Fremdgehen

Wenn du das wirklich glaubst dann dürftest du ähnliche Vertrauensprobleme (auf andere Menschen bezogen) wie ich haben. Aber wozu dann überhaupt noch irgendwas versprechen? Wieso überhaupt irgendwelchen Versprechen oder Worten von irgendwem Glauben schenken?

Oder direkt gefragt: Wie gehst du damit um dass du keinem Versprechen und keinem Menschen vertrauen kannst der dir irgendwas sagt? Dich auf keinen Menschen verlassen oder einlassen kannst? Was du da nämlich schreibst entspricht in etwa meiner Einstellung und meinen Problemen mit solchen Dingen wie Versprechen... wie handelst du das?

Für mich ist es kein Problem ein Versprechen abzugeben oder jemandem zu trauen. Ohne dem wäre man wohl recht einsam. Manches hält eben ein Leben lang, manches verflüchtigt sich auch wieder schnell.

So hält ein Treueversprechen nur solange, wie die Bedingungen unter denen es gegeben wurde, noch dieselben sind. Verweigert z.B. der Partner jeden Sex, ist die Basis für die Teue futsch und das Versprechen obsolet.
 
:kopfklatsch::hahaha:Entschuldigt... aber ich glaube ich bin härter enttäuscht worden als ihr euch vorstellen könnt und habe eine ziemlich konkrete Ahnung davon was so alles passieren kann in längeren Beziehungen. Abgesehen davon dass ich die Geschichten von X Leuten im Detail kenne
Und deine Ernsthaftigkeit untermauerst du mit den passenden Smileys!?

Ich kenne xy Geschichten vom Analsex unter Männern- kann ich da jetzt mitreden obwohl nie persönlich erlebt?
 
Und ja, mag sein dass du vieles erlebt hast, trotzdem weißt du nicht, wie es in einer Ehe sein und was alles passieren kann.
Naja wie gesagt kenne ich genug auch sehr intime Geschichten und muss sagen: Ich hab eine grobe Ahnung von den Fällen die zum Fremdgehen führen und es auch rechtfertigen.

Aus eigener Erfahrung weiß ich nicht wie es in einer Ehe ist und werde diesen fundamentalen Fehler wohl auch nie machen. Wie gesagt: Ich gebe sehr sehr viel auf mein Wort. Und weil ich einige echt miese Erfahrungen gemacht habe gebe ich dieses Wort dementsprechend nur sehr zögerlich und sehr gut durchdacht. Und sicherlich nicht lebenslang.

Für mich ist es kein Problem ein Versprechen abzugeben oder jemandem zu trauen.
Manches hält eben ein Leben lang, manches verflüchtigt sich auch wieder schnell.
ist die Basis für die Teue futsch und das Versprechen obsolet.
Du wiedersprichst dir!

Also glaubst du nun an Versprechen und daran dass man anderen Menschen vertrauen kann? Oder glaubst du wie ich eher an Geistesmomente und das zB Liebes oder Treuesbekundungungen nur in dem Moment gelten in dem sie ausgesprochen werden... sich aber ein paar Geistesmomente später oder unter anderen Umständen als komplett wertlos herausstellen? Was von beiden ist es?
Kombinierbar ist das beides in meinen Augen nämlich nicht!
 
Sehe ich nicht. Ich habe mich doch klar ausgedrückt.
In meinen Augen nicht. Du schreibst dass du kein Problem damit hast an Versprechen zu glauben und auch welche abzugeben, aber gleichzeitig dass diese obsolet werden wenn sich die Umstände ändern.
Gehst du davon aus alle Umstände kontrollieren zu können? Oder immer genau die Geistesmomente der Menschen die dir etwas versprochen haben zu kennen?

