Ist Glaube eine Altersfrage?

Ist Glaube eine Altersfrage?
Glaube ich nicht. Ich glaube eher, dass man zu den ursprünglichen Fragen der Menschheit (Woher komme ich?, Wozu lebe ich?, Wohin gehe ich? etc.) durch die Erfahrung von Grenzsituationen, Schicksalsschläge etc. kommt.
Und diese können ja auch schon in jungen Jahren eintreten.
Auch hängt die Frage, ob man glaubt, eher von der Erziehung ab als vom Alter. Ich bin beispielsweise sehr religiös erzogen worden - Fragen des Glaubens haben mich mein gesamtes Leben nicht losgelassen.
 
Ich glaube eher, dass man zu den ursprünglichen Fragen der Menschheit (Woher komme ich?, Wozu lebe ich?, Wohin gehe ich? etc.) durch die Erfahrung von Grenzsituationen, Schicksalsschläge etc. kommt.
Das hat mich eine Zeit lang sehr beschäftigt. Nicht nur wohin ich mal gehen werde, sondern wohin die Menschen, die ich verloren habe "gegangen" sind. Die Sache mit dem Himmel passt für mich persönlich einfach nicht, ich habe halt meine eigenen Vorstellungen und die müssen auch niemand anderem passen. Ich glaube, dass es so ist wie ich mir das vorstelle, das ist das einzige was für mich wichtig ist. Und es gibt nur ganz wenige Menschen, die meine Ansichten zu dem Thema kennen, weil es für mich etwas sehr persönliches ist.
Und diese können ja auch schon in jungen Jahren eintreten.
Wenn sichs mal ausgeht zwischen Disco und Fetzen kaufen :roll: ;)
 
Kloanhex, es ist doch logo, für eine 17jährige ist man altes Schachtel, für einen 70jährigen - junges Puppl :haha:

Frustriert? :hmm:
Fortuna ist mir derzeit sehr gut gesonnen ;)
Läuft in alle Bereiche wie man sich wünschen kann, sogar darüber hinaus :daumen:
Heute 470€ an Massagen abgelehnt, da ich kein Bock habe :mrgreen:
Super happy und glücklich... Ohne Op`s null Falten, aussehen um viele Jahre jünger, Körper/Body um dem mich 20 jährige beneiden... Pumperl gesund... Beweglich und zu jede Kamasutra Schandtat bereit :mrgreen:...
Täglich Fortgehen, natürlich nicht ohne Designer Klunker, Schuhe, Bags, Klamotten...
Verehrer auf jeden Schritt und Tritt, viele Urlaubsangebote...
Mir ist noch nicht so gut gegangen wie derzeit und Gott behalte diesen Zustand :daumen:

:bussal:

Auch gut im Pferden Reiten Tanz :mrgreen:

Externe Inhalte von YouTube
Dieser Beitrag beinhaltet externe Inhalte von YouTube. YouTube könnte Cookies auf deinem Computer setzen bzw. dein Surfverhalten protokollieren. Mehr Informationen zu Cookies und externen Inhalten findest du in unserer Datenschutzerklärung.
Möchtest du die externen Inhalte laden?

Schön, dass es dir so gut geht, aber was hat das mit dem Thema zu tun? :fragezeichen:
 
Dass man mit zunehmendem Alter dem Thema Religion/Gott näher steht, hat den einfachen Sinn, dass der Mensch sich öfters mit dem Thema Sterben/Tod beschäftigt, also sucht er Zuflucht/Anhaltspunkte, damit er nicht komplett durchdreht.
Also nicht zwangsläufig, dass er weiser geworden ist.

Kann ich vor meinem eigenen Hintergrund absolut nicht bestätigen. Ich war von klein auf mit dem Tod hautnah konfrontiert, ein Glauben - gleich welcher Art - hat sich dadurch noch nicht entwickelt. Erst als ich christlich erzogen/unterrichtet wurde (konkrete Bibelstunden, Kindergottesdienste usw.) wurde ich gläubig. Vielleicht hat mir das ein bißchen geholfen, nicht "komplett durchzudrehen", wie du schreibst, aber eigentlich glaube ich das nicht, der Teil, der diesen Glauben als beängstigend und bedrohlich empfand, hat eigentlich immer überwogen.

