Gesundheit von Sexworkerinnen ...

Und gerade deshalb halte ich auch die Kontrolluntersuchung für ein falsches Signal: es wird suggeriert, dass sich die Gäste auf sicherem Boden befinden, kein Risiko (auch bei unsafen Praktiken) eingehen und damit wird der gewollte Effekt der Kontrolluntersuchung ins Gegenteil verkehrt: nicht der Gesundheit sondern den Infektionen wird Vorschub geleistet.


... kurzer einwurf: meine erfahrung lehrt mich, dass man kunden/freier ein wenig unterschätzt und sehr häufig nur als "triebgesteuert" betrachtet ... ich mache im gegenteil fast immer (!) die erfahrung, dass "mann" sehr wohl mitdenkt und der gesundheitsaspekt ein sehr wichtiger ist (nicht zuletzt auch dritten gegenüber) ...

... aber ich denke, dass dies auch ein wenig auf die einzelne sexworkerin ankommt, ihr selbstverständnis zum beruf "sexworkerin" und ihre (wie anna-love es treffend ausdrückte) selbstliebe ... und genau dann sieht man die kontrolluntersuchung und damit die kontrollkarte als wirklich kleines übel ...

... und ich stehe zur aussage, dass alle anderen grob fahrlässig ihrer gesundheit, der gesundheit der kunden/freier und generell dritten gegenüber handeln ... auch das zeigt und lehrt mich nicht zuletzt meine erfahrung ...

... yvonne :)
 
O, oke da hat Yvonne also schon darauf eine Antwort gegeben. Da möchte ich aber gleich einhaken, ob Freier auf die Kontrollkarte bauen? Oder eher auf das was die Dame ihm direkt im Gespräch sagt? (wobei es da natürlich keine allgemeingültige Antwort gibt, sonder von mehreren Faktoren wie zB dem Freier selbst, der Frau, dem Vertrauenverhältnis usw)
 
warum sollten dritte mit einer höheren wahrscheinlichkeit zum handkuss kommen weil sich manche sw oder deren gäste dieser verantwortung entziehen?

Zum Handkuss kommen diejenigen, die ungeschützen AV/GV mit Personen haben, die ihrerseits ungeschützen AV/GV mit anderen Personen ausüben. STDs/STIs werden nur durch das Kondom eingeschränkt/verhindert, eine generelle Untersuchung der Bevölkerung oder bestimmter Bevölkerungsgruppen hat kaum einen Einfluss auf deren Verbreitung. Es ist lediglich eine kosmetische Handlung, die das Problem selbst nicht an der Wurzel packt: den ungeschützten Geschlechtsverkehr.

Wenn die Kontrolluntersuchung eine tatsächliche Wirkung entfalten sollte, müssten zwei Bedingungen gegeben sein: Eine lückenlose Erfassung aller SW und die Sicherstellung der (Zwangs)Behandlung im Falle einer Infektion. Beides ist nicht annähernd gegeben und lässt sich in der Praxis auch nicht erreichen. Und selbst wenn dem so wäre, wäre der Beitrag zur öffentlichen Gesundheit recht gering, da der gesamte nicht kommerzielle Bereich von der Kontrolluntersuchung nicht erfasst wird.

Auch aus einem anderen Grund ist die Kontrolluntersuchung verfehlt. Die wirklich unangenehmen und gefährlichen STDs/STIs werden durch Viren ausgelöst: HIV, HBV , HPV.

HIV: Die hochinfektiöse Phase ist die, die sich im diagnostischen Fenster befindet. Verbunden mit den relativ grossen Untersuchungsabständen kann die Kontrolluntersuchung den weit überwiegenden Teil etwaiger HIV Infektionen nicht verhindern.

HBV: Ist hochinfektiös und um eine Verbreitung zu verhindern ist die Impfung das Mittel der Wahl. Statt regelmässig zu untersuchen (und doch viele Infektionen auch im optimalen Fall nicht verhindern zu können) sollte allen SW eine kostenlose Hepatitis Impfung angeboten werden, am besten verbunden mit einem Anreizsystem.

