Ich finde das ganz o.k., dass Agape das hier nochmal posten wollte, und dass Kit_de_Luca ihr beigestanden ist.
Ich fand auch generell den Thread über blöde Anmache und Belästigung gut. Durch so einen Thread hier wird nicht gleich die Welt besser, aber das muß auf den Tisch, weil´s passiert.
Ich bin ganz klar Weltbürger und kein Stammtischpatriot, konnte aber aus Agapes-Beiträgen bisher auch keinen bösen Rassismus rauslesen. Arschlöcher gibts überall, in jeder ethnischen Herkunft. Zwar stößt es mir schon sauer auf, dass es in den Medien z.B. öfters heißt, "ein Türke, 24 Jahre alt" hätte dieses oder jenes Verbrechen begangen, selbst wenn er hier geboren ist. Hatte der Täter blonde Haare, so heißt es dann "ein 24-jähriger Mann". Aber weiter:
Wären die Schwarzen, die Agape auf der Donauinsel angequatscht und abgenervt haben, "reinrassig"-stramme Österreicher oder Deutsche gewesen, dann hätten sie sie evtl. als "Lesbe", "Zicke", "Emanze", "Polin" oder sonstwas beschimpft. Je nachdem, was in solchen Hirnen gerade an platten Sprüchen vorliegt. Sowas gibts über den ganzen Globus, leider... das ist die Internationale der Dumpfbacken und Arschlöcher....
Menschenrechte sind universal, unabhängig von Herkunft oder geographischen Standort. Und dazu gehört auch das Menschenrecht, dass eine Frau vor Belästigungen durch Männer ihre Ruhe hat.
Menschen, die für Menschen- und Frauenrechte eintreten, gibt es im Westen genauso wie z.B. in Afghanistan, Irak, und so weiter.
Ich habe in meinem Leben viele Gespräche, Freundschaften, und auch Affären und Beziehungen angefangen zu Frauen, die selber, oder deren Eltern aus dem Mittelmeerraum, aus dem Nahen und Mittleren Osten kamen. Hab´s nicht bewußt-forciert gesucht, hat sich so ergeben.
Viele bekommen massig sexistische und rassistische Anpöbeleien und Schikanen reingewürgt.
Wenn Anja, Nicole und Claudia im Bikini im Freibad mit ihrem Boy-Friend knutschen dürfen, dann können das Nüriye, Mina und Soraya oft nicht, obwohl sie es als ganz normale junge Frauen gerne wollen. Je nachdem, wie streng religiös/patriarchalisch das Umfeld/Elternhaus ist, könnten sie dadurch brutale Strafen bis hin zur Ermordung riskieren. Wehren sich solche Frauen öffentlich dagegen, so werden sie absurderweise oft auch als "rassistisch" bezeichnet, weil sie ja auch eine "Kultur" dadurch kritisieren.
Sicherlich muß der Stammtisch-Rassismus bekämpft werden, aber Menschenrechte und Freiheitsrechte von irgeneiner zu tolerierenden und unantastbaren "Kultur" abhängig zu machen, wie es in den Reihen der Political Correctness oft geschieht, ist genauso rassistisch. Wenn Männer sich wie Arschlöcher aufführen, und/oder Frauen unterdrücken, dann ist es sehr beliebt, mit "der Kultur" das zu legitimieren. Das ist quer durch fast alle politischen Lager bestens anerkannt, weil´s hilft, die Welt und die Menschen einzuteilen. Weil´s hilft, dass Menschen nicht als Individuen mit eigenem Willen und Wünschen gesehen werden, sonder als eine Kollektivmasse aus Nationen, "Rassen" und "Kulturen".
Sorry, ist länger geworden, ging mehr in die Tiefe und Breite, als ich vorhatte, bei solchen Diskussionen schwingt viel mit.
Grüße,
t-sun