Fremdgehen

Treu oder nicht Treu?

  • Treu

    Stimmen: 208 57,0%
  • nicht Treu

    Stimmen: 157 43,0%

  • Umfrageteilnehmer
    365
Klar, mit der Ergänzung hast Du recht.

Offenen Beziehung - hu, wie soll ich das erklären? Habe immer gesagt, wenn was rein sexuelles passiert, dann wäre es für mich kein Drama. Er meinte, nein, das brauche er nicht - vermutlich, weil er umgekehrt nicht ertragen hätte, wenn ich die Möglichkeit auch genutzt hätte. Für ihn war sehr harmloses Flirten meinerseits schon ziemlich schlimm.
Er hat sich halt dann trotzdem heimlich von außen Sex geholt. Wobei ich die Besuche bei einer SW z.B. nach wie vor nicht beredenswert finde und auch nicht weiter thematisiere (angemessenes Verhalten der SW gegenüber setz ich halt voraus). Die Affären mit den Lügereien drumrum sind die Crux und zugunsten der Affären die Partnerbeziehung schleifen lassen, aber sie trotzdem nicht aufgeben wollen, ist auch nicht fein.

Also er hätte von mir zwar keine "richtige" offene Beziehung angeboten bekommen, aber eine gewisse Toleranz für ab und zu mal Außensex. Wollte er "offiziell" nicht nutzen, aber hats dann trotzdem heimlich gemacht (+ dann gleich ausführlich in Affärenform).
Danke für Deine ausführliche Erklärung, das macht Deine Sensibilität zu dem Thema leicht nachvollziehbar. Wobei Dein Partner, verzeih mir den Ausdruck, schon ein ziemlicher Idiot ist. So eine tolerante Partnerin wie Dich sollte er zu schätzen wissen, zumindest dass er ehrlich ist zu Dir, wäre angebracht ... wenn er schon sonst mit seiner Eifersucht herumnervt. Du gibst ihm aus meiner Sicht mehr als den kleinen Finger, er nimmt sich mindestens die ganze Hand.

Ich habe aber eine ähnliche Einstellung wie Du. Ich würde wegen ONS keine Beziehung in Frage stellen, und ich würde auch nicht unbedingt auf Symmetrie pochen. Problematisch sehe ich Sex im näheren Bekanntenkreis. Insbesondere wenn eine Partnerin mit Leuten vögeln würde, die ich nicht mag, wäre das schwer verdaulich bis inakzeptabel.

Du hast zuletzt in der Vergangenheits- und Möglichkeitsform geschrieben. Heißt das, Du schreibst eigentlich von Deinem Ex-Partner?
 
Und worauf kams an? Wie hast Du Dich als Schattenmann gefühlt?

Auf unsere Gefühle, auf unsere gemeinsame Stunden, mit einem geliebten Menschen wunderbare Zeiten und unvergessliche Erlebnisse zu teilen.

Gefühlt hab ich mich ausserordentlich gut. Hab alles bekommen, was ich gebraucht hab und oft noch um vieles mehr. Ihr Mann (und etwaige andere Freunde) waren für mich nie ein Problem.
 
Um eine heimliche Affäre als "Schattenfrau" genießen zu können, brauchst glaub ich Selbstbewusstsein mit einer großen Portion Wurschtigkeit dem Unbeteiligten gegenüber.


Ganz und gar nicht.
Ich dachte eigentlich, das zeichnet die Ehefrauen aus, die sich ständig betrügen lassen, alles tolerieren und immer wieder aufs neue, obwohl sie eh besser wissen, dass der Typ sich sowieso nicht ändert, erdulden.
 
Danke für Deine ausführliche Erklärung, das macht Deine Sensibilität zu dem Thema leicht nachvollziehbar. Wobei Dein Partner, verzeih mir den Ausdruck, schon ein ziemlicher Idiot ist. So eine tolerante Partnerin wie Dich sollte er zu schätzen wissen, zumindest dass er ehrlich ist zu Dir, wäre angebracht ... wenn er schon sonst mit seiner Eifersucht herumnervt. Du gibst ihm aus meiner Sicht mehr als den kleinen Finger, er nimmt sich mindestens die ganze Hand.