Mich interessiert das wirklich weil:
Ohne dem wäre man wohl recht einsam.
...du damit absolut Recht hast und das wohl der Hauptgrund ist warum für mich Dates oder mein Wunsch nach einer Beziehung nicht wirklich so hinhaut wie ich es gern hätte. Weil ich kann das mit dem Vertrauen tatsächlich nicht mehr. Das geht sogar so weit dass ich sowas wie klassische Beziehungen heute ausschließe bzw nicht mehr weiß wie ich welche führen sollte da ich eben gelernt habe dass jedes Versprechen das in Liebe gegeben wird 0 und nichtig ist wenn sich die Umstände ändern

Von Eheversprechen oder Versprechen die ein Leben lang halten sollen bin ich ewig weit entfernt und was Dates und so weiter betrifft bin ich schon kurz davor wieder einfach zu lügen zu beginnen und dieses Vertrauen vorzuspielen. Ich würde das lieber nicht tun aber ich weiß eben nicht wie ich sonst damit umgehen soll.

Ist übrigens nicht nur auf Beziehungen sondern auch auf simple Freundschaften uÄ bezogen da ich von den meisten Menschen die mir je etwas bedeutet haben verraten wurde und die meisten Versprechen die mir gegeben wurden irgendwann gebrochen wurden. In Folge dessen habe ich ernste Probleme damit mich auf andere Menschen zu verlassen, einzulassen oder ihnen irgendwas zu glauben was sich nicht nur auf das Jetzt bezieht.
 
@Mitglied #239795

Ich kann hier auf deine speziellen persönlichen Probleme nicht eingehen. Aber ich verstehe dich.

Du schreibst dass du kein Problem damit hast an Versprechen zu glauben und auch welche abzugeben, aber gleichzeitig dass diese obsolet werden wenn sich die Umstände ändern.

Dazu habe ich doch ein Beipiel gegeben. #301

Gehst du davon aus alle Umstände kontrollieren zu können? Oder immer genau die Geistesmomente der Menschen die dir etwas versprochen haben zu kennen?

Natürlich nicht. Gerade weil die Zeit die Dinge ändert, ändern sich auch Vertrauensverhältnise, manche schnell, manche langsam. So ist das Leben.
 
bringt darüber reden, eben auch nichts, sondern bringt genau das Gegenteil.
ich meinte nicht zerreden, sondern anmerken was man denn gerne hätte. Ich sag das dann vielleicht noch ein ein zweites Mal, dann sag ich nix mehr. Wenn die Partnerin dies dann einfach überhört (und es sich dabei um nix Ausserordentliches handelt, sondern generell eine 0815 Sache, die mir aber viel geben würde, sehe ich das als Statement).

Meiner Erfahrung nach, ist in so einem Fall der Partner zumeist recht oberflächlich, egoistisch. Dies ist dann nicht nur auf sexueller Ebene so.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wie gehst du damit um dass du keinem Versprechen und keinem Menschen vertrauen kannst der dir irgendwas sagt? Dich auf keinen Menschen verlassen oder einlassen kannst? Was du da nämlich schreibst entspricht in etwa meiner Einstellung und meinen Problemen mit solchen Dingen wie Versprechen... wie handelst du das?
ich schnapp das mal auf: Ich habe mittlerweile eine sehr ähnliche Einstellung da mein Vertrauen (vor allem in Beziehungen bislang so gut wie immer missbraucht wurde -> in Richtung des Threadtitels) - und nein, ich bin deshalb nicht "arm, der arme Mann oder dgl", ich stelle dies einfach fest.

Grundsätzlich vertraue ich nur noch dem innersten Kreis (Familie), hier weiß ich, dass es keine Blödheiten gibt und jeder zu seinem Wort steht. Abgesehen davon, gibt es da noch einen wirklich guten Freund, für den würde ich durchs Feuer gehen und zurück (und er würde das gleiche für mich tun).

Alle anderen müssen sich das Vertrauen erst verdienen.

