wird von gewalttätigen Partner geschlagen - Aufschrei.

Frau lässt sich vom Partner schlagen - Beifall.

Beide Male wird jemand misshandelt.
Warum ist das einmal gut und einmal schlecht?


Der Unterschied liegt im Detail. Hast du schon mal ne Frau nach häuslicher Gewalt gesehen?
 
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