Ich habe aber eine ähnliche Einstellung wie Du. Ich würde wegen ONS keine Beziehung in Frage stellen, und ich würde auch nicht unbedingt auf Symmetrie pochen. Problematisch sehe ich Sex im näheren Bekanntenkreis. Insbesondere wenn eine Partnerin mit Leuten vögeln würde, die ich nicht mag, wäre das schwer verdaulich bis inakzeptabel.

Du hast zuletzt in der Vergangenheits- und Möglichkeitsform geschrieben. Heißt das, Du schreibst eigentlich von Deinem Ex-Partner?

Ja, die Sensibilität kommt natürlich von der Verletzung, die noch nicht allzulange her ist. Meine Grundeinstellung zu dem Thema hat sich aber nicht geändert, die war schon immer so.

Noch-Partner. Meine Liebe ist noch da, ist aber deutlich angeschlagen und muss wieder wachsen. Wenn sie im Rahmen der Paartherapie nicht mehr auf den alten Stand - oder auf einen noch besseren - zu bringen ist, dann werde ich gehen. Ich bin aber niemand, der gleich aufgibt - wie ich schon mal gesagt habe: wer weiß, was mir entgeht. Das Leben ist nicht schwarz-weiss und ich habe aus der Beziehung sehr viel Positives für mich mitgenommen (wurde sehr umhegt und geliebt und er hat mir durch eine schwierige Zeit geholfen) und ich habe natürlich selbst auch Fehler gemacht. Wenn er es schafft, seine Sicherheit aus sich selbst zu ziehen (dann brauchts nämlich weder Eifersucht noch Fremdbestätigung durch heimliche Eroberungen) und ich es schaffe, meine Liebe wiederzufinden, dann wird es weitergehen. Wenn es nichts mehr wird, muss ich mich wenigstens nicht fragen: was wäre passiert, wenn ich uns noch eine Chance gegeben hätte? Ich bin aber andererseits auch niemand, der in unhaltbaren Zuständen ewig festhängt - weder im Job, noch in Zwischenmenschlichem.

Hast du diesbezüglich noch nie Erfahrungen gemacht?
 
Hast du diesbezüglich noch nie Erfahrungen gemacht?
Meine Erfahrungen sind ein bisschen anders. Ich sehe die Welt auch nicht schwarz-weiß, aber meine Einstellung ist die, dass man auch akzeptieren muss, wenn es nicht mehr passt. Bei mir war es so, dass wir uns einfach in verschiedene Richtungen entwickelt haben. Das hatte am wenigsten mit Sex zu tun, vielmehr mit der Lebensplanung. Und da habe ich mich gefragt: Soll ich mich verbiegen, damit ich in ihre Wunschplanungen passe? Soll ich von ihr verlangen, dass sie sich anpasst? Oder sollen wir beide es halb probieren? Und dann beide unzufrieden sein? Das war dann der Punkt, wo wir überein gekommen sind, dass wir was Neues machen, getrennt voneinander. Ohne Drama.
Ich habe es eher umgekehrt gesehen wie Du: Was entgeht mir, wenn ich nur um der Beziehung Willen an der Beziehung festhalte?
 
Das war dann der Punkt, wo wir überein gekommen sind, dass wir was Neues machen, getrennt voneinander. Ohne Drama.
Das "Ohne Drama" - mir fällt es immer ein wenig... naja schwer... zu glauben, das nach einer langen beziehung alles so wirklich unspektakulär enden kann... Ich schließe es nicht aus. Doch was heißt "ohne Drama" konkreter: Streitlos? Vorwurfslos?
 
Ganz und gar nicht.
Ich dachte eigentlich, das zeichnet die Ehefrauen aus, die sich ständig betrügen lassen, alles tolerieren und immer wieder aufs neue, obwohl sie eh besser wissen, dass der Typ sich sowieso nicht ändert, erdulden.

