Kulturförderung der öffentlichen Hand ja/nein ?

Die Karten für's NJ-Konzert werden echt verlost? :shock:
Jo. Aber für 2011 bist schon zu spät dran. :mrgreen:

Die Eintragungsfrist für die Anmeldung zur Teilnahme an der Verlosung von Karten für die Konzerte zum Jahreswechsel 2010/2011 ist zu Ende gegangen. Ab jetzt werden keine Anmeldungen entgegengenommen. In den nächsten Wochen findet die Verlosung statt. Im März 2010 werden alle Teilnehmer über deren Ausgang verständigt. Die Anmeldung für die Verlosung der Karten für die Konzerte zum Jahreswechsel 2011/2012 beginnt am 2. Jänner 2011.

Quelle: http://www.wienerphilharmoniker.at/
 
Abgesehen davon, dass da bestimmt keine Förderung notwendig ist ...... wenn sie es wäre, jeder Cent davon wäre gut angelegt. Der Werbewert für Österreich ist unbezahlbar.

So, und nun ist das vermutlich keine Kunst, weil es nämlich (beinahe) allen gefällt, sogar den Damen und Herren vom Viktor Adler - Markt. Denn wahre Kunst erschöpft sich nicht im "Gefallen", sie muss provozieren :ironie:

Aber ist alles, was ausschließlich der Provokation dient automatisch Kunst? :hmm:
 
....Aber ist alles, was ausschließlich der Provokation dient automatisch Kunst? :hmm:

Sicher nicht. Du provozierst mich ja schließlich auch......das ist aber keine Kunst und du bist deswegen noch lange kein Künstler. ;)

Was Kunst ist, darüber lässt sich stets trefflich streiten. Noch mehr kann man sich in die Haare kriegen, welche Kunst mit Steuergeld gefördert werden soll.

Die Republik Österreich hat dazu vor fast 20 Jahren diese Definition in einen
Gesetzestext verpackt.

§ 1. (1) Im Bewußtsein der wertvollen Leistungen, die die Kunst erbringt, und in Anerkennung ihres Beitrags zur Verbesserung der Lebensqualität hat der Bund die Aufgabe, das künstlerische Schaffen in Österreich und seine Vermittlung zu fördern. [....]

§ 2. (1) Im Sinne des § 1 sind insbesondere zu fördern:
Das künstlerische Schaffen der Literatur, der darstellenden Kunst, der Musik, der bildenden Künste, der Fotografie, des Films und der Videokunst sowie neuer experimenteller oder die Grenzen der genannten Kunstsparten überschreitender Kunstformen;
die Veröffentlichung, Präsentation und Dokumentation von Werken;
die Erhaltung von Werkstücken und Dokumenten;
Einrichtungen, die diesen Zielen dienen.
 
Sicher nicht. Du provozierst mich ja schließlich auch......das ist aber keine Kunst und du bist deswegen noch lange kein Künstler.

Wer weiss .....

Aber es liegt in der Natur der Sache, dass auch ein Gestzestext letztlich nicht darüber entscheiden kann, was Kunst ist.

Und auch ein Nazi ist alleine auf Grund seiner politischen Gesinnung noch nicht unqualifiziert, ein Künstler zu sein.

http://de.wikipedia.org/wiki/Josef_Weinheber

naja, vielleicht ist der dir zu sehr "Biedermeier" :hmm:
 
Wer weiss .....

Aber es liegt in der Natur der Sache, dass auch ein Gestzestext letztlich nicht darüber entscheiden kann, was Kunst ist.

Und auch ein Nazi ist alleine auf Grund seiner politischen Gesinnung noch nicht unqualifiziert, ein Künstler zu sein.

http://de.wikipedia.org/wiki/Josef_Weinheber

naja, vielleicht ist der dir zu sehr "Biedermeier" :hmm:

Ist dir der Weinheber ein Anliegen? Soll die Republik Geld ausgeben um etwaige Originalmanuskripte seiner Gedichte anzukaufen?

Oder soll jemand unterstützt werden, der gerne Weinheber's gesammelte Lyrik zum Vortrage bringen würde? z.B. mit der Verfügungsstellung von öffentlichen Räumen zu diesem Zweck?