HPV: extrem infektiös, hier gilt das gleiche wie bei Hepatitis B. Verstärkt noch dadurch, dass die Mehrzahl der SW Träger des Virus sind und sie realistischerweise nicht vom SW ausgeschlossen werden können.

Bakterielle Infektionen sind einfach zu behandeln, weit weniger gefährlich für die Gesundheit, rechtfertigen Zwangsuntersuchungen nicht und für sie gilt ähnliches wie schon zuvor gesagt: Kondome verhindern sie weitgehend, eine Untersuchungspflicht hat nur relativ geringe Auswirkungen auf ihre Verbreitung.

Die Praxis zeigt im übrigen, dass die geschilderten Überlegungen der Realität Stand halten und die Abschaffung von Zwangsuntersuchungen von keinen negativen Auswirkungen begleitet wurde.

Auch wenns einfach wäre, dass der Staat für unsere Gesundheit sorgen kann, das ist ein fataler Irrtum. Gesundheit ist eine Frage des persönlichen Verhaltens, diese Verantwortung können wir an niemanden delegieren.
 
Da die Frage aufgetaucht ist, ob die Zwangsuntersuchung Thema des Threads ist, hier ein Zitat aus dem Eröffnungsposting:

ob denn das professionelle gegenüber auch - wie es das gesetz verlangt - unter wöchentlicher gesundheitlicher kontrolle steht

Zur Frage, wie sich die Behandlung von SexworkerInnen von der allgemeinen Unfreundlichkeit an Ämtern unterscheidet:

hinsichtlich der "Zwangsuntersuchung" ist das kein systemimmantentes Problem (also das nur Prostituierten gegenüber so verfahren wird), sondern wird in Österreich allgemein so gehandhabt, obwohl kein Zwang besteht und die Sinnhaftigkeit in Frage gestellt werden kann.

Um diese Frage systematisch zu beantworten. Es gibt unterschiedliche Verhaltensweisen a bis f von Behörden, die Kritik hier betrifft d und eventuell e:

a) hilfsbereite und zuvorkommende Behandlung ... die gibt es auch!
b) normale Erledigung ... dies sollte der Regelfall sein
c) unfreundliches bis beleidigendes Verhalten
d) erniedrigende Behandlung
e) unmenschliche Behandlung
f) Folter

Folgende Beschreibung fällt noch unter c:
was mir allerdings ebenfalls sehr lebendig in erinnerung geblieben ist, ist die stimme der wärterin, als die die schwarze aufgerufen hat, und ihr keifen, als diese sie nicht sofort verstanden hat [...] DAS ist mir in einem ambulatorium oder bei einem arzt noch nicht passiert.

Der Ausschuss gegen Folter war jedoch über d, erniedrigende Behandlung, besorgt. Hier geht es bereits um die Zufügung von psychischen oder physischen Schmerz, auch durch die Verletzung von Schamgefühlen und einer allgemeinen Missachtung der Menschenwürde.
The State party should ensure that these medical examinations are carried out in an environment where privacy is safeguarded and in taking the greatest care to preserve the dignity of women being examined.

Das Niveau e von unmenschlicher Behandlung wird erreicht, wenn die untersuchten Sexworker zu medizinischen Experimenten gegen ihren Willen missbraucht werden. Dies wurde der Gesundheitsstelle nicht vorgeworfen, es besteht aber die Gefahr dazu, wenn Medikamente ohne Erklärung verabreicht werden: Eine Gruppe von sozial am Rande der Gesellschaft angesiedelten Personen, die wöchentlich untersucht wird, alle 3 Monate zur Blutabnahme kommt, wäre für medizinische Experimente ideal geeignet - und selbts wenn es zu einem Todesfall kommt, wird sich niemand Gedanken machen und das dem "gefährlichen Lebensstil" zuschreiben.

