Du meinst mit 'Fundamentalismus' - - "radikal (islamische) Ansichten"?
Es ist schwer, hier neutral zu bleiben, da ich gleichermaßen 2 Meinungen hierzu habe:
Zum einen (sollte DIES vorgenannte damit wirklich gemeint sein) verurteile ich Radikalismus...
Zum anderen bin ich der Meinung, das viele Arten von 'Feuer' (Radikalismus ebenfalls damit gemeint) nicht mit Wasser zu löschen sind... ...und es in diesem Moment wirklich nur einen Weg der Befreiung davon geben kann...
In anderen Dingen ist meine Überzeugung, das es nie nur einen Weg zum Finden des eigenen Glückes und dem der Partnerin/des Partners gibt: Den 'berühmten Spruch' dabei anwendend: "Findest Du etwas nicht, hast Du nicht lange und intensiv genug gesucht..." - In wie weit anwendbar - ebenfalls Situations-abhängig.
Deine Offenheit, Menschen vieler Nationalitäten zu Deinem Freundeskreis zu zählen beweist große Objektivität. Erfreut immer zu lesen oder hören!
Ich meine mit Fundamentalismus jedwede extreme Ansicht, egal ob links oder rechts, christlich, islamisch. Oder wenn Personen zu extreme Menschenhassern werden - damit mag ich meine Zeit und Energie nicht verschwenden. Manchmal schafft man es, Horizonte durch das Vor-Leben von eigener Toleranz zu öffnen, aber oft ist es vergebene Liebesmüh, und dafür ist mir mein Leben zu kurz.
Simples Beispiel: ich würd z.B. selber nicht mit Häkeln anfangen, aber ich hör gerne zu, was einen Menschen am Häkeln fasziniert, wie er welches Muster entwickelt hat, was ihm besondere Freude gemacht hat, was er dran faszinierend findet - weil ichs schön find, wenn jemand daran Freude hat und mit Enthusiasmus davon erzählt. Ich mag es, wenn Leute andere Interessen haben als ich, könnte aber mit einem Häkelfundi nix anfangen, der mich ständig zum häkeln nötigen will, Häkeln als einzig wahren Lebensinhalt für alle Menschen predigt und alle Nichthäkler mit Argwohn betrachtet ;-). Und Einbahnstraße soll das Interesse am anderen natürlich auch keine sein.
Damit, dass es nie nur einen Weg zum Finden des Glücks gibt, da gebe ich Dir recht. Oft ist die z.B. eigenen Einstellung zu sehr auf eine Richtung festgelegt und man braucht einen anderen Blickwinkel. Wenn man andere Interessen als sein Partner/Freund entwickelt kann man z.B. diese Interessen getrennt ausleben und sich dann eben gegenseitig davon erzählen. Aber grad in einer Partnerschaft brauchts dann trotzdem auch verbindende Elemente und von daher seh ich eine Trennung nicht immer als Scheitern, sondern es kann auch ein Zeichen von Größe sein. Wenn man den anderen so lässt, wie er ist und übereinkommt, dass man eben nicht mehr zueinander passt.
Das stimmt! Gerade dann, wenn einen Mensch einem nahesteht, ist es nicht einfach, sofort die Meinung und dies bei beliebigem Anlass kundzutun. Doch die Gefahr dabei: Es lässt einen nicht in Ruhe. Innerlich nicht. Ich kann von mir definitiv sagen, das es genauso kommen wird/würde, wenn ich Probleme - mit dem Satz: "Ich komme schon klar..." - runterschlucke. Exakt so, wie Du sagtest: Es ließe mich nicht in Ruhe. Und kommt immer mehr und immer mehr dann hinzu, wird der Widerstand geringer, auf einen Schlag dann alles auf die Tapete zu bringen, was mitunter monatelang gärte. Und letztendlich wäre das Endergebnis unterstellend verstanden. - Und gewaltiger als einzelnes Kundtun von Momenten eines Unmutes. Es ist der Grund gleich mit, warum ich auch jedem anderen SOFORTIGE Klärung von Differenzen ans Herz lege. Verdrängen ist eine Selbstlüge. - Aber leider eine sehr bequeme.
Ja, Verdrängen und Nichtansprechen sind riesige Selbstlügen. Das Problem des Nicht-Ansprechens liegt manchmal darin, dass die Auf-Diese-Art-Verdränger oft selbst nicht sehr kritikfähig sind (das ist zumindest meine Erfahrung). Wer nicht in sich ruht, sieht eine Unmutsäußerung als Hinterfragen der gesamten Person. Das will er dem anderen dann nicht antun und unterlässt es daher (und reagiert im Gegenzug auf Angesprochenes dann sehr empfindlich, weil man sich selbst ja auch immer brav zurückhält). Wenn ich z.B. sage, es stört mich wenn mir jetzt im Gespräch dauernd das Wort abgeschnitten wird, dann mein ich dass es mich jetzt gerade stört dass ich nicht zum ausreden komme - und nicht, dass ich den Zwischensprecher generell als Trottel sehe. So eine Kommunikation find ich wichtig, weil sonst nimmst den Ärger mit und er stapelt sich solange auf, bis er sich irgendeinen Weg nach draußen sucht. Und sowas bekommt einer Paarbeziehung dann gar nicht ...
Was ich aber unter Meinung sagen nicht verstehe, ist das unreflektierte Äußern jeder eigenen Grantstimmung. Ehrlicherweise schaff ich das selbst auch nicht immer, aber trotzdem: wenn ich grundsätzlich grantig bin, weil ich grad schlecht geschlafen habe, dann muss ich das nicht komplett hemmungslos an den anderen auslassen. Ich hasse Leute, die ihre Arschlochmentalität dann mit der Schönrederei "ich bin eben direkt und ehrlich" rechtfertigen ;-)