Helmut Zilk ein Spion ?

Gast · 23.3.2009

Zitat:
Nach dem Lesen des diskussionsauslösendem "Profil"-Artikels (http://www.profil.at/articles/0912/560/237065/helmut-zilk-spion-zilk-informant-cssr-geheimdienstes) glaube ich schon, dass die Vorwürfe stimmen. Außer der ganze (tschechische) Akt ist eine Fälschung. Ich denke aber, dass das "Profil" dies auch in Erwägung gezogen hat, und ihn wohl dahingehend genauestens überprüfen hat lassen.

ja genau profil hatt sicher die möglichkeiten einen akt den ein geheimdienst gefälscht hatt zu prüfen. :haha:

und in zeiten wie diesen ist es für printmedien bei uns eh schon üblich regelmäßig irgendwelche wiederrufe zu drucken also schadet so eine falschmeldung auch nicht wirklich bei den verkaufszahlen.

ich bin mir ziemlich sicher das entweder ein wiederruf kommen wird oder das ganze ohne ergebnis einfach wieder in der versenkung verschwindet.

Gast · 23.3.2009

Zitat:
ja genau profil hatt sicher die möglichkeiten einen akt den ein geheimdienst gefälscht hatt zu prüfen.

und in zeiten wie diesen ist es für printmedien bei uns eh schon üblich regelmäßig irgendwelche wiederrufe zu drucken also schadet so eine falschmeldung auch nicht wirklich bei den verkaufszahlen.

ich bin mir ziemlich sicher das entweder ein wiederruf kommen wird oder das ganze ohne ergebnis einfach wieder in der versenkung verschwindet.

Was sollen sie widerrufen? (Ohne ie) Dass sie einen Akt haben, aus dem sie zitieren? :roll:

In der Versenkung wird's sicher wieder verschwinden, die ganze Geschichte ist ja nicht wirklich von Belang.

Gast · 23.3.2009

Achja, das habe ich jetzt vergessen:

Ein Experte und Professor an der Akademie der Wissenschaften in Tschechien habe die Akten überprüft und festgestellt, dass es sich hierbei nicht um eine Fälschung handle, konstatierte Lackner.

Gast · 23.3.2009

Erstens ist auszuschließen, dass Lackner solche Anschuldigungen im Profil brächte, ohne diese zuerst genau recherchiert zu haben (ungeprüfte und reißerische Schlagzeilen ohne Hand und Fuß findet man eher in anderen Tageszeitungen).
Zweitens ist für mich nicht die Tatsache so schlimm, dass mehr oder weniger Wichtiges oder Geheimes ausgeplaudert wurde, sondern die, dass Zilk dafür Geld genommen hat!

Großartig fand ich die Reaktion von Bacher, der - obwohl wirklich intimer Freund der Familie - sehr wohl unterschied zwischen privaten Beziehungen und politisch notwendiger Aufklärungsarbeit (welche meiner Meinung nach keinesfalls mit dem Tod einer Person endet).
Schwer enttäuscht war ich von Scholz, der nur gefühlsmäßig agierte und Lackner beschuldigte, Unwahrheiten zu verbreiten. Solange nichts näher untersucht ist, kann und darf man nur sachlich über das Thema reden.
Und Koller - was soll ich sagen - dass sie nicht die Intelligenteste ist, wusste ich ja, aber sie führte sich dermaßen lächerlich auf, dass sie bei mir schon wieder den Eindruck erweckte, als wüsste sie von den Geschehnissen und versuche, mit allen Mitteln davon abzulenken.
Das vor sich hergehaltene Kreuz (wie eine Exorzistin), die zusammenhanglosen Hinweise auf maturierenden Enkel, Zilks (zweifelsfrei vorhandene großartige) Leistungen (die mit der Sache aber nichts zu tun hatten und auch von niemandem angezweifelt wurden), das theatralische Entzünden der Kerze... das alles erweckte den Eindruck, dass Frau Koller sehr wohl Vieles damals mitgetragen hatte.

Stellt sich für mich noch die Frage, warum damals schon alles vertuscht wurde und wer von den seitherigen Regierungsmitgliedern noch daran beteiligt war.

Gast · 23.3.2009

Ich denke die Sache mit Zilk gehört untersucht...... allerdings muss mal wissen ,daß die Welt der Geheimdienste und der Politik immer schon oft eine sehr teuflische Allianz eingegangen sind.

Was die Sache mit Zilk und dem tschechischen Gehieimdienst betrifft, so muss das ja auch aus dem folgenen Grund heraus untersucht. Viele Menschen sind nach 1968 von der damaligen Tschoslowakei nach Österreich gekommen.Vielleicht wollte der tschechische Geheimdienst durch mittelsmänner in österreich herausfinden, wie denn die österreichischen Politiker und Journalisten darüber gedacht haben . Das wäre doch denkbar oder?