Das Niveau f von Folter wäre z.B. dann erreicht, wenn Sexworker von Beamten in Ausübung ihres Dienstes vergewaltigt werden. Diese Gefahr besteht weniger bei der Zwangsuntersuchung, sondern bei den Polizeimaßnahmen, die diese Zwangsuntersuchung erzwingen sollen (z.B. verdeckte Ermittlung in Privatwohnungen) - und ist international leider nicht unüblich.

Die Verhaltensweisen d bis f verletzen die österreichische Verfassung. Die Zwangsuntersuchung von Sexworkern kann also in der derzeitigen Form (d) nicht weiter geführt werden, wenn die Bundesregierung und die Wiener Landesregierung nicht systematischen Verfassungsbruch betreiben wollen.

wenn ich mich durchs forum klicke habe ich das gefühl, dass es den meisten gästen egal ist, ob eine sw gesund ist oder nicht [...] deshalb bin ich der meinung es ist ihnen egal, anders kann ich mir diesen anstieg was AO service betrifft nicht erklären!

Genau hier liegt das Problem: Die Zwangsuntersuchung verhindert keine Ansteckung. Weil wenn festgestellt werden sollte, dass eine Sexworkerin infiziert ist, dann hat sich ja von einem Mann angesteckt - und dieser Mann verbreitet seine Infektion ungehindert weiter, unter Sexworkern, unter One-Night-Stands, bei seiner Frau und seinen Freundinnen. Hinzu kommt bei HIV, dass ein Mann bei AO zehnmal so ansteckend ist, wie eine Frau (was ja auch logisch ist).

eine kontrolluntersuchung, die erstens unter menschenwürdigen umständen stattfindet und zweitens auch an gründlichkeit nichts zu wünschen übrig lässt wäre meiner ansicht nach nicht zwangsläufig ein falsches signal [...] so bedeutet es zumindest eine risikominimierung die man ja durchaus gutheissen könnte.

Untersuchungen des deuttschen Robert-Koch-Instituts weisen das Gegenteil nach: In Österreich mit Zwangsuntersuchungen für SexworkerInnen gibt es mehr Syphilis als in Deutschland ohne Zwangsuntersuchung. Der Grund ist das in Österreich verbreitete AO-Service. Es ist deshalb verbreitet, weil die Freier wirtschaftlichen Druck auf die Frauen ausüben, von denen sie annehmen, dass sie wegen der Zwangsuntersuchung gesund sind. Ob sie selber gesund sind, ist diesen Freiern egal, und ob sie die Frauen anstecken, ebenso.

Und gerade deshalb halte ich auch die Kontrolluntersuchung für ein falsches Signal: es wird suggeriert, dass sich die Gäste auf sicherem Boden befinden, kein Risiko (auch bei unsafen Praktiken) eingehen und damit wird der gewollte Effekt der Kontrolluntersuchung ins Gegenteil verkehrt: nicht der Gesundheit sondern den Infektionen wird Vorschub geleistet.

Eine in diesem Sinn bessere Politik wäre es daher, Safer Sex zu fördern, Werbung für AO zu verbieten (das könnte z.B. die Kronen-Zeitung auch von sich aus machen) und das Gesundheitsbewusstsein von Männern und Frauen durch freiwillige Angebote (auch Streetwork) zu fördern. Diese Politik ist für den Staat auch billiger, als dreimal so viele Ärzte an den Untersuchungsstellen einzustellen, um die von den Vereinten Nationen geforderte menschenwürdige Behandlung der Sexworker zu gewährleisten.

In diesem Zusammenhang möchte ich nochmals erwähnen, dass vor jeder OP etc Aids-Tests stattfinden. Dieser wird automatisiert durchgeführt und nicht auf Verdacht, egal ob bei Jugendlichen oder 60 jährigen Menschen, die vor eine HüftOP stehen und wie ich bereits schrieb, vollkommen unnötig sind.

