ich finde, dass es bei allem, was hier passiert ist, nur verlierer gibt. und vieles ist mir persönlich noch nicht klar, weil es eben ohne dabei gewesen zu sein, schwer zu sagen ist, wer sich jetzt wie weit danebenbenommen hat.
natürlich gibt es ein paar fakten - und nach denen richte ich mich erstmal. da ist ein fakt, dass bei diesem fanmarsch sich einige massiv danebenbenommen haben. und zwar nicht nur mit blöden, sondern mit gefährlichen aktionen. aus dieser sicht ist das einschreiten der polizei absolut notwendig. ein weiterer fakt ist, dass man von teilen von rapid fans, dem rechtshilfeverein etc. am sonntag klar falsch informiert wurde - auch das lässt sich nicht wegdiskutieren.
und dann gibt es eine 7-stündige aktion der polizei, bei der ich im ersten moment auch die verhältnismäßigkeit bezweifle. es stehen aussagen der einen seite gegen jene der anderen. man habe schwangere und kinder stundenlang festgehalten vs. jeder der sich ausgewiesen hat, konnte gehen etc.
in den folgenden tagen erreicht das ganze auch einen politischen aspekt - die fp als verteidiger der polizei vs. pilz und jetzt auch teile der spö als verteidiger der fans.
in der ganzen sache gibt es nur verlierer - egal wer jetzt im recht ist oder nicht.
für mich stellen sich dann halt immer gewisse fragen. etwa, warum man als fussballfan sich tatsächlich einem ultra-fanmarsch anschließt. die videos von diesem "pyromanenmarsch" sind beängstigend - wer nicht vollkommen verblendet ist, müsste da sehr schnell das weite suchen. andererseits, wenn die fanclubs rufen, dann ist die ganze west da, um mit vertrottelten transparenten oder choreografien zu provozieren.
der eindruck, dass bei rapid der verein von den eigenen fans in geiselhaft genommen ist, entsteht logischerweise bei den ganzen aussagen der verantwortlichen drumherum.
jetzt gibt es ein fanproblem nicht ausschließlich bei rapid, bei vielen anderen vereinen auch. rapid ist halt die nr 1 bei der anzahl von zusehern und deppen zugleich. dabei stimme ich durchaus der aussage zu, dass es kein reines fussballproblem ist, sondern eines in der gesellschaft - wir merken in vielen bereichen, dass in der gesellschaft immer mehr menschen egoistisch, aggressiv, radikal agieren. was mich aber maßlos stört, ist, dass die vereine (nicht nur rapid) oftmals das alles nicht wahrhaben wollen und mit ihrem relativieren den weg für die deppen erst bereitet haben.