Oder geht es dir, mit der Nennung eines überzeugten österreichischen Nazionalsozialisten, der "Mein Kampf" als "Das Buch dass uns Deutschen das Bewusstsein unseres Wesens zurückgebracht hat" bezeichnete, und sich im April 45 lieber umgebracht hat, als die Verblendung einzugestehen, auch nur um Provokation?

könnte funktionieren.....und der junge Germanistikstudent lässt sich dann nach der Lesung unter Blitzlichtgewitter von der Polizei abführen.....wegen Verstoßes gegen § 3 VG.....
 
Abgesehen davon, dass da bestimmt keine Förderung notwendig ist ...... wenn sie es wäre, jeder Cent davon wäre gut angelegt. Der Werbewert für Österreich ist unbezahlbar.

Also jeder Cent gut angelegt:

9. Erhalten die Wiener Philharmoniker seit 2002 eine Subvention in der Größenordnung von 2,2 Millionen € und warum erhielten sie zwischen 1997 und 2002 keine Subvention?

Antwort auf Frage 9:
Die Wiener Philharmoniker erhalten seit 2002 gemäß Vertrag vom 16. Oktober 2000
einen jährlichen Pauschalbetrag von € 2.180.184,00, dessen Wertsicherung gemäß
Vertragsbedingungen ab dem Jahr 2005 in der Höhe von € 111.189,00 p. a. schlagend wird.
Im Jahr 1998 wurde dem Verein Wiener Philharmoniker anlässlich der Übernahme der Österreichischen Ratspräsidentschaft 1998 ein Betrag von ATS 1,023.000,00 (d.s. € 74.344,30) für die Rechteabgeltung der Live-Übertragung der Oper „Fidelio" in alle EU-Hauptstädte zur Verfügung gestellt.....
Quelle:http://www.wolfgangzinggl.at/index.php?main_pressed=4&sub_pressed=53

Der Werbewert für Österreich ist manchen Bereichen durchaus zwiespältig.

Die erfolgreiche, konsequente, in Vereinsstatuten festgeschriebene Vermeidung einer Infiltration ihres Klangkörpers mit Weiberleut konfrontierte das Orchester 1997 mit einem angedrohten Aufführungsverbot des jährlichen, prestigebringenden Auftritts in der berühmten New Yorker Carnegie Hall.
Fluggs machten sie die Harfinistin, die seit über 20 Jahren per Arbeitsvertrag engagiert war, zum vollwertigen Vereins-Mit(ohne)glied. Mehr als eine gibt's heute auch noch nicht.

Details und weitere Schmankerln zum Umgang der Saatsoper/Philharmoniker-Verantwortlichen mit Musikerinnen:
http://www.osborne-conant.org/email2/Herrliches-WDR.htm

(Mädels lasst's euch das nicht entgehen)
 
Oder geht es dir, mit der Nennung eines überzeugten österreichischen Nazionalsozialisten, der "Mein Kampf" als "Das Buch dass uns Deutschen das Bewusstsein unseres Wesens zurückgebracht hat" bezeichnete, und sich im April 45 lieber umgebracht hat, als die Verblendung einzugestehen, auch nur um Provokation?

Nein, für den Weinheber braucht es keine Förderungen. Und die Motive seines Selbstmordes waren sicher im Politischen zu suchen. Aber ob diese Interpretation .... sich die Verblendung nicht eingestehen wollen .... die richtige ist? Könnte auch so sein, dass das Erkennen seines Fehlers zu einem seelischen Zusammenbruch geführt hat.

Eben das ist es, er war ein überzeugter Nazi (warum auch immer). Aber er war auch ein anerkannter Schriftsteller. Ich mag seine Gedichte ... das hängt vielleicht damit zusammen, dass mein Deutschlehrer in der HTL ein Weinheber - Fan war und uns vieles davon näher gebracht hat. Diese Gedichte sind aber nun keineswegs mit politischem Inhalt belastet.

Es gibt auch ein Beispel auf der "linken" Seite ..... Hrdlicka ist (seine eigene Aussage) ein überzeugter Stalinist gewesen. Der Stalinismus ist für mich nicht besser als der Hitlerfaschismus und Stalin zu verehren ist eine mindestens ebenso grosse Verblendung. Das wird allerdings sein Bedeutung als Künstler nicht schmälern.

Aber mit der Beurteilung der politischen Einstellung der Künstler entfernen wir uns von der Förderdebatte, sorry ... war mein Fehler.
 