Dazu hat sich auch die Weltgesundheitsorganisation Gedanken gemacht und empfiehlt, diese unnötigen Tests einzustellen (und Ärzte zu bestrafen, die ohne Einwilligung der Patienten trotzdem testen).

Therefore, Member States are advised to review their HIV testing policies and practices to eliminate any laws, policies and regulations requiring mandatory or compulsory HIV testing and ensure that any such practices cease and that clients tested without their consent have appropriate recourse. The only exception is HIV screening for blood, blood products and before all procedures involving transfer of bodily fluids or body parts, such as artificial insemination, corneal grafts and organ transplant, as recommended by UNAIDS/WHO.

Folgenden Gedanken von @Bulsara kann ich aus diesen Überlegungen daher nur unterstützen: "Auch wenns einfach wäre, dass der Staat für unsere Gesundheit sorgen kann, das ist ein fataler Irrtum. Gesundheit ist eine Frage des persönlichen Verhaltens, diese Verantwortung können wir an niemanden delegieren."
 
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Die Todesrisiken habe ich aus Reichl/Benecke, Taschenantlas der Toxikologie, 2002, S 53. Sie beziehen sich auf ganz Europa.

Das Meteoritenrisiko ist z.B. zu berechnen aus der Häufigkeit eines Einschlags (Zählung der Krater durch Geografen, Beobachtungen der Astronomen) und der durchschnittlichen Zahl der Todesopfer bei einem Einschlag - relativ viele.

Grundsätzlich traue ich einer Statistik ohnehin nur dann, wenn ich sie selbst gefälscht habe.

Zum Risiko, dass man durch einen Meteoriten ums´s Leben kommt habe ich nun aber doch eine Angabe gefunden (alle bisherigen Google - Treffer bezogen sich auf das Saurier - Sterben):

http://www.gubi.li/wahrscheinlichkeit/index.html

Tod durch Treffer eines Meteoriten 1:300 Milliarden für ein Individuum per Jahr 1:3.75 Milliarden für ein Individuum innerhalb v. 80 Jahren

Ein Personenschaden ist im Durchschnitt "nur" alle 50 Jahre zu erwarten. Bis zum heutigen Datum ist die Verletzung eines Menschen durch den direkten Kontakt mit einem Meteoriten erst in einem Fall nachgewiesen.

Was uns ja immer wieder gesagt wird, Fliegen ist eine eher sichere Art des Reisens:

Tod durch Flugzeugunfall 1:146'730 (per Jahr) 1:1'834 (per 80 Jahre) Laut der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung müsste man 67 Jahre lang ununterbrochen fliegen, um ein sicherer Kandidat für einen Flugzeugabsturz mit Todesfolge zu werden. Annahme: 4 Flugstunden pro Jahr.

Zum Ansteckungsrisiko mit HIV ...... ist natürlich nicht mit der Zahl an Menschen gleichzusetzen, die direkt an AIDS sterben, aber diese Ansteckung wirkt sicher nicht lebensverlängernd und es gilt hier wohl ebenso wie für das Rauchen, dass so mancher Todesfall durch AIDS begünstigt oder beschleunigt wird. Auch sind die üblichen Therapien gegen das Virus für den menschlichen Organismus bestimmt eine Belastung.

Ansteckung mit HIV Virus 1:2'139(per Jahr) 1:27(per 80 Jahre) Weltweite Betrachtung. Die Häufigkeit ist bezogen auf die Regionen sehr unterschiedlich.

Immerhin ist die Wahrscheinlichkeit zur Ansteckung wesentlich höher, als die Chance, im Lotto zu gewinnen (bei ununterbrochenem Einsatz Woche für Woche).
 
Um diese Frage systematisch zu beantworten. Es gibt unterschiedliche Verhaltensweisen a bis f von Behörden, die Kritik hier betrifft d und eventuell e:
Noch einmal, diese Behandlung trifft eigentlich alle (sozial) schwächere. Egal ob Migrant, die geschlagene Frau, Antragsteller beim AMS, sogar beim Arbeitsplatz oder sonstwas.
Um ein eventuelles Missverständnis aus dem Weg zu gehen: Ich finde es gut, dass du dich dafür einsetzt. Was mich aber ein bisschen "stört" ist, dass du diese Behandlung nur gegenüber Prostituierten zu erkennen meinst (bzw kommt es so rüber).