Ich habs halt so erfahren, dass die Schattenfrauen, die ich erlebt habe, schwerstens gelitten haben. Hätten die mehr Selbstbewusstsein bzw. Wurschtigkeit gehabt, dann hätten sie die angenehmen Seiten der Affäre mehr genossen (und nicht unnötig drauf gewartet, dass der Herr dann doch noch die Liebe zu ihnen entdeckt). Die, die ich kenne, haben ihr Leben komplett nach dem Mann ausgerichtet, standen bereit, wenn er Zeit hatte und machten alles, damit sie ihm gefallen ... das Leid in dem Ausmaß gönn ich ihnen dann auch nicht, auch wenn sie sich selber - und mir unverständlich - in die Situation gebracht haben.

Deine Antwort versteh ich nicht ganz - warum hat eine Frau, die sich ständig betrügen lässt (sofern keine offene Beziehung vereinbart ist) Deiner Meinung nach Selbstbewusstsein? Und wo bringst die Wurschtigkeit dem Unbeteiligten gegenüber unter - dann sind ja dann eh alle beteiligt (ich meinte mit unbeteiligt: den unwissenden Ehepartner).
 
Das "Ohne Drama" - mir fällt es immer ein wenig... naja schwer... zu glauben, das nach einer langen beziehung alles so wirklich unspektakulär enden kann... Ich schließe es nicht aus. Doch was heißt "ohne Drama" konkreter: Streitlos? Vorwurfslos?
Nicht zum Zeitpunkt der Beendigung. Sticheleien gab es vorher. Es ist ja eigentlich schön, wenn man artikulieren kann, was einem am Partner nicht passt, aber wenn es dann immer mehr wird, dann stimmt irgendwas nicht. Insbesondere wenn es keine gegenseitige Absicht gibt, sich entsprechend zu ändern. Der Weg zu dieser Erkenntnis ist nicht einfach, aber sie ist wichtig.
 
Meine Erfahrungen sind ein bisschen anders. Ich sehe die Welt auch nicht schwarz-weiß, aber meine Einstellung ist die, dass man auch akzeptieren muss, wenn es nicht mehr passt. Bei mir war es so, dass wir uns einfach in verschiedene Richtungen entwickelt haben. Das hatte am wenigsten mit Sex zu tun, vielmehr mit der Lebensplanung. Und da habe ich mich gefragt: Soll ich mich verbiegen, damit ich in ihre Wunschplanungen passe? Soll ich von ihr verlangen, dass sie sich anpasst? Oder sollen wir beide es halb probieren? Und dann beide unzufrieden sein? Das war dann der Punkt, wo wir überein gekommen sind, dass wir was Neues machen, getrennt voneinander. Ohne Drama.
Ich habe es eher umgekehrt gesehen wie Du: Was entgeht mir, wenn ich nur um der Beziehung Willen an der Beziehung festhalte?

Deine Erfahrung ist anders, aber die Einstellung "akzeptieren, wenn es nicht mehr passt" habe ich auch. Bei uns ist es so, dass wir sonst noch immer sehr viel gemeinsam haben, also eine gemeinsame Basis ist da. Wäre es nicht so und würde ich das selbst nicht mehr fühlen, dann wär ich schon viel früher gegangen, da hätts gar keine Affäre gebraucht. Bin bei Abschieden sonst auch nicht zimperlich, wenns so gar nimmer passt.

Ich gebe einer Beziehung noch eine Chance, von der ich glaube, dass sie mich wieder erfüllen kann, und wenns das trotz des Bemühens von beiden Seiten nicht tut, dann bleibt nur noch das Adieu. Ein Beziehung, die nur noch als Zweckgemeinschaft besteht, kommt für mich nicht in Frage. Ein zweites Hintergehen würde ich auch nicht tolerieren, aber mal ehrlich: dass ich nochmal auf die Schnauze falle, das kann mir mit einem anderen Typen auch passieren. Brauch nur an einen gelangen, der in ein eine frühe Midlife-Crisis kommt ...

Ich finds toll, dass ihr erkannt habt, dass es getrennt für beide besser weiter geht - und das ohne Drama geschafft habt. Hut ab! Ich hoffe, das "ohne Drama" klappt bei mir auch, sollte dann doch ein Abschied anstehen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nicht zum Zeitpunkt der Beendigung. Sticheleien gab es vorher. Es ist ja eigentlich schön, wenn man artikulieren kann, was einem am Partner nicht passt, aber wenn es dann immer mehr wird, dann stimmt irgendwas nicht. Insbesondere wenn es keine gegenseitige Absicht gibt, sich entsprechend zu ändern. Der Weg zu dieser Erkenntnis ist nicht einfach, aber sie ist wichtig.