In der Debatte wird in der Regel immer über beides diskutiert.

naja, um ein Beispiel aus dem Bereich der U-Musik zu bringen ..... die politische Einstellung von Freddy Mercury ist mir ziemlich wurscht, er war (in meinen Augen, andre mögen es anders sehen) ein charismatischer und kreativer Rock - Musiker.
 
naja, um ein Beispiel aus dem Bereich der U-Musik zu bringen ..... die politische Einstellung von Freddy Mercury ist mir ziemlich wurscht, er war (in meinen Augen, andre mögen es anders sehen) ein charismatischer und kreativer Rock - Musiker.
...der wurde aber auch nie mit österreichischen Steuergeldern subventioniert. :mrgreen:
 
Vielleicht kann man hier soweit Einigkeit finden, dass WEDER der Viktor Adler Markt, NOCH die selbsternannte intellektuelle Elite ( vulgo die linkslinke Gutmensch-Schickeria ), noch ziggy.stardust, noch purice, noch gogolores definieren können/sollen/müssen, was "Kunst" ist.

Dass der Staat / das Regime Künstler förderte, war, ist und wird so sein. Unter Perikles wurde die Akropolis gebaut, unter dem Diktator Augustus schrieb Vergil, Michelangelo und Leonardo lebten von "Subventionen". Viele Künstler waren in ihren Zeiten verkannt und wurden von der breiten Masse abgelehnt. Wenn die Renaissance-Fürsten oder Päpste ( in heutige Euro umgerechnet ) Millionen für Bauwerke ausgaben, waren das halt keine "Steuergelder", aber genauso das Geld, das vom "Volk" z.T. sehr hart abgepresst wurde. Niemand wehrt sich heute gegen die Sixtinische Kapelle, und doch war sie damals keineswegs unumstritten.

Heute lebt die Kunst vielfach von Provikation, es geht nicht um das, was dargestellt wird, sondern um die Reaktion, die dadurch erzielt wird.
Was mich stört, ist die sich wie ein roter Faden durch die österreichische Landschaft ziehende Un-Art, Neid, Ressentiments, gegeneinander, Ablehnung alles dessen, was man nicht versteht, hochzustilisieren, daraus billiges politisches Kleingeld zu machen, und die Haltung, zu allem eine Meinung zu haben, die vom Boulevard oder von Populisten, denen jedes Mittel recht ist, um negative Kritik anzubringen, vorgegeben wird, ohne sich selbst mit Dingen wirklich auseinanderzusetzen.
Da ist für mich der "Viktor Adler Markt", das war halt die am schnellsten in meinem Kopf emporspringende Metapher, es gäbe genug andere. Die "Kunst"-Diskussion ist in diesem Zusammenhang ja nur ein Mittel zum Zweck.
 
Vielleicht kann man hier soweit Einigkeit finden, dass WEDER der Viktor Adler Markt, NOCH die selbsternannte intellektuelle Elite ( vulgo die linkslinke Gutmensch-Schickeria ), noch ziggy.stardust, noch purice, noch gogolores definieren können/sollen/müssen, was "Kunst" ist.

In dem Punkt sind wir uns sicher einig ...... aber hoffentlich entscheiden nicht am ende irgendwelche Beamten, was förderungswürdig ist?:fragezeichen:
 
.........Unter Perikles wurde die Akropolis gebaut, unter dem Diktator Augustus schrieb Vergil, Michelangelo und Leonardo lebten von "Subventionen"......... QUOTE]

..............Michelangelo und Leonardo lebten von "Subventionen".......

Ne, die verkauften ihre Werke. Hatten maximal private "Sponsoren". Arbeiteten im Auftrag. Und das weil sie mit ihrer Art kreativ zu sein andere Menschen begeisterten, also ansprachen - die dann wiederum bereit waren dafür auch Geld auszugeben, egal in welcher Höhe.

Diese Künstler waren nicht auf "Unterstützungen" angewiesen. Die waren einfach gut in dem was sie taten. Im Gegenteil zu denen, die nur dann überleben können, wenn sie die Allgemeinheit (finanziell) trägt. Und ob DAS sooooo gut ist?
 
.........Unter Perikles wurde die Akropolis gebaut, unter dem Diktator Augustus schrieb Vergil, Michelangelo und Leonardo lebten von "Subventionen"......... QUOTE]

..............Michelangelo und Leonardo lebten von "Subventionen".......