Wie auch immer: ich wuchs ländlich auf, da war der christliche Glaube so selbstverständlich wie der Wechsel der Jahreszeiten. Glaube wurde gelebt, inwieweit dieser Glaube näherem Hinterfragen stand gehalten hätte steht mal auf einem anderen Blatt. Bin z.Zt. auf Urlaub in der Region, in der ich aufgewachsen bin, und obwohl sich sicher einiges geändert hat in den letzten 30 - 40 Jahren, empfinde ich es wieder sehr deutlich: die Menschen leben in ihren christlichen Wertvorstellungen, sie besuchen regelmäßig die Gottesdienste, der "Herrentag" ist hier tatsächlich noch Christi Himmelfahrt - wenn überhaupt "verfremdet", dann als Vatertag. Es sind nicht nur die Älteren, die aus Angst vor dem Tod gläubig sind, sie sind hineingewachsen und leben das weiter.

Was mich betrifft: in jenem dummen Disco-Shopping-Alter - so um die 20 - war ich heftig damit beschäftigt, mich von alten Glaubensängsten freizustrampeln, zu keiner Zeit davor und danach hab ich mich je so intensiv mit dem christlichen Glauben, seiner Bedeutung für mein Leben, aber dadurch auch mit anderen religiösen Richtungen auseinandergesetzt. Hat einige Jahre gedauert, bis ich halbwegs angstfrei ohne Religion weiterleben konnte. Es war auch die Zeit, in der ich ganz intensiv all der Toten, die mein Leben geprägt haben, gedacht habe, und zumindest für mich war das ein hilfreicher Schritt weg von dem Glauben, den man mich gelehrt hatte. Deshalb finde ich es interessant, wie du den Glauben an der Konfrontation mit dem Tod festmachst. Tun viele, konnte ich noch nie wirklich nachvollziehen.

Was das Glauben mit dem Älterwerden zu tun hat: auch wieder nur subjektiv. Ich hasse nicht mehr, das kommt mit dem Älterwerden. Auch nicht mehr Gläubige, wie ich's früher gemacht hab. Ich kann besser akzeptieren, daß es Menschen gibt, die glauben wollen oder es brauchen. Ich kann verschiedene Aspekte von Religionen, besonders der christlichen, mittlerweile würdigen und in meinem persönlichen Wertesystem hochhalten.

Ich denke, das hat damit zu tun, daß ich da besser als früher Grenzen ziehen kann. Würde ich anfangen, aus Angst vor der eigenen Sterblichkeit plötzlich religiös zu werden, käme mir das verlogen vor. Helfen würde mir das sicher nicht.
 
Ich habe bei mir und in meinem Bekanntenkreis die Erfahrung gemacht, dass der Glaube sehr wohl vom Alter abhängig ist.
Zumindest unter der Bedingung dass man religiös, in meinem Fall katholisch, erzogen wurde.
So gut wie alle aus meinem Freundeskreis sind nicht mehr religiös, da sie mit zunehmendem Alter gelernt haben selbstständig zu denken und Religion nun nur mehr als netten Brauchtum betrachten (Kinder Taufen, Erstkommunion, Firmen).
Mehr als eine nette Veranstaltung für die Verwandten ist das nicht mehr.
Von meinen Freunden glaubt niemand ernsthaft dass es einen Gott gibt.

Dies sehe ich als Ergebnis eines logischen Reifeprozesses. Alle die nun älter geworden sind, haben ihren glauben verloren, da er einfach nicht in ein Weltbild passt, das Dinge hinterfragt.
Von meinen Freunden gibt es zwar ein paar schwarze Schafe die zu so esoterischen Dingen wie Homöopathie gewechselt sind, aber glücklicherweise wird dies nicht als Religion betrieben, sondern nur als Ersatzpflasterlmedizin.
 