Ich differenziere hier aber insofern, als dass ich es davon abhängig mache, worum es geht. Sind es essentiell wichtige Dinge, vertraue ich nur dem innersten Kreis (blind). Bei anderen Menschen, die ich grundsätzlich kenne, ist das Vertrauen insofern da, wenn es um keine essentiellen Dinge geht.

Bei Fremden bin ich misstrauisch, die müssen sich das Vertrauen erst verdienen (und zwar durch Taten und keine Worte).

Was ich im Kontext "Fremdgehen" mit absoluter Sicherheit sagen kann ist, dass ich in so einem Fall unverzeihlich bin. (=Beziehungsende).

...auf der Seite der Betrogenen gelandet (und das nicht nur einmal). Man verzeihe mir daher, dass ich dem wenig Gutes abgewinnen kann und nicht ständig nur Verständnis für jeden aufbringen kann und auch gar nicht möchte.

Verstehe ich vollkommen.
 
Ich kenne den genauen Wortlaut unseres gegenseitigen Eheversprechens nicht mehr. Dem Sinne nach sagte es: "Ich verspreche Dir, Dich mein Leben lang zu achten, zu ehren und zu lieben, für Dich zu sorgen in guten und in schlechten Tagen und Dir Treue zu halten, bis der Tod uns scheidet." Darin war nicht die Rede von sexueller Verpflichtung, von sexueller Enthaltung und Abschottung. Deshalb kann ich von meiner Frau keinen Sex verlangen, aber sie mir meine sexuellen Aktivitäten auch nicht verbieten. Nach meiner Meinung betrifft die Treue nicht den Sex, sondern die partnerschaftliche Fürsorge und den familiären Zusammenhalt. Seine Frau zu verlassen, wenn sie immer wieder jede seuelle Aktivität ablehnt, halte ich für einen Treuebruch, aber nicht, wenn ich meine Bedürfnisse anderweitig befriedige. Dank Fremdgehen und Selbstbefriedigung hatte ich mit meiner Frau nie Streit um Sex, sondern lebe mit ihr harmonisch zusammen.
 
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Was ich im Kontext "Fremdgehen" mit absoluter Sicherheit sagen kann ist, dass ich in so einem Fall unverzeihlich bin.

das wär vielleicht aber was zum "abarbeiten" ... einen menschen vollends vertrauen bedeutet doch auch irgendwie, ihnen fehler zutrauen zu können (und noch viel eher ihnen zuzutrauen, daraus lernen zu können) ...
 
also im grunde genommen gar ned ;)
sein wort gibt man ausschliesslich _nur_ ein leben lang ... sonst ists ned "sein wort" ;)
Ja der Meinung bin ich allerdings auch. Hatte da die letzten Seiten über ja auch eine sehr angeregte Diskussion mit @Mitglied #391280 die das halt anders sieht was auch OK ist.

Und ja: Im Grunde genommen versuche ich kein Versprechen abzugeben dessen ich mir nicht sicher bin es einhalten zu können. Einer der Gründe warum ich gewisse Probleme mit Ehe habe. Und auch mit Fremdgehen... das ist nämlich einfach nicht notwendig wenn man sich davor nicht etwas anderes versprochen hat. Oder soetwas grundsätzlich mit einer Partnerin bespricht bevor man etwas tut und auch das Risiko eingeht ein "Nein" oder "Ja schon aber dann ist es zwischen uns aus" zu bekommen (Situationen in denen ich in meiner 2ten Beziehung war).
DANN kann man nämlich auch ohne sich zu verstellen oder zu lügen abwiegen was einem wichtiger ist und eine ehrliche Entscheidung treffen. Sicher erlaubt einem das nicht sich jeden Wunsch zu erfüllen den man hat.

Aber das einzige Wort das ich zB jeder Frau geben kann ist: Ich werde immer ehrlich sein und zu meinen Bedürfnissen stehen und darüber reden. DAS kann ich halten und das halte ich auch, auch wenn meine Ehrlichkeit zu Problemen führt. Wenn ich Fehler habe oder Fehler mache aus denen Probleme erwachsen dann stehe ich auch dazu.
 