Ich kenns von Freundschaften so, dass man sich auseinander entwickelt. Irgendwann kann man nix mehr mit den Interessen und der Entwicklung des anderen anfangen und ich müsste mich zu sehr verbiegen um eine engere Freundschaft aufrecht zu erhalten - wenn man dann nur mehr "dem anderen zuliebe" irgendwo mit hingeht und das einen gar nicht interessiert dann würde man anfangen, sich zu verstellen. Und das geht nicht gut, weil man dadurch anfängt, die "Gefallen" gegenzurechnen oder einen der andere dann nervt. Obwohl der gar nix dafür kann - man hat sich nur in unterschiedliche Richtungen verändert. Wenn beide reflektiert sind und das dann letztlich ohne Vorwürfe erkennen können, dann gehts glaub ich auch, dass man sich ohne Drama voneinander verabschiedet. Wenn einer beleidigt ist, weil er meint den allgemein gültigen Weg der Erkenntnis gefunden zu haben und nicht versteht, dass der andere nicht mitzieht, dann gehts nicht.

Gratulation, dass euch ein guter Abschied gelungen ist.
 
Was mich dennoch ein bissl wundert: Das erkennende/bekennende Gespräche meist immer erst dann zustande kommen, wenn sich das Auseinanderleben bereits vollzogen hat und die Karre im Sand bereits so festgefahren, das es weder vor, noch zurück gibt. Dies ist lediglich allgemein zu diesen Themen angedacht. Von neutraler Position aus beobachtet. - Immerhin, WENN es ÜBERHAUPT zu Aussprachen in kriselnden Beziehungen kommt, ist dies viel wert. Aber leider kommen sie erst dann zustande, wenn nichts mehr zu retten ist und die einstige beide verbindende/verbunden habende Liebe erloschen.
Gespräche gehören an Ort und Stelle. Sofort dann, wenn etwas geschieht, was einem der beiden Liebesparteien nicht zusagt, zugesagt hat.

Von mir aber auch dieselbe Gratulation, das es streitlos verlief. - Ebenfalls Seltenheit.
 
Was mich dennoch ein bissl wundert: Das erkennende/bekennende Gespräche meist immer erst dann zustande kommen, wenn sich das Auseinanderleben bereits vollzogen hat und die Karre im Sand bereits so festgefahren, das es weder vor, noch zurück gibt. Dies ist lediglich allgemein zu diesen Themen angedacht. Von neutraler Position aus beobachtet. - Immerhin, WENN es ÜBERHAUPT zu Aussprachen in kriselnden Beziehungen kommt, ist dies viel wert. Aber leider kommen sie erst dann zustande, wenn nichts mehr zu retten ist und die einstige beide verbindende/verbunden habende Liebe erloschen.
Gespräche gehören an Ort und Stelle. Sofort dann, wenn etwas geschieht, was einem der beiden Liebesparteien nicht zusagt, zugesagt hat.

Von mir aber auch dieselbe Gratulation, das es streitlos verlief. - Ebenfalls Seltenheit.

Ich glaub, manchmal könnte man durch rechtzeitige Gespräche noch was "retten" und manchmal nicht. Eine Partnerschaft/Freundschaft besteht ja aus zwei Individuen, und wenn einer oder beide neue Interessen und Wege entdecken, die keine gemeinsamen sind, dann kanns sein, dass man nicht mehr viel miteinander anfangen kann. Ich hab z.B. ein Problem damit, wenn Leute in den Fundamentalismus abdriften - an sich hab ich einen Freundeskreis aus sehr unterschiedlichen Menschen und mag grad diese Unterschiedlichkeiten, aber wenn mich jemand ständig überzeugen will, dass sein Weg der einzig erleuchtete ist, dann steig ich aus.

Schwierig ist auch, wenn einer der Partner (oder beide) zum Verdrängen neigt ("i komm schon damit klar"), nie was sagt und sich das Problem dann irgendwo eine Lücke sucht, aus der es rausquillt. Dann quillt es halt unter Umständen heftig und verursacht einen gröberen Schaden ...
 