Ne, die verkauften ihre Werke. Hatten maximal private "Sponsoren". Arbeiteten im Auftrag. Und das weil sie mit ihrer Art kreativ zu sein andere Menschen begeisterten, also ansprachen - die dann wiederum bereit waren dafür auch Geld auszugeben, egal in welcher Höhe.

Diese Künstler waren nicht auf "Unterstützungen" angewiesen. Die waren einfach gut in dem was sie taten. Im Gegenteil zu denen, die nur dann überleben können, wenn sie die Allgemeinheit (finanziell) trägt. Und ob DAS sooooo gut ist?

Ich will jetzt keine kunsthistorische Diskussion anzetteln, es scheint, dass wir hier konträre Sichtweisen vertreten. Ein Hrdlicka hat genauso im Auftrag der Republik den Albertina-Platz gestaltet wie ein Michelangelo im Auftrag von ( wievielen? 4, 5, ? ) Päpsten am Petersdom und der Sistina gearbeitet. Mozart hat "Così fan tutte" auf Auftrag von Joseph II komponiert und damit einen Skandal ausgelöst.
So what?
Kunst erregt.
Und das ist der Sinn von Kunst.

Was ich nicht versteh, ist dieses neidige Geschrei, nach dem Motto: da wird was gefördert, das ich nicht versteh, und MEIN Geld wird dafür verwendet ( mein Geld wird auch für zig andere Dinge in Österreich verwendet, die ich nicht versteh, z.B. Parteienförderung, ÖBB, Koralmtunnel, u.a. ). Die 0,xx Cents...und dieses Gejeiere, und alle am Gängelband des greisen Herrn Dichand.
Das macht mir Schmerzen. Ich kann aufstehen und sagen: das gefällt mir nicht. OK, das ist so bei Kunst. Mir gefällt Schönberg nicht. Und Thomas Roth auch nicht. So what?
Die Kunst heutzutage lebt von Provokation, und jeder, der hier drauf reionfällt, und ein Drama draus macht, hat genau das erfüllt, was der "Künstler" will.
 
absolut richtig...
man kann und darf sagen, das ist nichts für mich, das gefällt mir nicht, das versteh ich nicht...
und ja, mich kotzen auch so einige staatskünstler an, die zumeist schön links ideologien für sich beanspruchen...
doppelt schön war dann die zeit mit der fpö in der regierung, wo dann die braven linken sich weiter an den futtertrögen des staates gelabt haben...
alleine das war schon so einiges an kulturförderung wert...

zum thema swingerclub installation...
meine reaktion dazu, mir ists wurscht, ich wundere mich eher, wie man mit so nem schaß noch provozieren kann...
 
Was ich nicht versteh, ist dieses neidige Geschrei, nach dem Motto: da wird was gefördert, das ich nicht versteh, ....... und alle am Gängelband des greisen Herrn Dichand.
Ist das nicht sehr vereinfacht?
Alle, welche die heutige Kunst "verstehen", sind reflektierte Menschen mit einer eigenen Meinung?
Alle, welche die heutige Kunst nicht verstehen, sind am Gängelband der Kronenzeitung?
Ist aber ned Dein Ernst, oder? :roll:

Die Kunst heutzutage lebt von Provokation, und jeder, der hier drauf reionfällt, und ein Drama draus macht, hat genau das erfüllt, was der "Künstler" will.
Ich meine, dass Kunst wie eh und je von der Kreativität der Künstler lebt, und dass diese kreative, gestaltende Kunst auch wahrgenommen und akzeptiert wird, sogar weitestgehend unabhängig davon, ob es dem eigenen Kunstempfinden nahe kommt oder nicht.

Provokation allein ist für Kunst zu wenig, und nachdem Du den Künstler unter Anführungszeichen setzt, siehst Du das wohl ähnlich. ;)
 
Ähm ... damit ich Zukunft nix falsch mach und viell. auch endlich mal in den erlauchten Kreisen der Kulturbeflissenen Intellektualität mitreden kann.

Welche Zeitung wär denn jetzt die richtige ... :fragezeichen:

Und vor allem, ob ich die dann auch am Viktor Adlermarkt zum kaufen bekomme ... :fragezeichen:

Frage über Fragen, es ist schon ein hartes Los im Sternzeichen des Proleten auf'd Welt kommen zu sein ... :lol:
 
Recht hast, das rosa wurstblattl ist wirklich zum lachen ;)

man reiche mir die presse
 
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