Im übrigen war die STAPO immer schon im Visier des KGB , in diesem Sinne zum Beispiiel geht es auch um die Affäre Dürrmeyer ( 1.stapochef ) , siehe österreich 2 Doku von Hugo Portisch und Sepp Riff

Gast · 23.3.2009

Mein Stammtrafikant hat mir heute gesagt,das sich das "Profil" im letzten Halbjahr sehr schlecht verkauft hat und heute plötzlich reissenden Absatz gefunden hat.
Das war wahrscheinlich auch der Grund für diese Titelstory.
Und Zilk selber kann sich ja auch nicht mehr wehren.

Gast · 23.3.2009

Zitat:
....Was die Sache mit Zilk und dem tschechischen Gehieimdienst betrifft, so muss das ja auch aus dem folgenen Grund heraus untersucht. Viele Menschen sind nach 1968 von der damaligen Tschoslowakei nach Österreich gekommen.Vielleicht wollte der tschechische Geheimdienst durch mittelsmänner in österreich herausfinden, wie denn die österreichischen Politiker und Journalisten darüber gedacht haben . Das wäre doch denkbar oder?....

Nein. Seine (angebliche) Spionagetätigkeit dauerte laut dem "Profil" vorliegenden Akten von Dezember 1965 bis Juni 1968.

Gast · 23.3.2009

Zitat:
Mein Stammtrafikant hat mir heute gesagt,das sich das "Profil" im letzten Halbjahr sehr schlecht verkauft hat und heute plötzlich reissenden Absatz gefunden hat.
Das war wahrscheinlich auch der Grund für diese Titelstory.
Und Zilk selber kann sich ja auch nicht mehr wehren.

Glaubst, dass die G'schicht deswegen erfunden ist?

Gast · 23.3.2009

Zitat:
Glaubst, dass die G'schicht deswegen erfunden ist?

Es kann was Wahres dran sein.
Ich weiss es nicht,aber die Sache schaut schon etwas merkwürdig aus.Als Zilk noch lebte,wurde die Story nicht publiziert.Das irritiert mich einigermassen.

Mitglied #15366 · 23.3.2009

Zitat:
Zweitens ist für mich nicht die Tatsache so schlimm, dass mehr oder weniger Wichtiges oder Geheimes ausgeplaudert wurde, sondern die, dass Zilk dafür Geld genommen hat!

Das könnte man jetzt auch so interpretieren, dass Dir der Verrat von Staatsgeheimnissen im Prinzip wurscht ist, und Du bist ihm nur um das Geld neidig.

Gast · 23.3.2009

da war gerade was im fernsehen, wo es hiess das eigentlich alle spitzelakten dieser art schon längst vernichtet seien. konnte leider nicht meine ganze aufmerksamkeit darauf richten weil ich grade nen kunden am rohr hatte.

klang aber danach das es eigentlich nur ne fälschung sein kann da ja alles vernichtet wurde. weiß da jemand mehr?

Gast · 23.3.2009

Zitat:
Es kann was Wahres dran sein.
Ich weiss es nicht,aber die Sache schaut schon etwas merkwürdig aus.Als Zilk noch lebte,wurde die Story nicht publiziert.Das irritiert mich einigermassen.

1998 gab es diese Vorwürfe schon. Damals hat der Markus (?) Wolf, Ex-Chef der DDR Spionageabteilung im ORF gesagt, dass ein Akt darüber existiert. Der Zilk hat gesagt, dass sei Blödsinn, und da der Akt nirgends auftauchte war die Sache damit auch erledigt. Zu Recht.
Jetzt sind diese belastenden Akten aufgetaucht. Jetzt kann man sie prüfen und sich eine Meinung bilden. Davor waren es nur nicht bewiesene Anschuldigungen.

Und dass sich das "Profil" mit dieser story jetzt gut verkauft, kann man denen ja nicht zum Vorwurf machen. Außer sie wären schon lange im Besitz der Akten gewesen, und hätten Zilks Ableben abgewartet. Nur das scheint mir nicht sehr wahrscheinlich zu sein.

Gast · 23.3.2009

Zitat:
da war gerade was im fernsehen, wo es hiess das eigentlich alle spitzelakten dieser art schon längst vernichtet seien. konnte leider nicht meine ganze aufmerksamkeit darauf richten weil ich grade nen kunden am rohr hatte.

klang aber danach das es eigentlich nur ne fälschung sein kann da ja alles vernichtet wurde. weiß da jemand mehr?

Das sind die Spitzelakten, die die öst. Staatspolizei angelegt hat. Nicht die Akten der damaligen CSSR.

Gast · 23.3.2009

ich finde man sollte die Sache klären . Und auf jeden Fall auch gleich mit untersuchen,ob politiker, die in österreich Rang und Namen hatte ,auf der gehlatsliste von geheimdiensten standen.

Gast · 23.3.2009

Zitat:
Vielleicht wollte der tschechische Geheimdienst durch mittelsmänner in österreich herausfinden, wie denn die österreichischen Politiker und Journalisten darüber gedacht haben .

Was sich Journalisten zu einem Thema denken, findet man wohl am leichtesten heraus, indem man ihre Zeitungen kauft bzw. ihre Fernsehsendungen ansieht. Mir kommt die ganze Geschichte etwas absurd vor.