Ich hab z.B. ein Problem damit, wenn Leute in den Fundamentalismus abdriften - an sich hab ich einen Freundeskreis aus sehr unterschiedlichen Menschen und mag grad diese Unterschiedlichkeiten, aber wenn mich jemand ständig überzeugen will, dass sein Weg der einzig erleuchtete ist, dann steig ich aus.
Du meinst mit 'Fundamentalismus' - - "radikal (islamische) Ansichten"?
Es ist schwer, hier neutral zu bleiben, da ich gleichermaßen 2 Meinungen hierzu habe:
Zum einen (sollte DIES vorgenannte damit wirklich gemeint sein) verurteile ich Radikalismus...
Zum anderen bin ich der Meinung, das viele Arten von 'Feuer' (Radikalismus ebenfalls damit gemeint) nicht mit Wasser zu löschen sind... ...und es in diesem Moment wirklich nur einen Weg der Befreiung davon geben kann...
In anderen Dingen ist meine Überzeugung, das es nie nur einen Weg zum Finden des eigenen Glückes und dem der Partnerin/des Partners gibt: Den 'berühmten Spruch' dabei anwendend: "Findest Du etwas nicht, hast Du nicht lange und intensiv genug gesucht..." - In wie weit anwendbar - ebenfalls Situations-abhängig.
Deine Offenheit, Menschen vieler Nationalitäten zu Deinem Freundeskreis zu zählen beweist große Objektivität. Erfreut immer zu lesen oder hören! :daumen:

Schwierig ist auch, wenn einer der Partner (oder beide) zum Verdrängen neigt ("i komm schon damit klar"), nie was sagt und sich das Problem dann irgendwo eine Lücke sucht, aus der es rausquillt. Dann quillt es halt unter Umständen heftig und verursacht einen gröberen Schaden ...
Das stimmt! Gerade dann, wenn einen Mensch einem nahesteht, ist es nicht einfach, sofort die Meinung und dies bei beliebigem Anlass kundzutun. Doch die Gefahr dabei: Es lässt einen nicht in Ruhe. Innerlich nicht. Ich kann von mir definitiv sagen, das es genauso kommen wird/würde, wenn ich Probleme - mit dem Satz: "Ich komme schon klar..." - runterschlucke. Exakt so, wie Du sagtest: Es ließe mich nicht in Ruhe. Und kommt immer mehr und immer mehr dann hinzu, wird der Widerstand geringer, auf einen Schlag dann alles auf die Tapete zu bringen, was mitunter monatelang gärte. Und letztendlich wäre das Endergebnis unterstellend verstanden. - Und gewaltiger als einzelnes Kundtun von Momenten eines Unmutes. Es ist der Grund gleich mit, warum ich auch jedem anderen SOFORTIGE Klärung von Differenzen ans Herz lege. Verdrängen ist eine Selbstlüge. - Aber leider eine sehr bequeme.
 
Ganz und gar nicht.

klar kann man nie verallgemeinern. auch wenns als these so rüberkommt. ich glaub aber schon, dass selbstbewusstsein und eine veranlagung zur egozentrik eher zum schattenpartner-dasein führt, als ein zweifel an sich selber und empathie für den betrogenen/die betrogene.

Ich dachte eigentlich, das zeichnet die Ehefrauen aus, die sich ständig betrügen lassen, alles tolerieren und immer wieder aufs neue, obwohl sie eh besser wissen, dass der Typ sich sowieso nicht ändert, erdulden.

ich glaub, dass es in vielen fällen bloß ein abwägen des kleineren übels ist, die angst vor dem ungewissen, die sorge um die familie/kinder, (etc.) ... und auch ein gewisses "gleiches mit gleichem vergelten" (sich dann eben auch seinen teil holen).
 