Aber das einzige Wort das ich zB jeder Frau geben kann ist: Ich werde immer ehrlich sein und zu meinen Bedürfnissen stehen und darüber reden. DAS kann ich halten und das halte ich auch, auch wenn meine Ehrlichkeit zu Problemen führt. Wenn ich Fehler habe oder Fehler mache aus denen Probleme erwachsen dann stehe ich auch dazu.

bisschen was fehlt da noch, aber so im ansatz ist das schon mal das ja-wort, mein bester ;)

zu sagen, dass man für immer und ewig zusammenbleiben _will_, heisst nicht, dass man es garantiert auch tut ... sondern das man die intention, sehr wohl ehrlich meint ... mehr kannst du nie versprechen ... wenn meine frau zB in einem fall von eifersucht, irgendne frau wegen mir umbringt, ist mit der ehe sense ... egal wie sehr ich zu meinem wort stehe ...

macht sie aber einen fehler, und bereut es / lernt daraus, lass ich sie sicher nicht im regen stehen ...
 
das wär vielleicht aber was zum "abarbeiten" ... einen menschen vollends vertrauen bedeutet doch auch irgendwie, ihnen fehler zutrauen zu können (und noch viel eher ihnen zuzutrauen, daraus lernen zu können) ...
aufgrund bisheriger Erfahrungen für mich sehr schwierig. Vermutlich kommt es aber auch sehr darauf an, wie das restliche Zusammenleben funktioniert hat. (Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ich einer Frau jemals wieder vertrauen könnte, wenn sie mich mit einem andren betrogen hat).

Sonst verzeihe ich definitiv so gut wie alles und bin auch nicht nachtragend.
 
Für mich persönlich dreht sich alles um Achtsamkeit und die müssen beide einander entgegenbringen, damit es funktioniert.
 
Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ich einer Frau jemals wieder vertrauen könnte, wenn sie mich mit einem andren betrogen hat

ich würd mal sagen, dass ist der knackpunkt zum anpacken. die grundsätzliche bereitschaft, trotz enttäuschung wieder zum vertrauen zurückzufinden (das hört sich immer falsch an, besser find ich "das vertrauen wieder zu erkennen") sollte wohl vorher da sein, sonst kanns logischerweise ned so enden ...

ich hab betrug viel begangen, habs auch an mir selbst zu spüren bekommen (mehr als 1x), und ich hatte auch nicht gerade wenig schwierigkeiten, mit diesen 2 "gefühlen" klarzukommen (einerseits schuldgefühle, andererseits enttäuschung) ... ich kann aber versichern, es war die mühe wert ... wenn man erstmal irgendwelche gesellschaftlichen schablonen weglegt, und sich eingesteht, dass zu "gemeinsam wachsen und sich entwickeln", nunmal auch solche hürden gehören, wird der emotionale stressfaktor, erheblich reduziert ...
 
ich würd mal sagen, dass ist der knackpunkt zum anpacken. die grundsätzliche bereitschaft, trotz enttäuschung wieder zum vertrauen zurückzufinden (das hört sich immer falsch an, besser find ich "das vertrauen wieder zu erkennen") sollte wohl vorher da sein, sonst kanns logischerweise ned so enden ...
:up: Ich war mal in beider Situationen, als Betrogene und als Betrügende. Beides nicht angenehm und nachahmenswert. Vertrauen geht dabei immer in die Brüche, aber wenn man bereit ist, nicht alles hinzuschmeißen, dann gelingt es wieder, Vertrauen aufzubauen. Ich kann für mich nur sagen, es kann jedem passieren. Kein Mensch ist so perfekt, dass er keine Fehler macht. Heute haben mein Mann und ich wieder ein vertrauensvolles Verhältnis, weil wir das WOLLEN.
 
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