Von Roxana umsorgt
Nimmermüde geht der Aufzug, reger Verkehr in der Zollgasse. Heute bin ich einer unter vielen. Zöllner sind wir hier, Ottakringer und Syrer, Währinger und Maghrebiner, allesamt Zöllner in der Zollgasse, rastlos und hohlwangig die Etagen durchgeisternd, unterwegs in Sachen Fut.
Mögen die Leute in der vorbeifahrenden Schnellbahn auch ihr bigottes Pendlernäschen rümpfen -
Amen ich sage euch: Die Zöllner und die Dirnen gelangen eher ins Himmelreich als ihr! (Matthäus 21, 28-32)
Auch du, Roxana (oder
Roxxana?), meine über alles geschätzte Dirne!
Dein Lied will ich singen an diesem Sonntag, im Brustton der Geilheit:
Roxanne!
You don't have to put on the red light
Those days are over
Weil wir heiraten heut!
Dass du aufgrund deiner drei Lebensjahrzehnte schon einiges an Hurenstunden auf dem Tacho hast, gereicht dir nicht zum Nachteil. Au contraire! Mit erfahrenem Scannerblick hast du mich, deinen ergebenen Neukunden, zwischen Tür und Angel innert Hundertstelsekunden als
unbedenklich eingestuft und mich in deine Vier Sterne-Kemenate gelassen, dein flimsiges Cape von deinen artifiziellen Brüsten gleiten wollend.
Den Geldschein, der dir mehr als zusteht, habe ich dir hastig vorweg in die Hand gedrückt, manche würden taktlos dazu sagen, denn Geld verdrängt man. Aber so habe ich mir das Recht erwirkt, dir bei unserer formlosen Begrüßungsumarmung nonchalant meine anmaßende Jeansbeule gegen das Schambein zu drücken, und mit meinen Handtellern deinen liberal geformten, wunderbar altersgemäßen Arsch zu usurpieren.
Milde und Klasse sind in deinem hübschen Antlitz, Klasse und Altersklasse. Weitere Adjektive, die ich dir taxfrei vorschießen würde, sind
grundvernünftig und
ernsthaft.
Vertrautheit hältst du parat. Aber man muss sie sich verdienen.
Darum lege dich nun aufs Liebeslager, geliebte Dirne, spalte dich mir entgegen, und gib mir Vertrauenskredit, damit ich reichlich Lustrendite bringen kann.
Gerne sagst du tust du das für mich, und deine Pussy, die in ihrem maßvollen Zentralsein wunderbar zu deinem Wesen passt, wird nun zum Koordinatenursprung des Zimmers.
Ich küsse und kose dein liebreiches Portal, als wär’s ein autarkes Lebewesen, wert des Schutzes und der Zuneigung um seiner selbst Willen. Ich wähne mich entrückt, verloren in den Weiten deiner feuchten Topologie.
Langsam, ganz langsam, wird dein Atem stichförmig, und deine Stimme stoßweise - nach Stößen verlangend, während ich den Punsch aus deinem Punschkrapferl trinke, ein devoter Leckfrosch - akribisch, amphibisch.
Und nachdem du dich mir feierlich und ganz aufgetan hast, vertauschen wir nun Aktiv und Passiv.
Ich - auf dem Rücken mit friedvollem Gesichtsausdruck.
Du - deinen klugen Mund über mein gummiüberzogenes Männertum gestülpt - sexualbegleitest mich auf eine Weise, die ich nur mit dem Wort
mütterlich beschreiben kann.
Nicht umsonst ist im Pornoland für deine wunderbare Altersklasse ein vulgäres wenngleich treffendes Akronym im Umlauf. Und nicht umsonst zählt diese Kategorie dort zu den am meisten aufgerufenen.
Und die (scheinbaren!) Gegenpole
Mutter und
Hure mit meinem Schwanz zu vereinen - das ist mir nun Wunsch und Religion zugleich.
Dies zu verwirklichen, besteigst du mich nun in triefendem Einverständnis, und implantierst dir meinen Stengel in dein warmes Lebensloch.
Bedacht, Bedacht! Denn kostbar ist der Moment.
Dein Blick wird glasig, ich vernehme dein charakteristisches lüsternes Milf-Raspeln.
Es folgen die Bewegungen.
Und ich bemerke sofort, hier ereignet sich etwas.
Ich habe nicht das Heft in der Hand.
Ich bin nicht Herr der Lage.
Mein glorreich präsenzdienendes Steiforgan bildet mich zur Gänze ab, alles andere ist auf Standby, während die hochfunktionale Hydraulik deines Rumpfes Kontrolle übernimmt.
Dazu das satte rhythmische Körperklatschen, dass man stets vernimmt, wenn aufeinander trifft, was ineinander passt.
Die Zeit naht. Mein Röcheln wird existenziell, mein Hodensack zieht sich zu einer straffen Mandarine zusammen, willkommen in der Reflexzone!
Ich werde ganz.
Und wie du dich mit meinen finalen Konvulsionen synchronisierst, als hätten wir uns jahrelange gemeinsame Routine erarbeitet, ist pure Magie.
Mein warmer Samen füllt das Reservoir, und wieder habe ich erfolgreich Mutter Natur überlistet, die ja immer noch glaubt, ich würde Armeen von wunderschönen Kindlein zeugen. Fürwahr eine Verschwendung, zumal bei einer Frau wie dir!
Danach tupfst du mein Ego mit
Hakle Feucht, und ich sage dir ein Kompliment, das nur du hören darfst.
Und dann trennen wir uns.
Ich um 100 Euro froher, du um meine Liebe reicher!