Du meinst mit 'Fundamentalismus' - - "radikal (islamische) Ansichten"?
Es ist schwer, hier neutral zu bleiben, da ich gleichermaßen 2 Meinungen hierzu habe:
Zum einen (sollte DIES vorgenannte damit wirklich gemeint sein) verurteile ich Radikalismus...
Zum anderen bin ich der Meinung, das viele Arten von 'Feuer' (Radikalismus ebenfalls damit gemeint) nicht mit Wasser zu löschen sind... ...und es in diesem Moment wirklich nur einen Weg der Befreiung davon geben kann...
In anderen Dingen ist meine Überzeugung, das es nie nur einen Weg zum Finden des eigenen Glückes und dem der Partnerin/des Partners gibt: Den 'berühmten Spruch' dabei anwendend: "Findest Du etwas nicht, hast Du nicht lange und intensiv genug gesucht..." - In wie weit anwendbar - ebenfalls Situations-abhängig.
Deine Offenheit, Menschen vieler Nationalitäten zu Deinem Freundeskreis zu zählen beweist große Objektivität. Erfreut immer zu lesen oder hören! :daumen:

Ich meine mit Fundamentalismus jedwede extreme Ansicht, egal ob links oder rechts, christlich, islamisch. Oder wenn Personen zu extreme Menschenhassern werden - damit mag ich meine Zeit und Energie nicht verschwenden. Manchmal schafft man es, Horizonte durch das Vor-Leben von eigener Toleranz zu öffnen, aber oft ist es vergebene Liebesmüh, und dafür ist mir mein Leben zu kurz.

Simples Beispiel: ich würd z.B. selber nicht mit Häkeln anfangen, aber ich hör gerne zu, was einen Menschen am Häkeln fasziniert, wie er welches Muster entwickelt hat, was ihm besondere Freude gemacht hat, was er dran faszinierend findet - weil ichs schön find, wenn jemand daran Freude hat und mit Enthusiasmus davon erzählt. Ich mag es, wenn Leute andere Interessen haben als ich, könnte aber mit einem Häkelfundi nix anfangen, der mich ständig zum häkeln nötigen will, Häkeln als einzig wahren Lebensinhalt für alle Menschen predigt und alle Nichthäkler mit Argwohn betrachtet ;-). Und Einbahnstraße soll das Interesse am anderen natürlich auch keine sein.

Damit, dass es nie nur einen Weg zum Finden des Glücks gibt, da gebe ich Dir recht. Oft ist die z.B. eigenen Einstellung zu sehr auf eine Richtung festgelegt und man braucht einen anderen Blickwinkel. Wenn man andere Interessen als sein Partner/Freund entwickelt kann man z.B. diese Interessen getrennt ausleben und sich dann eben gegenseitig davon erzählen. Aber grad in einer Partnerschaft brauchts dann trotzdem auch verbindende Elemente und von daher seh ich eine Trennung nicht immer als Scheitern, sondern es kann auch ein Zeichen von Größe sein. Wenn man den anderen so lässt, wie er ist und übereinkommt, dass man eben nicht mehr zueinander passt.

Das stimmt! Gerade dann, wenn einen Mensch einem nahesteht, ist es nicht einfach, sofort die Meinung und dies bei beliebigem Anlass kundzutun. Doch die Gefahr dabei: Es lässt einen nicht in Ruhe. Innerlich nicht. Ich kann von mir definitiv sagen, das es genauso kommen wird/würde, wenn ich Probleme - mit dem Satz: "Ich komme schon klar..." - runterschlucke. Exakt so, wie Du sagtest: Es ließe mich nicht in Ruhe. Und kommt immer mehr und immer mehr dann hinzu, wird der Widerstand geringer, auf einen Schlag dann alles auf die Tapete zu bringen, was mitunter monatelang gärte. Und letztendlich wäre das Endergebnis unterstellend verstanden. - Und gewaltiger als einzelnes Kundtun von Momenten eines Unmutes. Es ist der Grund gleich mit, warum ich auch jedem anderen SOFORTIGE Klärung von Differenzen ans Herz lege. Verdrängen ist eine Selbstlüge. - Aber leider eine sehr bequeme.