Die Zwangsuntersuchung verhindert keine Ansteckung. Weil wenn festgestellt werden sollte, dass eine Sexworkerin infiziert ist, dann hat sich ja von einem Mann angesteckt - und dieser Mann verbreitet seine Infektion ungehindert weiter
Natürlich verhindert sie eine Ansteckung, WENN auch (zu) spät. Worauf Bulsara halt nicht eingeht: auch Prostituierte haben Sex.
Zum Handkuss kommen diejenigen, die ungeschützen AV/GV mit Personen haben, die ihrerseits ungeschützen AV/GV mit anderen Personen ausüben. STDs/STIs werden nur durch das Kondom eingeschränkt/verhindert, eine generelle Untersuchung der Bevölkerung oder bestimmter Bevölkerungsgruppen hat kaum einen Einfluss auf deren Verbreitung.
Ob man es wahr haben will oder nicht, Prostituierte sind eine "Risikogruppe", OBWOHL auch erwähnt werden muss, dass die Ansteckungsgefahr bei ihnen doch recht niedrig ist. Wohl niedriger als beim "normalen" GV. Aber eine durchgehende Untersuchung ist bei der Bevölkerung kaum möglich...wo wir wieder bei der "Risikogruppe" sind...

Untersuchungen des deuttschen Robert-Koch-Instituts weisen das Gegenteil nach: In Österreich mit Zwangsuntersuchungen für SexworkerInnen gibt es mehr Syphilis als in Deutschland ohne Zwangsuntersuchung.
Mit der Aussage tue ich mir schwer. Nur weils in Dtl hinhaut heisst das nicht, dass es deswegen funktioniert. Da könnte ich auch anführen, dass es in der UA und Rus gar nichts gibt und es dort deswegen ein zunehmendes und ernstes Problem wird.
Grundsätzlich weiss ich aber schon was der Gedanke bei euch ist. Würde aber trotzdem meinen, dass ein veränderter Umgang wichtig wäre und nicht eine allgemeine Verurteilung.
 
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ZITAT:
Meines Achtens gehört Prostitution legal voll akteptiert, eindeutig geregelt, kranken- und pensionsversichert.....:daumen:

Schon ein sehr guter Ansatz - da würde sich meiner Meinung nach schon einiges von selbst erledigen!
Denn dann könnten alle zum Facharzt ihrer Wahl gehen!!! Und ich denke das ist besser als so ne Stelle wo nur SW hingehen müssen!!!!

Zwang ----> hat für mein Verständnis auch die geringste Wirkung!
Man sollte auf Aufklährung setzen und den einfachen Gang zum NORMALEN gyn.

Werbung verbieten für OHNE - :daumen: find ich gut, und wäre einfach umzusetzen!

Generel bin ich auch der Meinung wer eine gesunde Einstellung hat, wird sich selber NIE in Gefahr begeben.

Ist aber auch ein schwieriges Thema weil viele Aspekte rein spielen.
 
Geh ich d'accord :)

Allerdings habe ich gehört, dass viele Ärzte tatsächlich überfordert wären bzw sind mit dem Thema..?
 
Kann sein! Aber würde sich mit der zeit auch legen! Müssen's halt zur nachschulung die lieben Ärzte ;0))) ne denke mit der Zeit würde sich das schon normalisieren... Wie bei allem... ;0)
 
Natürlich verhindert sie eine Ansteckung, WENN auch (zu) spät.

Nein, eine Untersuchung verhindert gar nichts. Sie kann Konsequenzen zur Folge haben, die einen mehr oder minder grossen Teil der Ansteckungen verhindern. Das ist ein ganz wesentlicher Unterschied.