Kloanhex, es ist doch logo, für eine 17jährige ist man altes Schachtel, für einen 70jährigen - junges Puppl :haha:

Frustriert? :hmm:
Fortuna ist mir derzeit sehr gut gesonnen ;)
Läuft in alle Bereiche wie man sich wünschen kann, sogar darüber hinaus :daumen:
Heute 470€ an Massagen abgelehnt, da ich kein Bock habe :mrgreen:
Super happy und glücklich... Ohne Op`s null Falten, aussehen um viele Jahre jünger, Körper/Body um dem mich 20 jährige beneiden... Pumperl gesund... Beweglich und zu jede Kamasutra Schandtat bereit :mrgreen:...
Täglich Fortgehen, natürlich nicht ohne Designer Klunker, Schuhe, Bags, Klamotten...
Verehrer auf jeden Schritt und Tritt, viele Urlaubsangebote...
Mir ist noch nicht so gut gegangen wie derzeit und Gott behalte diesen Zustand :daumen:
...

Boah, ich krieche vor Neid und gehe jetzt in die Ecke weinen. Ich komme mit der Kohle gerade irgendwie zurecht und hab ein Mountainbike statt einem Auto... Verehrerinnen halten sich im überschaubaren Rahmen, aber wenigstens bin ich fit genug um noch Berge hochzuklettern :). Du solltest ein Buch über Dein Leben schreiben :).

Zum Thema:

Ich denke Glaube hat weder mit Alter noch mit Intelligenz zu tun. Es hängt, denke ich, indirekt mit Umfeld, Erziehung sowie Aufgeschlossenheit und persönlichen Wertvorstellungen zusammen. Glaube kann eine Stütze für Leute sein, die Angst vor dem unausweichlichem Ende haben (wir alle werden mal abtreten, und "Himmel" klingt da wohl sympathischer als "grosses schwarzes Nichts").

Glaube kann auch eine gute Form zur Abwälzung von Eigenverantwortung sein, man schiebt alles auf eine höhere, nicht greifbare Macht ab, und ist aus dem Schneider. Gott, Jahwe, Jehova, Allah - einer von denen wird es wohl so gewollt haben, da kann man dann ja faktisch nichts dafür.

Und wer viel Mist gebaut hat? Am Beichtstuhl wird ihm wohl verziehen, und er kann reinen Gewissens wieder seine Frau prügeln und seinen Hund treten, Gott wird es ihm ja verzeihen. Wie gesagt, samstags rennen sie in den Puff, sonntags in die Kirche.

Ich habe mich durch einiges durchgelesen, und verstehe, dass eine Welt, in der Feen, Elfen und Engelchen herumschwirren durchaus farbenfroher, sympathischer und lebenswerter erscheint, und eine schützende Hand über sich zu wissen passt ja auch. Grundsätzlich bin ich aber eher der Cash & Carry Mensch, ich hab eine Chance, die mein Leben lang dauert, wenn ich es verbocke, bin ich selbst daran Schuld. Am Ende muss ich mich vor mir selbst rechtfertigen, und mich im Spiegel ansehen können. Das ist schon hart genug.

Der Gedanke vor einer höheren Macht als metaphysischem Prinzip zu kriechen widert mich an.

Und zu den Sterbefällen und dem "lieben Gott" ---> einen allmächtigen Gott, der zusieht, wie kleine Kinder missbraucht, unschuldige Tiere gequält und Naturvölker ausgerottet werden, andererseits aber dafür sorgt, dass die schlimmsten Verbrecher mit stolz schwellender Brust grinsend daherschreiten können - so einem Gott, der sowas zulässt, und sich mir noch nichtmal in irgendeiner Form gezeigt hat, soll ich huldigen? Fuck you :kopfklatsch:.

Ich nehme mein Leben selbst in die Hand, und bin für die Zeit, die ich hier lebe, mein eigener Gott. Und ich achte selbst darauf, es nicht zu verbocken, denn wenn es mal aus ist, kann ich mir nichtmal mehr in die Eier beissen, weil ich keine mehr habe :).

Aber jedem sein eigener Glaube, nur nicht anderen damit auf den Senkel gehen, lebt das in Euren 4 Wänden aus und lasst die Öffentlichkeit schön in Ruhe, sollte für alle Glaubensrichtungen gelten.

Cheers
 
Zuletzt bearbeitet:
und "Himmel"2 kling da wohl sympathischer als "grosses schwarzes Nichts").



Das war genau mein größter "Knackpunkt". Hätte ich gewußt, daß nach dem Sterben das große schwarze Nichts kommt, hätte ich bereits mit Anfang 20 beruhigt die Augen zugemacht. Der Gedanke an ein Himmelreich hat mir Höllenängste bereitet (wirklich nicht ironisch gemeint, es war so).