Ja, Verdrängen und Nichtansprechen sind riesige Selbstlügen. Das Problem des Nicht-Ansprechens liegt manchmal darin, dass die Auf-Diese-Art-Verdränger oft selbst nicht sehr kritikfähig sind (das ist zumindest meine Erfahrung). Wer nicht in sich ruht, sieht eine Unmutsäußerung als Hinterfragen der gesamten Person. Das will er dem anderen dann nicht antun und unterlässt es daher (und reagiert im Gegenzug auf Angesprochenes dann sehr empfindlich, weil man sich selbst ja auch immer brav zurückhält). Wenn ich z.B. sage, es stört mich wenn mir jetzt im Gespräch dauernd das Wort abgeschnitten wird, dann mein ich dass es mich jetzt gerade stört dass ich nicht zum ausreden komme - und nicht, dass ich den Zwischensprecher generell als Trottel sehe. So eine Kommunikation find ich wichtig, weil sonst nimmst den Ärger mit und er stapelt sich solange auf, bis er sich irgendeinen Weg nach draußen sucht. Und sowas bekommt einer Paarbeziehung dann gar nicht ...

Was ich aber unter Meinung sagen nicht verstehe, ist das unreflektierte Äußern jeder eigenen Grantstimmung. Ehrlicherweise schaff ich das selbst auch nicht immer, aber trotzdem: wenn ich grundsätzlich grantig bin, weil ich grad schlecht geschlafen habe, dann muss ich das nicht komplett hemmungslos an den anderen auslassen. Ich hasse Leute, die ihre Arschlochmentalität dann mit der Schönrederei "ich bin eben direkt und ehrlich" rechtfertigen ;-)
 
klar kann man nie verallgemeinern. auch wenns als these so rüberkommt. ich glaub aber schon, dass selbstbewusstsein und eine veranlagung zur egozentrik eher zum schattenpartner-dasein führt, als ein zweifel an sich selber und empathie für den betrogenen/die betrogene.

Bei "unserer" Schattenfrau wars aus meiner Sicht ein Anflug von "ich nehm mir, was ich will" gepaart mit "geschmeichelt sein von der Aufmerksamkeit". Grundsätzlich ist die Person nämlich nicht komplett unempathisch und so wie ich das gesehen habe war die Kombination von "ein bisschen Schuld fühlen" und einem großen Teil von "letzten Endes doch abgelehnt werden" das, worunter sie dann sehr gelitten hat. Und nachdem ich (auf der Suche nach Verständnis, warum man sowas macht) viel drüber nachgelesen habe, wie es anderen damit geht hab ich gesehen, dass besonders unter letzterem doch sehr viele Schattenfrauen leiden.

Die mit Einstellung "ich bin eh super" und "ich nehm mir was ich will und die Partnerin ist mir blunzn, weil wenns ich nicht macht dann machts eine andere" leiden weniger bis gar nicht, wenn man diversen Forenberichten Glauben schenken mag.
 
Bei "unserer" Schattenfrau wars aus meiner Sicht ein Anflug von "ich nehm mir, was ich will" gepaart mit "geschmeichelt sein von der Aufmerksamkeit". Grundsätzlich ist die Person nämlich nicht komplett unempathisch und so wie ich das gesehen habe war die Kombination von "ein bisschen Schuld fühlen" und einem großen Teil von "letzten Endes doch abgelehnt werden" das, worunter sie dann sehr gelitten hat. Und nachdem ich (auf der Suche nach Verständnis, warum man sowas macht) viel drüber nachgelesen habe, wie es anderen damit geht hab ich gesehen, dass besonders unter letzterem doch sehr viele Schattenfrauen leiden.

Die mit Einstellung "ich bin eh super" und "ich nehm mir was ich will und die Partnerin ist mir blunzn, weil wenns ich nicht macht dann machts eine andere" leiden weniger bis gar nicht, wenn man diversen Forenberichten Glauben schenken mag.
Ich sehe das auch so wie Du. Daher ist Deine frühere Bemerkung, dass Schattenfrauen/männer Selbstvertrauen brauchen mit einer gewissen Note an Wurschtigkeit, sicher richtig. Ich wüsste auch nichts mit der Gegenansicht anzufangen, dass diese Eigenschaften eher beim "duldenden" Partner anzutreffen sind. Im Gegenteil ist es doch so, dass diese Menschen, die von den Seitensprüngen ihrer Partner wissen, diese ihnen nicht Recht sind und sie sie trotzdem erdulden, sich eher durch ein gewisses Gefühl von Machtlosigkeit kennzeichnen. Wo man hier Selbstvertrauen und Wurschtigkeit finden kann, weiß ich nicht.
Und, wie schon oft hier im Thread geschrieben wurde, von offenen Beziehungen ist hier nicht die Rede. Für eine offene Beziehung benötigt man sehr viel Selbstvertrauen, und auch viel Vertrauen in den/die Partner/in. Hingegen würde ich offenen Partnern nicht gerade Wurschtigkeit unterstellen, denn entweder finden sie die Art ihrer Partnerschaft bewusst gut und erstrebenswert, oder sie finden es sogar in gewisser Weise geil, wenn man selbst und der/die Partner/in sexuell zeitweise auswärts nascht und trotzdem mit Selbstverständlichkeit immer wieder in den häuslichen Hafen zurückkehrt.
 