Worauf Bulsara halt nicht eingeht: auch Prostituierte haben Sex.

Weil es nicht von Relevanz ist.

Relevant ist Prävention: Information, Impfung, Hilfestellung.
 
Nein, eine Untersuchung verhindert gar nichts. Sie kann Konsequenzen zur Folge haben, die einen mehr oder minder grossen Teil der Ansteckungen verhindern.

aha - und vorhin verkaufst mir ellenlang, dass eh nur kondome schützen* :roll:



* was im prinzip ja absolut richtig ist; weshalb ich ja von risikominimierung gesprochen hatte. risikominimierung in hinblick auf jene, die nicht verantwortungsvoll handeln.
 
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aha - und vorhin verkaufst mir ellenlang, dass eh nur kondome schützen :roll:

Richtig. Und auch jetzt hab ich nichts anderes geschrieben:

Kontrolluntersuchung erfasst nur einen kleinen Teil der SW --> eine festgestellte Infektion bedarf einer suffizienten Therapie --> dann kann ein (geringer) Teil der durch diese Infektion ausgelösten STIs verhindert werden --> aber nur in jenen Fällen, in denen ao praktiziert wird.

Das bedeutet, dass bei Verwendung eines Kondomes fast alle Infektionen verhindert werden.

Und es bedeutet, dass eine Kontrolluntersuchung bei safer sex keine Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit hat, bei ao eine geringfügige Senkung der Rate an STIs/STDs erreicht wird.
 
aha - und vorhin verkaufst mir ellenlang, dass eh nur kondome schützen [...] was im prinzip ja absolut richtig ist; weshalb ich ja von risikominimierung gesprochen hatte. risikominimierung in hinblick auf jene, die nicht verantwortungsvoll handeln.

Um klar zu stellen: Selbstverständlich verringert es das Ausbreitungsrisiko, wenn ALLE Infektionsträger aus dem Verkehr gezogen werden. In der Tiermedizin ist der Vorgang die Keulung (etwa Maul und Klauenseuche): Alle möglicherweise infizierten Tiere werden getötet.

Die Sexworker-Zwangsuntersuchung ist jedoch nur einseitig wirksam, es werden nicht alle Infektionsträger aus dem Verkehr gezogen: Nur infizierte Frauen werden aus dem Verkehr gezogen, die Freier, die diese Infektion verbreiten, aber nicht. Gleichzeitig unternimmt der Staat nicts, um weitere gesunde Sexworkerinnen vor der Ansteckung durch diese infizierten Freier zu schützen, obwohl die Zwangsuntersuchung unter dem Vorwand der Gesundheitspolitik laufen. Im Gegenteil, durch die Zwangsuntersuchung baut sich ein Druck auf, AO-Services anzubieten. Wirtschaftlich schwache Sexworker werden diesem Druck nachgeben.

Insofern ist bei der Zwangsuntersuchung keine Risikominimierung zu erkennen, und wenn, dann nur eine sehr menschenverachtende Form: Es soll nur das Risiko der Männer/Freier minimiert werden, die Frauen "dürfen" sich ruhig anstecken (eventuell an AIDS sterben), sie werden in diesem Fall in schwacher Form "gekeult" (aus dem Verkehr gezogen).

Wesentlich besseren Erfolg hat eine Risikominimierung, die beim Kondomgenbrauch einsetzt und verhindert, dass Frauen, die auf Kondomgebrauch bestehen, wirtschaftlichen Nachteile haben (Werbeverbote).
 
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Noch einmal, diese Behandlung trifft eigentlich alle (sozial) schwächere. Egal ob Migrant, die geschlagene Frau, Antragsteller beim AMS, sogar beim Arbeitsplatz oder sonstwas. Um ein eventuelles Missverständnis aus dem Weg zu gehen: Ich finde es gut, dass du dich dafür einsetzt. Was mich aber ein bisschen "stört" ist, dass du diese Behandlung nur gegenüber Prostituierten zu erkennen meinst (bzw kommt es so rüber).

