Ich stelle mir dazu die Frage, wie wird man in unserem Kulturkreis überhaupt zum Atheisten? Meinem einfachen Verständnis nach, muss ich vorerst über etwas Kenntnis erlangen, um es ablehnen oder in Zweifel ziehen zu können. Wie kann ich Gott, dessen Existenz oder den Glauben an ihn in Frage stellen, wenn ich nie von ihm gehört habe? Also hab ich irgendwann, vermutlich bereits in der Kindheit, gehört, dass es verschiedene Religionen und auch verschiedene Götter gibt. Wie kommt es, dass ich die Existenz Gottes in Zweifel ziehe? Ist es ablehnendes Protestverhalten einer Glaubensgemeinschaft gegenüber oder weil die persönliche Vorstellungskraft es tatsächlich verhindert, an höhere Wesen zu glauben? Es ist für mich beachtenswert, dass es bereits seit Jahrtausenden rund um den Erdball für die Menschen fast schon zwanghaft ist, für unerklärliche Phänomene oder Katastrophenereignisse Geistwesen verantwortlich zu machen und andererseits deren Schutz zu suchen. Genauso gab und gibt es schon immer Menschen mit besonderen Fähigkeiten, die mit Geistwesen in Kontakt treten konnten und deren Eingebungen von ihrer Gemeinschaft anerkannt wurden. DDr Günther Nenning, Sozi und bekennender Christ sagt im Zuge einer Glaubensdiskussion, als es um Glaubensbeweise ging ganz einfach: "Glaube braucht keine Beweise!" Das braucht man nicht weiter zu interpretieren. Fast schon gesetzmäßig ist: Geht es den Menschen gut, zählt der Gott des Mammons, geht es den Menschen schlecht (Kathastrophen, Krieg, persönliche Schicksalschläge usw) findet diese wieder zu Gott zurück. Allein schon wohltuend und beruhigend wirken Gebetsformeln oder spirituelle Meditationen an Kraftorten in schweren Krisensituationen, weshalb auch der Atheist über seinen Schatten springen dürfte, könnte und zumindest in der Krisensituation spirituelle Rituale und Formeln durchführen oder sprechen kann.
Wenns mir persönlich ganz, ganz dreckig geht, ziehe ich mich gerne in eine stille Ecke einer Kirche zurück, wo ich meditieren kann und wieder zu mir finde. Hat mir in tiefen Krisen noch immer geholfen, mich beruhigt und wieder Weitblick verschafft.