Damit, dass es nie nur einen Weg zum Finden des Glücks gibt, da gebe ich Dir recht. Oft ist die z.B. eigenen Einstellung zu sehr auf eine Richtung festgelegt und man braucht einen anderen Blickwinkel. Wenn man andere Interessen als sein Partner/Freund entwickelt kann man z.B. diese Interessen getrennt ausleben und sich dann eben gegenseitig davon erzählen. Aber grad in einer Partnerschaft brauchts dann trotzdem auch verbindende Elemente und von daher seh ich eine Trennung nicht immer als Scheitern, sondern es kann auch ein Zeichen von Größe sein. Wenn man den anderen so lässt, wie er ist und übereinkommt, dass man eben nicht mehr zueinander passt.
Genauso ist es. Es stellt sich auch die Frage, was Scheitern bedeutet. Wenn eine Beziehung auseinandergeht, ist sie aus Sicht eines Beobachters gescheitert. Die Sicht des Beobachters ist aber völlig egal! Wichtig ist die Sicht der Betroffenen, und aus deren Sicht kann eine klare Entscheidung für eine Trennung sogar ein Gewinn sein (selbst wenn man das vielleicht erst später realisiert).
Es gibt sicher so einige Leute, die eine Beziehung v.a. deshalb mit aller Gewalt aufrechterhalten wollten, um in ihrem Bekanntenkreis nicht als "Gescheiterte" dazustehen. Sich an anderen, Außenstehenden, und deren Meinung zu orientieren ist aus meiner Sicht ein Kardinalfehler.

Was ich aber unter Meinung sagen nicht verstehe, ist das unreflektierte Äußern jeder eigenen Grantstimmung. Ehrlicherweise schaff ich das selbst auch nicht immer, aber trotzdem: wenn ich grundsätzlich grantig bin, weil ich grad schlecht geschlafen habe, dann muss ich das nicht komplett hemmungslos an den anderen auslassen. Ich hasse Leute, die ihre Arschlochmentalität dann mit der Schönrederei "ich bin eben direkt und ehrlich" rechtfertigen ;-)
Da hast Du auch wieder vollkommen Recht. Das hat nämlich mit Ehrlichkeit und Direktheit gar nichts zu tun, sondern nur mit Egoismus (evtl. verbunden mit Wichtigmacherei) und Rücksichtslosigkeit.
 
Ich persönlich finde wir sind nicht dazu gemacht, ein Leben lang treu zu sein. Für mich würde aber in einer Beziehung auch kein Fremdgehen in frage kommen. Viel mehr würde ich mit meinen Partner das offene Gespräch suchen und schauen, ob man nicht zusammen neue sexuelle Wege finden kann. Warum wird Fremdgegangen, im Normalfall ist es doch so, dass ich etwas mit dem Partner oder der Partnerin nicht ausleben kann, daher komme ich doch erst auf die Idee, mir meine Wünsche wo anders zu erfüllen.

Ich denke wenn wir alle offener in einer Beziehung sind und nicht Angst haben müssen, mit dem Partner über Fantasien und Wünsche zu sprechen, würde das Fremdgehen auch nicht mehr wichtig sein.

Und was ist Fremdgehen, für jeden ist es anders! Aber ist es auch Fremdgehen, wenn ich mit einer anderen Frau sexuell aktiv bin, wenn meine Partnerin auch dabei ist? Die Frage muss halt jeder für sich entscheiden können.

Ein Fremdgehen ohne das die Partnerin etwas weiß, würde es so für mich auch nicht geben.
 
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