Diese Konzentration auf Sexworker ergibt sich schon durch das Thema des Threads. Im Hinblick auf die intime Form der gynäkologischen Untersuchung ist es aber schon ein Unterschied (der ausschlaggebend zum Kippen Richtung erniedrigende Behandlung ist), ob zum Beispiel andere bei der Untersuchung ungewollt mithören oder gar mitschauen, oder ob am Arbeitsamt andere ein Gespräch verfolgen.
 
.. ich kann nur jeden empfehlen, auf einen ungeschützten Fick mit einer Wohnungstussi zu verzichten.
 
Die Sexworker-Zwangsuntersuchung ist jedoch nur einseitig wirksam, es werden nicht alle Infektionsträger aus dem Verkehr gezogen: Nur infizierte Frauen werden aus dem Verkehr gezogen, die Freier, die diese Infektion verbreiten, aber nicht. Gleichzeitig unternimmt der Staat nichts, um weitere gesunde Sexworkerinnen vor der Ansteckung durch diese infizierten Freier zu schützen, obwohl die Zwangsuntersuchung unter dem Vorwand der Gesundheitspolitik laufen. Im Gegenteil, durch die Zwangsuntersuchung baut sich ein Druck auf, AO-Services anzubieten. Wirtschaftlich schwache Sexworker werden diesem Druck nachgeben.

Insofern ist bei der Zwangsuntersuchung keine Risikominimierung zu erkennen, und wenn, dann nur eine sehr menschenverachtende Form: Es soll nur das Risiko der Männer/Freier minimiert werden, die Frauen "dürfen" sich ruhig anstecken (eventuell an AIDS sterben), sie werden in diesem Fall in schwacher Form "gekeult" (aus dem Verkehr gezogen).
:fragezeichen: Der Logik kann ich nicht folgen. Frauen die sexuelle Dienstleistungen anbieten, können - genauso wie infizierte Männer! - Krankheiten ausbreiten. Der Unterschied besteht darin, dass Prostituierte das kommerziell anbieten. Hier sind wir wieder bei Risikogruppe...
Was verstehst du nun also unter "aus dem Verkehr" ziehen? Das liest sich bei dir so an, als werden sie weggesperrt? Will ich nicht ausschliessen, weil ich mich in dem Bereich nicht auskenne, wäre mir aber neu (und natürlich auf jeden Fall wohl gesetzeswidrig); was du eher meinst, ist, dass sie den Beruf nicht mehr ausführen dürfen, oder? Und auch hier stelle ich nicht unbedingt eine unterschiedliche Verhaltensweise gegenüber "normal" Infizierten fest, oder? Denn weder infizierte ExProstituierte, noch "normal" infizierte dürfen Sex haben, ohne das zu sagen und man würde sich strafbar machen - gesetzt den Fall, dass man von der Krankheit weiss.
Das Problem, welches sich für Menschen stellt die sexuelle Dienstleistungen anbieten, ist, dass sie natürlich nicht nachweisen können, dass sie explizit von einem bereits angesteckten und mutwillig angesteckt wurden. Aber gerade deswegen gibt es wohl als sog. Risikogruppe, so nehme ich doch an, diese Untersuchung, denn sie setzen sich einer gewissen Gefahr aus und da kann man ansetzen. WIE diese Untersuchung vor sich geht bzw durchgeführt wird, ist wiederum eine andere Frage.
 
Nur um einmal das Kaliber der hier aufgefahrenen Geschütze ein wenig "downzusizen": Es ist keine Zwangs-, sondern eine Pflichtuntersuchung.
 
Nur um einmal das Kaliber der hier aufgefahrenen Geschütze ein wenig "downzusizen": Es ist keine Zwangs-, sondern eine Pflichtuntersuchung.

jep - und überhaupt...

...werden leut ned arbeitslos, sondern freigestellt :cool:
 
nö - weis aufs gleiche rauskommt.
 
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