Es gibt sicher mehrere mögliche Erklärungen zu Entstehung und Inhalt des Akts. Welche davon die richtige ist, sollen Historiker herausfinden. Ich halte allerdings die Möglichkeit, dass sich ein paar kleine Geheimdienstler ein Körberlgeld abgezweigt haben, durchaus für eine der plausibleren Erklärungen.

Gast · 23.3.2009

Zitat:
..... Ich halte allerdings die Möglichkeit, dass sich ein paar kleine Geheimdienstler ein Körberlgeld abgezweigt haben, durchaus für eine der plausibleren Erklärungen.

Das wäre natürlich auch eine Möglichkeit.....

Und noch ein statement von 1990 zu den vernichteten Akten der öst. Staatspolizei:

Der Herr Innenminister [...] hat auf einer Pressekonferenz am Montag dieser Woche als Konsequenz aus der Spitzelaffäre angekündigt, er werde alle Aufzeichnungen über diese staatspolizeilichen Akte durchforsten und werde sie auch vernichten. "Die Botschaft hör' ich wohl, allein mir fehlt der Glaube", sehr geehrter Herr Minister, denn das gleiche Versprechen hat schon im Jahr [...] der damalige Innenminister [...] abgegeben. Auch er hat gesagt, er werde die Tausende von Spitzelakten, die er damals gefunden habe, verbrennen, und zwar unter öffentlicher Kontrolle. Heute lesen wir, daß kein einziger dieser Akte vernichtet worden ist, und von einer Beiziehung der Öffentlichkeit bei irgendeiner Verbrennung war überhaupt nicht die Rede."

Helene Partik-Pablé, Freiheitliche Partei Österreichs

Quelle: Stenographisches Protokoll des Nationalrates

Zuminderst dem Zilk seine wurde wirklich vernichtet.

Mitglied #19858 · 23.3.2009

Zitat:
Zuminderst dem Zilk seine wurde wirklich vernichtet.

die originalakten kann man ja in netter form verbrennen, solange den mikrofilmen nix passiert...

Gast · 23.3.2009

Zitat:
es ginge um die historische Dokumentation. Die wäre aber mein dominantes Motiv.

Zitat:
ich geh 100% konform mit den äusserungen gerd bachers..gestern im zentrum...

Zitat:
ganz besonders gehört beleuchtet , was eigentlich schon verheimlicht wurde - von Regierung und Partei - nur um einen der "Ihren" zu schützen.. !!

Zitat:
Vielleicht hat das auch die Partei verhindert - die sooo lange an der Regierung war und auch wieder ist - man sollte die Freunderlwirtschaft nicht unterschätzen....

Zitat:
Seh ich nicht so - immerhin war er trotzdem ein ROTER , dessen Erfolg man sich an die Fahnen heften konnte...

Zitat:
zum zeitpunkt des bekanntwerdens...war ein ÖVP Innenminister...Sorornics...... im amt....

eben

aber sei,s drum wer wann "an der macht" .....

es gehört aufgeklärt weil es auch den blick auf die nicht allzuweite vergangenheit trübt wenn da was unklar bleibt :lehrer:

Gast · 23.3.2009

Zitat:
1998 gab es diese Vorwürfe schon. Damals hat der Markus (?) Wolf, Ex-Chef der DDR Spionageabteilung im ORF gesagt, dass ein Akt darüber existiert. Der Zilk hat gesagt, dass sei Blödsinn, und da der Akt nirgends auftauchte war die Sache damit auch erledigt. Zu Recht.
Jetzt sind diese belastenden Akten aufgetaucht. Jetzt kann man sie prüfen und sich eine Meinung bilden. Davor waren es nur nicht bewiesene Anschuldigungen..

In der DDR war jeder Westausländer ein Spion.
Über Eisenbahnfreunde,die in der DDR in den 1980er die letzten Dampflokomotiven fotografierten,wurden auch seitenweise Akten angelegt,die sie als Spion denunzierten.Warum sollte es Zilk anders ergangen sein?

Zitat:
Und dass sich das "Profil" mit dieser story jetzt gut verkauft, kann man denen ja nicht zum Vorwurf machen. Außer sie wären schon lange im Besitz der Akten gewesen, und hätten Zilks Ableben abgewartet. Nur das scheint mir nicht sehr wahrscheinlich zu sein.

Kann schon sein.
Aber die Optik und der Zeitpunkt sind schon etwas eigenartig.

petseit · 23.3.2009

i find ja nur gspassig, dass mitunter die selben leut die sich sonst aufpudeln und stereotyp meinen, dass "ja eh alle politiker dreck am stecken haben" es plötzlich geradezu als sakrileg betrachten sollten weitere nachforschungen angestellt werden.

Helmut Zilk ein Spion ?

Dr. Helmut zilk ein Spion - soll man das jetzt noch aufklären ?

Dr. Zilk ist tot - er soll in Ruhe gelassen werden !

Das ist lange her und sollte verjährt sein !

Egal wann das war - es gehört restlos aufgeklärt !

Die Regierung hat geholfen , es zu vertuschen - daher gehört es JETZT geklärt !

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