Es gibt verschiedene Bedürfnisse, Lebensmodelle oder Visionen. Der Mangel an Interesse für einer klassische Partnerschaft liegt an der Persönlichkeit und nicht an Störungen oder Ängsten.
Ein sehr schöner Satz. Muss ich mir merken. Überhaupt finde ich das Thema sehr schön & interessant.
Allerdings werden wieder, wie auch hier, die Begriffe durcheinander geschmissen und am Ende kennt sich keiner mehr aus.
Das Partnerschaft & Beziehung nicht dasselbe sind, sollte klar sein. Wie eben auch Yucca schrieb, hat sie eine lange Beziehung zu einer Freundin, länger als alle Ehen und Partnerschaften oder Affären. Beziehung ist etwas, was wir immer haben. Selbst wenn wir nur einen Moment lang einen für uns komplett fremden Menschen in die Augen sehen, haben wir zu diesem Menschen eine Beziehung. Man könnte es auch auf einen technologischen Punkt bringen: Es besteht eine Verbindung, egal wie lange oder wie intensiv. Tatsächlich können wir unter normalen Umständen nicht oberflächlich jemanden ansehen, da unser Sensorium dafür zu viele Details erfasst. Was wir wahrnehmen ist zumeist angelernt, die Filter bestimmen wir.
Beziehungsunfähigkeit also würde meiner Meinung nach bedeuten, dass wir kein geeignetes Sensorium ausgebildet haben, um Verbindungen zu erkennen oder zu spüren. Anders ist es mit dem Erweitern der Beziehung: Wollen wir eine bestimmte Verbindung vertiefen, müssen bestimmte Aktionen geschehen, um dies zu bewerkstelligen. Hierbei spielen Faktoren wie gesellschaftlich anerkannte Verhaltenskonventionen, Empathie, Humor, Sprache, Ausdrucksfähigkeit, Körpersprache, etc. eine Rolle. Wenn ich den Herrn Wissenschafter nun richtig verstehe, differenziert er nun bestimmte Beziehungsformen und geht auf eine speziell ein: die Liebesbeziehung.
Ich würde meinen, dass seine These zur Beziehungsfähigkeit nur dann gilt, wenn wir die genetisch verankerten Beziehungsmuster eines Menschen uns wegdenken. Für mich bedeutet es, dass das Vertiefen von Beziehungen, von Verbindungen zu anderen Menschen, tatsächlich erlernt wird und man sowohl durch Versuch & Irrtum als auch durch Annehmen von Erfahrungsschätzen anderer Menschen dies erreicht.
Partnerschaft ist ein anderer Begriff und würde ich auch nicht mit Liebesbeziehung gleichsetzen. Ich meine jetzt spontan, dass eine Liebesbeziehung wieder unterteilt werden kann in z.B. Partnerschaft & Affären (die liste ist wohl erweiterbar). Andere Beziehungsarten gibt es natürlich auch, wie Geschwisterbeziehung, Eltern-Kind-Beziehungen, Team-Beziehungen, Freundschaften... etc.
Aber in allen Punkten gleichen sie sich: Die Vertiefung und Erhaltungen von Beziehungen bedarf eines ständigen Trainings und muss wohl mühsam erlernt werden (man denke doch an die Kindergartenkinder, wie witzig für uns Erwachsene diese ihre ersten Beziehungserfahrungen machen... für sie bedeutet das aber Stress und ist gar nicht so leicht & witzig).