Net wirklich, es ist zum großen Teil davon geprägt, dass über Jahrzehnte genau dieses Zinssystem eine materiell nicht nachvollziehbare Wertverschiebung von der Realwirtschaft zur Finanzindustrie verursacht hat. Diese ist offenbar in unseren Wirtschaftsmodellen übermäßig bedeutend und daher mächtig und das muss zugunsten der Produktion korrigiert werden.
du hast recht, donjoe, dass der zinseffekt AUCH ein teil der verschiebung realwirtschaft -> finanzindustrie ist. aber mittlerweile ein verschwindend geringer, würde ich meinen. das reine aufsetzen von derivativen scheingeschäften mit scheingewinnen, die aber zu realen "gewinnmitnahmen" geführt haben, sowie (großteils bewusste) falschbewertungen in unternehmensbilanzen, um den "erwartungen des marktes/der analysten" gerecht zu werden, machen mittlerweile den überwiegenden anteil unseres jetzigen problems aus.
Das wird nicht ohne Gegenwehr der Finanzmächtigen gehen, daher zweifle ich am friedlichen Ausgang.
der friedliche ausgang auf basis des status quo ist m.e.
ausgeschlossen. wir laufen kerzengerade auf eine beiderseits gewaltbereite totalitäre oligarchie zu. nicht umsonst sprechen ja bereits einige politologen von einem heutigen post-demokratischen system!
wenn die heute reichen allen ernstes versuchen, um die realisierung der rein rechnerisch existierenden vermögenszuwächse zu kämpfen, dann endet das nicht nur im platzen aller blasen (sowohl auf der derivativen veranlagungsseite, den hedgefonds u.s.w. als auch auf der staatsschuldenseite), sondern auch in einer ultimativen gewaltsamen auseinandersetzung, die auf basis der heutigen technologien auch gut das ende allen lebens bedeuten kann. und das meine ich leider sehr ernst.
p.s.: 1789 waren rund 5.000 pariser (einwohner
) nötig, um 7 (!) gefangene aus der bastille zu befreien - davon vier urkundenfälscher, zwei geisteskranke und ... den marquis de sade (ok, urkundenfälscher war der vermutlich keiner
). aber heute braucht man bloß EINE person - an der richtigen stelle - um einen halben kontinent unbewohnbar zu machen ...
der gedanke macht mir angst vor dem, was da unweigerlich kommt.