Und wer viel Mist gebaut hat? Am Beichtstuhl wird ihm wohl verziehen, und er kann reinen Gewissens wieder seine Frau prügeln und seinen Hund treten, Gott wird es ihm ja verzeihen. Wie gesagt, samstags rennen sie in den Puff, sonntags in die Kirche.

Jemand, der ernsthaft im christlichen Glauben erzogen wird, bekommt anderes gelehrt. Was du beschreibst, ist "Glaube light", der wird von Leuten gelebt, die keinen Schimmer von der eigentlichen Botschaft Christi haben.
 
Das war genau mein größter "Knackpunkt". Hätte ich gewußt, daß nach dem Sterben das große schwarze Nichts kommt, hätte ich bereits mit Anfang 20 beruhigt die Augen zugemacht. Der Gedanke an ein Himmelreich hat mir Höllenängste bereitet (wirklich nicht ironisch gemeint, es war so).

Verstehe ich absolut, wenn es im Leben mies läuft, kann man ja noch beruhigt daran denken, dass es einmal vorbei ist. Aber eine Ewigkeit, aus der man nicht entfliehen kann, und sich eventuell noch für alles, das man je getan hat rechtfertigen müssen... uiuiui. Nichtsdestoweniger wünsche ich mir, dass meine Uroma bei meinem Uropa ist, einfach weil sie es sich so gewünscht hat :).

Jemand, der ernsthaft im christlichen Glauben erzogen wird, bekommt anderes gelehrt. Was du beschreibst, ist "Glaube light", der wird von Leuten gelebt, die keinen Schimmer von der eigentlichen Botschaft Christi haben.

Schwieriges Thema. Der christliche Glaube ist keine in sich geschlossene nachvollziehbare Lehre, selbst Jesu Botschaft nicht. Es ist teils sehr widersprüchlich. Zudem sollte man nicht vergessen, dass das Christentum ind zig Splittergruppen aufgeteilt ist, und jede dieser Gruppen nur IHRE EIGENE Interpretation der heiligen Schrift als bare Münze nimmt, und eben einfach Aspekte die ihnen missfallen weglassen, und auf wieder andere mehr Wert legen. Vergleiche Katholiken, Protestanten und die Zeugen Jehovas, das Basiswerk ist grundsätzlich gleich (gut, 3 unterschiedliche Übersetzungen, wobei die Übersetzung Luthers zwar die fehlerhafteste, aber am besten lesbare ist), jedoch werden in jeder dieser 3 Splittergruppen unterschiedlichen Aspekten des Werkes unterschiedliches Gewicht beigemessen. Das sollte man nicht vergessen.

Schwieriges Thema, so oder so.

Cheers
 
Glaube kann auch eine gute Form zur Abwälzung von Eigenverantwortung sein, man schiebt alles auf eine höhere, nicht greifbare Macht ab, und ist aus dem Schneider.

Das Problem ist, dass genau das nie die Botschaft war. Aber viele Religionen wurden zu dem gemacht: Du bist für die Sünden selbst verantwortlich, allerdings für das Gute ist Gott zuständig. Und am Ende wirst du von Gott erlöst, wenn du gottesfürchtig, dich diesem Gesetz unterworfen hast. Manche haben auch gleich Gott für die Strafen hinzu genommen, weil wenn schon, dann auch richtig.

Das mit der Verantwortung ist auch meine Meinung und du hast Recht. Es gibt wohl nichts schlimmeres als sich seiner Eigenverantwortung zu entledigen und zu sagen, ich lege alles in Gottes Hände. Das ist in jeder Religion gleich (im Islam gibts dazu einen Ausruf: "Inshallah", der mit "So Gott will" übersetzt werden kann). Genau das ist aber die falsche Auslegung, denn Gott, wenn man jetzt an diesen Glauben anknüpfen möchte, kann uns nicht den freien Willen und ein solch mächtiges Gehirn gegeben haben, um uns dann am Ende dann doch wieder am Chef ausse zu reden. Des ist wohl billig.
 
Stimmt, schwieriges Thema, besonders wenn der eigene Glaube stärker an der Institution als an der Bibel orientiert ist. ;)


Eine der eindrücklichsten Geschichten - übrigens bis heute, lange nach der Loslösung von meinem Glauben - ist jene von den Versuchungen Christi in der Wüste. Sie handeln davon, daß Satan Jesus dazu überreden will, sich in Gefahr zu begeben, weil sein Vater ihn ja doch erretten wird, wenn er wirklich Gottes Sohn ist. Jesus lehnt ab. Die eigentliche Botschaft dahinter ist u.a., daß der Mensch sich nicht auf seinem Glauben ausruhen darf. Selbst wenn er sich als Christ auf der "sicheren Seite" wähnt - beispielsweise, weil er sich ja fein bei der Beichte die Absolution holen kann, um danach wieder fröhlich weitersündigen zu können - erzürnt er Gott.

Ich merk grad, Diskussionen über Glauben wird schwierig, wenn die Glaubensinhalte nicht geläufig sind. :engel:
 
Ein Knackpunkt in vielen Diskussionen.
Der Gläubige fühlt sich einerseits auf den Schlips getreten, wenn der Ungläubige einfach gottlos leben will ....
Warum sollte "der Gläubige" sich deshalb auf den Schlips getreten fühlen?
Es wird ihm in aller Regel wurscht sein, wie ein anderer Mensch sein Leben gestaltet - schließlich nimmt er selbst dieses Recht ja auch in Anspruch. Und gerade als gläubiger Mensch (welcher Religion auch immer) wird er den Willen seines Nächsten respektieren.
 
Es wird ihm in aller Regel wurscht sein, wie ein anderer Mensch sein Leben gestaltet - schließlich nimmt er selbst dieses Recht ja auch in Anspruch. Und gerade als gläubiger Mensch (welcher Religion auch immer) wird er den Willen seines Nächsten respektieren.

Das ist eher eine romantische Vorstellung. Im Islam wird strikt in Ungläubige und Gläubige getrennt, auch wenn sie dies offiziell bestreiten. Sie üben aber auch keine Mission aus, wie es die frühen Christen zu tun pflegten. So auch die Juden. Aus einem guten Grund: Es geht vor allem in diesen Religionen nach wie vor sehr stark um das abgrenzen (nicht ausgrenzen), es gibt eine Trennlinie, die man als Nicht-Gläubiger nicht überschreiten kann. Die Akzeptanz ist keine: Tatsächlich ist eine Überhöhung der eigenen Person als Gläubiger, seiner Religion in einem subtilen Abstand, der nur vom Gläubigen selbst normalerweise erlebt wird (klar, geht ja auch von ihm aus). Lediglich ultra-orthodoxe, fundamentale Gläubige zeigen diese Trennlinie sehr stark und sehr deutlich.

Im Katholizismus war das lange Zeit ebenso der Fall. Bei uns verlor die Kirche nur an Legitimation aus verschiedensten Gründen und daher hat sie bis heute einen Großteil ihres Einflusses eingebüßt. Aber keine Sorge... der wird in Krisen gerne erneuert. ;)
 
Eine der eindrücklichsten Geschichten - übrigens bis heute, lange nach der Loslösung von meinem Glauben - ist jene von den Versuchungen Christi in der Wüste. Sie handeln davon, daß Satan Jesus dazu überreden will, sich in Gefahr zu begeben, weil sein Vater ihn ja doch erretten wird, wenn er wirklich Gottes Sohn ist. Jesus lehnt ab. Die eigentliche Botschaft dahinter ist u.a., daß der Mensch sich nicht auf seinem Glauben ausruhen darf. Selbst wenn er sich als Christ auf der "sicheren Seite" wähnt - beispielsweise, weil er sich ja fein bei der Beichte die Absolution holen kann, um danach wieder fröhlich weitersündigen zu können - erzürnt er Gott.

Wobei sich selbst führende Theologen bei dieser Geschichte nicht einig sind, ob es sich um Satan personifiziert handel, da das Wort Satan direkt übersetzt nichts anderes als "Widersacher" bedeutet :). Der Teufel in dem Sinn spielt in der Bibel eine untergeordnete Rolle, selbst die paradiesschlange wurde erst erheblich später mit Satan als dämonische Entität personifiziert :). Aber das prinzip der Geschichte passt ja, trotzdem enthält mir die Lehre Jesu zuviele Widersprüche.
 
Zurück
Oben